Cover-Bild YOU - Du wirst mich lieben
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: INK
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 07.05.2015
  • ISBN: 9783863960797
Caroline Kepnes

YOU - Du wirst mich lieben

Katrin Reichardt (Übersetzer)

Als die Studentin Guinevere Beck die Buchhandlung betritt, in der Joe arbeitet, ist er augenblicklich hingerissen von ihr. Sie ist all das, was er will: wunderschön, tough, clever und so sexy. Zum Glück bezahlt sie ihren Einkauf mit ihrer Kreditkarte, denn so kann Joe tun, was jeder normale Mensch in dieser Situation tun würde: Er googelt ihren Namen. Doch dabei bleibt es nicht. Schon bald ist Joe besessen von Beck, beginnt sie zu stalken. Mehr und mehr findet er über sie heraus, hackt ihren Facebook- und Twitter-Account, durchsucht ihre Wohnung. Er inszeniert eine Reihe von makabren Ereignissen, die Becks Welt Stück für Stück zerstören - und sie direkt in seine offenen Arme treiben. Bald kann Beck gar nicht anders als sich in den seltsamen, aber irgendwie charismatischen Typen zu verlieben, der wie für sie gemacht scheint - Eines nach dem anderen räumt Joe alle Hindernisse aus dem Weg, die sich zwischen ihn und Beck drängen. Und schreckt dabei auch nicht vor Mord zurück.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hypnotisch, aber nicht uneimlich

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Inhalt:
Dein Name war ein hervorragender Ausgangspunkt. Zu unserem Glück gibt es nicht viele Guinevere Becks - sondern nur eine. Zuerst musste ich dein Zuhause finden, und das Internet ist wie für die ...

Inhalt:
Dein Name war ein hervorragender Ausgangspunkt. Zu unserem Glück gibt es nicht viele Guinevere Becks - sondern nur eine. Zuerst musste ich dein Zuhause finden, und das Internet ist wie für die Liebe geschaffen. Es gab mir so viel von dir, Beck, (...) - Seite 18
Eine kurze Begegnung, eine nette Unterhaltung und Joe will sie - Beck, und dafür dringt er tief in ihr Leben ein.

3 von 5 Sternen
Nach einigem hin und her habe ich mich nun doch für 3 statt 4 Sterne entschieden. Und so geht es mir mit dem ganzen Buch - hin und hergerissen, was ich nun davon halten soll ... Nun, zunächst das was mich an der Geschichte gestört hat, um dann auf die interessanten Teile aufmerksam zu machen.
Es ist stellenweise einfach zu langgezogen, langatmig. Die Gänsehaut will und will sich nicht einstellen und auch wenn ich einen tiefen Einblick in Joe und seine Gedankenwelt bekam, war es eben nicht der tiefe, abgründige Einblick den ich mir erwartet - erhofft - hatte. Auch Einblicke in Joes Vergangenheit erhält der Leser nur bruchstückhaft. Nein, ich will nicht auf alles eine Antwort oder eine Erklärung, hätte mir aber (etwas) mehr Tiefgang bezüglich seines Stalkingwahn gewünscht, nicht DIE Antwort, aber eben mehr Andeutungen. Der Käfig war mir von Anfang an too much, Punkt. Auch die Protagonisten haben mich nicht überzeugt, und das mag jetzt wirklich erschreckend klingen - dennoch war mir Joe selbst, der psychopathische Stalker(!), am sympathischsten ... Ebenso hatte ich erwartet das einige Beobachtungen von Joe bezüglich Beck eine falsche Wahrnehmung, Verdrehung der Realitäten sind, jedoch wurde ich auch hier enttäuscht.
Und dennoch hat mich das Buch in seinen Bann genommen, mich hypnotisiert, ich musste es weiter und weiter lesen. Nein, ein Thriller wie der Leser vielleicht erwartet ist dieses Buch ganz und gar nicht. Es "platzt" auch nicht vor Spannung und auch ein Gänsehautfaktor blieb fern. Und dennoch ist es meiner Meinung nach ein Psychothriller. Der Leser wird tief Joes Gedankenwelt und Emotionen gezogen, eben weil aus der Ich-Perspektive geschrieben wird. Was mich besonders fasziniert hat ist, das ich als Leser mit "Du" angesprochen werde, als sei ich selbst Beck! Und vielleicht ist es auch Absicht der Autorin, das der Leser fast nur mit Joe sympathisiert!? Dies habe ich mich oft beim Lesen gefragt - auch ob es absichtlich nicht mit Gänsehautfaktor daherkommt ... Natürlich begeht Joe Taten die ein nicht psychotischer Mensch niemals tun würde, a b e r wer schaut nicht mal im Internet nach einer bestimmten Person? Autorin Caroline Kepnes zeigt aus der Sicht eines Stalker wie erschreckend einfach das Stalking durch das Internet ist! Wie bereits erwähnt ist das Buch auch sehr langatmig, aber die Autorin führt den Leser erschreckend tief in Joes Welt durch die (teilweise sehr ausschweifenden, sehr detaillierten) Beschreibungen - Gedankengänge, Emotionen. Besonders faszinierend sind auch die Erklärungen von Joe, warum sich Beck in bestimmten Situationen von ihm abwendet, anders handelt als er es haben möchte und dennoch keine Wut verspürt - denn Joe findet für alles eine Erklärung/Begründung.
Der Leser muss sich auf das Buch einlassen (können), denn sonst denke ich kann das Lesen (streckenweise!?) zu einer Qual werden. Warum ich das Buch trotz allem als Psychothriller einordne? Wenn der Leser sich mit Joe/der Geschichte/dem Buch auseinandersetzt, aus psychologischer Sicht betrachtet, entblößt Caroline Kepnes sehr deutlich die Welt eines Stalkers, eben ohne Schockmomente. Ist es nicht genau das, was im Nachhinein vielleicht Gänsehaut erzeugen sollte?

Fazit:
Schwer einzuordnen, ob es ein gutes Buch ist oder nicht. Jedoch definitiv nicht das was ich nach dem lesen des Buchrückens erwartet habe ...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Du, immer nur du

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Joe ist ein völlig normaler Buchladenbesitzer. Auf den ersten Blick zumindest. Eines Tages trifft er Beck in seinem Laden, ist sofort von ihr hingerissen. Dem Internet sei Dank ist es für ihn ein Leichtes ...

Joe ist ein völlig normaler Buchladenbesitzer. Auf den ersten Blick zumindest. Eines Tages trifft er Beck in seinem Laden, ist sofort von ihr hingerissen. Dem Internet sei Dank ist es für ihn ein Leichtes ihren Wohnort herauszufinden, ihre Vorlieben, ihre Gedanken. Doch da scheint es auch einen Mann in Becks Leben zu geben. Ein Umstand, der Joe so gar nicht gefällt, gehört Beck doch zu ihm. Sie weiß es nur noch nicht…

Stalkergeschichten gibt es einige, und doch ist diese hier irgendwie neu und anders. Kepnes erzählt aus Joes Perspektive, so ist man seinen Gedanken und Gefühlen sehr nah. Mit der Zeit fühlt man sich mehr und mehr in seine Figur ein, seine Handlungen erscheinen aus seiner Sicht erschreckend logisch. Joe spricht Beck mehr oder weniger die ganze Zeit an, erzählt ihr was er getan hat, was er von ihr hält, wie er ihr Leben sieht. Für ihn ist es völlig normal, dass er in ihr Leben, in ihre Wohnung eindringt, ihre Facebook- und Twitteraccounts knackt. Gestört haben mich seine ständigen (immer, überall, ohne sinnigen Anlass) sexuellen Fantasien. Wie ein pubertärer 15Jähriger kam Joe mir da vor. Auch störte mich an einigen Ecken und Enden, dass seine Mitmenschen ihm ständig in die Hände spielen, nie scheint irgendjemand etwas komisch zu finden oder an Joe zu zweifeln. Das nahm der Story doch gehörig an Glaubwürdigkeit, ging doch im Endeffekt alles zu leicht. Leider wirkt die Story doch etwas künstlich in die Länge gezogen, es passiert viel, aber mit unnatürlichen Lücken dazwischen. Der Spannungsbogen erhält somit doch einige unnatürliche Dämpfer. Auch das Ende ist relativ vorhersehbar. Trotz dieser Macken ist You aber eine recht ordentliche Story, die man durchaus einmal lesen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Konnte meine Erwartungen nicht ganz erfüllen.

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Man wie habe ich mich auf diese Geschichte gefreut. Ein Buch über einen Stalker… klingt bedrohlich und gruselig, nicht wahr? Tja, vielleicht hätte es das auch wirklich sein können, wäre der Stalker nicht ...

Man wie habe ich mich auf diese Geschichte gefreut. Ein Buch über einen Stalker… klingt bedrohlich und gruselig, nicht wahr? Tja, vielleicht hätte es das auch wirklich sein können, wäre der Stalker nicht "ich bin so toll, mir fällt alles total leicht und ich bekomme nie Konsequenzen zu spüren"- Joe!

Joe ist nicht gerade das, was ich mir unter einem waschechten Stalker vorstelle. Klar, hat er eine Macke und klar sind seine Gedanken unheimlich und ziemlich pervers (das perverse und sexistische im Buch hat mich übrigens stark an Laymon erinnert) – und er schreckt auch nicht vor Mord zurück. Doch auch das töten, meistert er mit so einer Leichtigkeit, dass ich nie eine Bedrohung gespürt habe. Was angesichts der Tatsache ja irgendwie total schräg ist – war aber leider wirklich so.

Soooo schlecht fand ich die Geschichte allerdings nicht. Es war streckenweise richtig interessant und spannend. Joes Versuche Beck für sich zu gewinnen waren total krank und genau das was ich von so einem Roman erwarte. Ich sage jetzt bewusst Roman, da ich hiermit alle vor dem Fehler bewahren will, sich von der Geschichte eine ordentliche Portion „Psycho - Thrill“ zu erhoffen (so wie ich). Auch wenn der Klappentext einem diese Hoffnung ja irgendwie macht – von einem Psychothriller ist dieses Buch meilenweit entfernt.

Es ist eher eine Art Drama. Denn nicht nur Joe hat eine Macke, sondern eigentlich jeder Charakter, der in diesem Buch auftaucht. Da hilft es nicht mal zum Psychologen zu gehen...

Der Schreibstil hat mir damit auch am besten gefallen. Er ist außergewöhnlich und für mich total neu. Die ganze Zeit über lauschen wir eigentlich nur Joe’s Gedanken und Fantasien, in denen er Beck teilweise direkt anspricht – dabei benutzt die Autorin viele Schachtelsätze, Wiederholungen und vor allem das Wort „und“. Es ist also kein wirklich leichter Schreibstil, einige in der Leserunde haben auch eine Zeit gebraucht um in die Geschichte reinzukommen - ich allerdings war sofort gefesselt.

Fazit:

Es ist kein schlechtes Buch. Die Autorin hat, meiner Meinung nach, aber viel Potenzial verschenkt. Ich wurde gut unterhalten, wirklich in Erinnerung wird mir dieses Buch aber nicht bleiben. Wer jetzt trotzdem total neugierig geworden ist und gerne was über durchgeknallte Charaktere liest, kann sich das Buch ja einfach mal anschauen. Es ist auf jeden Fall ein Buch, welches die Geister scheidet. Also bildet euch einfach selbst eine Meinung! ► 3 Sterne.

Veröffentlicht am 22.12.2017

Da wäre bedeutend mehr drin gewesen

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In dem Buch "You - Du wirst mich lieben" wird die Geschichte von Joe erzählt, der von Guinevere, genannt Beck, die in der Buchhandlung einkauft, in der er arbeitet, absolut besessen ist.

Er beginnt, ihre ...

In dem Buch "You - Du wirst mich lieben" wird die Geschichte von Joe erzählt, der von Guinevere, genannt Beck, die in der Buchhandlung einkauft, in der er arbeitet, absolut besessen ist.

Er beginnt, ihre E-Mails zu lesen, ihr Twitter-Profil, ihre Facebook-Seite und er beobachtet sie. Findet heraus, wo sie hin geht, taucht dort auf, hält sich jedoch im Verborgenen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, das komplette Buch wird aus der Sicht von Joe erzählt. Doch bin ich der Ansicht, dass eine zweite Sichtweise, die von Beck zum Beispiel, dem Buch gut getan hätte.

Eigentlich denkt man, dass es sich bei dem Buch um einen Thriller handelt, doch weit gefehlt. Es kommt keine Spannung auf. Die Geschichte dümpelt mehr so vor sich hin. Sie ist oft oberflächlich und besticht mit unsympathischen Protagonisten. Außerdem wird vieles beschrieben, was absolut unlogisch ist. So hat Joe zum Beispiel einen Unfall und wird im Krankenhaus behandelt, ohne dass jemand seine Personalien kennt. Dabei ist Joe bei vollem Bewusstsein und die Geschichte spielt in den USA. Dass soetwas dort nicht möglich ist, ist glaube ich so gut wie jedem bekannt.

Nach der Leseprobe hatte ich mir sehr viel mehr erwartet. Mehr Spannung und vorallem auch einen richtigen Stalker, einen kranken Psychopathen. Doch keine meiner Erwartungen wurde erfüllt.

Meiner Meinung nach hat sich die Autorin ein wirklich gutes Thema geschnappt, vorallem auch in Zeiten des immer mehr wachsenden Social Media, doch sie hat einfach nichts daraus gemacht.

Abgesehen davon fand ich es nervig, dass es ständig um Sex geht. Sex mit sich selbst, mit Männern, mit Frauen, mit dem Kissen... Das war für die Geschichte alles andere als wichtig in meinen Augen.

Normalerweise würde ich an dieser Stelle eine Leseempfehlung aussprechen, doch in diesem Fall kann ich das leider nicht.

Veröffentlicht am 05.12.2016

Ein sehr zähes, vorhersehbares und teilweise auch unappetitliches Leseerlebnis

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Inhalt:
Als die Studentin und angehende Schriftstellerin Guinevere Beck, die der Einfachheit halber nur Beck genannt wird, die kleine Buchhandlung betritt, in der Joe Goldberg arbeitet, spürt er sofort ...

Inhalt:


Als die Studentin und angehende Schriftstellerin Guinevere Beck, die der Einfachheit halber nur Beck genannt wird, die kleine Buchhandlung betritt, in der Joe Goldberg arbeitet, spürt er sofort eine besondere Verbindung zu dieser jungen Frau, ist vollkommen hingerissen und weiß augenblicklich, dass sie geradezu perfekt für ihn ist. Sie ist wunderschön, sexy und intelligent, sodass er schon nach wenigen Minuten sicher ist, endlich sein passendes Gegenstück gefunden zu haben.
Da sie ihren Einkauf mit ihrer Kreditkarte bezahlt, kennt er ihren Namen, googelt nach ihr und findet schnell heraus, wo Beck wohnt. Außerdem hat sie einen öffentliches Facebook-Profil und einen Twitter-Account, auf dem sie die Welt an ihrem Leben teilhaben lässt. Jeden Abend bezieht Joe seinen Posten auf der gegenüberliegenden Straßenseite ihrer Wohnung und beobachtet sie. Er ist geradezu besessen von ihr und versucht alles, um immer in ihrer Nähe zu sein und ein vermeintlich zufälliges Wiedersehen zu arrangieren.
Beck merkt nicht, dass sie beobachtet wird, aber als sie sich in einer lebensgefährlichen Situation befindet, erweist sich der charmante Buchhändler, der gerade ‚zufällig‘ in der Nähe ist, als ihr Lebensretter. Sie ahnt nicht, dass Joe längst die Kontrolle über ihr Leben übernommen hat und ist sehr angetan von dem charismatischen Mann, der Bücher liebt und immer für sie da ist. Doch damit gibt sich Joe nicht zufrieden, denn er will Beck voll und ganz besitzen und ist bereit, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die zwischen ihm und seiner Angebeteten stehen – auch wenn er dafür töten muss…

Meine persönliche Meinung:


Ich habe You – Du wirst mich lieben von Caroline Kepnes im Rahmen einer Leserunde gelesen. Ich habe schon so viel Gutes von diesem Roman gehört, dass ich ihn nun unbedingt lesen wollte. Hätte ich dieses Buch alleine gelesen, hätte ich es vermutlich nach 100 Seiten abgebrochen, denn teilweise war es wirklich eine Zumutung. Dabei waren die ersten Kapitel noch außerordentlich spannend, und die Erzählung begann auch zunächst äußerst vielversprechend.
Das ganze Buch wird aus der Ich – Perspektive von Joe Goldberg erzählt, der einen inneren Monolog führt, bei dem er auch immer wieder das Wort an Beck richtet. Diese Form des Selbstgesprächs ermöglicht sehr tiefe Einblicke in die Gedankenwelt dieser gestörten Persönlichkeit und schafft eine Intimität, die ich als sehr unangenehm empfand, denn man will einem solchen Psychopathen eigentlich gar nicht so nahe kommen. Dennoch hat mir diese Form des Erzählens sehr gut gefallen und ist auch sehr raffiniert gewählt, denn obwohl sich Joe keineswegs als Identifikationsfigur eignet, ist man hin und wieder geneigt, sich auf seine Seite zu stellen und beginnt irgendwann seiner wahnhaften Logik zu folgen. Es ist äußerst verstörend, gezwungen zu sein, sich in diesen psychopathischen Charakter hineinzuversetzen und so unmittelbar in die Abgründe seiner Seele zu blicken. Leider waren seine Phantasien häufig so abstoßend, dass diese Nähe meistens nur schwer zu ertragen war.
Verliebte Menschen neigen ja häufig dazu, nach versteckten Botschaften zu suchen, mit denen das Objekt der Begierde ebenfalls Interesse signalisiert, aber aus welch banalen Verhaltensweisen Joe abzuleiten versucht, dass auch Beck sofort von ihm hingerissen ist, ist geradezu lächerlich und absurd. So ist er zum Beispiel davon überzeugt, dass sie ihren Einkauf in seiner Buchhandlung nur mit ihrer Kreditkarte bezahlt, damit er ihren Namen erfährt. Wenn man das liest und seinen Gedankengängen folgt, würde man am liebsten in jedem Ladengeschäft nur noch bar bezahlen. Sofort googelt er nach ihrem Namen, stößt auf ihr Twitter-Profil und ist verwundert, dass sie dort noch nicht die ganze Welt an ihrer geradezu magischen Begegnung mit dem charmanten Buchhändler teilhaben ließ. Den Gedanken, dass sie ihn längst wieder vergessen hat und diese alltägliche Begegnung für sie vollkommen bedeutungslos war, lässt er jedoch erst gar nicht zu und kommt deshalb schon im nächsten Augenblick zu der Überzeugung, dass sie über Dinge, die ihr besonders wichtig sind, ohnehin nie twittert, es also gerade ein Zeichen ihrer Liebe ist, dass sie die Begegnung mit ihm vor der Öffentlichkeit verbirgt. Da er auch herausfindet, wo sie wohnt, beobachtet er sie von nun an jeden Abend, dringt in ihrer Abwesenheit auch in ihre Wohnung ein und durchschnüffelt ihren Computer. Da er immer weiß, wo sie sich aufhält, gelingt es ihm auch, sie wieder zu treffen und es wie eine zufällige Begegnung aussehen zu lassen.
Bis zu diesem Moment war das Buch noch überaus spannend, denn in die Gedanken eines Stalkers einzudringen und hautnah mitzuerleben, wie er sich seinem Opfer nähert, war wirklich beängstigend. Allerdings handelt es sich dabei nur um die ersten 50 Seiten des Buches. Da Beck seine Annäherungsversuche gar nicht abwehrt, überhaupt nicht merkt, wie gestört ihr neuer Verehrer ist, sondern sich sogar noch zu ihm hingezogen fühlt, ist die Spannung danach nahezu dahin. Auch die Stalking-Thematik tritt vollkommen in den Hintergrund, denn Beck zeigt ja durchaus Interesse an Joe und sucht auch seine Nähe. Was Joe an dieser Frau findet, war mir jedoch ein Rätsel, denn sie hat nicht einen einzigen liebenswerten Charakterzug. Immer wieder lässt sie sich mit Joe ein, um ihn dann wieder am langen Arm verhungern zu lassen. Seine Besitzansprüche sind zwar äußerst bedenklich und die Mittel, zu denen er greift, um Beck an sich zu binden, sind beängstigend, aber sie merkt es eben nicht einmal. Hinzu kommt, dass Beck so selten dämlich, selbstverliebt, oberflächlich, sprunghaft und unsympathisch ist, dass man ohnehin nicht mit ihr mitfiebern kann und manchmal fast Mitleid für Joe empfindet. Obwohl man sie nur aus seiner Sicht kennenlernt und Joe natürlich stets ihre Vorzüge in den Mittelpunkt rückt, konnte ich nicht erkennen, was an dieser Frau so unwiderstehlich sein soll. Das Eigenartige ist jedoch, dass ihr offenbar niemand widerstehen kann, denn jeder in ihrem Umfeld vergöttert Beck.
Joe merkt jedenfalls recht schnell, dass er nicht der Einzige ist, der in sie verliebt ist und beschließt deshalb, jeden aus dem Weg zu räumen, der ihm gefährlich werden könnte. Da aber auch diese Personen so gestört, dämlich und unsympathisch sind, dass man sich geradezu wünscht, dass sie schnell wieder von der Bildfläche verschwinden, kann man mit Becks anderen Verehrern keinerlei Mitleid empfinden.
Völlig beiläufig und ohne lange Planung räumt Joe also alle Hindernisse aus dem Weg, um Beck endlich ganz für sich allein zu haben. Ein Mord wird in wenigen Sätzen abgehandelt, niemand stellt hinterher lästige Fragen oder scheint diese Morde mit Joe in Verbindung zu bringen, sodass es weder schockierend noch spannend ist, wenn wieder jemand zu Tode kommt. Leider wird die Geschichte damit auch vollkommen unglaubwürdig und geradezu lächerlich. Ich konnte das Buch jedenfalls nicht mehr ernstnehmen, sondern musste häufig einfach nur noch lachen. Ich glaube allerdings nicht, dass die Autorin beabsichtigte, eine schwarze Komödie zu schreiben, die den Leser amüsiert, sondern vermute, dass dieses Buch als ernsthafter und spannender Roman mit Thriller-Elementen gedacht war. Falls das beabsichtigt gewesen sein sollte, ist es jedenfalls gründlich missglückt, aber vermutlich habe ich auch einfach einen recht seltsamen Humor. Die Geschichte tritt leider ewig auf der Stelle, der Plot ist einfach nur langweilig, handlungsarm und auch vollkommen vorhersehbar. Ein Thriller ist dieses Buch jedenfalls nicht und auch als Roman ein äußerst zähes Lesevergnügen.
Eigentlich habe ich nur noch weitergelesen, weil es mir recht gut gefallen hat, wie Joe seine Mitmenschen analysiert. Seine Gedanken über Literatur, seine Liebe zu Büchern und seine zynischen Bemerkungen über manche Autoren, Leser und die Kunden in seiner Buchhandlung sind wirklich herrlich, denn sie strotzen nur so vor bösem Sarkasmus, waren äußerst amüsant und häufig auch sehr treffend. Da er sehr intelligent ist und eigentlich sehr hohe Ansprüche an seine Mitmenschen stellt, war mir noch schleierhafter, was er überhaupt an Beck findet.
Geradezu enttäuschend und leider auch sehr ekelerregend ist allerdings, dass er zwar immer von Liebe spricht und sich absurderweise auch für Becks Retter und Beschützer hält, aber sein eigentliches Interesse rein sexueller Natur zu sein scheint. Seine sexuelle Besessenheit, seitenlange Masturbationsphantasien und auch die recht ausführlichen Schilderungen seiner sexuellen Erlebnisse mit Beck nehmen leider einen sehr breiten Raum ein und sind ausgesprochen unappetitlich. Mit Erotik haben diese Passagen jedenfalls nicht das Geringste zu tun, und das Kopfkino, das beim Lesen unwillkürlich anspringt ist so abstoßend, dass ich manche Seiten nur noch überflogen habe und ganz froh bin, dass diese Bilder in meinem Kopf allmählich wieder verblassen. Auf blutige Details verzichtet Caroline Kepnes zwar in diesem Roman, aber ein solches Übermaß an anderen Körperflüssigkeiten ist wirklich eine Zumutung für jeden empfindlichen Magen. Leider ist das Buch auch sprachlich häufig kaum zu ertragen, denn die verwendete Vulgärsprache ist auf Dauer einfach anstrengend und auch nicht besonders erquicklich.
Bis auf die ersten Kapitel, die noch recht spannend waren und auf eine beklemmende Geschichte hoffen ließen, war dieser Roman leider sehr zäh und langatmig. Auch das Ende ist bedauerlicherweise schon sehr früh vorhersehbar. Die recht gut gewählte Erzählform des inneren Monologs hat mir allerdings gut gefallen. Auch die zynischen Gedanken von Joe, wenn er sich über den Literaturbetrieb und diverse Bücher äußert, sowie ein paar recht amüsante Textpassagen, die vielleicht auch nur unfreiwillig komisch waren, fand ich durchaus gelungen, aber ansonsten war dieser Roman leider eine ziemliche Enttäuschung.