Cover-Bild Das Feuerzeichen
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 26.10.2015
  • ISBN: 9783453270138
Francesca Haig

Das Feuerzeichen

Roman
Kathrin Wolf (Übersetzer)

Als Zwillinge geboren, zu Feinden erzogen

Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.

Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2017

Tolles Gesamtwerk

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Cass lebt in einer zukünftigen Welt, in der nach einer großen Explosion nur noch Zwillinge geboren werden. Dabei ist ein Zwillingsteil ein sogenannter Alpha, der perfekte Zwilling, während der zweite Zwilling, ...

Cass lebt in einer zukünftigen Welt, in der nach einer großen Explosion nur noch Zwillinge geboren werden. Dabei ist ein Zwillingsteil ein sogenannter Alpha, der perfekte Zwilling, während der zweite Zwilling, der Omega, einen Makel aufweist. Für gewöhnlich werden die Omegas bereits als Kleinkinder mit einem Brandzeichen versehen und weggeschickt, da die privilegierten Alpahs unter sich leben wollen. Doch Cass, die eine Omega ist, hat nicht wie die meisten anderen einen körperlichen Makel, sondern Seher-Fähigkeiten und so schafft sie es lange Zeit, dass ihre Eltern nicht wissen ob sie oder ihr Bruder Zach der Omega ist. Als es schließlich doch herauskommt, ist Zach zu einem machtvollen Alpha geworden und tyrannisiert die Omegas wo er nur kann. Zu seinem eigenen Schutz lässt er Cass jahrelang wegsperren, denn zwischen allen Zwillingen gibt es eine Verbindung: Stirbt einer der Zwillinge, so stirbt der andere ebenfalls. Doch Cass ist stark - Sie schafft es zu fliehen und macht es sich zur Aufgabe, Zach in seinem Kampf gegen die Omegas zu stoppen..

Ich muss schon unbedingt vorab sagen: Ich war absolut begeistert von diesem Buch! Ich hatte mich vorher relativ wenig darüber informiert, nur den Klappentext gelesen und somit auch noch keine Meinungen anderer Leser gehört. Daher waren meine Erwartungen auch entsprechend gering. Umso überraschender war es dann, dass dieses Buch wirklich so wunderbar war und mich von Anfang bis Ende fesseln konnte, sodass ich gar nicht anders kann, als die volle Punktzahl zu vergeben.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und mich direkt in die Geschichte hineingezogen. Cass, aus deren Sicht erzählt wird, ist einfach ein sehr toller Charakter. Obwohl sie durch Zach sehr viel Gewalt erfahren hat und von ihm sehr lange gefangen gehalten wurde, sieht sie dennoch ihren Bruder in ihm. Für sie sind Alphas und Omegas keine zwei getrennten Gruppen, sondern vor allem eins: Menschen. Diese Sichtweise sagt schon so viel über ihren Charakter aus und es war einfach toll, eine solche Protagonistin zu begleiten.
Einen Großteil des Buches wird Cass von Kip begleitet, einem Jungen dem sie zu fliehen hilft und der sich ihrer Mission anschließt. Ihn mochte ich super gerne, ein ebenfalls sehr sympathischer Charakter der für einige tolle Szenen verantwortlich ist. Daneben gibt es noch weitere sehr gelungene Figuren, die alle sehr gut ausgearbeitet sind und dadurch sehr glaubhaft und facettenreich erscheinen. Wer genau diese sind, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.. ;)
Die Welt, die Francesca Haig hier geschaffen hat, konnte mich ebenfalls sehr in ihren Bann ziehen. Von erschreckenden Experimentlaboren über karge Landschaften bis hin zu geheimen Inseln sind viele interessante Schauplätze vertreten. Dabei hat mich ihre Art, Umgebungen, Personen und auch die ganze Handlung an sich, zu beschreiben sehr an die Autorin Trudi Canavan erinnert, die ich sehr gerne mag. Das fand ich wirklich gelungen, denn alles wirkt sehr real und greifbar und gut durchdacht, sodass man sich nicht an kleinen Ungereimtheiten stört, sondern vollends diese Welt abtauchen und Cass Abenteuer in sich aufnehmen kann. Allein daher war das Buch für mich schon klasse und sehr zu empfehlen.
Auch spannungstechnisch habe ich absolut nichts zu meckern. Während es ein große Ziel gibt, das sich wie ein roter Faden durch das Buch schlängelt, passieren zwischendurch immer wieder neue Dinge, die das Buch nicht langweilig werden lassen. Hier hat mich dieses Ziel sehr überzeugt, denn dadurch wusste man, worauf die ganze Reise hinauslaufen soll und konnte dahin mitfiebern. Und wurde durch spannende Wendungen immer wieder überrascht.
Daher konnte mich "Das Feuerzeichen" wirklich begeistern. Es hat für mich alles, was ein gutes Buch braucht: starke, facettenreiche Protagonisten, eine spannende Story und eine gelungene Szenerie, die sehr bildhaft dargestellt wird. Dazu der fesselnde Schreibstil der Autorin, ihre Art alles zu beschreiben und miteinander zu verknüpfen, sodass ein tolles Gesamtwerk entstanden ist. Für mich eindeutig eines der besten Bücher, das ich dieses Jahr gelesen habe und sicher nochmal lesen werde, weil es mir so gut gefallen hat!

Veröffentlicht am 21.02.2017

Das Feuerzeichen

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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch „Das Feuerzeichen“, war unter Bloggern und unter Lesebegeisterten auf Facebook sehr gehypet. Aufgrund diesen Hype und des sehr interessanten Klappentextes habe ich mich ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch „Das Feuerzeichen“, war unter Bloggern und unter Lesebegeisterten auf Facebook sehr gehypet. Aufgrund diesen Hype und des sehr interessanten Klappentextes habe ich mich dazu entschlossen, dieses Buch zu lesen.
Die ersten 10 -20 Seiten hatten ich allerdings noch nicht in ihren Bann gezogen. Es war für mich noch nicht ganz ersichtlich, was es mit der Geschichte auf sich hat. Doch je mehr ich gelesen habe, umso besser wurde es. Es werden nur noch Zwillinge geboren. Der eine ist ein Alpha, der andere ein Omega. Die Alphas sind von außen perfekt. Die Omegas haben einen sichtbaren Makel und werden möglichst früh gebrandmarkt und aussortiert.
Cass ist ein Omega. In ihrer Gefangenschaft lernt sie Kip, einen anderen Omega kennen. Es passieren unglaublich viele Dinge.
An sehr vielen Stellen wird sehr deutlich, dass die Alphas ihre ungeliebten Omega Zwillinge hassen. Doch stirbt ein Omega, so stirbt auch ein Alpha.
Den Schreibstil des Buches fand ich gut und flüssig geschrieben. Es waren auch ein paar witzige Passagen dabei, wo ich schmunzeln musste. Am Anfang hat es sich etwas in die Länge gezogen, aber es wurde immer besser.
Das Ende hat mich dennoch sehr überrascht.

Fazit:
Ein sehr tolles und spannendes Buch wie ich finde. Die Autorin hat meinen Geschmack jedenfalls getroffen.

5 von 5 Büchern

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fantastische neue Dystopie

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Meine Meinung:

Diese Dystopie konnte mich nach langer Zeit endlich mal wieder richtig packen. Nachdem ich damals “Die Bestimmung” und “Panem” gelesen habe, habe ich immer nach etwas in dieser Richtung ...

Meine Meinung:

Diese Dystopie konnte mich nach langer Zeit endlich mal wieder richtig packen. Nachdem ich damals “Die Bestimmung” und “Panem” gelesen habe, habe ich immer nach etwas in dieser Richtung gesucht, dass mich so anspricht wie diese Reihen. Mit “Das Feuerzeichen” ist es mir endlich gelungen.



Inhalt:

Diese Dystopie unterscheidet sich inhaltlich ganz signifikant von den bereits bekannten und erfolgreichen Dystopien. Sie behandelt einen ganz neuen thematischen Schwerpunkt und besticht durch neue, selbstständige Ideen und wirkt nicht wie die tausendste Kopie. Das Grundproblem einer Dystopie in Form einer dysfunktionalen Gesellschaft, wurde hier anhand einer Zweiklassengesellschaft aufgezeigt, in der nur noch Zwillingspaare geboren werden, wobei jeweils ein Zwilling der, die Gesellschaft führenden Schicht, und der andere der Arbeiterschicht angehört. Sie werden in Alphas und Omegas unterteilt, wobei der Omega immer einen Makel aufweist, der ihn von dem Alpha-Zwilling unterscheidet und ihn zugleich zum Aussätzigen macht. Der eine kann ohne den anderen Zwilling nicht überleben. Logische Schlussfolgerung ist hier natürlich, dass es zu Konflikten kommt, in deren Mittelpunkt unsere Protagonistin Cass steht. Diese Idee ist für mich grundsätzlich neu. Vergleichbares habe ich bisher noch nicht gelesen. Gerade das ist ein Punkt, der mir besonders gut gefällt. Das Buch bringt frischen Wind in die Welt der Dystopien.

Der Inhalt hat mir sehr gut gefallen. Ich finde das Buch gut strukturiert. Der Anfang war plötzlich und ohne einen ausartenden Einstieg. Man befindet sich unmittelbar in der Geschichte. So ein abrupter Anfang passt sehr gut zum Gesamtkonzept der Geschichte. Mit dem Fortschreiten dieser, wird der Leser in die von einer nuklearen Katastrophe gezeichneten Welt, eingeführt und lernt immer mehr über die Gepflogenheiten und Eigenarten der Welt und ihrer Bewohner, sowie über ihr Gesellschaftssystem. Diese Herangehensweise finde ich sehr gelungen, so bleibt der Erzählstil flüssig und es ist immer spannend weiterzulesen um mehr zu erfahren.

Im weiteren Verlauf entwickelt sich eine durchgehend spannende und wirklich gut konstruierte Geschichte. Man kann gar nicht glauben, dass es sich dabei um ihr Debüt handelt, weil viele Details so ausgefeilt sind. Auch das Ende entwickelt sich mit einigen Überraschungen zu einem spannungsgeladenen Showdown, der auch noch einige Fragen und Handlungsstränge für die Folgebände offen hält.



Charaktere:

Besonders gut gefallen an diesem Buch haben mir die Charaktere. Die Anzahl ist recht überschaubar, was der Autorin Raum lässt sich diesen intensiv zu widmen. Dahingehend wird man auch keinesfalls enttäuscht. Jeder Charakter bekommt die nötige Aufmerksamkeit. Haig arbeitet nicht mit Stereotypen, sondern entwickelt Charaktere mit individuellen Charaktermerkmalen, Tiefgang und realistischer Handlungsweise.

Die weibliche Protagonistin Cass ähnelt den Romanheldinnen in anderen Jugendbüchern. Sie ist tapfer, mutig und hat eine sympathische Persönlichkeit. Ihre Gefühle und Gedankenwelten werden aussagekräftig sowie realistisch dargestellt. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.



Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig lesbar. Er entspricht dem Schreibstil, der in Jugendbüchern vorherrscht. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Beschreibungen der Orte und Figuren ist sehr wortgewandt, sodass die Welt leicht vor dem geistigen Auge des Lesers erscheint. Durch den Schreibstil bringt die Autorin die Missstände der Gesellschaft deutlich zum Ausdruck.



Fazit:

Diese Dystopie konnte mich vollkommen in ihren Bann ziehen. Sie ist überaus lesenswert, allein auf Grund dieser neuen Idee. Sie bedient alles was man sich als Leser wünschen kann: Spannung, aussagekräftige sowie realistisch Charaktere und eine packende Geschichte. Ich möchte dieses Buch jedem, der Dystopien mag, ans Herz legen.

Ich fiebere nun dem Erscheinen des zweiten Bandes im Mai entgegen.?



Veröffentlicht am 22.01.2018

ein vielversprechender Auftakt

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Zitate:
"Die Explosion hatte die Zeit zerspringen lassen und sie in Sekundenschnelle unwiederbringlich in ein Vorher und ein Nachher gespalten." Seite 13
"In diesem Moment begriff ich, dass die Skepsis, ...

Zitate:
"Die Explosion hatte die Zeit zerspringen lassen und sie in Sekundenschnelle unwiederbringlich in ein Vorher und ein Nachher gespalten." Seite 13
"In diesem Moment begriff ich, dass die Skepsis, die Dad uns gegenüber an den Tag legte, nicht mit seiner üblichen Derbheit zu tun hatte, sondern mit Misstrauen." Seite 25
"Und dennoch - alle paar Wochen hörte ich den Schlüssel im Schloss, die Tür, die über den Boden schrammte, und dann kam er herein, mein Zwilling, mein Gefängniswärter, um sich ans andere Ende meines Bettes zu setzen. Ich wusste weder, warum er kam, noch, warum es mich freute, seine Schritte im Korridor zu hören." Seite 82

Charaktere:

Cassandra ist ein Omega. Als Seherin mangelt es ihr zwar physisch an nichts, aber was die psychische Komponente anbelangt, hätte man es wohl besser treffen können. In einer Welt, in der Omegas misshandelt werden und die von Hass, Ekel und Ablehnung ihnen gegenüber beherrscht wird, versucht sie stark zu bleiben und ihren Weg zu gehen. Sie selbst schafft es nicht, die Zwillingspaare in Alphas und Omegas zu unterteilen, für sie sind beide immer Teile einer Einheit, die geschützt werden muss. Damit stößt sie jedoch nahezu immer auf Unverständnis. Zu weit ist die durch den Rat hervorgerufene Splittung und Ablehnung vorangeschritten und in den Köpfen der Menschen verankert. Ein Omega hat keinerlei Wert... Doch egal, wie groß ihr Schmerz auch sein mag, sie erträgt ihn und glaubt fest an die Möglichkeit einer besseren Welt.


Meinung:

Die Zwillinge Cassandra und Zach leben in einer Welt, in der Angst und Unwissenheit das Schlimmste im Menschen hervorrufen: Hass und Gewalt.
Seit vor 400 Jahren eine Atomexplosion das Leben weitestgehend ausgelöscht hat, herrschen Dürre und Hunger. Auch Missbildungen und Krankheit sind an der Tagesordnung.
Aber das ist noch nicht das Schlimmste. Denn seit geraumer Zeit besteht der Nachwuchs aus Zwillingen, jeweils ein Junge und ein Mädchen, von denen eins immer gesund (Alphas) und das andere immer deformiert ist (Omegas). Das können zusätzliche oder fehlende Gliedmaßen sein, oder aber der schlimmste Fall -der missgebildete Zwilling, wie in Cassandras Fall, ist zwar körperlich gesund, wird jedoch als Seher geboren. Da die Omegas als krankhafte Ausgeburt gelten und die Menschen nach wie vor Angst vor den Auswirkungen der Strahlung haben, werden sie als "Freaks" schon bereits relativ kurz nach der Geburt abgesondert und weggeschickt. Zu groß sind Ekel und Verachtung. Für Cassandra, die es geschafft hat, ihre Gabe bis zu ihrem 13. Lebensjahr geheim zu halten und somit bei ihrer Familie verweilte, ist das Los des Sehers gleich doppelt hart. Sie verlor nicht nur ihre Familie, wobei sich ihre Eltern sowieso jeden Tag mehr von ihren Kindern distanziert hatten (ob aus Angst vor der Krankheit oder um keine Gefühle gegenüber einem Kind zu entwickeln, dass sowieso vertrieben wird, sei jetzt mal dahingestellt), sondern auch die Omegas meiden sie. Also nicht nur sie, sondern Seher generell. Sie haben Angst, Seher könnten in ihre Köpfe eindringen und ihre Gedanken lesen. Das macht Cassandra zu einem einsamen Menschen und somit bleibt sie zumeist für sich. Durch den ständigen Hunger, den Kampf ums Überleben der Ernte sowie das Verstecken vor den Alphas, denn diese gehen nicht gerade zimperlich mit den Omegas um, ist die Einsamkeit jedoch eine ihrer geringsten Sorgen...

Doch ihr Leben soll sich erneut schlagartig ändern, als die beiden älter sind. Zach, mittlerweile eine hohe Persönlichkeit bei den Alphas und mitschuld, dass das Leben der Omegas immer schlimmer wird, entführt und sperrt sie ein. Denn obwohl alle Zwillinge von Geburt an getrennt werden, haben sie doch eins gemeinsam: Stirbt, oder verletzt sich einer der beiden stark, teilt sein Zwilling das gleiche Schicksal!!
Das ist natürlich für einen Mann wie ihn nicht akzeptabel. Zu hoch ist die Gefahr, dass einer seiner Feinde einfach Cassandra beseitigt und somit auch ihn...

Während ihrer Gefangenschaft, allein und in Isolation, wird die Bürde des Sehers für sie mehr und mehr zur Qual. Wie alle anderen Seher auch, wird sie immer und immer wieder von den Visionen der Explosion von damals heimgesucht. Als nach einigen Jahren zusätzlich die Vision einer Insel, auf der sich Omegas weit abgeschieden eine Zuflucht aufgebaut haben (ein Mythos, über den niemand reden darf), auftritt, gibt es für Cassandra nur noch ein Ziel: Fliehen, oder bei dem Versuch sterben. Zu groß ist ihre Angst vor dem Wahnsinn.

Die Geschichte um Cassandra und Zach beginnt mit ihrer Entführung und Gefangenschaft. Davon und aus Rückblicken in ihrer beider Kindheit aber auch Erklärungen der Welt in der sie leben, besteht das erste Fünftel der Geschichte. So werden wir fantasiereich in die Tiefe der Story geleitet. Nicht selten empfinden wir Aggression gegenüber den Alphas und ihrer Brutalität , aber auch Mitleid und Trauer...
Das ganze Buch weckt im Verlauf vielerlei Emotionen beim Leser und lässt einen oftmals nachdenklich zurück.
Unterstützt wird das Ganze natürlich von Cassandras mehr oder minder hoffnungslosen Situation, denn als Schwester eines der höchsten Amtsinhabers bei den Alphas, wird sie natürlich nicht nur bei diesen zur Zielscheibe, sondern auch bei den Omegas. Trauen kann sie somit niemandem...

Der Schreibstil ist leichtgängig, detailreich und lässt uns so sowohl tief in das Geschehen eintauchen als auch die Umgebung nahezu vor Augen sehen. Für mich war es an manchen Stellen schon etwas zu viel an Details, aber über diese kleine Schwäche lässt sich durch die Emotionalität, den Einfallsreichtum sowie die durch das Bangen um Cass entstehende Spannung, getrost hinwegsehen.

Ich für meinen Teil muss unbedingt erfahren, wie es in Band 2 "Das Feuerzeichen - Rebellion" weitergeht. Zumal das Ende viel Platz für weitere gute Ideen lässt :D Eine klare Empfehlung von mir, diese Autorin werde ich mir definitiv merken!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Zwischen Spannung und langatmigen Szenen strahlt das Ende hervor

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Klappentext
„Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, ...

Klappentext
„Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.

Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …“

Gestaltung
Das Cover sieht aus wie altes Papier, das an den Rändern verbrennt. In dessen Mitte befindet sich ein Omega-Zeichen, das von Rauchschaden umgeben ist und deswegen so aussieht, als würde es gerade eingebrannt. Somit bezieht sich das Covermotiv sehr passend und treffend auf den Titel des Romans (und auch auf den Inhalt). Die Farben passen gut zueinander, da das Orange des Titels vor dem beigefarbenen Hintergrund gut zur Geltung kommt. Insgesamt finde ich das Cover sehr stimmig, zur Geschichte passend und Aufmerksamkeit erregend, da es trotz seiner Schlichtheit sehr aussagekräftig ist.

Meine Meinung
Mit „Das Feuerzeichen“ präsentiert Autorin Francesca Haig eine neue Dystopie-Trilogie auf dem Jugendbuchmarkt, die in einer düsteren Zukunft spielt und mit unserer Welt gar nichts mehr gemein hat. Vor 400 Jahren geschah eine nukleare Katastrophe, über die man im Buch jedoch nicht viel in Erfahrung bringen kann, weil die Bewohner der Erde selber nicht mehr viel davon in Erinnerung haben, ihr weniges Wissen nur aus Überlieferungen kennen und weil alle erhalten gebliebenen Gebäude oder Dinge, verboten sind. Die Welt besitzt keinen Strom mehr, insgesamt hat sie sich – zumindest teilweise – zurückentwickelt. So kennen die Menschen beispielsweise keine Glühbirnen oder elektrisches Licht mehr.

In dieser Welt ist Protagonistin Cassandra aufgewachsen. Für sie ist es normal, dass nur Zwillinge geboren werden. Keine normalen Zwillinge jedoch, denn ein Kind ist jedes Mal normal gebildet, während der andere Zwilling in irgendeiner Weise eine Besonderheit aufweist (sei es ein fehlender Arm, fehlende Finger oder ähnliches). Die gesunden Kinder sind die Alphas, während die Missgebildeten als Omegas gebrandmarkt werden. So entsteht eine Gesellschaftstrennung zwischen den Alphas, welche alle politische Macht besitzen, und den Omegas, welche unterdrückt werden und fernab der Alphas leben müssen. Zwischen den Geschwisterpaaren besteht jedoch eine besondere Verbindung: wird einer verletzt oder getötet, geschieht dies auch dem anderen Zwilling.

Auch Cassandra hat einen Zwillingsbruder: Zach. Sie besitzt jedoch eine besondere Gabe, denn sie ist eine Seherin und kann so beispielsweise sich aktuell zutragende Geschehnisse oder zukünftige Ereignisse sehen. Da sie deswegen körperlich jedoch keine Auffälligkeiten besitzt, wurde sie erst sehr spät von ihrem Bruder getrennt. Daher besteht zwischen ihr und Zach (zumindest aus Cassandras Sicht) eine gefühlsmäßige Nähe, über die andere Geschwister aufgrund der frühen Trennung nicht verfügen.
Da Cassandra als Ich-Erzählerin die Geschichte schildert, konnte man ihre Gefühle für ihren Bruder sehr gut nachvollziehen. Ich persönlich habe Zach von Anfang an eigentlich nicht gemocht, da er sehr grausam ist und schlimme Dinge tat. Ihn jedoch mit Cassandras Augen zu erleben, hat mir immer wieder ihre intensive Geschwisterliebe vor Augen geführt. Obwohl ich Zach also eigentlich nicht mochte, konnte ich dennoch Cassandras Gefühle verstehen, weil die Autorin Cassandras Sichtweise sehr eindringlich und verständlich geschildert hat.

Der Weltentwurf hat mir insgesamt auch sehr gut gefallen, da ich vor allem die Idee der Alphas und Omegas interessant fand. Diese Trennung zwischen den beiden Gesellschaften erinnert sehr an die Trennung von Arm (Omegas) und Reich (Alphas). Dies führt in der Geschichte natürlich zu einigen Konflikten, da der Rat der Alphas, welcher alle Menschen anführt, sehr grausam ist und die Omegas immer weiter in die Enge treibt. Hoffnungsträger in diesem Zusammenhang ist dabei ein Gerücht über eine Insel, auf der Omegas frei ohne Steuerabgaben an Alphas oder Unterdrückung leben. Eben jene Insel ist es auch, die Cassandra zu finden hofft. Das sorgt natürlich für einigen Zündstoff in dem Machtstreben der ambitionierten Alphas, sodass die Trilogie sicher noch einiges zu bieten hat. Dieser Grundkonflikt ist zwar nichts Neues auf dem Markt, jedoch ist die Umsetzung sehr gelungen.

Die Handlung beginnt sehr rasant mit Cassandras Gefangennahme, in welche Rückblicke über ihre Kindheit und eine Einführung in die (zunächst noch neue) Welt eingestreut sind. Der Beginn fühlte sich für mich durch diese kleinen Einschübe etwas lang an, was auch dadurch gestreckt wurde, dass Cassandra nicht müde wurde zu betonen, dass sie eine Seherin ist (das hat mich über den gesamten Verlauf der Geschichte immer wieder verfolgt. Ich kann mir diesen wichtigen Faktor ja wohl auch merken, ohne, dass Cassandra das alle paar Seiten wiederholen muss). Jedoch wurde dann nach dem ersten Viertel die Handlung sehr rasant und spannend.

Den Spannungsbogen würde ich jedoch eher als eine Achterbahnfahrt beschreiben. Es gab Höhen, in denen ich das Buch am liebsten nicht aus der Hand gelegt hätte und Tiefen, in denen ich mich gelangweilt habe, weil viele Gespräche oder Überlegungen ausgehandelt wurden. Cassandra reist durch das ganze Land, wobei ich mir gerade im letzten Drittel der Geschichte manchmal eine Landkarte gewünscht hätte, damit ich einen besseren Überblick über die örtlichen Gegebenheiten gehabt hätte. Das Ende jedoch war eine Wucht. Es ist etwas passiert, mit dem ich nie gerechnet hätte. Nein, eigentlich sind sogar mehrere Dinge passiert, die überhaupt nicht absehbar waren! Ich muss nun unbedingt wissen, wie die Geschichte weiter geht!

Neben Cassandra, die ich sehr gut kennen lernen konnte, gibt es auch noch weitere interessante Figuren, die alle bei mir unterschiedliche Gefühlsregungen ausgelöst haben. Angefangen bei Zach, den ich nicht mochte und der mich am Ende erstaunt hat, über Cassandras Geliebten, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe, bis hin zum Anführer der Rebellen, der ein absolut interessanter und vielschichtiger Charakter ist. Auch wenn ich noch nicht zu 100% sagen kann, ob ich Cassandra mag, so ist sie dennoch ausbaufähig und ich hoffe, dass sie in den Folgebänden noch eine Entwicklung durchmachen wird.

Fazit
„Das Feuerzeichen“ war für mich eine spannende Lektüre, die mich an vielen Stellen an die Geschichte fesseln konnte, mich überrascht und die unterschiedlichsten Gefühle in mir ausgelöst hat. Gerade die Figuren haben mir gefallen, da sie alle unterschiedlich waren und nicht den üblichen Klischees entsprachen. Das Ende hat mich schließlich komplett überrumpelt und mich vollends überzeugt, dass ich diese neue Dystopie-Trilogie weiter lesen muss. Jedoch gibt es neben den tollen Höhepunkten auch ein paar Passagen, in denen nicht viel passiert und die dann ziemlich lang erscheinen. Zudem hat sich Cassandra für mich ein paar Mal zu oft hinsichtlich ihrer Gabe wiederholt.
Gute 4 von 5 Sternen!