Cover-Bild Raum
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 12.11.2012
  • ISBN: 9783492301299
Emma Donoghue

Raum

Roman | Buch zum Film - zutiefst beklemmend und berührend
Armin Gontermann (Übersetzer)

Für Jack ist Raum die ganze Welt. Dort essen, spielen und schlafen er und seine Ma. Jack liebt es fernzusehen, denn da sieht er seine »Freunde«, die Cartoonfiguren. Aber er weiß, dass die Dinge hinter der Mattscheibe nicht echt sind – echt sind nur Ma, er und die Dinge in Raum. Bis der Tag kommt, an dem Ma ihm erklärt, dass es noch eine Welt da draußen gibt und dass sie versuchen müssen, aus Raum zu fliehen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2017

„Raum“ ist für uns, wie eine Parallelwelt!

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Für Jack ist der Raum, in dem er mit seiner Ma lebt, die ganze Welt.
Dinge, wie Hunde, Eis, Bäume und Autos gibt es nur im Fernseher. Aber alles was im Fernseher ist, ist nicht in echt.
Als Jack fünf ...

Für Jack ist der Raum, in dem er mit seiner Ma lebt, die ganze Welt.
Dinge, wie Hunde, Eis, Bäume und Autos gibt es nur im Fernseher. Aber alles was im Fernseher ist, ist nicht in echt.
Als Jack fünf Jahre alt wird, glaubt er alles zu können und zu verstehen, schließlich ist er ja schon fünf!
Nach und nach fängt seine Ma an ihm Dinge zu erzählen, über das Draußen. Bis zu diesem Punkt war für Jack das Draußen nur das Weltall.
Jack soll verstehen, dass es noch andere Jungen gibt, mit denen er spielen könnte, wenn sie nur endlich aus Raum raus könnten.
Für Jack ist das nur schwer zu begreifen, doch als er ein Flugzeug in dem Oberlicht von Raum sieht, beginnt er allmählich seine Ma zu glauben.
Old Nick, den mochte Jack ohnehin noch nie, doch als seine Ma ihm erzählt, dass er sie entführt hat und sie dadurch ganz traurig war, bis Jack in ihrem Bäuchlein gewachsen ist, mag Jack ihn noch weniger.
Zusammen beginnen die beiden an einem gefährlichen Fluchtplan zu arbeiten, bei dem Jacks ganzer Mut gefragt ist und das obwohl er immer noch nicht genau weiß, ob er seiner Ma glauben soll und eigentlich lieber in Raum bleiben würde...

Emma Donoghue schafft mit "Raum" einen Roman zu zwei der schlimmsten Themen der Welt.
Dadurch das Jack als Protagonist eingesetzt wurde, wird dem Roman in bestimmten Teilen die Schwere genommen, in anderen dafür teilweise verstärkt. Wir können uns heute meist gar nicht vorstellen, wie es ist ohne genug zu essen und ohne viel Platz zum Spielen groß zu werden.
Die kindliche Denk- bzw. Sprechweise macht es dem Leser leichter bestimmte Zusammenhänge zu verstehen.

Selbst nach dem Lesen lässt einen dieses Buch einfach nicht los.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Raum

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Hinten auf der Rückseite des Buches steht ja sowas wie "Die Welt wird danach die selbe sein, aber du wirst dich verändert haben"... Das ist definitiv der Fall

+ toller Schreibstil konnte mich total schnell ...

Hinten auf der Rückseite des Buches steht ja sowas wie "Die Welt wird danach die selbe sein, aber du wirst dich verändert haben"... Das ist definitiv der Fall

+ toller Schreibstil konnte mich total schnell in den kleinen Jack hinein verstetzen

- hat mich sehr an die Story von Natascha Kampusch und Fritzl (Ö) erinnert...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Raum

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Ich muss ehrlich sagen, dass "Raum" bei mir lange im Kasten stand, bevor ich mich dazu durchringen konnte, es zu lesen. Auf den ersten Seiten habe ich mir auch wirklich mit dem Schreibstil schwer getan. ...

Ich muss ehrlich sagen, dass "Raum" bei mir lange im Kasten stand, bevor ich mich dazu durchringen konnte, es zu lesen. Auf den ersten Seiten habe ich mir auch wirklich mit dem Schreibstil schwer getan. Das Buch wird aus Sicht von Jake, welcher im Raum geboren wurde und nichts anderes kennt, erzählt. Der Roman ist wirklich in dieser Kindersprache (ohne bzw. mit falschen Artikeln, etc.) geschrieben, was mir das Hineinkommen in die Geschichte etwas erschwert hat.

Trotz allem habe ich aber dann nach ca. 50 Seiten sogar Gefallen an diesem Schreibstil gefunden, der die Geschichte noch realer und angreifbarer für mich gemacht hat.

Die Geschichte an sich ist nichts für schwache Nerven. Die Autorin hat sich hier an die Geschichten von Kampusch, Fritzl, etc. angelehnt und erzählt uns von einer jungen Frau, die entführt, eingesperrt, misshandelt und geschwängert wurde. Aus diesen Misshandlungen des Peinigers ist Jake entstanden, welcher nunmehr auch in deren Verlies haust.

Für mich war dieses Buch ein absolutes Highlight. Ich bin froh, dass es Autoren gibt, die sich auch an solche Themen herantrauen und sich nicht vno der Medienwirkung abschrecken lassen. Diese Geschichte ist wichtig, real und passiert laufend auch im wahren Leben. Daher finde ich es umso wichtiger, dass solche Themen in der Literatur nicht ausgelassen werden.

Der Roman war extrem ergreifend, verstörend und schockierend, was man aber von vornherein erahnen kann. Dazu war die Geschichte sehr spannend aufgebaut und ich wollte das Buch trotz des schlimmen Themas gar nicht mehr aus der Hand legen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eingesperrt in 16 Quadratmeter

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Der kleine Jack lebt eingesperrt in einem kleinen Raum, sein einziger Zugang zur Außenwelt ist der Fernseher und seine wenigen Spielsachen. Jack selber kennt nichts anderes, er wurde in dem Raum geboren ...

Der kleine Jack lebt eingesperrt in einem kleinen Raum, sein einziger Zugang zur Außenwelt ist der Fernseher und seine wenigen Spielsachen. Jack selber kennt nichts anderes, er wurde in dem Raum geboren und ist seither dort aufgewachsen. Im Gegensatz zu seiner Ma, sie lebt von den Erinnerung an die Außenwelt, ihr Familie und die Hoffnung frei zu kommen. Jack denkt das die Bilder die er im Fernsehen sieht alle nur Fantasie sind und nicht wirklich. Schon längerer plant seine Mutter aus dem Raum auszubrechen und versucht einen Weg zu finden diesen Plan gemeinsam mit ihrem Sohn umzusetzen. Aber möchte das Jack überhaupt ? Schließlich kennt er die Welt da draußen gar nicht, für ihn existiert sie nicht.

Meine Meinung:
Ein tolles Buch das ich bei einem Büchereifrühstück empfohlen bekommen habe. Es erinnerte mich etwas an das Schicksal von Natascha Kampusch. Das Buch geschrieben aus der Sicht des kleinen Jack´s hat die Autorin sehr gut hinbekommen. Der Schreibstil in einfacher oft in der kindlichen Naivität und Denkweise gehalten und dadurch wird einem das Schicksal erst klar wenn man die Sehnsucht und die Worte der Mutter liest. Ich dachte beim lesen oft wie hätte ich diese Situation als Mutter ausgehalten. Die Geschichte berührt einen sehr und auch was sie dann erleben nach dem sie den Raum verlassen hätte ich mir so gar nicht vorgestellt. Ein Buch das ich sehr empfehlen kann, aber nichts für empfindliche Seelen ist.
Von daher 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Fesselnd, beklemmend - mit gewöhnungsbedürftiger Sprache

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Rezension: Emma Donoghue: Raum
Der kleine Jack liebt seine Ma über alles. Schließlich ist sie alles, was er hat – und das buchstäblich, denn Jack und Ma leben in „Raum“, einem 12 Quadratmeter großen, ...

Rezension: Emma Donoghue: Raum
Der kleine Jack liebt seine Ma über alles. Schließlich ist sie alles, was er hat – und das buchstäblich, denn Jack und Ma leben in „Raum“, einem 12 Quadratmeter großen, schalldichten und ausbruchsicheren Zimmer, das alles beherbergt, was die beiden zum Leben brauchen: Möbel. Küchengeräte. Die Toilette. Und ganz wichtig: einen Fernseher. Jack liebt es fernzusehen, dort sind seine ‚Freunde‘, die Figuren der Cartoons, die Jack so gern anschaut. Natürlich weiß Jack, dass das, was er im Fernsehen sieht, nicht ‚in echt‘ ist. ‚In echt‘ sind nur er, Ma und ‚Raum‘. Und ‚Old Nick‘, der beinahe jede Nacht zu Ma kommt und „macht, dass das Bett quietscht“, während Jack sich im Schrank verstecken muss. Kurz nach Jacks fünftem Geburtstag eröffnet Ma ihm, dass es eine Welt außerhalb von ‚Raum‘ gibt, in der all das existiert, was Jack aus dem Fernsehen kennt: „Wälder und Dschungel auch und Wüsten und Straßen und Wolkenkratzer und Autos“. Doch erst nachdem Old Nick ihnen für einige Tage zur Bestrafung den Strom abstellt und Ma wieder einmal die Gefahr, in der sie und ihr Sohn schweben, bewusstwird, fasst sie einen waghalsigen Fluchtplan …

Das Buch ist, anders als die Inhaltsangabe vermuten lässt, kein Thriller, sondern vielschichtiger, es ist Kammerspiel und Entwicklungsroman, Familiendrama und Psychogramm, denn die Handlung endet nicht etwa mit der Flucht, sondern beschreibt das Leben von Mutter und Kind auch nach der traumatischen Gefangenschaft. Und beide Teile haben mich in ihren Bann gezogen: Da sind einerseits die Enge von ‚Raum‘, die Einförmigkeit des Alltags, die Angst der beiden vor ‚Old Nick‘, die Unentrinnbarkeit – aber auch die Liebe der Mutter zu ihrem Sohn und ihre unglaubliche Kreativität, mit der sie versucht, Jack das eingeschränkte Leben in der Gefangenschaft so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Und da ist andererseits die Rückkehr der Mutter bzw. der Eintritt des Jungen in die Freiheit. Vor allem für Jack ist die Welt außerhalb von ‚Raum‘ ein einziges Jamais-vu-Erlebnis: Alles ist laut und hell und grell und einfach zu viel. Er weiß für sein Alter unglaublich viel, scheitert aber an Selbstverständlichkeiten wie Treppen steigen (in Raum gab es keine Treppen, seinen Beinen ist diese Bewegung fremd) oder in Schuhen zu gehen (in Raum gab es auch keine Schuhe – wozu auch?). Und so weiß er diese Freiheit zunächst nicht zu genießen, im Gegenteil: Er sehnt sich zurück an den Ort, der für ihn sein ganzes bisheriges Leben lang seine einzige Welt, sein Zuhause war.

Jack ist der Dreh- und Angelpunkt der Handlung, alle
Geschehnisse werden aus seiner Perspektive beschrieben – und das ist gleichzeitig die Stärke und die Schwäche des Romans. Die Sprache ist die eines Fünfjährigen (bzw. die Sprache, die die Autorin einem Fünfjährigen zudenkt) und das ist insbesondere im ersten Teil des Romans irritierend. Von den kleinen grammatischen Schnitzern, die Jack unterlaufen, und den bisweilen extrem kindlichen Formulierungen einmal abgesehen, hat Jack die Angewohnheit, Appellativa wie Eigennamen zu verwenden, z. B.:

„Ich springe auf Schaukestuhl, damit ich aus Kästchen auf Regal eine Stecknadel holen kann.“

„Jeden Morgen haben wir tausend Sachen zu erledigen, zum Beispiel Pflanze Wasser zu geben, und zwar in Becken, damit nichts verschüttet. Dann stellen wir ihn wieder auf seiner Untertasse auf Kommode.“

Dadurch werden die Gebrauchsgegenstände und Möbel scheinbar personifiziert, und wenngleich ich mir die Motivation dahinter vorstellen kann, sind die fehlenden Artikel doch sehr gewöhnungsbedürftig. Ich hatte mich nach einigen Seiten in diese besondere Sprache hineingehört und wusste sie irgendwann sogar als Stilmittel zu schätzen, doch könnte ich mir vorstellen, dass manch eine*r davon vollkommen genervt ist. (In der zweiten Hälfte des Romans legt es sich übrigens zunehmend, da mehr Figuren in die Handlung eintreten und folglich abwechslungsreichere Dialoge wiedergegeben werden.) Deshalb: ja, große Leseempfehlung, aber lest das Buch bitte unbedingt an und schaut, ob ihr euch mit Jacks speziellem Sprachduktus anfreunden könnt.