Das Lied von Eis und Feuer
Lange bin ich um dieses Buch herum geschlichen. Letztes Jahr habe ich begonnen die zum Buch gehörende Serie, Game of thrones, zu schauen. Irgendwie konnten mich die Episoden nicht packen und ich habe nach ...
Lange bin ich um dieses Buch herum geschlichen. Letztes Jahr habe ich begonnen die zum Buch gehörende Serie, Game of thrones, zu schauen. Irgendwie konnten mich die Episoden nicht packen und ich habe nach der dritten oder vierten aufgehört, da es mir zu chaotisch und unverständlich war. Das Buch stand zu diesem Zeitpunkt schon in meinem Regal, aber nach dem Serienstart fehlte mir irgendwie die Motivation zum Lesen. Durch Zufall hat mich Holly auf Instagram dann angeschrieben und wir haben beschlossen, den dicken Schinken gemeinsam zu bezwingen.
Wie auch die Serie hat mich der Schreibstil am Anfang komplett verwirrt. Ich kam nur schwer in das Buch rein und würde sagen, dass dieses Buch bisher eins der anspruchsvollsten Bücher war, die ich je gelesen habe. Wenn man nicht jeden Satz, jedes Wort mit voller Aufmerksamkeit laß war man verloren und kam nicht mehr mit. Es ist nicht so, dass ich bei anderen Büchern Dinge überspringe, auf keinen Fall, aber bei diesem Buch brauchte man wirklich seine komplette Aufmerksamkeit. Die Geschichte ist aufgeteilt in mehrere parallel laufende Handlungsstränge, die alle jedoch irgendwie miteinander verstrickt sind. In seiner Danksagung erwähnt der Autor der Teufel liege im Detail und damit hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Es werden einem so viele Charaktere in so kurzer Zeit vorgestellt, dass ich teilweise echt nicht mehr wusste wer wer war. Eine große Orientierungshilfe war dabei der Episodenführer der Serie, indem die wichtigsten Personen mit Stammbaum und Zugehörigkeit aufgezeigt waren. Auch hinten im Buch gibt es Glossar, indem alle Häuser mit allen Personen plus die wichtigsten Schauplätze etc. aufgeführt sind. Natürlich ist es ziemlich nervig während des Lesens immer unterbrechen zu müssen, um nach hinten zu blättern und herauszufinden wer derjenige ist, der gerade spricht
Trotz des anspruchvollen Schreibstils und der vielen Charaktere, die alle eine komplexe Persönlichkeit und irgendwie eine Bedeutung hatten, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte hat mich komplett überzeugen können. Die Verstrickung der verschiedenen Handlungsstränge kann man schon als genial bezeichnen. Es geht einmal um den Lord von Winterfell, Eddard Stark (kurz Ned), der nach dem Tod der rechten Hand des Königs Besuch von diesem bekommt. Der König, Robert Baratheon, ist ein alter Freund von Ned und bittet ihn, die neue rechte Hand zu werden. Ned sieht sich gezwungen, dieser Bitte nachzugehen und verlässt so seine Heimat, Winterfell, und zieht mit dem König in sein Reich. Es beginnt eine Geschichte voller Intrigen, Verschwörungen, Heuchlerei und Machtspiele. Nichts ist so wie es scheint und vor allem das Haus der Königin, das Haus Lennister, scheint mehr hinter ihren Fassaden zu verbergen. Das Königreich, welches aus den sieben Königslanden besteht befürchtet einen Krieg; außerdem naht der Winter. Jenseits der Meerenge spielt ein zweiter wichtiger Handlungsstrang. Viserys Targaryen und seine Schwester Daenerys sind die letzten Überlebenden des Hauses Targaryen, welches vom König und seinen Gefolgsleuten gestürzt und getötet wurde. Visery sieht sich als den rechtmäßigen Herrscher der sieben Königlande und will es um jeden Preis zurück. Er verkauft seine Schwester an den großen Khal Drogo, Anführer des größten Reitervolkes der Dothraki, der ihm im Gegenzug für die Hochzeit mit Dany eine Armee verspricht, mit der Viserys sein Königsland zurückerobern will. Auch hier beginnt eine spannende und wichtige Geschichte. Es gibt noch ein paar andere kleinere Geschichten, beispielweise von der Mauer, an der Ned's Bastard Jon Schnee sich der Nachtwache angeschlossen hat oder von Arya Stark, Tochter von Ned, die nicht wirklich in die damenhafte Welt einer Prinzessin passt und ihr Ding durchzieht.
Die Geschichte wird wechselnd aus verschiedenen Sichten erzählt, aus der von Ned, aus der seines Sohnes Bran und seiner Tochter Arya, aus der seiner Frau Catelyn, aus Jon Schnees, Tyrion Lennisters und Daenerys. Diese Perspektivenwechsel ermöglichten einem eine vielfältige Sicht auf die Geschichte, was ich wirklich toll fand. Natürlich haben diese Perspektivenwechsel auch für Verwirrung gesorgt, aber ich fand es trotzdem genial.
Wie schon erwähnt hatten alle Charaktere eine komplexe und durchdachte Persönlichkeit auf welche sich der Satz der Teufel liege im Detail wahrscheinlich auch bezieht. Zu meinen Lieblingcharakteren gehören Catelyn Stark, Arya Stark und Daenerys Targaryen.