Cover-Bild Mord an der Algarve
Band 1 der Reihe "Ein Portugal-Krimi"
(16)
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 24.04.2018
  • ISBN: 9783499271120
Carolina Conrad

Mord an der Algarve

Anabela Silva ermittelt

«An diesem Donnerstag würde eine alte Ratte sterben. Wenn alles gut ging. Wenn nicht – nun, es kamen noch viele Donnerstage.»

Sieben Tote in vier Monaten. Allein drei aus einer Familie. Alle alt. Dennoch glaubt niemand im verträumten Hinterland der Algarve an einen Todesengel. Niemand bis auf Anabela Silva, die gerade für eine Auszeit ins Land ihrer Eltern zurückgekehrt ist. Die Journalistin stellt Nachforschungen an – und stößt auf eine Mauer des Schweigens. Dann geschieht ein Mord, an dem es keinen Zweifel gibt. Und Bela Silva wünscht sich, sie hätte nie eine Frage gestellt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2018

Schöner Sommerkrimi

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Die Journalistin Anabela Silva kehrt vor einige Wochen in das Heimatland ihrer Eltern zurück um ihrer Mutter nach einem Unfall beizustehen. Schon bald fällt ihr bei einer Familienbeisetzung eine erstaunliche ...

Die Journalistin Anabela Silva kehrt vor einige Wochen in das Heimatland ihrer Eltern zurück um ihrer Mutter nach einem Unfall beizustehen. Schon bald fällt ihr bei einer Familienbeisetzung eine erstaunliche Zahl von Todesfällen in den letzten Wochen auf. Zwar handelt es sich immer um betagte Menschen, aber da sie fast alle Verbindung mit dem Familienclan der Alves haben, ist Belas journalistische Spürnase in Aktion. Wobei ihre Fragen im Ort und auch in der Familie nicht unbedingt gut ankommen, da ist es sogar hinderlich, dass Cousin Luis bei der örtlichen Polizei ist. Denn der sieht Belas Aktivitäten mit großem Zorn.

In der Zwischenzeit genießt sie die Zeit an der Algarve, dass – auch wenn sie in Deutschland geboren und sozialisiert ist – auch ein Teil ihrer Identität ist. Immer mehr wird sie vom Charme dieser Landschaft angezogen. Dazu kommt, dass mit Bibliothekar Mario und Kommissar Almeida auch zwei äußerst attraktive Männer ihr Leben bereichern und die Scheidung von ihrem Mann in den Hintergrund treten lassen.

Der Krimi ist eher von der ruhigen, unaufgeregten Art. Er beginnt eher verhalten, aber die Spannung steigert sich im Lauf der Handlung. Es fließt viel vom portugiesischen Lebensgefühl mit ein, dass Bela auch für sich wiederentdeckt. So gehe ich mit ihr auf Entdeckungsreise in eine Landschaft, die abseits der großen Touristenströme liegt, die noch ursprünglich und echt wirkt und unheimlich Lust auf eigene Entdeckungen weckt. Eingestreute Dialogzeilen in Portugiesisch wirken authentisch und machen auch keine Verständnisschwierigkeiten.

Je weiter Bela in ihren Nachforschungen kommt, umso tiefer steigt sie auch in ihre eigene Familiengeschichte ein, die sie bisher nur am Rande wahrgenommen hat. Die große Armut, die den Vater damals zur Auswanderung zwang, die Abhängigkeit von Großgrundbesitzern und die Repressalien während der Salazar-Diktatur, das sind alles Fakten, die ihre Familiengeschichte prägten und die Bela nie richtig hinterfragt hatte. Auch das fand ich an diesem Buch so interessant.

Ein wirklich sympathisches Debüt – vielleicht sogar Auftakt für eine Reihe?

Veröffentlicht am 04.06.2018

Portugal-Krimi mit viel Lokalkolorit

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Bei Mord an der Algarve handelt es sich eher um einen ruhigen Krimi, der ohne viel Blut und mit relativ wenig Polizeieinsatz auskommt. Die Recherchen übernimmt hier Anabela Silva, die derzeit eine Auszeit ...

Bei Mord an der Algarve handelt es sich eher um einen ruhigen Krimi, der ohne viel Blut und mit relativ wenig Polizeieinsatz auskommt. Die Recherchen übernimmt hier Anabela Silva, die derzeit eine Auszeit im Heimatland ihrer Eltern macht. Sie ist Journalistin und die sind ja schon von Berufs wegen neugierig.

Auch wenn es nicht hochdramatisch zugeht, versteht es die Autorin einen Spanungsbogen zu bilden und bis zum Ende zu halten. Das Ende hielt dann noch eine Überraschung für mich bereit.

Die Charaktere – sowohl die guten als auch die bösen – sind gut und realistisch gezeichnet.

Ich habe das Buch relativ schnell gelesen, was nicht nur an der geringen Seitenzahl lag, sondern auch an dem einfachen und flüssigen Schreibstil.

Während der gesamten Geschichte ist die Liebe von Carolina Conrad zu Portugal klar erkennbar. Sie beschreibt Landschaft, Menschenschlag und Kulinarisches so detailliert, dass ich mich als Leser gut in die Atmosphäre reinfinden konnte.

Ich hoffe, dass es sich bei diesem Krimi um den Start in eine neue Serie handelt und ich weitere Fälle mit Anabela lesen darf.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Die Vergangenheit ruht nicht!

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Die Journalistin Anabela Silva lebt alleine in Hannover, nachdem ihr Mann sie wegen einer Jüngeren verlassen hat. Sie ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, ihre Eltern sind aber wieder nach Portugal ...

Die Journalistin Anabela Silva lebt alleine in Hannover, nachdem ihr Mann sie wegen einer Jüngeren verlassen hat. Sie ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, ihre Eltern sind aber wieder nach Portugal zurück gekehrt. Als ihre Mutter sie anruft und um Hilfe bittet, weil sie krank ist, nimmt sie gerne eine Auszeit und fliegt an die Algarve. Dort fällt der neugierigen Bela eine merkwürdige Häufung von Todesfällen auf und sie beginnt zu ermitteln, wovon ihre Familie gar nicht begeistert ist ... Da geschieht noch ein offensichtlicher Mord an einem Deutschen und Bela ist mittendrin im Geschehen.

Dieser erste Band einer neuen Reihe um Anabela Silva von der Autorin Carolina Conrad, was ein Pseudonym der bekannten Schriftstellerin Bettina Haskamp ist, hat mir sehr gut gefallen. Der humorvolle Schreibstil war ganz nach meinem Geschmack. Dieser gemächliche Krimi, gewürzt mit portugiesischem Lokalkolorit ließ sich leicht und locker lesen, Anabela war mir sehr sympathisch. Ich hoffe sehr, dass es weitere Fälle mit Anabela geben wird!

Veröffentlicht am 08.05.2018

Mord an der Algarve

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Anabela Silva, der wegen ihrer bevorstehenden Scheidung ohnehin die Decke auf den Kopf fällt, kommt der Hilferuf ihrer Mutter gerade recht. Nicht ahnend worauf sie sich damit einlässt, bucht sie umgehend ...

Anabela Silva, der wegen ihrer bevorstehenden Scheidung ohnehin die Decke auf den Kopf fällt, kommt der Hilferuf ihrer Mutter gerade recht. Nicht ahnend worauf sie sich damit einlässt, bucht sie umgehend einen Flug von Hannover an die algarvische Küste. Bereits kurz nach ihrer Ankunft fällt ihr auf, dass es dort in letzter Zeit ungewöhnlich viele Tote gegeben hat. Während sie auf der einen Seite bemüht ist sich um ihre Eltern zu kümmern, beginnt sie Nachforschungen zu den rätselhaften Todesfällen anzustellen. Immer wieder verschiebt sie ihre Abreise. Erst als es ihr dann tatsächlich gelingt die Mordserie aufzuklären, kann sie ihren inneren Frieden finden und ihr Leben neu ordnen.

Fazit
Ein ungewöhnlicher Krimi mit einem ganz eigenen Charme, der auf eine Fortsetzung hoffen läßt.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ein Dorf schweigt

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„Sieben Tote in vier Monaten. Allein drei aus einer Familie.“ steht im Klappentext des Buches, da erwartet man eigentlich einem ziemlich harten Krimi – obwohl ich es ja eher „Cosy“ mag.
Zum Glück beginnt ...

„Sieben Tote in vier Monaten. Allein drei aus einer Familie.“ steht im Klappentext des Buches, da erwartet man eigentlich einem ziemlich harten Krimi – obwohl ich es ja eher „Cosy“ mag.
Zum Glück beginnt „Mord an der Algarve“ relativ beschaulich. Die Journalistin Anabela Silva steckt mitten in der Scheidung und weiß nicht so richtig, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll „Kopf, Herz, Bildschirm, alles leer.“ (S. 16). Da kommt die Bitte ihrer Eltern, sie doch in Portugal zu besuchen, wie gerufen. Ihre Mutter hat sich den Arm gebrochen und ihr Vater wird irgendwie wunderlich, sie brauchen Hilfe.
Anabelas Eltern sind Portugiesen. Sie leben in einem kleinen Dorf im Hinterland der Algarve. Das durchschnittliche Alter der Bevölkerung liegt sich bei deutlich über 50. Als Anabela ihre Mutter auf den Friedhof begleitet und sich die neuesten Grabstätten anschaut, stellt sie fest, dass den letzten Monaten gleich 3 Menschen mit Namen Alves gestorben sind. Ihre journalistische Neugier ist geweckt, vor allem als angelblich niemand im Dorf näheres über die Familie weiß. Auch ihr Cousin Luís, der bei der Polizei arbeitet, wiegelt ab. Sie verrenne sich da in etwas.

Die erste Hälfte des Buches ist sehr gemütlich, Land und Leute werden beschrieben, ihre Lebensumstände und wie sich Anabela wieder in Portugal einlebt. In kleinen kursiven Einschüben erlebt man zwar die Morde an den Alvez, aber auch die sind nicht blutig und werden von der Polizei bzw. den Ärzten als Unfälle und natürliche Tode abgetan. Erst, als ein deutscher Auswanderer erschlagen wird, kommt endlich Fahrt in die Sache und aus dem Urlaubs-Roman wird ein Krimi.

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich in letzter Zeit ein knapp 300 Seiten umfassendes Buch an nur einem Nachmittag / Abend gelesen habe. Der Schreibstil ist sehr flüssig, unterhaltsam und fesselnd, obwohl ich das Buch nicht durchgängig als Krimi bezeichnen würde.
Anabela ist Anfang 40 und ihr Mann hat sie wegen einer Studentin verlassen. Sie hadert mit der Situation ist ganz froh um die Auszeit und den Abstand, die sie durch die Reise nach Portugal einlegt. Ihr wird erst dort bewusst, wie alt ihre Eltern eigentlich schon sind und dass sie wahrscheinlich nicht mehr lange allein für sich sorgen können. Sie muss sich überlegen, ob sie nicht auch von Portugal aus für die Zeitschriften in Deutschland arbeiten könnte Außerdem machen ihr gleich zwei interessante und attraktive Männer den Hof.

Bezgl. der Hintergründe für die Morde und auch die Identität des Mörders tappt Anabela lange im Dunkeln. Mir ihren Verdächtigungen macht sie sich nicht nur Freunde, aber die Bandbreite der möglichen Motive auch groß. Fühlt sich ein Arzt oder Betreuer der Alten als Todesengel? Geht es um Grundstücksspekulationen oder hängt es gar noch mit dem alten Regime des Estado Novo zusammen?

„Mord an der Algarve“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe um die Journalistin Anabela Silva und passt perfekt in die Urlaubszeit. Ich werde auf jeden Fall nach dem nächsten Band Ausschau halten um zu erfahren, wie es mit Anabela weitergeht.