Zu wenig Ehrlichkeit
Zu Beginn war ich mit den vielen Personen etwas überfordert, aber nach und nach wusste ich, wer wie zu wem gehört. Schnell wird klar, dass alle Garnetts nicht ehrlich zueinander sind. Alle verbergen etwas, ...
Zu Beginn war ich mit den vielen Personen etwas überfordert, aber nach und nach wusste ich, wer wie zu wem gehört. Schnell wird klar, dass alle Garnetts nicht ehrlich zueinander sind. Alle verbergen etwas, manchmal wollen sie es sich nicht einmal selber nicht eingestehen. Das größte Geheimnis ist aber, warum genau der alkoholkranke Vater die Familie verlassen hat. Die Mutter hatte danach eine lange depressive Phase und es war immer tabu, über den Vater zu sprechen. Darunter und unter der Trennung leiden alle Töchter, aber auch darüber wurde jahrelang geschwiegen. Nun beginnt es zu bröckeln. Es gibt zwischen einzelnen Familienmitgliedern Szenen mit ehrlichen Gesprächen. Wird endlich alles aufgedeckt?
Auch wenn man Einiges vermuten kann, war ich sehr neugierig, wie die Auflösung am Ende ist. Die Dynamik innerhalb der Familie ist gut dargestellt. Die unterdrückte Wut und der Frust sind spürbar. Die Mutter möchte nach außen immer eine perfekte Fassade haben. Obwohl sie viel wahrnimmt, spricht sie dies ihren Töchtern gegenüber nicht an. Dabei zeigt sich später, wie wichtig und heilsam ein klärendes Gespräch sein kann. Eindrücklich wird beschrieben, wie der Vater sich aufgrund bzw. nach seinem Alkoholkonsum verhält. Umso erschreckender, dass die älteste Tochter nach der Trennung die Flaschen der Mutter suchen muss, damit diese weniger zu trinken hat. Den Umgang mit Alkohol fand ich generell problematisch, weil dauernd Alkohol konsumiert wird und dies ausgiebig beschrieben wird.
Insgesamt hat mich die Geschichte gut unterhalten. Es gab aber immer wieder Momente, in denen ich die Personen gern geschüttelt hätte, weil ich Verhalten so blöd war.