Cover-Bild Die Frauen von Salaga
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783453292192
Ayesha Harruna Attah

Die Frauen von Salaga

Roman
Christiane Burkhardt (Übersetzer)

Westafrika, Ende des 19. Jahrhunderts. Aminah, ein verträumtes junges Mädchen, wird brutal aus ihrem Zuhause gerissen und als Sklavin verkauft. Wurche ist eine privilegierte Frau, doch ihr Vater zwingt sie, eine ungewollte Ehe einzugehen. Als Aminah und Wurche sich auf dem Sklavenmarkt von Salaga begegnen, verbinden sich ihre Schicksale unwiderruflich miteinander. Beide hadern mit den Grenzen, die ihnen Zeit und Gesellschaft auferlegen. Beide riskieren ihr Leben. Und beide verlieben sich in denselben Mann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2019

Der Traum der Freiheit

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Sehr selten finde ich Lektüre aus Afrika - nicht nur als Schauplatz, sondern vorallem Autoren dieses Kontinentes. Mit "Die Frauen aus Salaga" habe ich mich nach Westafrika, dem heutigen Ghana, begeben. ...

Sehr selten finde ich Lektüre aus Afrika - nicht nur als Schauplatz, sondern vorallem Autoren dieses Kontinentes. Mit "Die Frauen aus Salaga" habe ich mich nach Westafrika, dem heutigen Ghana, begeben. Dort begleiten wir Ende des 19. Jahrhunderts zwei Frauen unterschiedlicher Herkunft.
Aminah ist ein junges Mädchen aus dem Dorf Botu, welches sich im Landesinneren befindet. Sie gehört zum Volk der Guma. Die Menschen in dieser Gegend sind von den Karawanen abhängig, mit denen sie handeln um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ihr Vater ist Schuster und Aminah möchte später ebenfalls das Schusterhandwerk erlernen. Doch eines Tages wird das Dorf von Sklavenhändlern überfallen. Die ganze Familie wird getötet oder versklavt, wie auch der Rest des Dorfes.
Wurche hingegen ist die Tochter eines Stammesführers, die in einer Siedlung in Salaga-Kpembe, nahe der Goldküste lebt und deren Reichtum durch den Sklavenhandel gestärkt wird. Sie gehört zum Volk der Gonja. Wurche liebt es zu reiten und zu schießen. Sie ist eine eigenwillige Frau und möchte selbst einmal Mitspracherecht bei ihrem Volk erreichen und ist ihrer Zeit weit voraus. Doch sie muss sich ihrem Vater beugen und Adnan vom Volk der Dogma heiraten, den sie verabscheut.

Die Geschichten der beiden Frauen wird abwechselnd erzählt, wobei ich bei Aminah immer lieber verweilte. Ihr Schicksal fand ich interessanter und sie war eine sehr sympathische Protagonistin. Zu Wurche fand ich erst spät Zugang. Sie wirkte auf mich überheblich und arrogant. Leider fand jedoch in der Geschichte keine große Charakterentwicklung der beiden Frauen statt, obwohl sich beide nichts sehnlicher wünschen, als die eigene Freiheit und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Die Freundschaft der beiden Frauen, die erst sehr spät in der Geschichte aufeinandertreffen, erschien mir nicht wirklich vorhanden. Allerdings verlieben sie sich in denselben Mann. Eine Liebesgeschichte, wie es der Klappentext verheißt, gibt es trotzdem nicht bzw. nur am Rande. Ich fand es schade, dass Aminah und Wurche erst sehr spät aufeinander treffen. Ich hätte gerne mehr Zeit mit Beiden gemeinsam verbracht.

Die Autorin beschreibt das Leben von Aminah und Wurche sehr detailliert. Sie brachte mir diese fremde Kultur näher. Die Beschreibung der Behausungen, der Kleidung und dem Essen, der Einfluss des Islams (Viel-Ehe) und die Landschaft wurden sehr bildhaft dargestellt. Die Konflikte zwischen den einzelnen Stämmen und in weiterer Folge mit den Deutschen, Engländern und Franzosen, sind sehr aufschlussreich beschrieben.
Der Roman greift vorallem die Themen der Sklaverei und der Frauenrechte auf. Die Politik dieser Zeit spielt ebenfalls eine große Rolle. Es war die Zeit, als die Deutschen und die Engländer versuchten in Afrika Fuß zu fassen und Allianzen zu schließen, die jedoch alles andere als stabil waren. Aber auch die Vorherrschaft der Ashanti wurde von den anderen Stämmen nicht gerne gesehen. Die Verteilung und das Auf und Ab der einzelnen Mächte wird sehr gut aufgezeigt.

Schreibstil:
Ayesha Harruna Attah schreibt einerseits sehr distanziert und dann wieder detailverliebt. Abwechselnd erzählt die Autorin aus der Sicht von Aminah und Wurche.
Die vielen für uns fremd klingenden Namen lassen sich zu Beginn schwer lesen und zuordnen. Auch ein Glossar mit der Erklärung der afrikanischen Bräuche und Gerichte, wäre hilfreich gewesen.


Fazit:
Die Autorin entführt uns Europäer mit dieser Geschichte in eine fremde Welt und zwar in das Westafrika Ende des 19. Jahrhunderts. Obwohl mich der Roman nicht ganz überzeugen konnte, bleibt er mir sicherlich alleine wegen des Settings und den liebevollen Beschreibungen der Menschen und ihren Bräuchen, der Landschaft, den unterschiedlichen Machtverhältnissen in der Familie, als auch in der Politik dieser Zeit, in Erinnerung. Eine Geschichte über zwei Frauen, die beide ein unabhängiges Leben in Freiheit führen möchten.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Eindrucksvolle Einblicke in eine andere Welt...

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Diese Buch habe ich zügig gelesen, denn ich war sofort von (und in) der andersartigen Welt Westafrikas gefangen. Obwohl ich schon viele historische Bücher mit europäischer Handlung bzw. auch der Auswanderproblematik ...

Diese Buch habe ich zügig gelesen, denn ich war sofort von (und in) der andersartigen Welt Westafrikas gefangen. Obwohl ich schon viele historische Bücher mit europäischer Handlung bzw. auch der Auswanderproblematik nach Amerika gelesen habe, ist dies mein erstes Buch dieser Art, welches die (Lebens)geschichte in Afrika thematisiert. Die Autorin beschreibt sehr eindringlich den Lebensweg zweier Frauen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten: den der Königstochter Wurche, welche als Frau ein sehr untypisches, da eher männliches Verhalten, an den Tag legt, indem sie Interesse an Politik und vor allem Selbstbestimmung zeigt. Zum anderen den der jungen Aminah, welche einfach, aber zufrieden in ihrer Familie lebt, bis sie von Sklavenräubern entführt wird und mit einem Schlag erwachsen werden muss. Bis ihr das Glück wiederfährt von Wurche gekauft zu werden.
Sehr interessant für mich waren die Schilderung der Lebensumstände sowie Bräuche und Rituale, der einzelnen Stämme. Schwierig lasen sich jedoch die Namen der Personen und Orte. Eine Übersichtskarte zu Beginn des Buches war dabei sehr hilfreich, um die Wege der Personen nachvollziehen zu können. Ähnliches zu den Personen als auch Rangbezeichnungen bzw. gebräuchliche Bezeichnungen in der Stammessprache wäre wünschenswert gewesen.
Dieses Buch auf jeden Fall sehr lesenswert - ich kann es nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 01.06.2019

Ghana im ausgehenden 19. Jahrhundert

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Das heutige Ghana steht im Mittelpunkt des Romans der Autorin Ayesha Harruna Attah; damit setzt sie dem Land ihrer Vorfahren sozusagen ein Denkmal.

Und zwar mit einer bunten Geschichte aus den 1890er ...

Das heutige Ghana steht im Mittelpunkt des Romans der Autorin Ayesha Harruna Attah; damit setzt sie dem Land ihrer Vorfahren sozusagen ein Denkmal.

Und zwar mit einer bunten Geschichte aus den 1890er Jahren, in denen vor allem die dortigen Frauen im Vordergrund stehen. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass ihr Los - egal in welche der sozialen Schichten sie hineingeboren wurden - kein einfaches war und am Los von Aminah und Wurche bestätigt sich dies. Aminah, ein junges Mädchen, lebt mit ihrer Familie ein eher bescheidenes, jedoch erfülltes Leben und steht gerade vor der Entscheidung, eine ungewollte Ehe zum Wohle ihrer Familie einzugehen, als ihr Dorf niedergebrannt und sie und ihre Geschwister als Sklaven verschleppt und verkauft werden. Auf einem langen und steinigen Weg landet sie schließlich im Haushalt von Wurche, einer Königstochter, die bereits eine Ehe zum Wohle ihrer Familie abgeschlossen hat, in der sie alles andere als glücklich ist. Wurche erkennt in Aminah eine feinfühlige junge Frau und macht sie zur Amme ihres Sohnes. Aminahs Leben ändert sich das erste Mal seit der Verschleppung zum Guten, auhc wenn sie weiterhin auf eine Rückkehr zu ihrer Familie hofft. Auch werden die Frauen bald zu Konkurrentinnen.

Ein Roman, dessen Lektüre nicht allzu anspruchsvoll, dafür aber unterhaltsam ist. Zudem erhält man einen Einblick in das Leben im kolonialen Ghana und damit Anstöße, sich darüber weiter zu informieren. Literarisch ist das Werk nicht allzu ambitioniert, jedoch vermittelt es auf leichte, unanstrengende Art Eindrücke vom Leben der Frauen im Ghana vergangener Zeiten. Auch wenn der Stil eher luftig-leicht ist - die Inhalte sind es nicht. Sie künden vielmehr von einem schweren Los der Frauen, wobei es auch Männer nicht gerade leicht hatten. Doch die Frauen waren ihnen in vielerlei Hinsicht ausgeliefert, wobei es in einigen Bereichen durchaus auch Parallelen zu der Behandlung der Frauen in Europa und anderen damals als fortschrittlich angesehenen Ländern gab. Doch war die gesamte Situation Westafrikas damals durch die Kolonialisierung eine gänzlich andere und ungleich schwerere für die indigene Bevölkerung. Diese bildet hier lediglich den Rahmen für einen süffigen Roman im Stil von Barbara Wood. Die Handlung wird mir sicher nicht allzulange im Gedächtnis bleiben, doch hat dieser Roman mein Interesse an der Geschichte Westafrikas und auch der dortigen Literatur definitiv gesteigert!

Veröffentlicht am 08.05.2019

Ein afrikanisches Märchen

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In dem Buch die Frauen von Salaga geht es um die zwei Frauen, Aminah und Wurche. Zunächst lernen wir beide Frauen kennen, ihre Lebensumstände, ihre Familien und ihre Persönlichkeiten. Beide könnten nicht ...

In dem Buch die Frauen von Salaga geht es um die zwei Frauen, Aminah und Wurche. Zunächst lernen wir beide Frauen kennen, ihre Lebensumstände, ihre Familien und ihre Persönlichkeiten. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der Frauen erzählt. Im Laufe des Buches treffen die beiden aufeinander.

Ich muss sagen, dass mir Aminah auf Anhieb sympathischer war. Zu Wurche habe ich keinen richtigen Zugang gefunden und sie blieb für mich blass. Dies kann auch an dem sehr neutralen und emotionslosen Schreibstil der Autorin liegen. Dadurch ließ sich die Geschichte sehr schnell lesen. Schade fände ich, dass teilweise Dinge nur kurz angerissen werden und nicht richtig ausgeführt wurden. Ein paar mehr Erklärungen und Beschreibungen wären schön gewesen.

Dennoch ist das Buch durchaus informativ. Man erhält einen Eindruck von dem Ghana des 19. Jahrunderts. Das Thema des Sklavenhandels wird stark thematisiert. Zumindest eine der zwei Frauen erlebt ein Märchen auch wenn der Schreibstil nicht wirklich märchenhaft ist. Ich empfehle dieses Buch allen, die an afrikanischerer Literatur interessiert sind.

Ich vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Frauen in der Kolonialzeit auf der Suche nach Liebe und Freiheit

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Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen.

Die Protagonistinnen sind Wurche, eine Königstochter, und Aminah, Tochter eines Schusters und Sklavin. Wurche genoss in ihrem Leben viel Freiheiten ...

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen.

Die Protagonistinnen sind Wurche, eine Königstochter, und Aminah, Tochter eines Schusters und Sklavin. Wurche genoss in ihrem Leben viel Freiheiten bis sie zur einer politischen Zwangsheirat gezwungen worden ist. In ihrer Ehe ist sie unglücklich, ihr Mann nimmt sich seine Rechte und so nimmt das Ganze seinen Lauf. Aminah ist als Tochter eines Schusters in einer Mehrfrauen-Familie aufgewachsen. Mit etwa 15 Jahren wird sie von Menschenräubern zusammen mit ihren beiden jüngeren Schwestern und ihrem jüngeren Bruder gefangen genommen. Sie selbst wird zuerst von einem Landwirt gekauft, der sie zwei Jahre lang auch sexuell missbraucht. Dann wird sie weiter verkauft und kommt als Hausdienerin zu Wurche und erlebt ein relativ freies Leben. Schlußendlich wird Aminah auf ihr Bitten hin von Wurche freigelassen und geht zu dem Mann in den sie sich verliebt hat um ihre Träume zu verwirklichen.

Über mehr als die Hälfte des Buches wird das Leben abwechselnd aus der Sicht von Wurche und Aminah geschildert, was ich als recht angenehm empfunden habe. Der Schreibstil an sich hat mir nicht zugesagt - häufiger kurze Sätze oder Abschnitte, es wollte nie so recht ein Bild des Romans aufkommen. Hinzu kommt, dass es teilweise recht große zeitliche Sprünge gibt, die so manches Mal für schwer nachvollziehbar waren. Mal ist bei der Währung die Rede von Kaurimuscheln, mal von Geld - verwirrend. Mir haben letztendlich auch dann und wann etwas sachliche Informationen gefehlt. obwohl ich den Eindruck hatte, dass die Autorin gute Recherchearbeit geleistet hatte.

Schade, hier hätte man deutlich mehr herausholen können.