Cover-Bild Mein Ein und Alles
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 24.09.2018
  • ISBN: 9783328600282
Gabriel Tallent

Mein Ein und Alles

Roman
Stephan Kleiner (Übersetzer)

»Ein Buch, das man mit angehaltenem Atem verschlingt.« Washington Post

Dieser Roman über ein junges Mädchen hat Amerikas Leserschaft überwältigt und gespalten. Denn Turtle Alveston, so verletzlich wie stark, ist eine der unvergesslichsten Heldinnen der zeitgenössischen Literatur. Sie wächst weltabgeschieden in den nordkalifornischen Wäldern auf, wo sie jede Pflanze und jede Kreatur kennt. Auf tagelangen Streifzügen in der Natur sucht sie Zuflucht vor der besitzergreifenden Liebe ihres charismatischen und schwer gestörten Vaters. Erst als sie ihren Mitschüler Jacob näher kennenlernt und wahre Freundschaft erfährt, beginnt die Befreiung aus seinen Klauen. Gabriel Tallents Debut ist von eindringlicher Wucht und zugleich Zartheit, eine neue Stimme, die niemanden kalt lässt. »Als Leser schlägt einem das Herz bis zum Hals und man hofft nichts inständiger, als dass Turtle durchkommen möge. Intensiv und lebendig.« Marie Claire

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2024

Super!

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Mein Ein und Alles
My Absolute Darling
Gabriel Tallent

[Werbung l unbezahlt]

Meine Freunde würden jetzt sagen: „Deine Buchempfehlungen sind immer schön, aber immer traurig“.
Ja, ich liebe Bücher, die ...

Mein Ein und Alles
My Absolute Darling
Gabriel Tallent

[Werbung l unbezahlt]

Meine Freunde würden jetzt sagen: „Deine Buchempfehlungen sind immer schön, aber immer traurig“.
Ja, ich liebe Bücher, die mich berühren, die nachwirken, die man nicht Morgen bereits vergessen hat.
Und ja, hier kommt schon wieder ein typisches Christiane-Buch:

Die 14-jährige Turtle wächst, nach dem frühen Tod ihrer Mutter, alleine bei ihrem Vater Martin, entfernt von Zivilisation, in den Nordkalifornischen Wäldern, auf.

Einst war Martin der Frauenschwarm schlecht hin, zurückgeblieben ist ein waffenvernarrter Soziopath und Psychopath.
Er missbraucht seine Tochter physisch und psychisch.

Turtle, die nie ein anderes Vorbild hatte, versucht ihrem Vater zu gefallen und ist ihm absolut hörig.
Sie kennt Waffen wie die Natur: in- und auswendig. Die Schule besucht sie kaum, sie ist eine Außenseiterin und möchte auch keinen Kontakt haben.

Eines Tages taucht ihr Mitschüler Jacob auf und zum ersten Mal erfährt sie, das Freundschaft nichts mit Gewalt zu tun hat.
Ob Martin auch so von Turtles neuem Freund begeistert ist?

Das Buch ist nichts für zarte Seelen. Es geht um Gewalt, Waffen, sexuelle Übergriffe und es hagelt Schimpfwörter..
Aber dennoch ein #lesetipp

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Dieses Buch hat mich alle Gefühlsstadien durchleben lassen

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Turtle lebt abgeschieden in der Nähe einer Kleinstadt allein mit ihrem Vater Martin in beinahe schon heruntergekommenen Verhältnissen. Nach dem Tod seiner Frau hat er sich voll und ganz auf seine Tochter ...

Turtle lebt abgeschieden in der Nähe einer Kleinstadt allein mit ihrem Vater Martin in beinahe schon heruntergekommenen Verhältnissen. Nach dem Tod seiner Frau hat er sich voll und ganz auf seine Tochter konzentriert. Aber diese Vaterliebe hat schon obsessive Züge angenommen. Nicht nur, dass er Turtle, außer dass sie zur Schule geht, fast vollständig von der Außenwelt abkoppelt, er lehrt sie den Umgang mit Waffen und missbraucht sie in jeglicher Hinsicht. Erst als Turtle die Bekanntschaft mit Jacob macht, beginnt sie zu realisieren, dass ihr Leben auch anders sein könnte. Aber Martin ist nicht bereit Turtle gehen zu lassen. Es entbrennt ein Kampf ums Überleben.
Dieses Buch zu beurteilen fällt mir nicht leicht, obwohl ich ihm volle fünf Sterne zugestehe. Schon vom ersten Kapitel an hat mich dieses Buch mit einer Wucht getroffen, die ich bis dato keinem Buch zugetraut hätte. Der Leser wird hier mit allen Ausformungen der Grausamkeit konfrontiert, die man einem Kind sowohl in physischer als auch psychischer Hinsicht antun kann. Und das alles in einer so bildgewaltigen Sprache, dass es einem beinahe die Luft nimmt. So kam es denn auch, dass ich schon nach dem ersten Kapitel das Buch erst einmal beiseitegelegt und mir überlegt habe, ob ich den Rest wirklich lesen will. Denn der Leser wird ohne große Vorgeschichte oder Einführung direkt in Turtels Leben geworfen. Etwas aufgehoben werden die detaillierten Grausamkeiten dadurch, dass auch die schönen Seiten, wie die Natur, eben auch sehr bildlich ausgearbeitet sind. So kommt man nicht auf den Gedanken, der Autor hätte hier nur einen brutalen und reißerischen Roman schreiben wollen.
Beschrieben wird die ganze Situation nicht aus der Sicht von Turtle, wie man vermuten könnte, sondern aus Sicht eines beinahe schon neutralen Beobachters. Man hat wirklich den Eindruck, man wäre mit Turtle und Martin zusammen in dem Haus. Und so kam es denn auch immer wieder vor, dass ich das Bedürfnis hatte Turtle zu sagen: Mensch, Mädel, merkst du nicht, dass das nicht normal ist? Ich war auf jeder Seite hin und her gerissen zwischen Bewunderung Turtle gegenüber, Trauer, Unverständnis und Wut. Ein solches Gefühlserlebnis hatte ich bisher noch nicht bei einem Buch.
Es fällt schwer, mehr über dieses Buch zu schreiben ohne zu spoilern. Aber es ist definitiv kein leichtes Buch. Wer nur schwer mit dem Thema Misshandlung und Gewalt umgehen kann, der sollte es vielleicht besser nicht lesen. Wer jedoch damit umgehen kann, der wird ein Leseerlebnis der besonderen Art haben. Mich jedenfalls wird dieses Buch so schnell nicht wieder aus seinen Fängen entlassen.

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Veröffentlicht am 17.02.2019

Schwer erträglich - und absolut lesenswert

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Die vierzehnjährige Turtle wächst allein mit ihrem Vater in einem heruntergekommenen Haus in der kalifornischen Wildnis auf. Ihre einzige Bezugsperson ist ihr Großvater, der auf demselben Grundstück in ...

Die vierzehnjährige Turtle wächst allein mit ihrem Vater in einem heruntergekommenen Haus in der kalifornischen Wildnis auf. Ihre einzige Bezugsperson ist ihr Großvater, der auf demselben Grundstück in einem baufälligen Wohnwagen lebt. Turtle ist ein mürrisches, in sich gekehrtes und auffallend misogynes Mädchen, das in der Schule keine Freunde hat und sich mit dem Unterrichtsstoff schwertut. Ihre engagierte Lehrerin Anna vermutet – zu Recht – sexuellen Missbrauch hinter Turtles auffälligem Verhalten, doch sie kommt ebenso wenig wie jeder andere an das Mädchen heran. Denn die Beziehung zwischen Turtle und ihrem Vater ist zwar geprägt von jeglicher Form von Misshandlung – körperlich, psychisch, sexuell – sie ist aber zugleich eine Beziehung voll gegenseitiger Abhängigkeit, von einer Komplexität der Gefühle, für die die einfache Formel von „Liebe oder Hass“ nicht ausreicht. Denn Turtle und ihr „Daddy“ sind aufeinander eingespielt, ihr Zusammenleben folgt einer von beiden verinnerlichten Choreografie aus Reiz und Reaktion, aus Zuneigung und Brutalität. Doch dann durchbrechen gleich mehrere Ereignisse dieses Höllenidyll: Turtles Großvater erliegt einem Schlaganfall, Turtle trifft auf ihren ausgedehnten Streifzügen durch die ungezähmte Natur den beiden Highschool-Jungs Brett und Jacob und freundet sich mit ihnen an und ihr Daddy bringt nach wochenlanger Abwesenheit Cayenne, ein zehnjähriges Mädchen, mit nach Hause … Turtle erkennt, dass ihr Leben nicht wie bisher weitergehen kann und beschließt, endlich zu handeln – mit weitreichenden Folgen.

"Mein Ein und Alles" ist ein nur schwer erträgliches Buch: Aufwühlend. Abstoßend. Herzergreifend. Das liegt daran, dass die misshandelte, missbrauchte, traumatisierte Protagonistin so schwer zu greifen ist, sich allen gängigen Kategorien entzieht. Sie macht es dem Leser wider Erwarten schwer, sie gernzuhaben. Sie ist unzugänglich und mitleidslos, unflätig und asozial, und sie bedient sich derselben derben Sprache wie ihr Vater. Sie ist ein Missbrauchsopfer – und zugleich eine Amazone, die über ein beachtliches Waffenarsenal verfügt, schießen kann und die Frühstückseier roh aus der Schale isst. Doch bei aller Stacheligkeit ist sie noch ein Kind, das sich nicht zu wehren weiß, und diese Ambivalenz macht sie für mich zu einer der faszinierendsten Figuren der jüngeren Literatur.

"Mein Ein und Alles" ist auf jeden Fall lesenswert – wenngleich nichts für zarte Gemüter. Ein beeindruckendes Debüt.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Ein eizigartiger Roman.

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In diesem einbändigen Debütroman von Gabriel Tallent wird ein entscheidender Abschnitt im Leben der 14 jährigen Protagonistin Turtle näher beleutet. Da ihre Mutter bereits verstorben ist, lebt sie nun ...

In diesem einbändigen Debütroman von Gabriel Tallent wird ein entscheidender Abschnitt im Leben der 14 jährigen Protagonistin Turtle näher beleutet. Da ihre Mutter bereits verstorben ist, lebt sie nun allein mit ihrem Vater in einem kleinen Dorf. Durch deren zurückgezogene Lebensweise merkt niemand, dass ihr Vater sie auf verschiedene Weise missbraucht und er Turtle dadurch vollkommen vereinnahmt. Die Grenzen verschwimmen und Turtle fällt es schwer, dies zu erkennen und jene wieder herzustellen.

Besonders interessant an diesem Roman finde ich, dass alles eine höhere Bedeutung zu haben schien: die Bessenheit des Vaters von Waffen und sein Zwang, diese auch auf seine Tochter zu übertragen; Turtles Naturverbundenheit und ihre Fähigkeit, allein und ohne Hilfe zu überleben, sowie deren Selbstständigkeit. Wahrscheinlich wird sich, je öfter ich das Buch lese, mehr Details zum Gesamtbild dazugesellen, da der Facettenreichtum der Charaktere und ihrer Beziehung zueinander, nicht leicht in seiner Gänze erfasst werden kann.

Über die Authentizität der Geschichte lässt von einem Laien, wie ich es bin, nur schwer urteilen. Auf mich wirkte die alles glaubhaft und an mancher Stelle erschreckend realitätsnah. Auch werden Turtles Gedanken durch den Autor direkt niedergeschrieben, sodass ihr Verhalten nachvollziehbar war.

Das die Erzählung insgesamt wie eine Urgewalt wirkte, der man sich nicht widersetzen kann, lag nicht zuletzt auch am Schreibstil. Er war fesselnd, mal ausschweifender, aber mal auch präzise, sodass das gesamte Buch über keine einzige Stelle als langatmig bezeichnet werden kann.

Bewertet habe ich dieses Buch mit 5 von 5 Sternen, da ich mich dessen Sog einfach nicht entziehen konnte. Diese Geschichte ist ebenso faszinierend wie bedrückend, da man das Geschehene niemandem wünscht, die Stärke und Menschlichkeit Turtles aber einfach bewundernswert ist.

Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen!

Veröffentlicht am 09.12.2018

Schlicht überwältigend!

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"Mein Ein und Alles" von Autor Gabriel Tallent hat mich schlichtweg überwältigt. Protagonistin Julia, auch Turtle genannt, und ihre Entwicklung im Laufe des Buches ist einfach faszinierend. Sie ist eine ...

"Mein Ein und Alles" von Autor Gabriel Tallent hat mich schlichtweg überwältigt. Protagonistin Julia, auch Turtle genannt, und ihre Entwicklung im Laufe des Buches ist einfach faszinierend. Sie ist eine Waffenexpertin, pflegt diese akribisch und schießt wie eine Scharfschützin. Vor der physischen und psychischen Gewalt ihres Vaters flieht sie in die Natur, in der sie sich vom Feuer machen bis zum Jagen bestens auskennt.


Positiv fiel mir der Schreibstil von Autor Gabriel Tallent auf. Dieser ist absolut mitreißend, schonungslos und ungeschönt. Er lässt die Sätze auf den Leser wirken. Ohne einen Filter, der Turtle´s Welt weichzeichnen könnte, lässt er die Geschichte roh und kraftvoll auf den Leser wirken.

Absolut passend fand ich auch das Cover, welches auf die Natur eingeht, die immer wieder in der Geschichte Einzug hält und in der sich Turtle am wohlsten fühlt.

Insgesamt kommen in "Mein Ein und Alles" viele Aspekte zusammen, die mich unweigerlich dazu verleiten ihm 5 Sterne zu geben - eine außergewöhlich starke wie verletzliche Protagonistin, eine zugleich schockierende wie faszinierende Story, eine düstere wie mahnende Thematik und einem Autor, dem hier ein wahnsinnig starkes Debüt gelingt. Dieser Roman lässt mich nachdenklich zurück und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

Für mich eines der Lesehighlights im Jahr 2018!