Cover-Bild Deichfürst
Band 1 der Reihe "Ein Fall für Kommissar Möllenkamp"
(19)
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 25.02.2022
  • ISBN: 9783404185306
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Heike van Hoorn

Deichfürst

Der reiche Bauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden - jämmerlich erstickt in einem Holzsarg! Mögliche Täter gibt es einige, denn Tadeus hat sein Leben lang die Menschen um sich herum gedemütigt und schikaniert. Kein einfacher Fall für Stephan Möllenkamp, den neuen Hauptkommissar bei der Kripo Leer in Ostfriesland. Zum Glück stehen ihm seine patente Frau Maike und die resolute Lokalreporterin Gertrud Boekhoff bei den Ermittlungen tatkräftig zur Seite ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Blasse Charaktere

2

Der Deichfürst von Heike van Hoorn startet ereignisreich: Die Leiche eines alten Mannes wird auf der Baustelle des Emssperrwerks gefunden, vergraben und in eine Kiste eingeschlossen, die Hinweise darauf ...

Der Deichfürst von Heike van Hoorn startet ereignisreich: Die Leiche eines alten Mannes wird auf der Baustelle des Emssperrwerks gefunden, vergraben und in eine Kiste eingeschlossen, die Hinweise darauf gibt, dass der Mann namens Tadeus de Vries bei seiner Beerdigung noch am Leben war. Kommissar Stephan Möllenkamp, der neu in der Region ist, versucht den Fall mit seinem Team zu lösen und stößt dabei auf Hinweise aus der Vergangenheit. Tadeus de Vries war bei der SS und auch in der Nachkriegszeit hat er sich einiges zu Schulden kommen lassen. Nahezu jeder kommt als Täter in Frage. Die Journalistin Gertrud Boekhoff steht ihm dabei mit ihrem Wissen über die Menschen aus der Region zur Seite.

Es ist Heike van Hoorns erster Roman der erstmals 2018 erschien und in dem sie ihre Heimat das Rheiderland beschreibt. Hauptberuflich ist sie Managerin.
In das Buch werden Fakten aus der Region eingearbeitet, wie das große Hochwasser 1962 und man kann sich das Elend der Bevölkerung zu dieser Zeit sehr gut vorstellen.
Die Beschreibungen der Landschaft wirken authentisch und sind gut verbildlicht, auch wenn ich selbst noch nie in Ostfriesland war. Verstärkt wird der Eindruck durch die vielen Stellen an denen die Einwohner Plattdeutsch sprechen. Übersetzt werden diese durch Fußnoten. Das ist Geschmackssache und begeistert sicherlich jeden der Plattdeutsch spricht. Ich tue das nicht und bin immer direkt auf die Fußnote gesprungen.

Die Handlung an sich arbeitet viele Themen auf: Die Behandlung der Flüchtlinge nach dem Krieg, die Armut, die Überlegenheit mancher Menschen.
Das Buch arbeitet dafür mit Zeitsprüngen. Die Gegenwart spielt in 1999 und springt ab und an in die 60er-Jahre zurück. Diese Erzählweise ist sehr gut gelungen und beleuchtet die Handlung von zwei Seiten.
Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch persönlich jedoch nicht abholen, da mir die Charaktere zu wenig ausgearbeitet waren und ich mich für niemanden näher begeistern konnte.
Dadurch plätscherte auch die Handlung einfach so vor sich hin.

Die Hauptfiguren Stephan Möllenkamp und Gertrud Boekhoff wirken zwar von Grund auf sympathisch, aber auch ziemlich langweilig.
Manche Handlungsstränge empfand ich auch als ziemlich konstruiert und leider werden zu Ende des Buches einige Sachen nicht aufgeklärt.
Auch den Täter und sein Motiv hatte ich früh auf dem Schirm, was mir die Spannung genommen hat, weshalb ich mir am Ende noch eine Wendung gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Ostfriesen-Krimi ohne langes Rätselraten

2

Inhalt
Der verhasste Tadeus de Vries wird ermordet auf der Baustelle des Emssperrwerks aufgefunden und Hauptkommissar Stephan Möllenkamp muss sich bald die Frage stellen, ob es eine politisch motivierte ...

Inhalt
Der verhasste Tadeus de Vries wird ermordet auf der Baustelle des Emssperrwerks aufgefunden und Hauptkommissar Stephan Möllenkamp muss sich bald die Frage stellen, ob es eine politisch motivierte Tat war oder ob de Vries von den Dämonen seiner Vergangenheit geholt wurde. Doch Möllenkamp ist nicht allein auf der Suche nach dem Täter, die Journalistin Gertrud Boekhoff stellt ihre eigenen Ermittlungen an und stößt somit auch unweigerlich mit der Polizei zusammen.

Meine Meinung
„Deichfürst“ ist ein Ostfriesland-Krimi von der Autorin Heike van Hoorn und ist das erste Buch der Reihe rund um den Hauptkommissar Stephan Möllenkamp. Zeitgleich ist es auch für mich das erste Buch, dass ich von dieser Autorin lesen durfte. Heike van Hoorn hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und sie bindet die plattdeutsche Sprache (sowie andere Dialekte) in ihr Schreiben ein. Die kurzen plattdeutschen Wortwechsel haben jedoch das Potenzial den Lesefluss zu stören, wenn man des Dialekts nicht mächtig ist. Ich persönlich habe diese Szenen genossen, da es mich an meine Heimat erinnert hat.

Im Buch darf der Leser Stephan Möllenkamp bei seinen Ermittlungen im Mordfall „de Vries“ begleiten. Möllenkamp agiert jedoch nicht allein, es tauchen im Verlauf der Geschichte weitere Charaktere auf, wie bspw. seine Ehefrau Meike, die Journalistin Gertrud oder seine Arbeitskollegen. Leider konnte ich mit den einzelnen Charakteren nicht richtig warm werden, da die Personen mir zu flach wirkten. Ihnen fehlte das besondere Etwas; was vielleicht der Masse an Charakteren zuschulden kommt.
Besonders Gertrud hat mich immer weiter an den Rand des Wahnsinns gebracht, da sie dazu neigt überstürzt und gedankenlos zu handeln. Einige ihrer Motive waren für mich nicht nachvollziehbar. Möllenkamp war mir teilweise zu ruhig und abwartend – ich hätte mir mehr Ermittlungsarbeit gewünscht; die kommt meiner Meinung nach leider zu kurz, anderes hingegen nimmt viel mehr Raum ein, als es bräuchte. So nehmen ein paar Charaktere im Buch einen unnötig großen Platz ein, obwohl sie oder ihre Szenen für die weitere Handlung nicht besonders wichtig oder ausschlaggebend sind – bspw. der nervende Nachbar der Möllenkamps, die Freundinnen von Meike und der damit verbundene Weiberabend, eine Verkäuferin einer Bäckerei und ihre Beziehungsprobleme. Diese Szenen wirkten auf mich leider wie Seitenfüller.

Die Autorin baut im Verlauf der Geschichte Zeitsprünge ein, die ich teilweise fesselnder fand, als die eigentliche Handlung des Buches. Generell fehlt mir ein deutlich erkennbarer Spannungsbogen, da die Handlung nur langsam Fahrt aufnimmt. Erst in einem der letzten Kapitel konnte mich die Autorin noch einmal abholen. Vielleicht lag das für mich auch daran, dass schnell klar ist, wer der Täter sein muss und für mich gehört etwas mehr Rätselraten zu einem Krimi. Der Täter war zu offensichtlich, auch, wenn sein Motiv nachvollziehbar war.
Generell ist die Geschichte gut strukturiert und in sich schlüssig. Leider blieben am Ende für mich noch ein paar Fragen offen – auf den letzten Seiten wurde meine Hoffnung auf eine der Fragen eine Antwort zu erhalten leider nicht erfüllt, was ein unbefriedigendes Gefühl hinterlassen hat. Gleichzeitig hoffe ich, dass die Autorin zumindest diese eine Frage in einem der anderen Bücher der Reihe noch beantwortet, damit die Seiten nicht zu einem weiteren Lückenfüller werden.

Fazit
Das Buch hat mich am Anfang mit seinem ostfriesischen Charme gelockt, konnte mich jedoch nicht halten – da half auch kein Plattdeutsch mehr. Es konnte hier und da ein paar Heimatgefühle in mir wecken und ich war durchaus an der Auflösung des Falles interessiert. Jedoch konnten mich die Hauptcharaktere nicht wirklich abholen. Empfehlen würde ich das Buch jemandem, der keine Lust hat auf langes Rätselraten.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

„Besser spät als nie“ – Solider Krimi, dem es etwas an Raffinesse fehlt und sich ein wenig Spannung leider erst gegen Ende aufbaut.

1

Bisher war ich krimitechnisch eher in südlichen Gefilden unterwegs. Gern wollte ich aber auch einmal
einen eher nordisch geprägten Krimi ausprobieren. Und freute mich umso mehr mit "Deichfürst", dem ersten ...

Bisher war ich krimitechnisch eher in südlichen Gefilden unterwegs. Gern wollte ich aber auch einmal
einen eher nordisch geprägten Krimi ausprobieren. Und freute mich umso mehr mit "Deichfürst", dem ersten Band der Krimireihe "Ein Fall für Kommissar Möllenkamp" von Heike van Hoorn ein Rezensionsexemplar als eBook bei der Lesejury gewonnen zu haben.


Klappentext

Der reiche Bauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden - jämmerlich erstickt in einem Holzsarg! Mögliche Täter gibt es einige, denn Tadeus hat sein Leben lang die Menschen um sich herum gedemütigt und schikaniert. Kein einfacher Fall für Stephan Möllenkamp, den neuen Hauptkommissar bei der Kripo Leer in Ostfriesland. Zum Glück stehen ihm seine patente Frau Maike und die resolute Lokalreporterin Gertrud Boekhoff bei den Ermittlungen tatkräftig zur Seite ...



Rezension

In die Geschichte und den Schreibstil habe ich sehr gut hineingefunden u.a., weil auch die Kapitel einen angemessenen Umfang haben. Durch die Verwendung des norddeutschen Dialektes an einigen Stellen wurde zusätzlich zu weiteren, für mich liebevoll ausgewählten DetailiInformationen, wie dem „Friesennerz“, nordisches Flair in die Story gebracht. Für mich alles in allem ein gut strukturiertes Buch, in dem die Autorin eine sehr gut gewählte Thematik mit aktuellen und historischen Erzählstrang verwoben hat, welche auf zwei Zeitebenen erzählt werden. Beide Erzählstränge haben großes Potenzial zur Lösung des Kriminalfalls beizutragen. Man wird sehr gut zwischen beiden Erzählzeiten durch die Datierung der Kapitel und den kursiven Drucksatz für die Kapitel, die die Vergangenheit betreffen, geleitet.



Motive liegen somit sehr viele auf dem Tisch, was mich doch an der ein oder anderen Stelle zum Nachdenken angeregt hat. Somit ist der Kriminalfall an sich geschlossen und interessant.



Die erzählten regionalen Charaktere sind, dank kleiner Details, realistisch skizziert worden. Im Gegensatz dazu bleiben die Hauptprotagonisten Kommissar Möllenkamp und die Journalistin Gertrude, ein wenig zu flach. Für mich ggf. auch der Tatsache geschuldet, dass uns mit „Deichfürst“ Band 1 einer Krimireihe vorliegt und die Autorin sich noch etwas Entwicklungspotenzial der beiden Protagonisten für die Fortsetzung der Krimireihe in der Rückhand behalten möchte. Das Team Möllenkamp und die Journalistin Gertrude steckten auch am Ende noch in den Kinderschuhen. Nach den ersten Drittel des Buches und dem Klappentext hatte ich hier etwas anderes bzw. mehr erwartet. Eine Bindung konnte ich zu keinen von beiden aufbauen. Am intensivsten wurde der Charakter des Opfers herausgearbeitet, ob dies ausreicht den Leser zum weiterlesen in Band 2 animieren, mag ich bezweifeln. Oft ist doch die Sympathie, manchmal auch Antipathie, die uns mit einem Kommissar oder Ermittlerteam verbindet das was uns einer Krimiserie treu bleiben lässt. Das Team um Kommissar Möllenkamp ist vielfältig besetzt, aber auch hier sind die Charaktere zu platt oder in dem ein oder anderen Fall schon wieder so klischeebehaftet, dass es einfach für mich „too much“ ist. Leider agiert das Team für mich zu wenig, die Ermittlungsarbeit bleibt sehr im Hintergrund der Geschichte.



Trotz der vielen, nachvollziehbaren, Motive ist es der Autorin leider nicht gelungen einen entsprechend hohen, über die gesamte Story gehenden, Spannungsbogen aufzubauen. Die Geschichte nimmt erst im letzten Drittel etwas an Fahrt auf. Die Knappheit dieses Statements mag wohl auch ein Indikator für den nicht besonders gut herausgearbeiteten Spannungsbogen sein. Vermisst habe ich einen wirklichen Pageturner, der mich mit dem Team um Möllenkamp und Gertrude mitfiebern ließe.



Gut gefallen hat mir aber das Ende: Der Fall ist gelöst, aber die Ermittlungsakte wird durch Möllenkamp noch nicht komplett geschlossen. Es bleibt ein kleiner Cliffhanger für die Fortsetzung der Krimireihe.



Fazit


Ich bin in Bezug auf den Krimi etwas unschlüssig, die Story ist wirklich gut und hat Potential. Für mich ist der Autorin der Spagat zwischen dem ersten Band einer Krimireihe mit der notwendigen Darstellung der Charaktere, des Teams, der Region u.a. und einem spannenden Kriminalfall leider nicht gelungen. Im Ergebnis blieben beide Aspekte leider auf der Strecke. Das Potential der Story wurde für mich nicht ausgeschöpft.



Wer einen spannenden, rasanten, durch Pageturner gezeichneten Krimi sucht, den er nicht weglegen kann bevor er die Lösung kennt, für den ist der „Deichfürst“ von Heike van Hoorn sicherlich nicht die erst Wahl. Sucht man aber einen unterhaltsamen, flüssig zu lesenden Krimi, dann kann man gern zugreifen.





Kurzfazit


„Besser spät als nie“ – Solider Krimi, dem es etwas an Raffinesse fehlt und sich ein wenig Spannung leider erst gegen Ende aufbaut.



Bewertung
2,5/5 ★



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Veröffentlicht am 07.03.2022

Der Deichfürst

1

Der reiche Großbauer Tadeus de Vries wird ermordet auf der Baustelle des Emssperrwerk von Bauarbeitern aufgefunden. Bei den Ermittlungen wird festgestellt, dass er lebendig in einem Sarg auf der Baustelle ...

Der reiche Großbauer Tadeus de Vries wird ermordet auf der Baustelle des Emssperrwerk von Bauarbeitern aufgefunden. Bei den Ermittlungen wird festgestellt, dass er lebendig in einem Sarg auf der Baustelle begraben wurde. Für die Mordkommission ist die Liste der möglichen Täter sehr lang, da de Vries sehr viele Menschen gedemüdigt, misshandelt und betrogen hat. Außerdem gehörte er während des 2. Weltkrieges der SS an. Hauptkommisar Stephan Möllemkamp übernimmt die Ermittlungen. Er ist neu in Leer, da er seiner Frau Meike zuliebe umgezogen ist. Der Landrat und der Chef des Kommisariats verlangen eine schnelle Aufklärung es Falls, auch die Presse beschäftigt sich sehr mit dem Mord.
Ich liebe Küstenkrimis, auch hat mich das Cover mit dem Schatten und dem Weg zum Meer angesprochen.
Die Handlung bewegt sich in zwei Teilen, der eine Teil spielt in der Gegenwart und erzählt von den Ermittlungen zum Mordfall. Der andere Teil spielt in der der Vergangenheit und zwar in der Zeit nach dem Krieg als viele Flüchtlinge ohne Hab und Gut nach Ostfriesland kamen.
Am besten haben mir die Chraktere von Stephan Möllenkampund seiner Frau Meike gefallen. Sie sind so unperfekt und natürlich. Die Lokalreporterin Gertrud Boekhoff hat das Buch sehr aufgewertet. Sie mischt sich einfach in die Ermittlungen ein und veröffentlicht auf eigene Faust ihre Darstellung des Falls. Dadurch bringt sie die Ermittlungen ganz schön durcheinander, ebenso den Hauptkommisar Möllenkamp. Aber sie hat auch den Mut dazu zu stehen, dass sie Fehler begangen hat. Leider hatte ich schon sehr früh eine Ahnung wer der Täter sein könnte, das war schade.
Die in Leer geborene Autorin Heike von Horn hat in ihrem ersten Roman sehr schön die Küstenlandschaft und ihre Bewohner mit den plattdeutschen Sätzen beschrieben. Auch fand ich den geschichtlichen Bogen von 2. Weltkrieg und dem Bau des Emssperrwerk sehr gut dargestellt. Insgesamt ein gut recherschiertes Werk, welchem noch viele folgen sollten.

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