Cover-Bild Der Brand
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 28.07.2021
  • ISBN: 9783257070484
Daniela Krien

Der Brand

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2021

Alltäglich

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In Daniela Kriens Roman 'Der Brand' steht Rahel im Mittelpunkt. Sie ist seit vielen Jahren mit Peter verheiratet, aber ihre Liebe hat sich deutlich abgekühlt. Auch zu ihren Kindern hat sie eher ein distanzierendes ...

In Daniela Kriens Roman 'Der Brand' steht Rahel im Mittelpunkt. Sie ist seit vielen Jahren mit Peter verheiratet, aber ihre Liebe hat sich deutlich abgekühlt. Auch zu ihren Kindern hat sie eher ein distanzierendes Verhältnis. In der Geschichte reflektiert sie viel über ihre Beziehungen zu ihren Familienmitgliedern und setzt sich auch mit ihrer eigenen Mutter und ihrem Vater, bzw. dessen Abwesenheit auseinander. Das alles geschieht im Sommerurlaub, im Haus einer Freundin, in der Nähe eines Sees und des Waldes.

Das Buch ist sehr leicht und flott zu lesen, der Schreibstil geradlinig und nicht zu anspruchsvoll. Wir können ein bisschen in Rahels Gedanken blicken, aber richtig tief geht die Autorin dabei nicht. Es sind alltägliche Probleme von alltäglichen Figuren, die in der Gegenwart mehr oder weniger zurechtkommen. Besonders gut hat mir eigentlich der erste Satz gefallen. Ich mag diese Art zu schreiben und wünschte, dass das ganze Buch in diesem Ton verfasst wäre, jedoch blitzt nur ab und zu einmal diese Sprache durch.

Alles in allem ist es ein Buch, das sehr schnell zu lesen war, nicht besonders anspruchsvoll oder besonders überhaupt war und das das Alltägliche beschreibt ohne allzu sehr in die Tiefe zu blicken

Veröffentlicht am 28.06.2021

Zu konstruiert wirkende Geschichte voller Klischees

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Rahel (49, Psychologin) und Peter (55, Literaturprofessor) aus Dresden befinden sich in einer Ehekrise. Helfen soll ein Urlaub auf einer einsamen Almhütte in Bayern. Doch diese brennt vorher ab. Als Rahels ...

Rahel (49, Psychologin) und Peter (55, Literaturprofessor) aus Dresden befinden sich in einer Ehekrise. Helfen soll ein Urlaub auf einer einsamen Almhütte in Bayern. Doch diese brennt vorher ab. Als Rahels Tante sie bittet, ihren Gutshof in der Uckermark samt Tieren für drei Wochen zu versorgen, weil sie mit ihrem schwerkranken Mann zur Reha muss, sagen sie zu.

Soweit die Rahmenhandlung. Dort hinein packt die Autorin

- die Ehekrise von Rahel und Peter
- Rahels schwieriges Verhältnis zu ihrer Tochter Selma und ihre Schuldgefühle, weil sie diese als Baby monatelang bei der tablettenabhängigen Schwiegermutter geparkt hat
- Selmas frühkindliche Bindungsstörung, ihre Sprunghaftigkeit und ihr Unglücklichsein mit ihrem Leben
- die ungeklärte Frage, wer Rahels Vater ist
- Rahels Sohn Simon, der als Gebirgsjäger bei der Bundeswehr Karriere macht
- einen Shitstorm gegen Peter, weil er eine nicht-binäre Studierende beleidigt haben soll
- Peters Introvertiertheit, sein Frust im Job und sein nachlassendes sexuelles Verlangen
- die Frage, ob Rahels Tante ihrem Mann nach dessen Schlaganfall bei der Selbsttötung helfen muss, weil sie es ihm früher versprochen hat
- den Einfluss der vom Bombenhagel über Dresden traumatisierten Menschen auf die nachfolgenden Generationen
- Tamara, Rahels Schwester, deren Mann im Messebau tätig und durch die Pandemie schon monatelang ohne Einkommen ist.

Das waren noch längst nicht alle Probleme, die Daniela Krien auf 270 Seiten gequetscht hat; für meinen Geschmack war es mindestens eins zu viel. Und keines davon wird näher beleuchtet.

Die handelnden Personen entsprechen ziemlich genau den gängigen Klischees, und die im Protokollstil erzählte, zu konstruiert wirkende Geschichte hat praktisch keinen Spannungsbogen. Das Ende ist…aber ich will nicht spoilern.

Ich hatte nach der Leseprobe eine ganz andere Erwartung an das Buch, denn die Kernfrage „Was tun, wenn die Liebe älter wird?“ hat durchaus Potential. Dieses wurde hier leider nicht ausgeschöpft.

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