Cover-Bild Die Katzen von Shinjuku
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 12.02.2021
  • ISBN: 9783832181475
Durian Sukegawa

Die Katzen von Shinjuku

Roman
Sabine Mangold (Übersetzer)

Shinjuku, ein Viertel in Tokio: Hier treffen sie aufeinander – Yama, ein gescheiterter Fernsehautor Mitte zwanzig, und Yume, eine wortkarge Kellnerin. Beide sind sie Außenseiter, beide haben sie die Hoffnung, ihren Platz im Leben zu finden, fast aufgegeben. Yume arbeitet in einer Bar namens Karinka, die schrägen Vögeln ebenso eine Heimat bietet wie streunenden Katzen. Als Yama diesen Ort das erste Mal betritt, ist er völlig fasziniert: von den Menschen, der Stimmung und der besonderen Rolle, die die Vierbeiner im Karinka spielen. Er fasst Vertrauen zu Yume, mit der er sich bald gemeinsam um die Straßenkatzen kümmert. Aus der Freundschaft der beiden scheint mehr zu werden, doch dann holt Yume ihre Vergangenheit ein …
›Die Katzen von Shinjuku‹ handelt von zwei Menschen, die mit sich selbst hadern und einander zu retten versuchen: ein bittersüßer Roman mit Blick für die kleinen Dinge, einfühlsam und mit viel Wärme erzählt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2021

Von Katzen und Menschen in Tokio

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Als ich jüngst ein Buch aus Japan gelesen habe fand ich dieses sehr besonders, so dass ich bei diesem Buch neugierig wurde und es gern lesen wollte.
Auch mag ich Themen mit Katzen und das war ein weiterer ...

Als ich jüngst ein Buch aus Japan gelesen habe fand ich dieses sehr besonders, so dass ich bei diesem Buch neugierig wurde und es gern lesen wollte.
Auch mag ich Themen mit Katzen und das war ein weiterer Leseanreiz.

Aus dem Inhalt:

In dem Viertel Shinjuku in Tokio treffen in der Bar Karinka Mensch und Tier zusammen.
Und hier wird die Geschichte von Yama und Yume und den streunenden Katzen erzählt, welche ihr Vertrauen verloren haben und als Außenseiter versuchen ihr Leben zu gestalten.
Als sich die Freundschaft von Yama und Yume weiterzuentwickeln scheint wird Yume von ihrer Geschichte eingeholt.

Meine Meinung:

Das Buchcover finde ich sehr schön gestaltet und die Katzen spielen ja in der Handlung eine große Rolle.
Hier wird man in eine andere Welt der 80er Jahre entführt.
Und das zeigt sich in der ganz eigenen und dennoch gut zu lesenden Schreibweise.
Man kann nicht anders als berührt sein wie die beiden menschlichen Hauptprotagonisten ihr Leben gestalten.
Und dieses hat es in sich.
Mir gefällt das Problemthemen wie u.a. Überlebenskampf, Vertrauen oder Alkohol thematisiert werden.
Und schon ist Japan nicht mehr ganz so weit weg.
Das Buch besticht auch durch eine eigene Prosa in Form von eingebundenen Gedichten und ist unwahrscheinlich berührend.
Man lebt und leidet mit den Protagonisten.
Während die ersten beiden Drittel in der Handlung gemäßigt sind, nimmt im letzten Drittel die Entwicklung und Dramatik durch unvorhergesehene Ereignisse zu.
Dieses hat mich nachdenklich und etwas bedrückt zurück gelassen.
Trotzdem ist das Ende gelungen.

Fazit:

Ein spezielles Buch welches ich gern Interessierten (nicht nur Katzenfreunden) weiterempfehlen möchte.
Gern vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Ein Plädoyer für Empathie und Egalität

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“Ein poetischer Roman über zwei Außenseiter und die Liebe zu Katzen” heißt es hier auf der Buchrückseite. Man muss nicht zwingend selbst ein Außenseiter sein um an Durian Sukegawas Geschichte Freude zu ...

“Ein poetischer Roman über zwei Außenseiter und die Liebe zu Katzen” heißt es hier auf der Buchrückseite. Man muss nicht zwingend selbst ein Außenseiter sein um an Durian Sukegawas Geschichte Freude zu haben. Wer Katzen mag, ist natürlich im Vorteil.

Aber der Roman ist noch so viel mehr - vollgepackt mit japanischer Kultur und Gesellschaftskritik und vielen Gedichten. Einiges davon mutet für uns in Europa seltsam an, zudem spielen die Begegnungen noch zur Zeit von Festnetztelefonie und Faxgeräten.

Seita Yamazaki, ein junger Mann in seinen Zwanzigern, hadert mit seinem Job, seiner Wohnsituation und irgendwie allem drumherum. In dieser Phase entdeckt er durch Zufall eine ganz bestimmte Kneipe und damit einen Ort, wo er sich zuhause fühlt. Die anderen Gäste haben alle so ihre Macken und nach einiger Zeit freundet er sich auch mit der Kellnerin an.

Durian Sukegawa erschafft einen gut geölten Mikrokosmos rund um die Bar und Seitas Erzählungen. Er blickt auf diese schwierigen Wochen zurück, das Buch ist aus der Ego-Perspektive verfasst. Ohne es direkt anzusprechen, legt er gekonnt den Finger in die Wunden der (japanischen) Gesellschaft. Er beleuchtet den Umgang mit “Abnormem”, hierarchische Strukturen und zeigt wohin Verzweiflung münden kann, wenn Menschen sich anderen nicht anvertrauen können.

Seitas Ansichten, die japanischen Dialoge und Eigenheiten sind teilweise sehr ungewöhnlich für europäische Leser. Eine Übersetzung ist auch meist ein Kompromiss, weil die Sprachen so unterschiedlich sind. Aber wer sich auf dieses lyrische, spezielle Weltbild einlassen kann, erfährt auch vieles über die Kultur und die Menschen dort.

Veröffentlicht am 22.05.2021

Erinnerungen eines Autors

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Ein Autor erinnert sich zurück an die Zeit vor rund 25 Jahren, welche einen entscheidenden Wendepunkt in seinem Leben darstellte. Damals, Ende der 1980er, geriet Yamas Karriere als Fernsehautor immer mehr ...

Ein Autor erinnert sich zurück an die Zeit vor rund 25 Jahren, welche einen entscheidenden Wendepunkt in seinem Leben darstellte. Damals, Ende der 1980er, geriet Yamas Karriere als Fernsehautor immer mehr in Schräglage und er drohte, in eine unzufriedene Zukunft abzudriften. Auf der Suche nach Zerstreuung fand er eine Bar in Tokio, in der die Gäste für sich eine Art Katzenbingo entwickelt hatten. In dieser Bar arbeitete Yume, eine verschlossene junge Frau, deren Herz an ebendiesen Katzen hing. Ihr Kennenlernen sollte das Leben beider entscheidend bestimmen.
Dem Roman ist der Hang des (fiktiven) Autors zu plakativen, überzogenen Darstellungen von Charakteren anzumerken. Ein Sammelsurium aus extravaganten Charakteren, bedenklichen Entwicklungen in der damaligen Arbeitswelt und einer langsamen Charakterentwicklung des Erzählers zeichnen einen Aussschnitt seines damaligen Lebens in Tokio, welcher Yumes Leben eher tangiert als dieses wirklich zu kreuzen. Und dennoch helfen beide sich fast schon unbemerkt gegenseitig, ihre jeweils unzufriedenen Leben zu ändern, wobei die Katzen eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Der Stil ist teils bildhaft, teils poetisch, manchmal etwas überdreht und dennoch in sich eher ruhig, vielleicht stellenweise schon etwas langatmig. Zum Schluss kehrt der Erzählende jedoch wieder in die Gegenwart zurück, um zu einem stimmigen Ende zu finden.
Eine eher ruhige Erzählung eines fiktiven Autors über einen für ihn entscheidenden Abschnitt seines früheren Lebens, mit teils poetischem, teils nachdenklichem Inhalt, die sich angenehm lesen lässt, aber keine allzu aufregenden Highlights beinhaltet.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Katzenwetten

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„Shinjuku, ein Viertel in Tokio: Hier treffen sie aufeinander – Yama, ein gescheiterter Fernsehautor Mitte zwanzig, und Yume, eine wortkarge Kellnerin.“

Ein kleiner sanfter Roman. Die Geschichte zeigt ...

„Shinjuku, ein Viertel in Tokio: Hier treffen sie aufeinander – Yama, ein gescheiterter Fernsehautor Mitte zwanzig, und Yume, eine wortkarge Kellnerin.“

Ein kleiner sanfter Roman. Die Geschichte zeigt die japanische Gesellschaft in ihrer ganzen Härte. Ich würde dort nicht gerne leben wollen. Der Vorgesetzte schlägt brutal seinen Angestellten, der lässt es sich auch noch gefallen!

Yama ist noch jung, aber er hat schon etliche Träume begraben müssen. In seinem Job fühlt er sich sehr unwohl. Er ist sehr lethargisch und tut nichts, um seine Situation zu verbessern. In einer Bar lernt er dann viele skurrile Menschen kennen. Dort wird Abends auf Katzen gewettet, ein super Einfall. Yume ist dort die Kellnerin. Eine zarte Beziehung keimt zwischen diesen Außenseitern.

Eine durchweg melancholische Stimmung zieht sich durch den gesamten Roman. Die Erzählung plätschert leise vor sich her, um dann im letzten Drittel noch einmal durchzustarten. Endlich erfahre ich einige Geheimnisse und die Vorgeschichte von Yume.

Seht japanisch, sehr schöne Gedichte, ruhig erzählt. Ein Plädoyer für die Verlierer unserer Gesellschaft.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Liebesgeschichte zweier Außenseiter

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Yama ist Mitte zwanzig und arbeitet als Fernsehautor. Bisher hat er in diesem Beruf nicht besonders viel erreicht und wird daher von seinem Chef schikaniert. Eines Abends findet er durch Zufall seinen ...

Yama ist Mitte zwanzig und arbeitet als Fernsehautor. Bisher hat er in diesem Beruf nicht besonders viel erreicht und wird daher von seinem Chef schikaniert. Eines Abends findet er durch Zufall seinen Weg in eine Bar namens Karinka in Shinjuku – einem der belebtesten Viertel Tokios. Dort begegnet er einer Reihe seltsamer Gäste sowie der schweigsamen Kellnerin Yume. Nach und nach wird Yama zum Stammgast und erfährt nicht nur mehr über die streunenden Katzen, die stets am Fenster der Bar auftauchen, sondern auch über Yume. Die beiden nähern sich einander an, bis mehrere Ereignisse drohen, die zarten Bande der beiden wieder zu durchtrennen.

Durian Sukegawa gehört eindeutig zu meinen liebsten japanischen Autoren. Sein Roman „Kirschblüten und rote Bohnen“ hat mich sehr berührt und auch in „Die Katzen von Shinjuku“ beweist er, dass er ein Händchen für Charaktere hat. Yama und Yume sind beide Außenseiter und haben es schwer, sich in der Gesellschaft einzufinden. Körperliche Einschränkungen erschweren bei beiden die Lage noch zusätzlich. Während Yama hauptsächlich unter seinem erfolglosen Berufsleben leidet, scheinen Yumes Probleme sich auf etwas Persönliches in ihrer Vergangenheit zu beziehen. Vereint werden die beiden schließlich durch ihre Sorge für die streunenden Katzen des Viertels und ihre Liebe zur Poesie.

Der Autor erzählt unaufgeregt, aber eindringlich die Liebesgeschichte seiner Protagonisten aus dem Blickwinkel vom Yama. Dabei gewährt er auch einen Einblick in japanische Lebenswirklichkeiten wie den immerwährenden Druck im Arbeitsalltag oder die Situation alleinstehender Frauen. Große Teile des Romans gefielen mir dabei grundsätzlich sehr gut, bis die Handlung zu einem späteren Zeitpunkt eine bestimmte Wendung nahm. Mir ist klar, was Durian Sukegawa mit diesem Bruch bewirken wollte und das ist ihm sicherlich auch gelungen. Dennoch kann ich nicht verhindern, dass ich mir einen anderen Fokus gewünscht hätte und auch leicht frustriert über den weiteren Verlauf der Handlung war.

Fazit: Wieder ein schöner Roman aus Sukegawas Feder, aber nicht sein Bester

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