Cover-Bild Das Vogelhaus
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 27.08.2018
  • ISBN: 9783442757947
Eva Meijer

Das Vogelhaus

Roman
Hanni Ehlers (Übersetzer)

Len Howard (1894-1973) verbrachte die zweite Hälfte ihres Lebens in einem kleinen, abgelegenen Haus in Südengland. Sie veröffentlichte äußerst erfolgreiche Bücher über die Vögel, die sie in ihrer Umgebung beobachtete, galt als Pionierin auf dem Gebiet der Tierforschung. Die Grundlage ihrer Studien war das Vertrauen, das sie zu den scheuen Tieren aufbaute, sie erforschte ihren Gesang, ihren Charakter, ihre Eigenarten und Gewohnheiten in der Natur. Und tatsächlich wurde ihr Cottage ein echtes „Vogelhaus“, in dem die Meisen und Drosseln ein- und ausflogen – wenn es Len Howard denn gelang, unerwünschte Besucher fernzuhalten.

Warum hat jemand lieber Vögel um sich als Menschen? Was können wir aus den Geschichten der Vögel lernen? Wie trifft man im Leben wichtige Entscheidungen? Die faszinierende Lebensgeschichte der zu Unrecht vergessenen Vogelkundlerin inspirierten Eva Meijer zu einem besonderen Roman über Mensch und Natur, der uns dazu zwingt, herkömmliche Vorstellungen in Frage zu stellen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2018

Highlight – nicht nur für Vogelliebhaber

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Die niederländische Autorin Eva Meijer stieß bei Recherchen für ein anderes Buch auf die Vogelforscherin Len Howard, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren wurde. Über mehrere Jahrzehnte lebte diese bis ...

Die niederländische Autorin Eva Meijer stieß bei Recherchen für ein anderes Buch auf die Vogelforscherin Len Howard, die Ende des 19. Jahrhunderts geboren wurde. Über mehrere Jahrzehnte lebte diese bis zu ihrem Tod 1973 in ihrem 'Vogelhaus' in englischen Sussex. Dort beobachtete sie zahlreiche einheimische Vögel (vor allem Kohlmeisen), baute Vertrauen auf, lebte mit den Vögeln zusammen, richtete ihr Leben nach ihnen aus und veröffentlichte mehrere Artikel und zwei Bücher über ihre Beobachtungen. Obwohl sie nie ein wissenschaftliches Studium absolvierte und von der damaligen Wissenschaft nicht ernst genommen wurde, war sie bei den Forschungsmethoden ihrer Zeit voraus und beobachtete die Vögel in ihrem natürlichen Habitat und betrachtete sie als Individuen. Geprägt ist Len Howards Vorgehen von einer Empathie, die auch heute noch vorbildlich ist.
Im Roman vermischen sich Wahrheit und Fiktion, was mich zunächst vor allem in den Passagen über die Meise Sternchen irritierte, die Eva Meijer so schreibt, als würde es sich um von Len Howard geschriebene Zeitschriftenartikel handeln. Irgendwann warf ich diese Bedenken aber über Bord und ließ mich von der Geschichte einer ungewöhnlichen Frau unterhalten und bezaubern.
Eva Mejer beschreibt Len Howards Leben, ihre Gedanken und Gefühle und ihre Liebe zu Vögeln mit einer einfühlsamen, melodischen Sprache, die sich gut lesen lässt.
Für mich ein Highlight! Ein Muss für alle Vogelliebhaber!

Veröffentlicht am 28.09.2018

Lehrreich

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In diesem Buch wird das Leben und Schaffen der Vogelkundlerin Len Howard beschrieben. Sie lebte von 1894 bis 1973 hauptsächlich in ihrem abseits gelegenen Haus in Südengland. Man erlebt hier intensiv mit, ...

In diesem Buch wird das Leben und Schaffen der Vogelkundlerin Len Howard beschrieben. Sie lebte von 1894 bis 1973 hauptsächlich in ihrem abseits gelegenen Haus in Südengland. Man erlebt hier intensiv mit, wie Len von Kindheit an gelebt hat und welchen Einfluß ihr ebenso ornithologisch begeisterter Vater auf ihr weiteres Leben genommen hat. Ebenso begleitet man Len als Mitglied des Londoner Orchesters, erlebt intensiv mit, daß sie hier nicht glücklich war und geht mit ihr zurück in ihr Haus und widmet sich der Vogelwelt. All dies wird auf sehr eindrucksvolle und einfühlsame Art beschrieben, der man gut folgen kann. Auch wenn dies Buch eher kein Unterhaltungsroman im herkömmlichen Sinne ist, kann man es problemlos lesen und wird nicht mit Fakten erschlagen. Berührt hat mich die Geschichte der Kohlmeise Sternchen, das war wirklich etwas ganz besonderes!

Veröffentlicht am 17.09.2018

Ein behutsames Buch

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„Das Vogelhaus“ hat es mir angetan. Es ist zwar ein Roman, aber doch kein richtiger. Es ist eine Biographie, aber auch keine richtige. Und es ist ein Vogelkundebuch, aber auch das kein richtiges. Und genau ...

„Das Vogelhaus“ hat es mir angetan. Es ist zwar ein Roman, aber doch kein richtiger. Es ist eine Biographie, aber auch keine richtige. Und es ist ein Vogelkundebuch, aber auch das kein richtiges. Und genau deshalb, weil das Buch vieles ist, sich nicht festlegen lässt, mag ich es sehr. Immer ist es kurzweilig, man liest und liest, man lässt sich von den Geschichten wegtragen, genießt die teilweise so poetisch schöne Sprache, die nicht viele Worte machen muss, um Kopfbilder zu erzeugen, und wenn man das Buch schließt, ist man völlig unbemerkt und ungewollt zum Vogelbeobachter geworden, mit größter Achtung vor der Natur.

Der Autorin ist es gelungen, uns das Leben und Forschen der vergessenen Vogelkundlerin Len Howard (1894-1973) auf eine ganz spezielle, wunderbar kurzweilige Weise näherzubringen. Von Kindesbeinen an hatte Len eine besondere Affinität zur Natur, insbesondere zu Vögeln, aber auch schon sehr früh in ihrem Leben zeigte sich, dass sie sich mehr zur Natur hingezogen fühlte als zu ihren Mitmenschen. Sie lebte als erfolgreiche Geigerin in London, ihre Freizeit jedoch gehörte ausschließlich der Beobachtung und Deutung von Verhalten und Gesang von Vögeln. Der Wunsch, sich ganz diesem Hobby zu widmen, führte schließlich dazu, dass sie sich in ein Cottage weitab von der lauten Großstadt zurückzog und die nächsten 40 Jahre sozusagen in Extremform in Wohngemeinschaft mit Vögeln verbrachte. Über ihre Beobachtungen und Erkenntnisse schrieb sie Bücher und Geschichten. Tragisch zu hören, dass ihr Vermächtnis, ihr Haus dem Sussex Naturalists‘ Trust als Auffangstation zu vermachen, ignoriert wurde, das Cottage teuer verkauft und die Bäume des Gartens abgeholzt wurden.

Die Mischung zwischen fiktiven und überlieferten biographischen Szenen aus dem Leben der Vogelforscherin und eingestreuten Geschichten über Sternchen, einer ganz besonderen Kohlmeise, macht das Geheimnis des Buches aus. Auf ganz unspektakuläre Weise gewinnen wir einen Einblick in das Fühlen und Denken eines Menschen, der völlig aufging in seiner wahren Berufung. Die Autorin konnte auf großartige Weise die Faszination des genauen Hinschauens vermitteln einschließlich der Entbehrungen, die die Besessenheit für eine Sache mit sich bringt. Dass ein Mensch, der auf solch intensive Weise mit scheuen Wesen zusammenlebt, zum menschenfeindlichen Einsiedler wird, lässt Eva Meijer völlig wertfrei im Raum stehen. Den eigenen Weg zu gehen mit allen Konsequenzen als eine Möglichkeit, das Leben zu gestalten, das vermittelt Eva Meijer in wunderbarer Weise, so leise und behutsam, wie es die Annäherung an Vögel erfordert.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Eine Geschichte, die immer wichtiger zu werden scheint!

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Meinung : 
Diese Geschichte ist eine einfühlsam, bezaubernde und sehr feinfühlig geschriebene, die gerade zu Zeiten, in denen uns die Natur immer unwichtiger zu werden scheint, an Wichtigkeit gewinnt und ...

Meinung : 
Diese Geschichte ist eine einfühlsam, bezaubernde und sehr feinfühlig geschriebene, die gerade zu Zeiten, in denen uns die Natur immer unwichtiger zu werden scheint, an Wichtigkeit gewinnt und das Auge des Lesers für die Kleinigkeiten der Natur und ihrer Lebewesen sensibilisiert! 
In diesem Buch, wird die Geschichte der Vogelkundlerin Len Howard erzählt und deren besondere Bindung zu den Vogel und ihrer Lebensart. 
Ein Buch, welches scheinbar nur eine wahre Lebensgeschichte erzählt, konnte mich tief bewegen, gerade die besondere Bindung, die auf Freiheit und Verständnis beruht, rief in mir sehr viele Emotionen hervor. 
Nebenbei ist der Schreibstil der Autorin in einem Fluss geschrieben, sehr ruhig und dennoch wunderschön . 

Fazit : 
Ein ganz besonders Buch, welches mich sehr überraschen und begeistern, ja bewegen konnte ! 
Eine Geschichte, die gerade in der Zeit, in der wir leben, immer wichtiger zu werden scheint !

Veröffentlicht am 09.09.2018

Highlight

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Len Howard lebte von 1894 bis 1973. Sie war eine Vogelkundlerin, deren Schaffen heute leider in Vergessenheit geraten ist. Zu Unrecht, wie dieses Buch den Leser lehrt. Sie lebte überwiegend in einem abgelegenen ...

Len Howard lebte von 1894 bis 1973. Sie war eine Vogelkundlerin, deren Schaffen heute leider in Vergessenheit geraten ist. Zu Unrecht, wie dieses Buch den Leser lehrt. Sie lebte überwiegend in einem abgelegenen Haus im Süden Englands und lebte für ihre Vögel. 

In diesem Buch erfährt der Leser die Geschichte von Len, begonnen in ihrer Kindheit, in der ihr Vater ihr die Vogelwelt näher brachte. Man erfährt, daß sie Mitglied des Londoner Orchesters war, was ihr allerdings keinen Spaß machte und sie sich deshalb aufs Land zurück zog und ihre Vögel studierte. Len schreibt nun wissenschaftliche Artikel für Zeitschriften. Diese Geschichte wird sehr feinfühlig dargestellt und man kann diese Biographie auch lesen, wenn man kein Ornithologe ist. Besonders interessant lesen sich die Einschübe über die Kohlmeise Sternchen, einem besonderen Liebling von Len. Ein Buch, das unterhält, lehrt und vor allem Len Howard hilft, nicht vergessen zu werden!