Was schlechte Kommunikation und Geheimnisse anrichten können...
„Royal Games“ ist der achte Band der Royals-Saga von Geneva Lee. Es ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie in diesem Universum. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Clara und Alexander. Das ...
„Royal Games“ ist der achte Band der Royals-Saga von Geneva Lee. Es ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie in diesem Universum. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Clara und Alexander. Das Buch fokussiert sich vor allem auf die Konflikte ihrer Ehe.
Wie zu erwarten vom achten Band einer Reihe, gibt es eine Menge an Vorgeschichte. Man lernt die beiden aber nochmal von einer anderen Seite kennen, nämlich in ihrer Rolle als König und Königin. Beide sind voll eingespannt in ihre Aufgaben. Selbst Clara setzt sich endlich durch und übernimmt mehr Verantwortung. Die ständigen Lügen und Geheimnisse drohen jedoch ihr Glück kaputt zu machen.
Was mir besonders gefallen hat, war die große Liebe, die die beiden sich endlich zeigen können. Man spürt durch alle Konflikte, dass Clara und Alexander füreinander bestimmt sind. Durch Alexanders Erzählperspektive konnte ich sogar seine verkorksten Ansichten ein bisschen besser nachvollziehen.
Im Gegensatz dazu steht allerdings, dass ich das ewige hin und her zum Teil an den Haaren herbeigezogen fand. Trotz der großen Liebe schaffen es Clara und Alexander nicht, richtig miteinander zu kommunizieren. Ja, sie stehen ein paar Herausforderungen gegenüber, aber vieles ließe sich einfacher ertragen, würden die beiden einfach mal offen miteinander sprechen. Leider kommt es in jedem Streitgespräch statt zu einer offenen Aussprache eher zu Sex. Zudem führt sich Alexander mitunter extrem machohaft auf. Seine Versuche, Clara zu kontrollieren gehen meistens nach hinten los, doch er lernt einfach nicht dazu. Man weiß zwar durch seine Perspektive, dass seine Intentionen immer gut sind, er scheint seine Methoden trotzdem nicht zu überdenken, selbst als seine engsten Freunde ihn darauf hinweisen, dass er Clara mit seinem Verhalten verlieren könnte.
Diese Charaktere sind mir dermaßen ans Herz gewachsen, dass ich auch ein Buch lesen würde, in dem sie nur den ganzen Tag Kaffee trinken. Aber ich muss auch anmerken, dass die übergeordnete Handlung in diesem Buch kaum weitergetrieben wird. Wir sind am Ende fast am gleichen Stand wie zu Beginn. Die einzige Entwicklung besteht im Cliffhanger ganz am Ende.
Das klingt vermutlich ziemlich pessimistisch, aber ich habe das Buch trotzdem genossen. Alexander und Clara sind zwei meiner absoluten Lieblingscharaktere. Vielleicht auch deshalb ist besonders Alexanders Verhalten so frustrierend für mich. Leider haben wir hier einen klaren Fall von „miscommunication for the sake of having conflict“. Wegen des Cliffhangers und weil ich wissen will, wie es mit dem Paar weitergeht, freue ich mich trotzdem auf den nächsten Band.