Cover-Bild Wenn die Schatten sterben
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 24.08.2021
  • ISBN: 9783740812089
Christof Gasser

Wenn die Schatten sterben

Kriminalroman
Zwei Frauen, zwei Epochen – eine Hoffnung.
Swiss Noir von Bestsellerautor Christof Gasser.
Auf einem herrschaftlichen Schweizer Familiensitz fördern Renovierungsarbeiten den Leichnam einer jungen Frau zutage, die in den 1940er Jahren erschossen wurde. Offiziell ist der Fall verjährt. Doch der aus Deutschland stammenden Becky Kolberg, der das Schloss inzwischen gehört, lässt das rätselhafte Schicksal der Toten keine Ruhe. Die junge Frau arbeitete in einer Waffenfabrik im Ort, die sich im Besitz der Nationalsozialisten befand. Becky stößt auf Tagebücher und Fotos des Opfers aus jener Zeit, als die Schweiz vom Faschismus umzingelt war. Fasziniert taucht sie in das fremde Leben ein – bis die Schatten der Vergangenheit auch nach ihr greifen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2021

spannender Krimi vor geschichtlichem Hintergrund

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"Wenn die Schatten sterben" aus der Feder von Christof Gasser beschäftigt sich mit der Rolle der Schweiz im Nationalsozialismus. Anhand der Geschichte von zwei Frauen, die von Becky in der Gegenwart im ...

"Wenn die Schatten sterben" aus der Feder von Christof Gasser beschäftigt sich mit der Rolle der Schweiz im Nationalsozialismus. Anhand der Geschichte von zwei Frauen, die von Becky in der Gegenwart im Jahr 2006 und die von Emma im Jahr 1940, bekommt man einen guten Einblick in die damaligen Zeit.

Worum geht es? Becky zieht nach einem traumatischen Segelunfall mit ihrem Sohn Adrian in die Schweiz, auf den geerbten Familiensitz. Es sind umfangreiche Sanierungsarbeiten nötig, welche im Keller die eingemauerte Leiche einer Frau zutage fördern. Die Frau wurde erschossen, die Tat ist längst verjährt. Nichts desto trotz forscht Becky nach, um wen es sich bei der unbekannten Toten handelt. Ihr Nachbar, Dominik Dornach, Ermittler bei der Solothurner Kantonspolizei unterstützt sie dabei.

Ein anderer Strang führt ins Jahr 1940, zu Emma, einer für die damalige Zeit mutigen und entschlossenen junge Frau, die in einer Waffenfabrik arbeitet und die die politische Entwicklung mit Sorge betrachtet.

Mir haben beide Stränge sehr gut gefallen, ich fand es fesselnd etwas über die Rolle der Schweiz in der Zeit des Nationalsozialismus zu erfahren. Die Handlung ist spannend und man ahnt, dass die Schicksale der beiden Frauen verbunden sind. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, ich konnte sowohl mit Becky als auch mit Emma mitfiebern und habe mich gefreut, Dominik Dornach, den ich aus der Solothurn-Reihe kenne, hier zu treffen. Die geschichtlichen Hintergründe fand ich besonders interessiert, der Strang 1940 wirkt authentisch, der Zeitgeist und die bedrückende Atmosphäre ist sehr gut eingefangen.

Fazit: Spannender Krimi vor geschichtlichem Hintergrund. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Die Rolle der Schweiz im zweiten Weltkrieg

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In diesem Buch wird ein Teil der Schweizer Geschichte während des zweiten Weltkrieges beschrieben.

Die Geschichte erzählt von zwei Frauen auf zwei Zeitebenen. Einmal aus der Gegenwart und einmal aus ...




In diesem Buch wird ein Teil der Schweizer Geschichte während des zweiten Weltkrieges beschrieben.

Die Geschichte erzählt von zwei Frauen auf zwei Zeitebenen. Einmal aus der Gegenwart und einmal aus dem zweiten Weltkrieg.

Meine Meinung:

Als gebürtige Schweizerin war es natürlich eine sehr interessante Frage, welche Rolle die Schweiz im zweiten Weltkrieg spielte.

Der Schreibstil machte mir am Anfang ein bisschen Probleme, welches sich aber sehr schnell auflöste. Die Personen und Handlungen werden sehr gut und detailliert beschrieben.

Die Spannung ist von Anfang bis zum Schluss sehr hoch. Der Schluss rührte mich zu Tränen.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist ein Hingucker und wäre mir in jedem Buchladen sofort aufgefallen.

5 Sterne für dieses Buch. Es ist nicht nur eine Bereicherung für Schweizer die sich für die Geschichte ihres Landes interessieren, sondern auch für alle anderen Leser, die sich für eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg interessieren.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Schatten der Vergangenheit

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"Wenn die Schatten sterben" von Christof Gasser hat mit seinen üblichen Krimis nur unwesentlich zu tun. Umso mehr habe ich mich gefreut einen "alten Bekannten" anzutreffen und zwar Dominik Dornach, der ...

"Wenn die Schatten sterben" von Christof Gasser hat mit seinen üblichen Krimis nur unwesentlich zu tun. Umso mehr habe ich mich gefreut einen "alten Bekannten" anzutreffen und zwar Dominik Dornach, der Kommissar aus seinen Solothurn Krimis. "Wenn die Schatten sterben" spielt ungefähr 10 Jahre vor dem Start der Dominik Dornach Reihe und wird außerdem auf zwei Zeitebenen erzählt. Dazu gibt es einen ganz speziellen Blick auf die Schweiz in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges. Dabei erfährt der Leser, dass sich die neutrale Schweiz alles andere als neutral verhalten und mit Hitler Deutschland paktiert hat.

Der Krimi beginnt aber in der Gegenwart. Rebecca Kolberg reist mit ihrem zehnjährigen Sohn Adrian von Kiel nach Solothurn, wo sich der herrschaftliche Familiensitz der "von Colbergs" befindet. Rebecca hat nach dem Unfalltod ihres Mannes Jan vor in der Schweiz zu bleiben und das Anwesen zu restaurieren. Bei den Renovierungsarbeiten wird im Keller eine eingemauerte weibliche Leiche gefunden. Die Frau wurde Anfang der 40iger Jahren erschossen. Rebecca möchte unbedingt wissen, wer im Keller ermordet wurde. Ihr neuer Nachbar, Dominik Dornbach, der bei der Solothurner Polizei arbeitet, erklärt ihr jedoch, dass in der Schweiz Mord nach 30 Jahren verjährt und es keine polizeiliche Untersuchtung geben wird. Becky will jedoch unbedingt wissen, was damals passiert ist, und sticht damit in ein Wespennest, denn auch noch heute gibt es Menschen, die nicht mit der (Nazi-)Vergangenheit ihrer Familie konfrontiert werden möchten und alles dafür tun...

In der Vergangenheit lernen wir die sympathische und temperamentvolle Emma Kummer kennen. Sie interessiert sich - im Gegensatz zu den meisten anderen jungen Frauen - für Politik. Dabei hält sie sich mit ihrer Meinung auch nicht wirklich zurück, was zu dieser Zeit nicht gerne gesehen wird. Emma arbeitet in der Waffenfabrik von Beckys Großvater, Freiherr von Colberg, einem gebürtigen Deutschen. Durch Toni Wyler, in den sie heimlich verliebt ist, erfährt sie mehr über eine angebliche Verbindung von Schweizern zu den Nationalsozialisten. Gemeinsam mit ihm und seinen Freunden beginnt sie sich für die Schweizer Heimat eninzusetzen und sieht sich einem Netz von Verrat, Hetze und Antisemitismus gegenüber, dem es zu bekämpfen gilt. Doch dann verschwindet ihre beste Freundin Rosemarie plötzlich....

Die Charaktere hat Christof Gasser wieder vielschichtig angelegt und glaubwürdig gezeichnet. Sie sind authentisch und facettenreich. Man kann sich als Leser in die Figuren hineinversetzen und ich lernte auch so einige interessante neue Seiten eines jüngeren Dominik Dornach kennen. Einzig mit Becky wurde ich nicht ganz warm.

Was ich bei historischen Romanen auf zwei Zeitebenen immer wieder feststelle ist, dass mir der Vergangheitsstramg fast immer viel besser gefällt, als der aus der Gegenwart. Auch hier ist das so.
Die Geschichte um Emma fand ich spannend und vorallem sehr aufschlussreich. Die tiefe Verstrickung der Schweiz in die nationalsozialistischen Machenchaften waren mir kaum bekannt. Ich weiß zwar, dass viel Nazigeld und Kunstgegebstände, die sich in ehemals jüdischem Besitz befanden in die Schweiz wanderten, aber dass es auch viele Hitler Anhänger gab, war mir nicht wirklich bekannt.

Der Gegenwartsstrang konnte mich allerdings nicht gänzlich überzeugen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich Becky nicht wirklich sympathisch fand. Manche ihrer Handlungen konnte ich ebenfalls nicht nachvollziehen.

Der Spannungsaufbau ist top und der Twist am Ende absolut gelungen. Die Auflösung des Krimis ist logisch und hat mich überzeugt, wie es der Autor in jedem seiner Krimis, die ich bisher von ihm gelesen habe, geschafft hat.

Fazit:
Ein atmosphärischer und sehr gelungener Krimi auf zwei Zeitebenen, der mich nicht nur mit den historischen Begebenheiten überraschte, sondern auch mit dem unerwarteten Ende. Ein Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte

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2006 Becky Kolberg verliert bei einem Segelunfall ihren Ehemann. Um das Trauma zu verarbeiten, zieht sie mit ihrem Sohn Adrian von Deutschland in das Schloss der Eltern ins Schweizerische Solothurn . Bei ...

2006 Becky Kolberg verliert bei einem Segelunfall ihren Ehemann. Um das Trauma zu verarbeiten, zieht sie mit ihrem Sohn Adrian von Deutschland in das Schloss der Eltern ins Schweizerische Solothurn . Bei Renovierungsarbeiten wird im dortigen Keller die Leiche einer jungen ermordeten Frau gefunden. Da in der Schweiz Mord nach 30 Jahren verjährt und der Mord wohl in den 1940zigern Jahren war, finden keine Ermittlungen statt. Becky will der Toten unbedingt einen Namen geben und stellt eigene Nachforschungen an. Ohne es zu ahnen, bringen Beckys Fragen sie und ihren Sohn in Lebensgefahr.

Obwohl ich nahe der Schweizer Grenze aufgewachsen bin, war mir die tiefe Verstrickung der Schweiz in die nationalsozialistischen Machenschaften, die der Autor im Krimi thematisiert, unbekannt. Durch die Ereignisse rund um die Tote, die als Emma Kummer identifiziert wird, tauche ich ein in eine gespaltene Gesellschaft. Es gab starke nationalsozialistische Strömungen, die Frontisten und vehemente Gegner, die für eine unabhängige Schweiz gekämpft haben. Hohe Nazi-Funktionäre hatten Einfluss auf das wirtschaftliche Geschehen in der Schweiz.

Diese Ebene des Krimis war für mich absolut packend. Aber nicht nur wegen der historischen Details, sondern weil auch hier eine junge Frau ermordet wurde und polizeiliche Ermittlungen in Gang setzt. Lange bleibt unklar, ob es politische Motive waren , die zu der Tat geführt haben oder eine Beziehungstat.

Der zweite Handlungsstrang des Buches spielt 2006 und stellt Becky in den Mittelpunkt. Dieser Abschnitt konnte mich nicht ganz so fesseln. Vielleicht lag es daran, dass ich Becky nicht mochte ich fand sie undurchsichtig und manche ihrer Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar ,auch wenn der Autor dafür gegen Ende des Krimis eine logische Erklärung liefert.

Spannend sind die Ereignisse trotzdem allemal . Es kommt zu weiteren Todesfällen. Becky wird bedroht. Man ahnt, dass es mit der toten Emma zusammenhängt und ich habe wilde Theorien dazu aufgestellt.

Die Lösung war für mich überzeugend, aber auch bedrückend. Der Autor hat mir vor Augen geführt, dass die Ereignisse von damals auch heute noch das Leben Einzelner durcheinander wirbeln können.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Suche nach der Wahrheit

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2006 und 1940
Die Deutsche Rebecca, Becky Kolberg eine Enkelin
einer ehemals bedeutenden Unternehmer-Familie, siedelt nach einem
Schicksalsschlag nach Solothurn um.
Gleich in der ersten Nacht geschieht ...

2006 und 1940
Die Deutsche Rebecca, Becky Kolberg eine Enkelin
einer ehemals bedeutenden Unternehmer-Familie, siedelt nach einem
Schicksalsschlag nach Solothurn um.
Gleich in der ersten Nacht geschieht etwas Unheimliches:
Hinter einer Mauer wird die Leiche einer jungen Frau gefunden.
Es stellt sich heraus, dass diese in den 1940er Jahren gewaltsam ums Leben kam.
Obwohl der offensichtliche Mord gemäß schweizerischem Recht verjährt ist, will Becky diesem nachgehen.
Kann es sich um die junge Emma Kummer aus Zuchwil handeln, die recht widerwillig in der Waffenfabrik in Zuchwil ihr Brot verdient hat?
Zwei Frauenleben im Abstand von 80 Jahren. Was verbindet die beiden?

Dieser Kriminalroman spielt in zwei Erzählebenen.
Atmosphärisch dicht und von Beginn an spannend werden die Ermittlungen der sehr
emotionalen und labilen Becky auf das Papier gebracht.
Wie sie immer tiefer in den Sumpf gerät, in ihre Familiengeschichte, bei der sie erkennen muss,
dass ihr deutscher Großvater mit den Nazis von der Schweiz aus Waffengeschäfte tätigte.
Die Charaktere sind einfach wunderbar gezeichnet. Vor allem auch durch die gelungenen Dialoge.
Der Spannungsbogen ist von Beginn an hoch und bleibt es auch bis zum Schluss.
Spannend sind aber nicht nur die Ermittlungen, sondern auch die historischen Hintergründe
rund um die Waffenfabrik Zuchwil. Die brisante Stimmung die damals bei der Bevölkerung herrschte.
Auch kommen Themen wie Gleichberechtigung, Gewalt gegen Frauen,
die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Muttersein und politisches Engagement vor.
Man merkt das der Autor sich mit den Orten, den Geschichten aber auch den kriminalistischen
und rechtlichen Gepflogenheiten sehr gut auskennt.
Ein gelungener, spannender und auch historischer Krimi.

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