Cover-Bild Was wir scheinen
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.02.2021
  • ISBN: 9783751704083
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Hildegard E. Keller

Was wir scheinen

Roman

Man soll sich selbst nicht in die Karten schauen, sagt Hannah Arendt, aber im Sommer 1975 tut sie es trotzdem. Sie reist ein letztes Mal in das Tessiner Dorf Tegna, um Urlaub zu machen. Im Tessin fliegen ihre Gedanken nach Paris, Berlin, New York und Jerusalem, zurück an den Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Die Kontroverse um ihr Buch Eichmann in Jerusalem forderte einen Preis, über den sie nie gesprochen hat. In ihrem letzten Sommer denkt sie an die prägenden Begegnungen ihres Lebens und auch an die Poesie, die wieder zu ihr zurückkehrt.

»Das ist ja das Einzige, was wir fürchten, wenn wir uns vor dem Ende bangen. Nicht den Tod, sondern diese Welt zu verlieren.«

Der Roman einer großen Lebensreise.

Mehr zum Buch und seiner Entstehungsgeschichte finden Sie hier .

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2021

Überfällig!

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Hannah Arendt, wer bitte? Noch vor einigen Jahren hätte ich das gesagt. Und mich nicht dafür geschämt, dass ich trotz guter Bildung diese Person nicht kannte. Durch Zufall las ich das Buch : Eichmann in ...

Hannah Arendt, wer bitte? Noch vor einigen Jahren hätte ich das gesagt. Und mich nicht dafür geschämt, dass ich trotz guter Bildung diese Person nicht kannte. Durch Zufall las ich das Buch : Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der Banalität des Bösen. Hat mich nicht losgelassen. Dazu die Kontroversen, die Hannah Arendt zeit ihres Lebens ausgelöst hat. Sie war der Zeit weit voraus, vor allem, da sie die wissenschafltiche Sicht von der emotionalen trennte. Eine Dokumentation über sie, die aber schön älter war, hinterließ bei mir den Eindruck einer verbitterten kettenrauchenden streitbaren Frau. Um so mehr bin ich von dem vorliegenden Buch begeistert.

Biografien in Romanform. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Hannah Arendts Beifall gefunden hätte zumal im Bezug auf ihre Person und der vermutlich großen literarischen Freiheit in der Darstellung. Aber ein Leitsatz von ihr war ja auch, andere Sichtweisen und Meinungen aushalten zu müssen. Dieses Buch gibt hier endlich mal den Blick frei auf das ( mögliche ) Leben einer grandiosen Frau, die immer nur auf ihre politische und philosophische, provokante Art reduziert wird, man vergisst zu leicht sie hatte auch ein normales Leben. Die Darstellung ihres Leben wird ja von einem konkreten Rahmen und guter Recherche begleitet und gibt einen guten Einblick, wie es wirklich hätte sein können. Gerade Zitate, Gedichtfragmente und andere orignale Beiträge dokumentieren dies.
Was ich mir für das Buch wünschte: Ein konkreter Vermerk auf dem Cover, um welche Persönlichkeit es hier geht. Hätte ich nicht durch einen banalen Zufall die Kurzzusammenfassung gelesen, wäre das Buch an mir vorbeigegangen.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Literarische Reise durchs 20. Jahrhundert

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Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna, umgeben von Wasser und wundervollen Gebirge. Von dort fliegen ihre Gedanken zurück nach Berlin ...

Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna, umgeben von Wasser und wundervollen Gebirge. Von dort fliegen ihre Gedanken zurück nach Berlin und Paris, New York, Israel und Rom. Und sie erinnert sich an den Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Die Kontroverse um ihr Buch Eichmann in Jerusalem forderte einen Preis, über den sie öffentlich nie gesprochen hat.

Meinung:
Das Werk besticht durch profunde Kenntnisse über das Leben und dem Werk von Hannah Arendt und vermittelt einem wunderbar den besonderen Zeitgeist und die Atmosphäre der zahlreichen Orte, die wir durch den Roman bereisen.
Stück um Stück baut die Autorin ein Mosaik zusammen und beleuchtet das faszinierende und berührende Leben von Arendt.
Sie verdichtet ihre Geschichte zu einem stimmigen Bild einer Frau – einer der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts, deren Wünsche und Gefühle wir unmittelbar verstehen.
Man lernt Arendt von einer ganz anderen Seite kennen, eine Verfechterin des Totalitarismus, die ihr Leben lang für ihre Überzeugungen stark, tapfer und selbstbestimmt kämpfte.

Der Roman ermutigt einen dazu das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und es nicht von anderen Mächten oder Personen bestimmen zu lassen – zu fühlen, handeln und leben wie man will.
Dabei gelingt ihr die Verbindung der beiden Handlungssträngen hervorragend. Gekrönt wird dies alles durch einen melodischen und fast schon poetischen Schreibstil, der beeindruckt und einen gefangen nimmt.

Fazit:
Ein grandioser Roman, der zu einer literarischen Reise durchs 20. Jahrhundert einlädt und behutsam und fundiert Hannah Arendts Leben nachspürt und sie dabei von einer ganz anderen Seite zeigt.

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Großartiger Stil

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Die Literaturprofessorin Hildegard E. Keller
hat mit „Was wir scheinen“ ihren ersten Roman geschrieben.
Sie hat aus dem Leben der Hannah Arendt diesen wunderbaren Roman geschaffen.
Mit künstlerischer ...



Die Literaturprofessorin Hildegard E. Keller
hat mit „Was wir scheinen“ ihren ersten Roman geschrieben.
Sie hat aus dem Leben der Hannah Arendt diesen wunderbaren Roman geschaffen.
Mit künstlerischer Freiheit und der Biographie hat sie diese Geschichte gewebt.
Der Roman beginnt und Endet 1975 mit einer Zugfahrt. Hannah Arendt fährt nach Tegna im Tessin um diesen Sommer dort zu verleben.
In dieser Zeit beginnt sie auf ihr gelebtes Leben zurück zu blicken.
Die große Denkerin hat viele bekannte Personen kennen gelernt, an die sie jetzt denkt. Man erfährt von den Männern der Ahrendt und ihrer Flucht über Paris, Spanien nach New York.
Sie schreibt ein Buch über den EichmannpIhrozess in Israel, wegen dem sie viel angegangen wird. Ihre Gedanken darüber behält sie meist für sich.


Besonders gut gefielen mir die Gedichtsfragmente von Hanah Arendt, die die Autorin gekonnt einstreut.

Hildegard Keller gelingt ein gutes Porträt einer eigensinnigen Frau, mit bewundernswertem Stil.
Der Roman ist ein starkes Werk.



Veröffentlicht am 28.02.2021

Gedanken einer großen Denkerin

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Hannah Arendt, die sich selbst nie als Philosophin bezeichnet sehen wollte, wird in diesem Roman, in dem man mit der Witwe in den Urlaub in die Schweiz und von dort in ihre bewegte Vergangenheit geprägt ...

Hannah Arendt, die sich selbst nie als Philosophin bezeichnet sehen wollte, wird in diesem Roman, in dem man mit der Witwe in den Urlaub in die Schweiz und von dort in ihre bewegte Vergangenheit geprägt von Flucht, Widerstand, interessanten und bekannt gewordenen Persönlichkeiten, Gedichten und klar gefassten und niedergeschriebenen Gedanken, nach Deutschland, Frankreich, Großbritannien und schließlich in die neue Heimat USA reist. Keine alltägliche Frau ihrer Zeit, umso bemerkenswerter zu erfahren wer sie war, was sie dachte, wie sie dachte und worin sie sich vielleicht irrte. Die Geschichte kann nicht anders als mit Zitaten gespickt und von Gedankensprüngen, die näher betrachtet nur zu nachvollziehbar sind, bestimmt sein. Aber genau das macht Hannah Arendt und ihr Leben aus. Insofern ist ihr keine Seite zu viel gewidmet, um sie uns in der heutigen Zeit lebendig werden zu lassen. Schon das Cover des Buchs ein Genuss, denn der vielsagende Titel wird gespiegelt und von einem singenden und einem zuhörenden Vogel gesäumt; kiwitt, kiwitt...

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Hannah Arendt

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Inhalt: #
Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna. Von dort fliegen ihre Gedanken zurück nach Berlin und Paris, New York, Israel und Rom. ...

Inhalt: #
Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna. Von dort fliegen ihre Gedanken zurück nach Berlin und Paris, New York, Israel und Rom. Und sie erinnert sich an den Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Die Kontroverse um ihr Buch Eichmann in Jerusalem forderte einen Preis, über den sie öffentlich nie gesprochen hat.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist ein toller biografischer Roman über das Leben von Hannah Arendt. Die Geschichte, die in zwei Handlungssträngen erzählt fesselt einen regelrecht. Im einen Handlungsstrang geht es um die Reise in die Schweiz, der von den Träumen des Eichmann Prozesses begleitet wird. Im zweiten Handlungsstrang geht es um die Flucht in die USA, die dramatischer nicht sein könnte. In beiden Handlungssträngen baut man dank des tollen Schreibstils der Autorin, der sehr detailliert, informativ und interessant ist, eine intensive Beziehung zu der Protagonistin auf. Dadurch kann man auch ihre Gedanken und Handlungen sehr gut nachvollziehen.
Einen kleinen Punkt ziehe ich leider aber ab, da mir zeitweise zu viele Personen aufgetaucht sind, die ich leider nicht kannte. Den ein oder anderen habe ich dann gegoogelt und war überrascht, wer alles zum Bekanntenkreis von Hannah Arendt gehört hat.
Insgesamt aber ein tolles Werk, das mir sehr viel Freude bereitet hat.

Mein Fazit: Klare Leseempfehlung. Gute 4 Sterne.

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