Es ist ein Buch voller Schatten und Licht
"Was ist deine Lieblingsfarbe?"
"Du. Jede Farbe, die dich ausmacht."
⋆⭒˚.⋆
Der zweite Band der Dilogie von Hafsah Faizal knüpft an das Ende des ersten Teils an, welches mich teilweise äußerst schockiert ...
"Was ist deine Lieblingsfarbe?"
"Du. Jede Farbe, die dich ausmacht."
⋆⭒˚.⋆
Der zweite Band der Dilogie von Hafsah Faizal knüpft an das Ende des ersten Teils an, welches mich teilweise äußerst schockiert zurückgelassen hat. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, dass ich direkt in "We Free the Stars" weiterlesen konnte.
Der zweite Band bringt etwas Neues mit sich: eine weitere Sicht - neben den bereits vorhandenen beiden. Dabei handelt es sich um keinen Geringeren als Altair. Und ich habe es geliebt. Seine Gedanken, sein Schmerz, sein Witz - er hat dem Buch noch mal eine ganz eigene Tiefe gegeben, die mich mehrfach hat innehalten lassen. Wenn ich mich also für einen Lieblingscharakter entscheiden müsste, so würde ich ohne zu zögern Altair wählen.
Generell hat diese Geschichte mein Herz. Es ist ein Buch voller Schatten und Licht, voller Hoffnung, Opfer, Freundschaft und Liebe. Die Dynamik zwischen den Charakteren, ihre Entwicklungen, ihre Zweifel und Entscheidungen - all das war so feinfühlig, so menschlich und schmerzhaft schön.
Diese Dilogie ist eine besonders schöne Verkörperung des "found family trope".
Und natürlich nicht zu vergessen: Zafira und Nasir.
Die Art, wie sie einander begegnen, sich annähern, sich verlieren und doch immer wieder finden, hat mich durchgehend berührt. Diese Liebesgeschichte ist keine laute, sondern eine leise und tiefgehende.
Der Schreibstil ist zudem wie Poesie in Prosaform: bildgewaltig, atmosphärisch und durchzogen von Gefühl und Bedeutung.
Die Dilogie steht "A Tempest of Tea" in absolut nichts nach - auch wenn sie sich atmosphärisch und thematisch stark davon unterscheidet.
Besonders gefallen hat mir der Fokus auf moralisch graue Charaktere. Niemand ist ganz gut oder ganz böse - und gerade das macht sie so greifbar, so real. Diese Geschichte lebt von den Zwischentönen, von der inneren Zerrissenheit ihrer Figuren.