Cover-Bild Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 28.07.2021
  • ISBN: 9783103973921
C Pam Zhang

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold

Roman
Eva Regul (Übersetzer)

»Das kühnste Debüt des Jahres« (The Observer) von einer aufregenden Newcomerin der Weltliteratur
»Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« ist eins von Barack Obamas Lieblingsbüchern 2020

Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Amerika ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben – mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln?


Mit wilder Sprachmagie erzählt C Pam Zhang, Tochter chinesischer Einwanderer in Amerika, in ihrem Roman »Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« von der Sehnsucht anzukommen – an einem Ort und in einer Identität, die sich über die Grenzen von Herkunft und Gender hinwegsetzt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2021

Ein sehr eindringlicher Roman

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Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich das Cover wirklich gelungen finde. Die Farben passen gut zum Titel, obwohl es ruhig ein wenig mehr golden als orange sein könnte. Die beiden Tiger spiegeln wiederum ...

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich das Cover wirklich gelungen finde. Die Farben passen gut zum Titel, obwohl es ruhig ein wenig mehr golden als orange sein könnte. Die beiden Tiger spiegeln wiederum sehr gut den Inhalt des Buches wieder und deuten auch in ihrer Haltung auf einen Konflikt hin.

Zhang schreibt sehr außergewöhnlich und ich brauchte erst einmal ein bisschen um mit dem Schreibstil klar zu kommen. Einerseits gibt es sehr poetische Stellen und dann wiederum gibt es Beschreibungen, die mir ein wenig zu grafisch waren. Bei einigen Szenen musste ich doch ein paar Mal schlucken, da ich sehr brutal fand. Das Buch ist sehr realistisch und beschönigt nichts. Der harte und triste Alltag im mittleren Westen wird so eindringlich beschrieben, dass ich wirklich sehr froh war niemals durch so etwas durch zu müssen.

Viele wichtige Themen werden in diesem Buch angesprochen und super miteinander verbunden. Es geht um Geschlecht, Identität und Rassismus, um ein paar zu erwähnen. Und all dies wird vor die Kulisse des amerikanischen Traums gestellt. Dieses Buch zeigt eine neue Seite dieses Traumes und seiner Schattenseiten.

Besonders in Erinnerung werden mir wohl die Personen in diesem Buch bleiben. Sie alle haben eine Tiefe und so viele verschiedene Facetten, dass ich als Leserin immer wieder neues über sie erfahren habe. Oft habe ich meine Meinung daher redigiert und gemerkt, dass man schnell Sachen als Tatsachen annimmt aufgrund von eingeprägten Vorurteilen und Annahmen. Dieses Buch hat mit diesen Vorurteilen gespielt und so immer wieder für Spannung gesorgt. Mir persönlich hat das Ende nicht so gut gefallen. Es ist kein schlechtes Ende, aber in meinen Augen auch kein zufriedenstellendes. Ich ging ein wenig frustriert aus diesem Buch heraus, daher auch "nur" 4 Sterne.

Fazit: Ein faszinieren realistischer Roman mit diversen Charakteren, die einen immer wieder überraschen.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

sprachgewaltig ...

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Klappentext:

Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Es ist ein unbarmherziges ...

Klappentext:

Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Es ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben – mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln?
Mit wilder Sprachmagie erzählt C Pam Zhang, Tochter chinesischer Einwanderer in Amerika, in ihrem Roman »Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« von der Sehnsucht anzukommen – an einem Ort und in einer Identität, die sich über die Grenzen von Herkunft und Gender hinwegsetzt.

Cover:

Das Cover wirkt wild und tierisch und macht einen animalischen ersten Eindruck, so dass die Neugier auf das Buch geweckt wird. Die orangen und blauen Töne sind gut abgestimmt und die Gestaltung des Covers finde ich sehr gut gelungen.

Meinung:

Die Geschichte um die beiden chinesischen Waisenkinder Sam und Lucy wird bildhaft und sprachgewandt erzählt. Man befindet sich in der Zeit des Goldrasches mit den beiden jungen Mädchen Sam und Lucy, die die Leiche ihres Vaters traditionsgemäß beerdigen wollen.

Inhaltlich möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht zu viel vorweg nehmen und verzichte daher darauf, zu viel vom Inhalt zu erwähnen.

Das Buch ist in vier Teile unterteilt, welche klar strukturiert voneinander zeitlich getrennt sind. Außer den vier Teilen, wird in weitere Kapitel unterteilt, wobei sich die Kapitelüberschriften in den Teilen wiederholen und so Aufmerksamkeit erzeugen. Die Struktur des Buches ist gut durchdacht und gelungen umgesetzt.

Der Schreibstil ist einzigartig, fast schon ein wenig poetisch und sehr wortgewandt. Die Autorin weiß mit sprachlicher Raffinesse umzugehen und den Leser gekonnt in so manche Irre zu leiten. So geht man von Dingen aus, die sich dann als ganz andres herausstellen. Man bekommt ein gewisses Bild gezeigt, muss dann aber feststellen, dass es sich andres herausstellt, als erwartet.

So bekommt man schnell einen ersten Eindruck über die Charaktere Sam, Lucy und den Vater und muss feststellen, dass doch eine ganz andere Entwicklung und auch die Eigenschaften sich teils unterscheiden, als man zu Beginn angenommen hat. Mit den einzelnen Teilen erfährt man immer mehr, auch aus der Vergangenheit, und erst nach und nach setzen sich die ganzen Bruchstücke zusammen und man erkennt erst dann das Ganze.

Eine Buch über Diversität, Genderidentität, Migration, Rassismus und vielen weiteren Themen, die hier geschickt mit eingebaut werden.

Das Ende lässt so einiges offen und irgendwie hatte ich mir da etwas mehr erwartet, alles im allen, hat dies Buch jedoch meine Erwartungen erfüllt und konnte mich an vielen Stellen überraschen und durch seine Sprachgewalt und die Vielfalt der Themen überzeugen.

Fazit:

Eine Buch über Diversität, Genderidentität, Migration, Rassismus und vielen weiteren Themen, die hier geschickt mit eingebaut werden.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Heim und Herd sind Goldes wert

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Ein Sprichwort, das mir beim Lesen dieses Buchs recht häufig in den Sinn gekommen ist. Denn nach dem Tod ihres Vaters ziehen Lucy und Sam auf der Suche nach einem Zuhause durch die Wildnis.

Die Autorin ...

Ein Sprichwort, das mir beim Lesen dieses Buchs recht häufig in den Sinn gekommen ist. Denn nach dem Tod ihres Vaters ziehen Lucy und Sam auf der Suche nach einem Zuhause durch die Wildnis.

Die Autorin schafft es dabei unglaublich gut, eine passende Atmosphäre mit ihren bildgewaltigen Worten aufzubauen. Meist ist diese Atmosphäre düster und beklemmend. Auch in den schöneren Rückblenden schwebt das Damoklesschwert über ihren Köpfen, da man nur allzu gut weiß, dass das Glück der Familie bald durch ihre Hände rinnt. Daher ist es keinesfalls eine leichte Lesekost.

In dem Buch gibt es gefühlt so viele Themen wie Seiten. (Kinder-)Armut, Krankheit, Tod, Rassismus, Missbrauch, Gewalt, Mord, Ausbeute von Mensch und Land, Zuhause/Heimat und noch so viele mehr. Ob weniger Themen das Buch besser oder zumindest gefälliger gemacht hätten? Schwer zu sagen, aber ich denke, dies war eine sehr bewusste Entscheidung der Autorin. Ich denke auch, dass diese Themen für Einwanderer zu dieser Zeit auch durchaus zutreffend waren, denn viele sind es heute leider auch noch.

Die Reise der beiden Figuren hat mich einerseits gefesselt, auf der anderen Seite hat sie auch mein Herz (vor allem als Mutter) bluten lassen. Doch auch wenn ich es durchaus zu schätzen weiß, wenn ein Buch Emotionen in mir auslöst, war es hier oftmals kein Genuss. Woran das lag, ist schwer zu sagen. Da kam zu viel zusammen, um ein paar Punkte hervorzuheben.

Die Geschichte wurde sehr bildhaft erzählt, was mir gut gefallen hat. Die Autorin hat an vielen Stellen Mandarin einfließen lassen. Im Interview am Ende wird klar, warum sie diese Worte verwendet hat und das ist sehr authentisch. Nur finde ich schade, dass sie nicht auch noch in einem Glossar am Ende erklärt werden.

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Veröffentlicht am 11.01.2022

Bleibt leider sehr an der Oberfläche

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Die Autorin schreibt über Rassismus, Geschlechtsidentität, Migration und der Suche nach Zugehörigkeit. Auch der Eisenbahnbau und die Ausbeutung der Natur finden ihren Platz in der Geschichte. Das sind ...

Die Autorin schreibt über Rassismus, Geschlechtsidentität, Migration und der Suche nach Zugehörigkeit. Auch der Eisenbahnbau und die Ausbeutung der Natur finden ihren Platz in der Geschichte. Das sind alles wichtige und spannende Themen, doch für das Buch waren es einfach zu viele, denn oft blieb nur Platz für eine Erwähnung am Rande. 350 Seiten reichten nicht aus um überall die Tiefe zu vermitteln, die ich mir gewünscht hätte.

Die Geschichte ist in vier Teile aufgebaut und überwiegend aus Lucys Perspektive erzählt. Zu Beginn lernt man die Kinder kennen, die mit dem Vater soeben den letzten Elternteil verloren haben. Der zweite Abschnitt spielt drei Jahre früher, als die Familie noch vollständig war. Anschließend erzählt der Vater wie er die Mutter kennenlernte und am Ende erfolgt nochmal ein Sprung in die Gegenwart wo wieder Lucy und Sam im Fokus stehen. Die Reise der beiden Kinder durchs Land macht also nur einen kleinen Teil aus und besteht auch mehr aus einem ziellosen Herumirren. Trotz der wohlformulierten Sätze blieb die Erzählung dabei oft sehr oberflächlich und viel zu selten sind Bilder in meinem Kopf entstanden. Vom Eisenbahnbau, der Arbeit als Goldgräber oder im Bergwerk erfährt man kaum etwas. Auch die meisten Charaktere bleiben einem immer etwas fern. Hier ist viel Potential ungenutzt geblieben.

Fazit
Mir war vieles zu knapp ausformuliert und die Geschichte ist an den meisten Stellen leider zu sehr an der Oberfläche geblieben. Für mich daher nur ein Buch das man mal gelesen haben kann, das aber schon kurz nach Beendigung nicht mehr in meinen Gedanken ist.

Veröffentlicht am 11.08.2021

Wurzeln, Realität, Gold

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Eine Frau, die von der Bekenntnis zu ihrer Herkunft, zu ihren Wurzeln getragen wird und ein Mann, der mit Gold seine Familie in eine rosige Zukunft führen will: das sind die Eltern von Lucy und Sam. Beziehungsweise ...

Eine Frau, die von der Bekenntnis zu ihrer Herkunft, zu ihren Wurzeln getragen wird und ein Mann, der mit Gold seine Familie in eine rosige Zukunft führen will: das sind die Eltern von Lucy und Sam. Beziehungsweise waren sie es - zu Beginn des Romans leben beide schon nicht mehr und ihre Kinder Lucy und Sam fliehen vor all dem Bösen, das ihnen bereits begegnet ist und hoffen auf eine bessere Zukunft. Doch davor müssen sie ihren Vater beerdigen - mit zwei Münzen auf den Augen. Allein das ist schon nahezu unmöglich.

Die Eltern haben ihnen ein Pferd und die großen Fragen des Lebens hinterlassen: Was ist dem Herzen am nächsten, was kann nicht verdrängt werden? Was sollen die Ziele des Lebens sein? Und vor allem: wo ist unser Zuhause? Fragen von grundlegender Relevanz, auf die ungenügende Antworten folgen.

Dieser Roman behandelt - so wurde angekündigt - trotz seiner zeitlichen Ansiedelung im 19. Jahrhundert DIE Themen unserer Zeit: Hunger (nicht nur den nach Mahlzeiten), Klimaschutz, soziale Hierarchien, allem voran die Chancengleichheit (ob es sie jemals geben wird?) und die Frage, was Heimat eigentlich ist.

Betrüblicherweise sind die Antworten sämtlich ungenügend und sehr, sehr traurig: sie kreisen um mangelndes Vertrauen, Betrügereien unter Verwandten, fehlende Wärme und Ähnliches.

Ich hatte schon früh befürchtet, mit einem frustrierenden Ende konfrontiert zu werden, doch es kam noch schlimmer, als ich erwartet hatte. Nach der Lektüre des Romans musste ich mich ganz schön ablenken, um nicht dauerhaft von dieser Hoffnungslosigkeit angesteckt zu werden.