Cover-Bild Völkerschau
Band der Reihe "Zeitgeschichtliche Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
(13)
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 250
  • Ersterscheinung: 12.02.2020
  • ISBN: 9783839226490
Gregor Müller

Völkerschau

Kriminalroman
Leipzig 1898: Eigentlich hat Kriminalcommissar Joseph Kreiser mit dem verschwundenen Afrikaner aus dem Zoo schon alle Hände voll zu tun. Dieser sollte dort in der Völkerschau zu bestaunen sein. Doch dann wird kurz darauf die Leiche des Industriellen Carl August Georgi im Lindenauer Vergnügungslokal Charlottenhof gefunden. Besteht ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen? In einer von Umbruch geprägten Zeit sucht Kreiser nach Antworten und stößt dabei auf menschliche Abgründe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2020

Völkerschau

1

Leipzig 1898: Eigentlich hat Kriminalcommissar Joseph Kreiser mit dem verschwundenen Afrikaner aus dem Zoo schon alle Hände voll zu tun. Dieser sollte dort in der Völkerschau zu bestaunen sein. Doch dann ...

Leipzig 1898: Eigentlich hat Kriminalcommissar Joseph Kreiser mit dem verschwundenen Afrikaner aus dem Zoo schon alle Hände voll zu tun. Dieser sollte dort in der Völkerschau zu bestaunen sein. Doch dann wird kurz darauf die Leiche des Industriellen Carl August Georgi im Lindenauer Vergnügungslokal Charlottenhof gefunden. Besteht ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen? In einer von Umbruch geprägten Zeit sucht Kreiser nach Antworten und stößt dabei auf menschliche Abgründe.

Eine Völkerschau in der "Exotische Menschen" begafft wurden als Sensation der damaligen Zeit. Und daheraus fehlt einer.....

Besonders suspekt: Er kann deutsch, ist gebildet. Und ein Anderer, ein angesehener Unternehmer ist tot. Könnten die beiden Verbrechen etwas miteinander zu tun haben?

Völkerschau, aus heutiger Sicht menschenverachtend, in der damaligen Zeit aber eine Sensation, dient als Hintergrund des historischen rimi in Leipzig.

Auf der Suche nach dem Täter zeigt uns Kommisar Kreiser das Leipzig der Jahrhundertwende. Kreiser ermittelt in allen sozialen Kreisen und stößt nicht immer auf Verständnis.

Besonders für Kenner des jetzigen modernen Leipzig, erschließen sich neue und alte Perspektieven der Stadt.

Ich kann mit gutem Gewissen das Buch weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Zospektakel und Mord im Kaiserreich ...

1

Was hatte ich für ein Glück, dass ich in einer Leserunde, die sogar von dem Autor persönlich mitbegleitet wurde, diesen wunderbaren Debütroman lesen durfte.

Gregor Müller entführte uns als Leser nach ...

Was hatte ich für ein Glück, dass ich in einer Leserunde, die sogar von dem Autor persönlich mitbegleitet wurde, diesen wunderbaren Debütroman lesen durfte.

Gregor Müller entführte uns als Leser nach Leipzig ins Jahr 1898. Wer nun aber glaubt, damals ging alles noch ein bisschen ruhiger und beschaulicher zu, der irrt gewaltig. Im Gegenteil! Der Ärger ist groß, als aus der im Leipziger Zoo angesiedelten Völkerschau ein Afrikaner entwischt. Und als dann kurz danach noch der Fabrikant Georgi ermordet am Charlottenhof aufgefunden wird, ist die Aufregung perfekt. Kriminalcommissar Kreiser wird auf den Mordfall angesetzt und ermittelt mit Staatsanwalt Möbius in alle Richtungen. Zur Ruhe kommt Kreiser immer erst abends, wenn er sich mit der blinden Hannah, bei der er ein Zimmer angemietet hat, über seinen Tag austauscht. Hannah fiebert auf die abendlichen Unterhaltungen nur so hin und auch bei ihr meldet sich langsam der kriminalistische Instinkt. Wird es gelingen, den Mörder dingfest zu machen und auch den Afrikaner wieder aufzuspüren?

Liebe Neugierige, mit diesem Kriminalroman können Sie definitiv nichts falsch machen. Der Autor schafft es mühelos eine Atmosphäre zu kreieren, die einen als Leser tatsächlich an die Seite von Fräulein Hannah, Kreiser und Möbius katapultiert. Ich liebte die leicht altmodische Sprache der damaligen Zeit sowie die Beschreibungen der Lokalitäten und Gebräuche. Der feine Spürsinn, den Hannah nicht zuletzt aufgrund des Verlusts ihrer Sehkraft entwickelt hatte, ließ auch mich die Geräusche der Straßenbahn hören, die Düfte des Markts einatmen und die Strahlen der Sonne spüren. Gerne hätte ich noch ein wenig länger in Leipzig verweilt und war fast traurig, als der Roman zu Ende war. Doch der Gregor Müller tröstete mich mit dem Versprechen, dass ich bald wiederkommen darf, denn „Völkerschau“ ist der Auftakt zu einer neuen Kriminalreihe. Ich freue mich also heute schon auf neue Abenteuer in Leipzig!

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Veröffentlicht am 21.02.2020

Mord im Charlottenhof

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Leipziger Herbstmesse 1898: Die Stadt ist voller Fremder und Kriminalcommissar Joseph Kreiser darf endlich in seinem ersten Mordfall ermitteln. Einer der einflussreichsten Industriellen der Stadt, Carl ...

Leipziger Herbstmesse 1898: Die Stadt ist voller Fremder und Kriminalcommissar Joseph Kreiser darf endlich in seinem ersten Mordfall ermitteln. Einer der einflussreichsten Industriellen der Stadt, Carl August Georgi, wurde nach dem Sommerabschlusskonzert im Charlottenhof ermordet. Verdächtige gibt es viele, denn Georgi war ein unangenehmer Mensch, das sagt auch Kreisers Vermieterin Hannah Faber: „Georgi war ein sehr lauter Mensch, der wusste, dass er sich wegen seines Geldes alles erlauben konnte.“ (S. 40) Dabei verdrängt Kreiser fast, dass er ja auch den entflohenen „Wilden“ – einen Afrikaner der zum Ensemble der Völkerschau gehörte – suchen muss.

„Völkerschau“ ist der Auftakt einer neuen historischen Krimireihe, die in Leipzig um die Jahrhundertwende spielt.

Kriminalcommissar Joseph Kreiser ist ein Mann in den besten Jahren, der schon lange auf seine Beförderung hinarbeitet. Er ist intelligent und immer sehr korrekt. Seine Vermieterin Hannah wundert sich nur, dass er noch keine Frau gefunden und eine Familie gegründet hat. Allerdings kommt dadurch sie in den Genuss der abendlichen Zusammenfassungen seines Tages und an erste Informationen zu aktuellen Fällen. Da sie vor einiger Zeit erblindet ist und nicht mehr als Lehrerin arbeiten kann, hat sie viel Zeit zum Nachdenken und macht sich ihre eigenen Gedanken zu seinen Berichten.

Kreisers Ermittlungen gewähren einen interessanten Einblick in den Ablauf und die Organisation der damaligen Polizeiarbeit. So ist er als Ermittler nie allein unterwegs, sondern wird stets von Staatsanwalt Möbius begleitet, der die Untersuchungen und Verhaftungen rechtlich absichert bzw. anordnet.

Mit Mawuwe greift der Autor ein erschreckendes Thema auf. Mawuwe wird als Attraktion im Zoo im Rahmen der Völkerschau ausgestellt, muss sich gebärden wie und brüllen wie ein Löwe – ein „Schwarzer“ ist eben kein Mensch, sondern ein Tier. Dass er deutsch spricht, einen richtigen Vertrag hat und für seine „Arbeit“ bezahlt wird, interessiert die Zuschauer nicht. Ihnen geht es nur darum, sich zu gruseln und die „Wilden“ zu betrachten – eben sich unterhalten zu lassen.

Die Schilderungen von Hannahs Alltag, den sie mithilfe eines Hausmädchens ziemlich gut meistert, fand ich sehr interessant. Hannah beschäftigt sich u.a. mit der Frauenbewegung und Emanzipation, da sie auch als ehemalige Lehrerin immer noch dem Zölibat unterliegt und nicht heiraten darf, um ihre kleine Rente nicht zu verlieren. Das geforderte Frauenwahlrecht ist ihr dann aber doch zu modern.

Diese ganzen Informationen machen den Krimi sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Auch das alte Leipzig kann ich mir durch die Beschreibungen sehr gut vorstellen, das Flair, die vielen verschiedenen Menschen zur Messezeit und den dadurch herrschenden Trubel.

Georg Müller ist für mich die Entdeckung des Gmeiner Frühjahrsprogramms und ich hoffe, dass Joseph Kreiser bald wieder ermitteln darf.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Tot im rustikalen Leipzig!

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Kurzmeinung: Ein sehr guter historischer Krimi mit einer sehr interessanten Handlung. Unbedingt lesenswert!

Klappentext übernommen:

Leipzig 1898: Eigentlich hat Kriminalcommissar Joseph Kreiser mit dem ...

Kurzmeinung: Ein sehr guter historischer Krimi mit einer sehr interessanten Handlung. Unbedingt lesenswert!

Klappentext übernommen:

Leipzig 1898: Eigentlich hat Kriminalcommissar Joseph Kreiser mit dem verschwundenen Afrikaner aus dem Zoo schon alle Hände voll zu tun. Dieser sollte dort in der Völkerschau zu bestaunen sein. Doch dann wird kurz darauf die Leiche des Industriellen Carl August Georgi im Lindenauer Vergnügungslokal Charlottenhof gefunden. Besteht ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen? In einer von Umbruch geprägten Zeit sucht Kreiser nach Antworten und stößt dabei auf menschliche Abgründe.

Es waren andere Zeiten. Anno 1898 und nicht gerade leicht. Viele Möglichkeiten hatte eine Frau nicht gerade. Man kann froh sein, daß die Frauen so gekämpft haben, um einigermaßen ihre Gleichberechtigung durchzusetzen. Manche Dinge sind doch im Argen. Änderungen gehen verhältnismäßig langsam vonstatten.

Die Wilhelm II - Ära war ja nicht gerade berauschend. Völkerschauen zu veranstalten und die Leute glotzen die Schwarzen wie wilde Tiere an. Das ist zutiefst rassistisch und wäre heute unvorstellbar. Genau wie die Schau der sogenannten "Freaks" beim Zirkus, Kleinwüchsige, siamesische Zwillinge, Damen mit Bart, der Mann ohne Unterleib usw. Das wäre heute auch nicht mehr denkbar. Verewigt in dem Film "Freaks" von Tod Browning aus dem Jahr 1932.

Ohne Geld warst du damals nichts und ohne 💰 Geld 🤑💸💵💴💶💰💳bist du heute ebenso nichts.

Es ist schon interessant, Milieustudien aus der damaligen Zeit zu lesen und das als Krimi. 👍Leipzig ist auch einmal ein guter Ort für Bücher. Das Buch fühlt sich für mich authentisch an. Es hat mir zugesagt und vielleicht kommt eine Fortsetzung von Hannah und Kreiser und nicht zu vergessen, Möbius.

Außerdem, vielen Dank für die Erwähnung der weitgehend vergessenen Poetin Elsa Asenijeff. Ich hatte sie selbst erst vor ein paar Jahren zufällig entdeckt und mag ihre Lyrik sehr.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Blick hinter die Fassade der bürgerlichen Gesellschaft in Leipzig um die Jahrhundertwende

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Leipzig, um die Jahrhundertwende:
Die aufgrund einer Infektion erblindete und damit arbeitslose Lehrerin Hannah, kann durch die geerbte Wohnung ihres Onkels ganz gut leben, zusätzlich bessert sie ihre ...

Leipzig, um die Jahrhundertwende:
Die aufgrund einer Infektion erblindete und damit arbeitslose Lehrerin Hannah, kann durch die geerbte Wohnung ihres Onkels ganz gut leben, zusätzlich bessert sie ihre kleine Rente durch die Untervermietung eines Zimmers an den Kriminalcommissar Joseph Kreiser auf. Dieser ist aktuell mit der Suche nach einem von der Völkerschau verschwundenen Afrikaner zu tun. Dann wird die Leiche des bekannten Unternehmers Carl August Georgi im Lindenauer Vergnügungslokal Charlottenhof gefunden. Die Klärung dessen hat selbstverständlich höchste Priorität. Hannah unterstützt den Commissar in den allabendlichen Gesprächen durch kluge Gedanken und Überlegungen.
Der Einstieg in das Buch fällt leicht und es liest sich auch sehr gut! Erschreckend ist die Zur-Schaustellung der Menschen (im Prolog besonders eindringlich dargestellt), nur weil sie aus anderen Ländern stammen.
Der Commissar und Hannah bilden schon in den ersten Zeilen ein, wie ich finde ein super Team - das ein bisschen an Sherlock Holmes und Dr. Watson erinnert. Hervorzuheben ist die fundierte Recherche, was die Leipziger Örtlichkeiten betrifft. Dem damaligen Zeitgeist entsprechende, heute eher unübliche Wörter und Formulierungen bereichern das Buch zusätzlich und fügen sich die die Gesamtbeschreibung ohne gestelzt zu wirken.
Mich hat dieses Buch gut unterhalten und ich empfehle es gern weiter!

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