Cover-Bild Der Weg der Highlanderin
Band 2 der Reihe "Enja, Tochter der Highlands"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 501
  • Ersterscheinung: 11.10.2021
  • ISBN: 9783746638300
Eva Fellner

Der Weg der Highlanderin

Historischer Roman

Enja – Das Schicksal der Schotten liegt in ihrer Hand.

Schottland, 1314: In den Highlands tobt ein erbitterter Krieg zwischen den Engländern und den Clans um die schottische Unabhängigkeit. Als die Lage sich zuspitzt, beschließt die mutige Kriegerin Enja, die zur Assassinin ausgebildet wurde, für die Schotten zu kämpfen – an der Seite des Clanführers James Douglas. Am Tag der großen Schlacht fällt der König der Schotten eine schwerwiegende Entscheidung: Enja soll sich als Frau vom Kampfgeschehen fernhalten. Doch als sie in den Reihen ihrer Feinde jemanden erkennt, dem sie vor Jahren Rache geschworen hat, weiß sie: Dies ist ihre einzige Chance.  

Die hochspannende Geschichte einer unvergesslichen Heldin inmitten der schottischen Highlands    

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

✎ Eva Fellner - Enja 2 Der Weg der Highlanderin

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Was für eine rasante Geschichte! Selbst jetzt noch - einige Tage nach dem Auslesen des Werkes - bin ich fast restlos begeistert. 500 Seiten pures Lesevergnügen.

Bereits "Die Highlanderin" konnte mich ...

Was für eine rasante Geschichte! Selbst jetzt noch - einige Tage nach dem Auslesen des Werkes - bin ich fast restlos begeistert. 500 Seiten pures Lesevergnügen.

Bereits "Die Highlanderin" konnte mich mitnehmen und so war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil dieser Saga.

Über die Kriegsszenen kann ich hinwegsehen. Sie sind einfach nicht mein Ding und müssten für mich nicht existieren. Da sie jedoch zur Geschichte gehören, habe ich sie ebenso verfolgt wie all die anderen Entwicklungen. Zwar weniger aufmerksam, doch zum Glück nehmen sie nicht überhand. Sie sind gut eingebettet und werden so knapp wie möglich gehalten.

So konnte ich, wie in Band 1 bereits, es jedes Mal kaum erwarten, weiter lesen zu können. Die Geschehnisse rund im die Kriegerin nahmen mich auf eine Art gefangen, wie ich es selten bei einem historischen Roman habe.

Enja ist und bleibt ein beeindruckender Charakter. Ihre Biografie ist atemberaubend. Sie ist eine Ausnahmekriegerin. Fernab jeglicher Klischees. Mit Ecken und Kanten. Interessant. Vielleicht ist sie an manchen Stellen ein bisschen zu perfekt, doch da hier kein historisch belegter Charakter bearbeitet wird, finde ich die Freiheiten, die sich Frau Fellner heraus genommen hat, vertretbar.

Doch auch die anderen Personen verblassen nicht neben ihr. Ein jeder hat (s)ein Gesicht. Das macht das Lesen sehr lebendig.

An diesem Teil der Reihe muss ich ebenso bemängeln, dass die unterschiedlichen Zeitebenen anfangs kaum voneinander zu unterscheiden sind. Es stehen zwar die Jahreszahlen am Anfang eines jeden Kapitels, doch das reicht mir persönlich nicht, da die Zeitspanne nicht so groß ist.
Genauso die Charaktere, die zu Wort kommen. Ich brauchte immer einen Augenblick, um zu begreifen, wer da gerade erzählt. Dies könnte man umgehen, indem man an den Anfang noch den Namen der Person schreibt, deren Sichtweise wir gerade kennenlernen.

Ob ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte? Tatsächlich war nach dem Zuklappen des Buchdeckels der Schluss mein größter Kritikpunkt. Wo ist der Mut, den die Autorin mit ihrer Protagonistin bereits bewiesen hat? Warum hat sie nicht das, was sie anfing, zu Ende gebracht? Meine Gefühle waren total durcheinander ... Ich bin noch immer nicht zufrieden, doch ich bin auch nicht mehr so abgeneigt, wie direkt nach Beendigung des Werkes.

Ich könnte mir die Reihe rund um Eva Fellners Heldin gut als Serie vorstellen. Dann aber bitte mit Personen, die den Beschreibungen der Autorin entsprechen - nicht, wie auf dem Cover zu sehen ist, eine 0815-Frau, die nichts mit Enja gemein hat.

"Der Weg der Highlanderin" beinhaltet ein Nachwort der Verfasserin, in dem sie sich erklärt. Ihre Freiheiten, geschichtliche Belege - es ist ein wunderbarer Mix aus allem.

Ich bin absolut begeistert und freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil! Von mir gibt es daher ganz klar wieder eine Leseempfehlung, wenn man den ersten Band bereits kennt.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 25.01.2022

Für die Freiheit kämpfen

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Klappentext:

„Schottland, 1314: In den Highlands tobt ein erbitterter Krieg zwischen den Engländern und den Clans um die schottische Unabhängigkeit. Als die Lage sich zuspitzt, beschließt die mutige Kriegerin ...

Klappentext:

„Schottland, 1314: In den Highlands tobt ein erbitterter Krieg zwischen den Engländern und den Clans um die schottische Unabhängigkeit. Als die Lage sich zuspitzt, beschließt die mutige Kriegerin Enja, die zur Assassinin ausgebildet wurde, für die Schotten zu kämpfen – an der Seite des Clanführers James Douglas. Am Tag der großen Schlacht fällt der König der Schotten eine schwerwiegende Entscheidung: Enja soll sich als Frau vom Kampfgeschehen fernhalten. Doch als sie in den Reihen ihrer Feinde jemanden erkennt, dem sie vor Jahren Rache geschworen hat, weiß sie: Dies ist ihre einzige Chance.“



Nachdem ich Teil 1 gelesen hatte, musste natürlich auch Band 2 gelesen werden. Ich hatte ein paar Vorbehalte, das gebe ich zu, aber Autorin Eva Fellner hat die Geschichte von Enja wahrlich gut weitergeführt und zu Ende gebracht. Als Leser können wir hier gleich an Teil 1 anknüpfen und erleben auch wieder gut strukturierte Zeitenwechsel, welche die unterschiedlichen Lebensjahre anschaulich beleuchten. Vieles wird klarer, manches erklärt sich von selbst und anderes gibt immer noch Rätsel auf, die gelöst werden wollen. Enjas Mut in den Krieg zu ziehen ist beachtlich genau wie die Kampfeslust der Schotten rund um ihre Freiheit. Dennoch wird schnell klar: eine Frau hat nichts auf dem Kriegsfeld verloren, meint jedenfalls der König. Eine herbe Enttäuschung für unsere Highlanderin. Aber Enja geht ihren Weg, auch wenn sie so einige negative Erfahrungen machen muss. Es ist eben doch nicht immer alles Gold was glänzt….und Enja ist auch verletzlich. Diesen Einblick gibt Fellner hier öfter und das tut der Geschichte gut. Die „Zauberkräfte“ (Heilerin und Highlanderin…) etc. haben zwar ihren Part in der Story aber es übermannt nichts. Und noch für alle, die meinen hier gehe es um Zauberei: ein Highlander ist ein Bewohner der schottischen Highlands und gehört einem schottischen Clan an - Zauberei spielt da weniger bzw. gar keine Rolle… 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.01.2022

Eine spannende Fortsetzung

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Wir befinden uns im Jahr 1314 in Schottland. In den Highlands tobt zwischen dem englischen König Edward und den schottischen Clans ein Krieg um die schottische Unabhängigkeit.
Enja gerät zwischen die ...

Wir befinden uns im Jahr 1314 in Schottland. In den Highlands tobt zwischen dem englischen König Edward und den schottischen Clans ein Krieg um die schottische Unabhängigkeit.
Enja gerät zwischen die Fronten und entscheidet sich, gemeinsam mit James Douglas, an der Seite der Schotten zu kämpfen. Doch nachdem sie Robert Bruce geschworen hat, ihm zu folgen, trifft dieser eine Entscheidung, die für Enja schwerwiegende Folgen hat.

Das Cover passt gut zum ersten Teil der Reihe. Eine Frau steht mit wehenden Haaren und in einem Kleid, auf einem Felsen und schaut in die Landschaft. Es ist ein typisches Cover für einen historischen Roman und zeigt dem Leser direkt, in welcher Genre er sich befindet. Allerdings stört mich, genau wie bei Teil 1, dass die Frau nichts mit Enja gemeinsam hat, denn unsere Hauptprotagonistin hat weißes Haar und trägt ausschließlich Hosen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Trotzdem hat es gedauert, bis ich wieder in der Geschichte angekommen war.
Der Plot knüpft nahtlos an den ersten Teil an und wir verfolgen die Handlung wieder aus zwei verschiedenen Zeitebenen. Der ständige Wechsel der Erzählperspektiven und der Zeitebenen machten es mir zu Beginn oft schwer, der Handlung zu folgen. Doch mit der Zeit kam ich immer besser in die Geschichte hinein.
Eva Fellner hat sehr gekonnt, geschichtliche Informationen in die Handlung einfließen lassen und mich so immer wieder mit interessantem Wissen versorgt.
Auch die atmosphärische Stimmung, wurde wunderbar von ihr eingefangen und durch die sehr lebendige Beschreibung, hatte ich die Highlands jederzeit bildhaft vor Augen.

Enja kämpft immer noch um die Anerkennung, als Herrin des Landsitzes Caerlaverock und darum, als Frau akzeptiert und ernst genommen zu werden.
Auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und James Douglas entwickelt sich weiter und rückt mehr in den Fokus. Enja ist mit ihrem Leben zufrieden und hat sich einen eigenen Clan aufgebaut und arbeitet auf Burg Caerlaverock als Heilerin. Doch dann gerät sie wieder zwischen die Fronten und muss sich entscheiden. Auf welcher Seite will sie kämpfen? Und was ist ihr wichtiger? Die Liebe zu James Douglas oder ihre Unabhängigkeit als Besitzerin von Burg Caerlaverock?

Im ersten Teil habe ich kritisiert, dass Enja mir als Protagonistin schon fast zu stark war und keine Schwächen zeigte. In der Fortsetzung hat sich das geändert und wir lernen eine andere, neue Enja kennen, die zwar immer noch sehr mutig, aber auch sensibler und dünnhäutiger ist und mir weitaus besser gefallen hat.
Es fiel mir nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen und ihre Gedanken und Emotionen nachzuvollziehen.
James ist auch in der Fortsetzung der Reihe einer meiner Lieblingsprotagonisten.
Auch wenn in der Welt, in der lebt, Frauen bei kriegerischen Handlungen nichts zu suchen haben, akzeptiert und respektiert er Enja und nimmt sie ernst.
Nicht richtig warm geworden bin ich auch im zweiten Teil mit Hal. Er ist Enjas ständiger Begleiter und nach und nach kristallisiert sich immer mehr heraus, dass er nicht nur freundschaftliche Gefühle für sie hat. Allerdings nimmt er sich, anstatt ihr seine Gefühle zu gestehen, eine andere Frau, mit der er augenscheinlich auch glücklich ist. Am Ende fehlte mir ein klärendes Gespräch zwischen Hal und Enja.

Begeistert hat mich das Ende des Plots. Es ist emotional und einfach fantastisch. Leider kann ich hier, um nicht zu Spoilern, nicht viel darüber sagen.
Es ist jedoch ein würdiger Abschluss der Geschichte.
Die Fortsetzung bleibt während der ganzen Zeit spannend, allerdings ging es mir am Ende etwas zu schnell und ein weiteres Kapitel hätte der Geschichte sicher gut getan.

Für die Fortsetzung gibt es deshalb gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Spannende Fortsetzung!

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Dies ist schon der zweite Teil rund um die Highlanderin. Auf Der Weg der Highlanderin von Eva Fellner habe ich mich schon sehr gefreut, denn der Cliffhanger beim ersten Teil war nicht ohne… Also da kann ...

Dies ist schon der zweite Teil rund um die Highlanderin. Auf Der Weg der Highlanderin von Eva Fellner habe ich mich schon sehr gefreut, denn der Cliffhanger beim ersten Teil war nicht ohne… Also da kann man einfach nicht anders, als weiterlesen zu wollen.

Es hat einen Moment gebraucht, bis ich wieder so richtig in die Geschichte eintauchen konnte. Damit man Namen und Orte besser zuordnen kann, würde ich Band eins und zwei wahrscheinlich etwas näher beieinander lesen. Oder ein Glossar zum Nachschauen wäre sehr hilfreich für mich gewesen.

Aber Enjas Persönlichkeit hat mich auch in diesem Buch wieder sehr schnell begeistert. Sie ist stürmisch, gutherzig und sehr mutig. Ich mochte sie als Protagonistin wieder sehr gerne und dank ihrer Abenteuer flogen die Seiten nur so dahin.

Im zweiten Band wird weniger oft die zeitliche Perspektive gewechselt. Die Vorgeschichte kennt man auch größtenteils schon, aber dadurch konnte hier das Augenmerk eher auf dem aktuellen Zeitgeschehen und vor allem auf den Beziehungen der Figuren untereinander liegen.

Besonders die persönlichen Verflechtungen haben es mir in Der Weg der Highlanderin sehr angetan. So hat man bei einigen Figuren auch mal einen kurzen Blick ins Herz werfen können und sie kamen mir noch ein Stück näher, als im ersten Band.

Dank der bildhaften Beschreibungen von Eva Fellner habe ich mich für eine kurze Zeit heimisch in Schottland gefühlt. Habe an Enjas Seite gekämpft und geliebt. Hatte auf den letzten Seiten doch einen ganz schön dicken Kloß im Hals… Und war sehr zufrieden, wie sich letztlich dann alles ergeben hat. Allerdings hätte ich mir hier fast noch ein paar mehr Seiten gewünscht, denn die Ereignisse haben sich doch sehr überschlagen.

Der Weg der Highlanderin von Eva Fellner war ein gelungener Abschluss der Dilogie. Die beiden Romane waren für mich auf jeden Fall ein lohnenswerter und empfehlenswerter Ausflug ins historische Genre. Einzig ein Glossar hätte ich mir für einen besseren Überblick wie gesagt noch gewünscht.

Veröffentlicht am 04.12.2021

Hochspannend, komplex und gut recherchiert!

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Schon in "Die Highlanderin" hat Eva Fellner auf eindrucksvolle Art und Weise bewiesen, dass es möglich ist, eine Geschichte über Assassinen, Medikusse und Highlander vor der Kulisse des schottischen Unabhängigkeitskrieges ...

Schon in "Die Highlanderin" hat Eva Fellner auf eindrucksvolle Art und Weise bewiesen, dass es möglich ist, eine Geschichte über Assassinen, Medikusse und Highlander vor der Kulisse des schottischen Unabhängigkeitskrieges am turbulenten Anfang des 14. Jahrhunderts zu erzählen und hat mich total süchtig nach dieser verrückten Mischung werden lassen. Auch die Fortsetzung, "Das Leben der Highlanderin" führt nun wieder hochspannend, komplex und gut recherchiert durch die schottische Historie und erzählt dabei die Geschichte unserer besonderen Heldin zu Ende! Zwar gibt es auch in Band 2 einige Punkte, die ich kritisieren muss, insgesamt hat er mir aber um Welten besser gefallen als Band 1.

Das Cover des Aufbau Verlags zeigt wieder eine Frau mit wehendem Kleid und roten offenen Haaren, die von einem schroffen Felsen auf eine raue, gewitterumwölkte Landschaft hinabblickt, über der der Titel in großen, goldenen Letter schwebt. Auch wenn diese Aufmachung sehr typisch für das Genre ist, gefällt mir die Band 1 sehr ähnliche Gestaltung als Ganzes wieder sehr gut. Schade ist nur, dass die abgebildete Frau nur sehr wenig an unsere Protagonistin Enja erinnert, die zum einen sehr helle, fast schon weiße Haare hat und zum anderen keine Kleider trägt. Innerhalb der Buchdeckel ist die Geschichte in 13 größere Kapitel geteilt, die jeweils abwechselnd auf zwei Zeitebenen spielen. Jene Kapitel sind dann nochmal in kürzere Szenen gegliedert, sodass man auch als Fan von kurzen Kapiteln auf seine Kosten kommt.


Erster Satz: "Eine Kathedrale wie von Gott geschaffen, ging es mir durch den Kopf, als ich das imposante Gebäude zum ersten Mal sah."


Am besten starten wir den inhaltlichen Teil der Rezension mit einer kleinen Rekapitulation, wo wir zu Beginn der Handlung von "Der Weg der Highlanderin" auf den beiden Handlungssträngen stehen und wo Band 1 gestoppt war. Der erste Handlungsstrang begann in "Die Highlanderin" im Mai 1307 in Schottland und erzählte von unserer erwachsenen Protagonistin Enja, die in die Wirren des schottischen Unabhängigkeitskrieges verstrickt wurde und zwischen den Fronten des englischen und des schottischen Königs um einen friedlichen Ort zum Leben für sich und ihre Lieben kämpft. Zuletzt hatten wir sie in einem fiesen Cliffhanger in ihrer Burg mit dem schottischen König im Inneren und dem englischen als Belagerer davor zurückgelassen. In Band 2 wird ihre Neutralität als Landbesitzerin im schottisch-englischen Grenzland erneut auf die Probe gestellt, als sich die Linien des Kriegs abermals verschieben und schon bald muss sie sich zwischen ihrer Freiheit und der Liebe zum schottischen Clanführer James Douglas entscheiden.

Der zweite Handlungsstrang startete 1289 in Island und erzählte Schritt für Schritt, wie die damals noch kleine Enja von ihren Eltern auf eine Reise ohne Rückkehr geschickt, sie durch Menschenhändler in den Orient verschleppt wird und dort von einer Station zur nächsten verschiedene Ausbildungen durchläuft. Band 1 endete ja damit, dass die frisch gebackene Prinzessin Enja mit dem halben Schatz des Assassinenkönigs Hassan I-Shabbah auf dem Weg nach Masyaf ist. In Band 2 wird auch dieser Strang fortgesetzt. Dafür kehren wir in Kapitel 2 nach Syrien ins Jahr 1300 zurück und warten gespannt auf die Erklärung, wie eine hellhaarige Isländerin mit Sklaventattoo auf der Stirn und einer Entourage an seltsamen, diversen Gestalten überhaupt mitten im schottischen Unabhängigkeitskrieg gelandet ist.


"Die Melancholie, die uns alle befiel, hatte nichts damit zu tun, ob wir uns über unser neues Zuhause freuten oder nicht. Fast jeder hier hatte eine oder mehrere Seelen in diesem Land verloren - Seelen, die sie jetzt nur noch im Herzen mittragen würden in eine Zukunft, die keiner vorhersehen könnte. Ich hoffte nur, diese Zukunft würde uns alle näher an unsere Träume und Ziele bringen"


Wie schon bei Band 1 hat mir wieder sehr gut gefallen, dass man die Geschichte sowohl als historischen Roman, als auch als Abenteuerroman lesen kann, da "Der Weg der Highlanderin" sich zu keinem Zeitpunkt in langen Ausführungen oder Erklärungen des politischen Klimas etc. verliert, sondern sich stark auf die Erlebnisse der Protagonisten konzentriert. Für die ein oder andere LeserInnen werden die Erklärungen oder Einbettungen in den historischen Kontext vielleicht etwas zu knapp geraten sein, mir hat der Fokus aber gut gefallen, da es nichts Anstrengenderes gibt, als historische Romane, die zu stark von der Handlung abweichen und sich im belanglosen Inforausch verzetteln. Spannend ist auch, dass Eva Fellner hier Wahres mit Fiktion mischt und vergangene Zeiten auf eher moderne Einstellungen treffen lässt. Was genau nach historischen Überlieferungen wirklich passiert ist und welche Ereignisse ihrer eigenen Fantasie entstammen, erklärt die Autorin in einem kurzen Nachwort. Die Frage, ob alles, was hier im Laufe der Handlung passiert, wirklich realistisch ist, fegt die Autorin dabei sehr geschickt vom Tisch, in dem sie die Figuren selbst erkennen lässt, dass Enja erstaunlich viel Glück zu haben scheint. "Der Weg der Highlanderin" landet zwar nicht wirklich in der Mystik-Schiene, die Enjas weitsichtige Instinkte oder ihr Talent, sich wahnsinnig schnell anzupassen, oder zu heilen, mit Magie zu erklären versucht. Durch das Einbinden von Vorsehung, Schicksal und Religion wird das unwahrscheinlich Erscheinende jedoch passend eingebettet, sodass es im Gesamtkontext stimmig wirkt.

In dieser Fortsetzung rückt nun die Protagonistin stärker in den Vordergrund und auch die zuvor nur zart angedeutete Liebesgeschichte bekommt hier deutlich mehr Raum sich zu entfalten. In meiner Rezension zu Band 1 hatte ich kritisiert, dass sich die Autorin während ihrer komplexen Handlung nicht genügend Zeit für die Gefühle ihrer Figur nimmt und uns die spätere stahlharte Kriegerin emotional ferner bleibt, als die junge Enja, die wir in den Rückblicken erleben. Im Laufe der Handlung verstehen wir nun immer besser, weshalb unsere Heldin mit der Zeit so zu einer Kriegerin abgestumpft ist und lernen mehr über ihren Weg, die Figuren, die wir später an ihrer Seite sehen und können uns so mit der Zeit auch mehr mit der erwachsenen Enja identifizieren. Wo Enjas emotionale Reifung oder allgemein ihre Gefühlen trotz der sehr nahen Ich-Perspektive in Band 1 nur in geringem Maße auf die Leserschaft übertragen wurden, zeigt sie nun auch ab und zu verletzliche Seiten, Komplexe und ist durch das bessere Verständnis ihres Werdegangs auch auf den zweiten Blick eine viel spannendere Figur. Dass sie mich auf den ersten Blick schon für sich einnehmen konnte, da sie als starke Frau, die sich im gegebenen historischen Kontext emanzipiert, sich für Heilkunde, Fortschritt und Forschung einsetzt, stark aus dem Klischee der Historien-Protagonistinnen ausbricht, steht hingegen gar nicht zur Debatte.


"Eines hatten beide Länder gemeinsam: Hier wie da waren es die Schwächsten, die unter Kriegen litten, die sie nicht entfacht hatten."


Mein Hauptkritikpunkt in meiner Rezension zu Band 1 war ja gewesen, dass die Geschichte abrupt in einer der wichtigsten Szenen mit tausenden offenen Fragen endet, ohne die beiden großen Handlungsstränge stimmig zusammengeführt zu haben. Diese Zusammenführung findet in "Der Weg der Highlanderin" nun endlich statt und wir erfahren, aus welchem Grund es Enja nach Schottland verschlägt. Trotzdass dieser Bogen hier geschlagen wurde, bleibt für mich wieder die Verwirrung und das leichte Gefühl der Überfüllung zu kritisieren, welches mit der komplexen und verschachtelten Erzählweise einhergeht. Denn statt durchgängig aus der Sicht der Protagonistin Enja zu erzählen, wechseln sich hier Er-Erzähler aus den Perspektiven von wichtigen Nebenfiguren wie Hal oder James und auktoriale Zwischenepisoden mit dem personalen Ich-Erzähler ab. Dazu kommt, dass die Autorin hier nicht nur mit ihren Erzählperspektiven jongliert, sondern der Roman wie bereits erwähnt auf zwei Zeitebenen rangiert, die abwechselnd in jedem Kapitel verfolgt werden.


"Krieg war keine gute Zeit für uns Frauen. Egal, welcher Mann gewann, wir hatten immer verloren."


Zugutehalten muss man dem Roman, dass die Einbindung der Vorgeschichte, die Schritt für Schritt erzählt, wie sie zu der Frau geworden ist, die wir in Schottland handeln und kämpfen sehen, die Haupthandlung gerade erst interessant macht. Positiv anzumerken ist auch, dass die einzelnen Motive - Wikinger, Orient, Medicus, Harem, Assassinen, Highlander, Krieg - überraschend flüssig ineinander übergehen und man sich mit der Zeit an die verschachtelte Erzählweise gewöhnt. Schade ist jedoch, dass die vielen Zeitsprünge dafür sorgen, dass die einzelnen Parts nicht ausreichend auserzählt werden können. Teilweise wirken die einzelnen langen Kapitel wie Episoden einer narrativen Historien-Doku, die sich ein historisches Ereignis und Enjas abenteuerliche Verstrickungen darin jeweils gesondert vornehmen. Statt Enjas Geschichte fortlaufend mit klarem roten Faden zu erzählen, weiß man am Ende eines Kapitels nie, wohin sich die Handlung weiterbewegen wird. So verschwendet die Autorin leider eine Menge Potential. Besonders nachdem sich die beiden Handlungsstränge und Zeitebenen getroffen haben, verliert die Geschichte ein wenig ihre Orientierung und lässt einen klaren Endpunkt vermissen. Denn während der Rückblick-Strang auf ein ganz klares Ziel zu lief - nämlich zu erklären, wie Enja als Prinzessin in Schottland gelandet ist -, springt die nun einsträngige Haupthandlung eher ziellos von einer actionreichen Szene zur nächsten, bis sie zum Ende kommt.


"Lasst uns zusammen Schottland erobern, meine Rebellenbraut. Ich möchte Euch an meiner Seite! Eure Klugheit, Stärke und Anmut werden alles aus meinem Weg räumen. Zusammen erobern wir ganz Schottland!"


Jenes Ende ist definitiv rund und ein würdiger Abschluss von Enjas abenteuerlicher Reise. Ohne zu viel verraten zu wollen muss ich aber noch anmerken, dass mir noch eine Rückkehr Enjas zu ihren Wurzeln fehlt, was den Kreis der Handlung endgültig geschlossen hätte. Auch eine Wiedervereinigung mit Hal und das Geständnis seiner Liebe blieben uns verwehrt. Zwar sind Hals Gefühle für die LeserInnen offensichtlich, für einen wirklich hundertprozentigen Abschluss hätte ich mir noch ein paar klärende Worte zwischen den beiden am Ende gewünscht.



Fazit:


"Der Weg der Highlanderin" führt wieder hochspannend, komplex und gut recherchiert durch die schottische Historie und bringt die Geschichte einer besonderen Heldin zu einem würdigen Ende! Schade ist, dass auch hier wieder viele Zeitsprünge und Perspektivenwechsel den roten Faden zerfasern und der Roman unter der verschachtelten Erzählweise leidet, obwohl Band 2 viel runder erscheint und einiges besser macht als Band 1.

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