Cover-Bild Der Apfelbaum
(41)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 12.10.2018
  • ISBN: 9783550081965
Christian Berkel

Der Apfelbaum

Roman

»Jahrelang bin ich vor meiner Geschichte davongelaufen. Dann erfand ich sie neu.«

Für den Roman seiner Familie hat der Schauspieler Christian Berkel seinen Wurzeln nachgespürt. Er hat Archive besucht, Briefwechsel gelesen und Reisen unternommen. Entstanden ist ein großer Familienroman vor dem Hintergrund eines ganzen Jahrhunderts deutscher Geschichte, die Erzählung einer ungewöhnlichen Liebe.

Berlin 1932: Sala und Otto sind dreizehn und siebzehn Jahre alt, als sie sich ineinander verlieben. Er stammt aus der Arbeiterklasse, sie aus einer intellektuellen jüdischen Familie. 1938 muss Sala ihre deutsche Heimat verlassen, kommt bei ihrer jüdischen Tante in Paris unter, bis die Deutschen in Frankreich einmarschieren. Während Otto als Sanitätsarzt mit der Wehrmacht in den Krieg zieht, wird Sala bei einem Fluchtversuch verraten und in einem Lager in den Pyrenäen interniert. Dort stirbt man schnell an Hunger oder Seuchen, wer bis 1943 überlebt, wird nach Auschwitz deportiert. Sala hat Glück, sie wird in einen Zug nach Leipzig gesetzt und taucht unter.

Kurz vor Kriegsende gerät Otto in russische Gefangenschaft, aus der er 1950 in das zerstörte Berlin zurückkehrt. Auch für Sala beginnt mit dem Frieden eine Odyssee, die sie bis nach Buenos Aires führt. Dort versucht sie, sich ein neues Leben aufzubauen, scheitert und kehrt
zurück. Zehn Jahre lang haben sie einander nicht gesehen. Aber als Sala Ottos Namen im Telefonbuch sieht, weiß sie, dass sie ihn nie vergessen hat.

Mit großer Eleganz erzählt Christian Berkel den spannungsreichen Roman seiner Familie. Er führt über drei Generationen von Ascona, Berlin, Paris, Gurs und Moskau bis nach Buenos Aires. Am Ende steht die Geschichte zweier Liebender, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch ihr Leben lang nicht voneinander lassen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2018

Reise durch die Zeit

0

Der Schauspieler Christian Berkel begibt sich auf die Spuren seiner Wurzeln: Aus Archiven stammen Briefe und durch Reisen trägt er seine Familienbiographie in Romanform zusammen. Entstanden ist eine rekonstruierte ...

Der Schauspieler Christian Berkel begibt sich auf die Spuren seiner Wurzeln: Aus Archiven stammen Briefe und durch Reisen trägt er seine Familienbiographie in Romanform zusammen. Entstanden ist eine rekonstruierte Geschichte eines ganzen Jahrhunderts und einer ungewöhnlichen Liebe
Sala und Otto treffen 1932 in Berlin das erste Mal für einen Einbruch im Haus von Salas Vater Schmiere steht. Sie ist dreizehn und er siebzehn Jahre alt, als sie sich ineinander verlieben. Otto litt als Kind unter der Strenge seines Stiefvaters und musste seine Familie eine Zeit lang verlassen. Dies hat den Jungen aus der Arbeiterklasse geprägt. Sala hingegen ist bei ihrem homosexuellen Vater aufgewachsen. Ihre Mutter stammt aus einer intellektuellen jüdischen Familie. Um 1938 muss Sala zu ihrer jüdischen Tante nach Paris fliehen, bis die Deutschen auch in Frankreich einmarschieren. Währenddessen zieht Otto als Sanitätsarzt mit der Wehrmacht in den Krieg. Sala wird bei einem Fluchtversuch verraten und in ein Lager in den Pyrenäen interniert. Ihr gelingt jedoch bei einer Zugfahrt nach Leipzig die Flucht und sie kann untertauchen. Otto kehrt 1950 nach einer Gefangenschaft durch russische Soldaten, in das zerstörte Berlin zurück. 10 Jahre langwaren er und Sala von einander getrennt. Die Geschichte von Sala und Otto führt den Leser von Ascona, Berlin, Paris und Moskau bis nach Buenos Aires.
Der Schreibstil ist sehr originell. Teilweise war die wörtliche Rede in Berlinerisch, was mir sehr gefallen hat. Leider gibt es auch ein paar Ausdrucksweisen, welche die Erzählweise ins Stocken bringt: Die Teile, die in der Gegenwart erzählt werden.
Ottos Jugend in Berlin haben mich sehr fasziniert, da er echt schreckliches erlebt hat und trotzdem nicht aufgegeben hat. Auch sehr interessant fand ich Salas Vater. Ein Mann der verzaubern konnte, nur indem er etwas vorgelesen hat. Ich hätte ihn sehr gerne kennen gelernt.
Der Leser bekommt einen Eindruck in die Zeit des zweiten Weltkrieges, einer verlorenen Gesellschaft und trauriger Kindheit. Ein Vergnügen dieses Werk zu lesen, wäre der falsche Ausdruck, den zu viel Dramatisches geschieht in dem Leben dieser Familie. Aber eine Bereicherung, ist es allemal.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Eine deutsche Familien- und Zeitgeschichte

0

Der Roman „Der Apfelbaum“ von Christian Berkel ist 2018 in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Berlin 1932: Zwei junge Menschen verlieben sich in einander, doch Deutschland ist im Umbruch und ein junger ...

Der Roman „Der Apfelbaum“ von Christian Berkel ist 2018 in den Ullstein Buchverlagen erschienen.
Berlin 1932: Zwei junge Menschen verlieben sich in einander, doch Deutschland ist im Umbruch und ein junger Mann aus der Arbeiterklasse und ein Mädchen aus einer intellektuellen, jüdischen Familie scheinen einfach nicht für einander bestimmt.
Christian Berkel erzählt seine eigene Familiengeschichte. Man lernt die Eltern und Großeltern kennen und erfährt auch etwas über seine, ganz persönliche Geschichte immer in Kombination mit der deutschen Zeitgeschichte. Nach Gesprächen und Erzählungen von seiner Mutter, die ihre Erinnerung langsam an die Demenz verliert, hat er Briefe seiner Eltern und öffentliche Archive durchforstet, um die Liebesgeschichte seiner Eltern zu erzählen.
Christian Berkel zeigt in „Der Apfelbaum“, dass neben einem Schauspieler auch ein guter Autor in ihm steckt und überrascht mit einem wirklich literarischen Werk. Seine Geschichte erzählt von der Kindheit des Vaters bis hin zum Tod der Mutter. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.10.2018

Eine ungewöhnliche Liebe, diffizil erzählt!

0

Der Apfelbaum ein Familienepos, geschrieben von Christian Berkel aus dem Ullstein Verlag Berlin
1915: Aus Dialogen im Berliner Dialekt erfährt man, dass Ottos Vater (gleichnamig Otto) für das deutsche ...

Der Apfelbaum ein Familienepos, geschrieben von Christian Berkel aus dem Ullstein Verlag Berlin
1915: Aus Dialogen im Berliner Dialekt erfährt man, dass Ottos Vater (gleichnamig Otto) für das deutsche Kaiserreich sein Leben lies. Im gleichen Jahr wird Otto in schwierige Familienverhältnisse hineingeboren. Durch seinen starken Willen und ein enormes Durchhaltevermögen erkämpft er sich seinen Platz im Leben. Aus Dehmütigungen und Erniedrigungen zieht er seine Kraft. Sein Mut lässt ihn leichtsinnig werden. Doch bevor er mit 17 Jahren abzurutschen droht, rettet ihn Sala die Halbjüdin. Mit ihren 13 Jahren, aus einer intellektuellen Familie stammend, ist sie das ganze Gegenteil von Otto, der zur Arbeiterklasse gehört. Eine für die damalige Zeit skurile Verbindung. Als sich die unerbittlichen Klauen des drohenden 2. Weltkrieges erbarmungslos austrecken, verlässt Sala ihre deutsche Heimat Richtung Frankreich. Otto zieht als Sanitätsarzt in den Krieg und so trennen sich ihre Wege für lange Zeit. ...
Heiß ersehnt habe ich diese besondere Familiengeschichte, die Christian Berkel über 3 Generationen hinweg erzählt. Unnatürlich schwer tat ich mich mit der Lektüre. Die wechselnden Zeitebenen und eine Vielzahl an handelnden Personen, ohne vorangegangene Kapitelüberschriften oder Zeitangaben erschwerten mir, mich im Fortlauf des Geschehens zurechtzufinden. Hier wäre ein Glossar oder Stammbaum sicher von Nutzen gewesen. Letztendlich schade, da ich es anstrengend empfand, diesen autobiographischen Roman zu lesen und auch zu verstehen. Trotzdem blieb die Neugier auf Ottos und Salas Geschichte, wobei mir der charakterstarke Otto gefühlt näher war als Sala. Die schwammigen Zusammenhänge und Handlungsstränge machten die Protagonisten nicht vollends greifbar.
Durch Gespräche und Einblicke in die letzten Tage seiner dementen Mutter sowie Recherchen an vergangenen Orten hält man eine bunte Mischung mit erschütterden Details in Händen. Dieses unsägliche Kapitel, sowohl Berkels Familiengeschichte als auch der deutschen Geschichte wird ergreifend, echt betrachtet und geschildert. Man fühlt sich als Zuschauer und ist gleichzeitig Teil dieser Erzählung. Trotz des außergewöhnlichen Schreibstils kamen mir manche Textstellen, gerade zu Anfang zu abgeklärt daher.
Fazit: Schade! Solch ein toller Roman, der mich in meinen Lesestunden verwirrend, allein zurücklässt. 3 gute Sterne, da Lesen Genuß bedeutet, doch hierbei mühevoll und erschöpfend auf mich wirkte. Vielleicht wäre hier die Hörbuchvariante, gelesen vom Autor selbst, die bessere Wahl gewesen.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Christian Berkels Familiengeschichte

0

Als der 17-jährige Einbrecher Otto von der 13-jährigen Halbjüdin Sala in die Bibliothek ihres Vaters beim Stehlen ertappt wird, ist es Liebe auf den ersten Blick zwischen den beiden. Sala hilft ihm, sich ...

Als der 17-jährige Einbrecher Otto von der 13-jährigen Halbjüdin Sala in die Bibliothek ihres Vaters beim Stehlen ertappt wird, ist es Liebe auf den ersten Blick zwischen den beiden. Sala hilft ihm, sich zu verstecken, während seine Freunde beim Klauen erwischt werden. Otto stammt aus einem ärmlichen Berliner Haushalt, während Sala aus wohlbehüteten Verhältnissen stammt. Eigentlich wollen Sala und Otto für immer zusammen bleiben, doch dann bricht der Krieg aus. Als Halbjüdin muss die schwangere Sala aus Berlin fliehen und erlebt eine wahre Odyssee über Spanien und Frankreich bis nach Argentinien, während Otto eingezogen wird und nach Kriegsende 5 Jahre in russischer Gefangenschaft verbringen muss. So werden die beiden für lange Zeit getrennt. Als Sala 1955 nach Berlin zurückkehrt, trifft sie dort nach vielen Jahren wieder auf Otto und kann nun endlich ein gemeinsames Leben mit ihnen beginnen.
Der Schauspieler Christian Berkel hat mit seinem Buch „Der Apfelbaum“ einen intensiven und berührenden Roman vorgelegt, der auf wahren Begebenheiten beruht, lässt er den Leser doch an seiner ureigenen und sehr persönlichen Familiengeschichte teilhaben. Der Schreibstil ist flüssig und bildgewaltig, voller Emotionen und schwierigen Nachforschungen nach der eigenen Identität. Der Leser springt mit den ersten Zeilen mitten in die Handlung hinein und erlebt eine gefühlvolle Geschichte, die von Verfolgung, Entbehrungen, Flucht und Trennung geprägt ist. Der authentische Berliner Dialekt macht das Ganze noch realer und greifbarer. Berkels Erzählung reicht über drei Generationen hinweg und lässt den Leser über mehrere Ebenen am Leben seiner Eltern, seiner Großeltern sowie seiner Geschwister und sich selbst teilhaben, wobei er einige interessante Nebeninformationen einstreut, die den Leser durchaus zum Staunen bringen. So verzweigt wie die Äste eines Apfelbaums stellt sich die Geschichte von Christian Berkels Familiengeschichte dar mit vielen Umwegen, Trennungen und der Suche nach Menschen und ihrem Schicksal.
Die realen Charaktere wurden sehr individuell und lebendig dargestellt, so dass der Leser sich gut mit ihnen identifizieren kann und mit ihnen das gesamte Gefühlsbarometer erleben darf, während man gleichzeitig immer im Blick hat, dass man den Autor als Schauspieler und öffentliche Person „kennt“ und schätzt. Auf diese Weise kommen einem die Protagonisten noch viel näher. Sowohl mit Sala als auch mit Otto hat der Leser gleich zwei sehr charismatische Charaktere, die Unmenschliches überstanden haben nur aufgrund ihrer inneren Stärke. Aber auch ihre schwachen Momente erlebt der Leser während der Flucht oder in Gefangenschaft, wo sie sich einsam unter Fremden durchschlagen mussten. Dass sich die beiden nach so vielen Jahren der Trennung doch noch einmal wiedersehen werden und dann auch zusammenbleiben, grenzt an ein Wunder, wenn man bedenkt, welche Wendungen ihr Leben genommen hat und wie sehr sich die beiden auch über die Jahre verändert haben.
„Der Apfelbaum“ ist nicht nur ein sehr fesselnder und gefühlvoller Roman über ein Stück Zeitgeschichte, sondern vor allem eine sehr persönliche Familiengeschichte, die ans Herz geht. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.10.2018

Eine bewegende Familiengeschichte

0

Ich mag Christian Berkel als Schauspieler, bin aber an das Buch ein wenig skeptisch herangegangen, da ich dachte „schon wieder ein Prominenter, der sich als Schriftsteller versuchen will“. Doch das Buch ...

Ich mag Christian Berkel als Schauspieler, bin aber an das Buch ein wenig skeptisch herangegangen, da ich dachte „schon wieder ein Prominenter, der sich als Schriftsteller versuchen will“. Doch das Buch hat mich überzeugt.
Die Halbjüdin Sala ist 13 Jahre alt, als sie den 17-jährigen Einbrecher Otto in der Bibliothek ihres Vaters überrascht. Sie lieben sich von Anfang an. Aber das Leben wird für die beiden nicht einfach. Dass sie aus sehr unterschiedlichen Klassen hindert sie nicht, aber dann sorgen die politischen Verhältnisse dafür, dass sie getrennt werden. Sala muss Deutschland verlassen und kommt in Paris bei einer Tante unter. Doch dann marschieren die Deutschen in Paris ein. Sie wird interniert nachdem sie verraten wurde. Später kann sie untertauchen. Otto dagegen muss als Sanitätsarzt in den Krieg und gerät in russische Gefangenschaft. Auch wenn sie viele Jahre getrennt sind, vergessen können sie nicht.
Man muss schon konzentriert lesen, um der Geschichte zu folgen, denn die Handlungs- und Zeitebenen wechseln sehr häufig. Doch wenn man sich darauf einlassen kann, wird man durch eine spannende Familiengeschichte über drei Generationen gefesselt. Der Berliner Dialekt macht es Lesern, die nicht aus Berlin stammen, anfangs etwas schwer, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran, aber er sorgt auf jeden Fall für Authentizität.
Neben der Geschichte dieser Familie wird ein erschreckendes Stück Zeitgeschichte beschrieben.
Die Charaktere waren interessant und authentisch dargestellt. Jeder hatte seine eigene Persönlichkeit.
Es ist eine interessante und berührende Familiengeschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Ich kann das Buch nur empfehlen!