Cover-Bild Windstärke 17
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 30.04.2025
  • ISBN: 9783755805229
Caroline Wahl

Windstärke 17

Der Roman nach ›22 Bahnen‹ | Nominiert für das Lieblingsbuch der Unabhängigen 2024 (Shortlist)
Ida hat nichts bei sich außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook, als sie ihr Zuhause verlässt. Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt auf keinen Fall will sie zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg , und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel. Und trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Zu dritt frühstücken sie jeden Morgen Aufbackbrötchen, den Tag verbringt Ida dann mit Marianne, sie walken gemeinsam durch den Wald oder spielen Skip-Bo, abends arbeitet Ida mit Knut in der Robbe. Und sie lernt Leif kennen, der ähnlich versehrt ist wie sie. Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, erträglicher in Idas Leben. Bis ihre Welt kurz darauf wieder aus den Angeln gehoben wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2025

Mein Lieblingsbuch aus 2024

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Bereits nach 22 Bahnen hatte ich hohe Erwartungen an Caroline Wahls erzählerische Kraft und ihre Fähigkeit, in die Gefühlswelt ihrer Figuren einzutauchen. „Windstärke 17” hat diese Erwartungen jedoch noch ...

Bereits nach 22 Bahnen hatte ich hohe Erwartungen an Caroline Wahls erzählerische Kraft und ihre Fähigkeit, in die Gefühlswelt ihrer Figuren einzutauchen. „Windstärke 17” hat diese Erwartungen jedoch noch übertroffen. Die Wut der Protagonistin war auf jeder Seite spürbar: roh, ungezähmt und so echt, dass ich sie fast körperlich nachempfinden konnte. Es gab Momente, in denen ich sie am liebsten geschüttelt hätte, um sie aus ihrem Strudel zu reißen. Und dann wiederum gab es Passagen, in denen ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte, um ihr Halt zu geben. Diese ständige Spannung zwischen Abwehr und Zuneigung hat das Lesen zu einem zutiefst intensiven Erlebnis gemacht.

Caroline Wahl gelingt es auf bewundernswerte Weise, die Gefühlswelt ihrer Figur nicht nur abzubilden, sondern mich mitten hineinzuziehen. Mit einer Sprache, die zugleich klar und poetisch ist, dringt sie tief in das Innere der Protagonistin vor, dorthin, wo Verletzungen, Sehnsucht und Stärke untrennbar miteinander verwoben sind.

Für mich war „Windstärke 17” nicht einfach nur ein Roman, sondern ein emotionaler Sturm, der mich durchgerüttelt und zugleich berührt hat. Caroline Wahl hat es geschafft, dass ich nicht nur eine Geschichte gelesen, sondern ein Gefühlsbeben erlebt habe.

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Veröffentlicht am 13.09.2025

Eine Geschichte über das Ankommen bei sich selbst

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Manchmal braucht es einen Roman wie diesen, um zu verstehen, dass Flucht nicht immer feige ist – manchmal ist sie der einzige Weg, um überhaupt wieder atmen zu können. Ida packt ihr Leben in einen Koffer ...

Manchmal braucht es einen Roman wie diesen, um zu verstehen, dass Flucht nicht immer feige ist – manchmal ist sie der einzige Weg, um überhaupt wieder atmen zu können. Ida packt ihr Leben in einen Koffer und steigt in den erstbesten Zug, der sie weit genug wegbringt. Dass sie auf Rügen landet, ist Zufall. Dass sie dort endlich anfängt zu heilen, ist es nicht.
Was mich an diesem Buch sofort gepackt hat, ist die schonungslose Ehrlichkeit, mit der hier Trauer erzählt wird. Ida ist keine sympathische Heldin, die tapfer ihr Schicksal meistert. Sie ist wütend, sie fühlt sich schuldig, und ja, sie ist auch mal richtig unausstehlich. Genau so, wie Menschen eben sind, wenn sie mit dem Tod der eigenen Mutter nicht klarkommen und nicht mal zur Beerdigung gehen können.
Die Autorin versteht etwas von Familiengeschichten und ihren dunklen Ecken. Hier wird nichts beschönigt oder in therapeutische Floskeln verpackt. Stattdessen erleben wir mit, wie sich Ida durch ihre eigene Verwüstung kämpft, unterstützt von Menschen, die sie gar nicht kennt, aber die trotzdem für sie da sind.
Knut und Marianne sind wunderbare Figuren – nicht die typischen weisen Mentoren aus dem Bildungsroman-Baukasten, sondern echte Menschen mit eigenen Macken und Geschichten. Die morgendlichen Aufbackbrötchen werden zum Ritual des Ankommens, das Skip-Bo-Spiel zur stillen Therapie. Solche Details machen die Geschichte glaubwürdig und berührend zugleich.
Besonders gelungen finde ich, wie die Insel Rügen als Ort der Heilung inszeniert wird, ohne dabei kitschig zu werden. Die Landschaft wird nicht romantisiert, sondern ist einfach da – wie ein großer, ruhiger Raum, in dem Ida endlich Platz findet für ihre Gefühle.
Und dann ist da Leif, der ähnlich beschädigt ist wie sie. Ihre Beziehung entwickelt sich langsam und authentisch, ohne dass die Autorin in die Falle tappt, Liebe als Allheilmittel zu verkaufen. Beide müssen lernen, mit ihren Verletzungen zu leben, bevor sie sich wirklich begegnen können.
Der Kniff mit der erneuten Erschütterung am Ende hätte schiefgehen können, funktioniert aber, weil er zeigt: Heilung ist kein linearer Prozess. Leben bedeutet immer wieder neu anfangen müssen, auch wenn man dachte, man hätte schon Boden unter den Füßen.
Was den Roman besonders macht, ist seine Weigerung, einfache Antworten zu liefern. Familiengeschichten sind kompliziert, Schuld lässt sich nicht einfach auflösen, und manchmal muss man sehr weit weglaufen, um zu verstehen, wo man eigentlich hingehört.
Ein Roman, der mich noch lange beschäftigen wird – nicht wegen seiner Antworten, sondern wegen seiner sehr menschlichen Fragen.

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Veröffentlicht am 31.08.2025

Unglaublich kraftvoll

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Also eines ist klar: Wer „22 Bahnen“ geliebt hat, wird auch die Fortsetzung „Windstärke 17“ lieben. Ich bin immer noch geflashed, was für eine Sogwirkung diese Bücher haben. Zu Recht, meiner Meinung nach. ...

Also eines ist klar: Wer „22 Bahnen“ geliebt hat, wird auch die Fortsetzung „Windstärke 17“ lieben. Ich bin immer noch geflashed, was für eine Sogwirkung diese Bücher haben. Zu Recht, meiner Meinung nach. Ich kenne nicht viele Autoren, denen es gelingt, ihre Protagonisten so unfassbar nahbar und authentisch wirken zu lassen. Die es schaffen, die innere Aufruhr der Charaktere so gekonnt aufs Papier zu bringen, sodass man ihre Zerrissenheit zwischen Zweifeln, Ängsten, Selbstvorwürfen, aber auch Kraft, Lebenslust und Mut so unmittelbar nachvollziehen kann.
Ich kann mich nicht an viele Bücher erinnern, die bei so viel Tiefgang und Emotionalität gleichzeitig so viel Leichtigkeit und Kraft ausstrahlen. Kurz gesagt, auf irgendeine Art und Weise tun die Bücher einem irgendwie gut. Anders kann ich es nicht beschreiben. Vielleicht weiß der oder die Eine, was ich damit meine. Ich für meinen Teil werden diese Geschichte(n) nicht so schnell vergessen. Und irgendwie bin ich fast ein bisschen traurig, dass ich die beiden Bücher nie wieder zum allersten Mal lesen kann.

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Veröffentlicht am 24.08.2025

Herzensbuch

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„Windstärke 17“ ist der zweite Band von Caroline Wahl und folgt nach dem Bestseller „22 Bahnen“. Das Buch kann sicherlich auch ohne Kenntnisse aus Band 1 gelesen werden, es empfiehlt sich aber, Band 1 ...

„Windstärke 17“ ist der zweite Band von Caroline Wahl und folgt nach dem Bestseller „22 Bahnen“. Das Buch kann sicherlich auch ohne Kenntnisse aus Band 1 gelesen werden, es empfiehlt sich aber, Band 1 vorher gelesen zu haben.

„Windstärke 17“ ist ein emotionales Buch, welches die Leser*innen sämtliche Gefühle fühlen lässt. Über Wut, Freude, Glück und Trauer ist alles vereint.

Besonders der Schreibstil der Autorin überzeugt und die Länge des Buches ist perfekt, um dieses an einem gemütlichen Nachmittag zu lesen.

Auch die Charaktere überzeugen, weshalb die Geschichte mehr als authentisch wirkt.

Ein absolutes Herzensbuch, welches ich jedem empfehlen kann!

Veröffentlicht am 21.08.2025

Stürmisch, hart und dennoch voller Gefühl

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Nach dem ersten Roman von Caroline Wahl lag die Latte recht hoch. Der zweite Teil um Tildas Schwester Ida hält was „22 Bahnen“ versprochen hat. Ja, das Buch ist anders. Der Schreibstil ist wieder sehr ...

Nach dem ersten Roman von Caroline Wahl lag die Latte recht hoch. Der zweite Teil um Tildas Schwester Ida hält was „22 Bahnen“ versprochen hat. Ja, das Buch ist anders. Der Schreibstil ist wieder sehr direkt, sehr nah an den Figuren. Viele Gedanken, viele im Kopf formulierte Sätze. Gesagtes und Gedachtes. Ida ist erwachsen geworden. Nachdem Tilda zum Studium nach Berlin gegangen ist, musste sie allein klarkommen bzw. allein mit ihrer alkoholabhängigen Mutter. Nach deren Tod verlässt sie Hals über Kopf die Stadt und flieht nach Rügen. Dort findet sie bei Knut und Marianne eine Zuflucht. Die Annäherung der scheuen Ida an den wortkargen Knut und die liebevolle Marianne rührt mich sehr. Ida verliebt sich und scheint langsam wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Doch immer wieder fällt sie hin, steht sich selbst im Weg oder begegnen ihr Leid und Trauer. Dennoch zeigt sie eine unglaubliche Stärke. Die Liebesgeschichte zwischen Ida und Leif ist sehr bewegend, ohne schwülstig zu sein. Man ahnt auch hier die Gefahr, das Fragile. Tilda kommt seltsamerweise etwas muttihaft und bevormundend rüber, was nicht so richtig zu ihr passt. Doch auch das starke Band zwischen den Schwester ist noch da, wenn auch durch das Leben gedehnt und strapaziert. Mir fehlt in diesem sehr gefühlvollen zweiten Teil nur etwas der Witz von „22 Bahnen“, der sich in manchen, auch nachdenklichen Momenten anschlich, z.B. wenn Tilda die Einkäufe über die Kasse zieht und auf den Einkäufer schließt. Doch auch „Windstärke 17“ überzeugt mich wieder mit diesem ungewöhnlichen Schreibstil und der Nähe zu den Figuren.

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