Das Buch hatte schon seine Momente, alles in allem hat es aber meine Erwartungen nicht erfüllt.
Luka Kane ist Gefangener des Loops, einem Gefängnis, in dem man unter extrem unmenschlichen Bedingungen sein Dasein fristet und sich nur von einem „Aufschub“ zum nächsten hangelt. Eigentlich ist man im ...
Luka Kane ist Gefangener des Loops, einem Gefängnis, in dem man unter extrem unmenschlichen Bedingungen sein Dasein fristet und sich nur von einem „Aufschub“ zum nächsten hangelt. Eigentlich ist man im Loop, wenn an zum Tode verurteilt wurde, aber wenn man Versuchskaninchen für verschiedene Gefährliche Eingriffe oder Medikamente wird, kann man ein Aufschub des Urteils erlangen und weiter in diesem menschenfeindlichen Umfeld leben. Als sich eines Tages die Möglichkeit eines Ausbruchs ergibt, kommt Luka vom Regen in die Traufe und es geht nur noch um’s nackte Überleben.
Die Prämisse klingt spannend und der Plot hat mich eigentlich echt angesprochen. Es ist ein dystopischer Jugendroman mit einem jugendlichen Helden, der versucht, seiner ausweglosen Situation zu entkommen.
Das World-Building war interessant, aber nicht ganz ausgereift. Es gab Lücken in der Ausgestaltung, die wahrscheinlich offen gelassen werden mussten, weil sie nicht logisch erklärbar gewesen wären.
Eine KI scheint die Welt, in der Luke lebt, zu großen Teilen zu strukturieren und sie auch in gewisser Weise zu beherrschen. Happy wird schnell zum Feindbild, weil sie im Loop alles kontrolliert.
Jugendliche im Todestrakt. Das ist an und für sich schon nicht in Ordnung und so lernen wir die Figuren auch kennen. Auch wenn sie nicht viel Tiefe bekommen, sind sie größtenteils unschuldig, sympathisch und liebenswert. Alle haben sie eigentlich eine zweite Chance verdient. In der Welt, in der sie leben, gibt es soetwas wie zweite Chancen aber nicht…
Der Einstieg hat mir dementsprechend ganz gut gefallen. Nur letzten Endes was das Loop an sich völlig irrelevant. Die ganze Einführung das ganze Blabla, die Monotonie der Gefangenschaft, der ganze erste Teil hat nichts zur eigentlichen Geschichte beigetragen. Keine Ahnung was das sollte. Ohne das Loop wäre die gesamte Geschichte genau gleich verlaufen. Die lange Einführung über dieses komplexe Konstrukt... Alles verschenkt, für nichts... Das hat mich echt gestört.
Die Story ist letztendlich nämlich eine ganz andere und findet draußen in der dystopischen Welt statt. Und auch diese Geschichte hat mir gut gefallen, wenn sie nicht so völlig aus dem Zusammenhang gerissen wäre.
Der Schreibstil war gut, es ließ sich schnell lesen und die Ideen waren spannend und interessant. Es gab auch aufregende Momente und an Kreativität und krassen Ideen mangelte es sicherlich nicht. Es fehlte ein bisschen an Tiefe, Charakterentwicklung und an nachvollziehbaren Motivationen bspw. von Seiten der KI. Es hat mich nicht überzeugt, aber insgesamt ganz gut unterhalten.