Cover-Bild Die zehn Lieben des Nishino
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783446261693
Hiromi Kawakami

Die zehn Lieben des Nishino

Roman
Ursula Gräfe (Übersetzer), Kimiko Nakayama-Ziegler (Übersetzer)

Nishino ist der perfekte Liebhaber, der die geheimen Wünsche jeder Frau errät. Warum hat keine seiner Lieben Bestand? Es beginnt schon in der Schule. Warum ist die Welt so unendlich? fragt Nishino seine Freundin, um sie gleich mit der nächsten zu betrügen. Ein Mädchen spricht ihn auf der Straße an und will sofort Sex mit ihm. Seine Chefin hat sich geschworen, nichts mit ihm anzufangen, bis er sie aus heiterem Himmel verführt. In seinen Fünfzigern möchte er zusammen mit einer jungen Geliebten sterben, doch so weit will sie nicht mit ihm gehen. "Die zehn Lieben des Nishino" erzählt nicht nur von diesen zehn Beziehungen, sondern – poetisch und genau – vom Verhältnis zwischen Mann und Frau.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2019

Die Geliebte - andere Sichtweise

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Die Erzähltechnik, die in diesem Buch gewählt wurde, ist ungewöhnlich, hat mir aber dann recht gut gefallen: Man lernt Nishino nicht aus seiner Sicht kennen, sondern aus der Sicht seiner Frauen/Geliebten. ...

Die Erzähltechnik, die in diesem Buch gewählt wurde, ist ungewöhnlich, hat mir aber dann recht gut gefallen: Man lernt Nishino nicht aus seiner Sicht kennen, sondern aus der Sicht seiner Frauen/Geliebten. Es handelt sich um einen episodenhaften Roman - eine Aneinanderreihung von Liebesgeschichten. In Summe ergeben diese kleinen Erzählungen, einen sehr poetischen Roman, der schön zu Lesen ist.
Von einer Seite kommt eine klare Leseempfehlung, da es einfach einmal etwas anderes ist.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Ein Lehrstück über die Liebe

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"Die zehn Lieben des Nishino" von Hiromi Kawakami handelt von eben jedem Nishino. Aus der Sicht von zehn Frauen, mit denen er eine mehr oder weniger lange Beziehung hatte, wird der Bedeutung der Liebe ...

"Die zehn Lieben des Nishino" von Hiromi Kawakami handelt von eben jedem Nishino. Aus der Sicht von zehn Frauen, mit denen er eine mehr oder weniger lange Beziehung hatte, wird der Bedeutung der Liebe nachgegangen. Nishino, welcher wohl als eine Art Frauenheld bezeichnet werden kann, ist es kein Mal in seinem Leben gelungen, eine dauerhafte erfüllte Liebe zu finden.

In zehn Kapiteln, welche aus der Sicht von zehn unterschiedlichen Frauen quer durch die Lebensphasen Nishinos erzählt werden, nimmt die Autorin einen mit auf eine kleine Reise durch Nishinos Leben. Alle Geschichten drehen sich um die Liebe und deren Flüchtigkeit. Auf sehr ruhige Art gelingt es Kawakami den Leser gefangen zu nehmen und sich mit Nishino der Frage zu stellen, was die Liebe ist und wann man wirklich liebt. Und schließlich: Warum hat die Liebe keinen Bestand?

Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ließ sich, Dank der schönen und leichten Schreibweise der Autorin, schnell lesen. Abschließend wurde man nachdenklich zurückgelassen: Über die Flüchtigkeit der Liebe unserer modernen Zeit.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Liebe

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Nishino ist der perfekte Liebhaber immer mit die Frau auf die Seite aber nur für kurz, keine Frau bleibt bei ihm länger. Er ist charmant, er weiß was die Frauen glücklich macht und trotzdem jede Beziehung ...

Nishino ist der perfekte Liebhaber immer mit die Frau auf die Seite aber nur für kurz, keine Frau bleibt bei ihm länger. Er ist charmant, er weiß was die Frauen glücklich macht und trotzdem jede Beziehung scheitert.

in zehn Erzählungen kommt zehn mal die Liebe zum Vorschein, aber jede mal anders, weil die Liebe von eine Mädchen ist ganz anders als die Liebe von Chefin . Nishino bleibt im Hintergrund, seine Person ist bis zum Ende rätselhaft und in Nebel gewickelt, die Frauen spielen hier die wichtigste Rolle, sie erzählen über ihm, über die Liebe und über die Gefühle .
Die zehn Geschichten sind nicht chronologisch geordnet, und das ist das einzige was mich gestört hat, sonst ist das schöne, ruhige, warme Buch über die schönsten Gefühl, Liebe, in zehn Schattierungen.
Der Schreibstil mit die knappen Sätzen ist bisschen gewöhnungsbedürftig aber liest sich flüssig und einfach.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Japanische Literatur

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Die japanische Schriftstellerin Hiromi Kawakami, hat in ihrem Land schon zahlreiche Literaturpreise erhalten.
Sie ist eine der bekanntesten japanischen Schriftstellerin der Gegenwart.
„Die zehn Lieben ...

Die japanische Schriftstellerin Hiromi Kawakami, hat in ihrem Land schon zahlreiche Literaturpreise erhalten.
Sie ist eine der bekanntesten japanischen Schriftstellerin der Gegenwart.
„Die zehn Lieben des Nishino“ ist ihr neuester Roman, der von Ursula Gräfe und Kimiko Nakayama – Ziegler ins deutsche übersetzt wurde.
Ihr Stil ist trocken und Poetisch.


Für mich ist die japanische Literatur etwas schwer zu verstehen und zu rezensieren.

Die Geschichte um Nishino wird von seinen zehn Liebhaberinnen geschildert. Sie haben ihn alle geliebt, aber er konnte nicht treu sein. Die Frauen sehen mit Wehmut auf die Zeit mit ihm zurück.
Sie sprechen höflich über ihn, das ist wohl die Japanische Mentalität. Wir würden da nicht so freundlich sein, ich jedenfalls nicht. Ich musste nur aufpassen, welche der Damen gerade dran waren.

Es war ganz interessant einmal eine fremde Kultur kennen zu lernen.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Hiromi Kawakami – Die zehn Lieben des Nishino

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Yukihiko Nishino ist ein auf den ersten Blick unauffälliger Mann, doch irgendetwas fasziniert an ihm und die Frauen verfallen reihenweise seinem Charme. Zahlreiche Freundinnen hat er, zeitgleich, kurz ...

Yukihiko Nishino ist ein auf den ersten Blick unauffälliger Mann, doch irgendetwas fasziniert an ihm und die Frauen verfallen reihenweise seinem Charme. Zahlreiche Freundinnen hat er, zeitgleich, kurz nacheinander; oftmals wissen sie voneinander, vielfach ignorieren sie die anderen. Er trifft sie, er liebt sie, er telefoniert mit ihnen, trennt sich und begegnet ihnen Jahre später wieder. In der Schule, auf der Arbeit, in einem Kochkurs, die Nachbarin – überall lernt er Frauen kennen, die sich ihm ergeben. Nun erzählen sie von ihrem Liebhaber, von dem sie oftmals gar nicht wissen, ob sie ihn überhaupt geliebt haben, aber ganz sicher haben sie ihn vermisst, als er fort war.

Die japanische Autorin Hiromi Kawakami hat mit ihrem Roman ein außergewöhnliches Portrait eines Mannes geschaffen. Sie hat in ihrer Heimat zahlreiche Literaturpreise erhalten und ist seit einigen Jahren auch in Deutschland zu lesen. Ihr literarisches Feingefühl offenbart sich schon nach wenigen Seiten, wenn man nämlich durchschaut hat, dass sie in ihrem Roman die zentrale Figur immer nur vorbeihuschen lässt, sich ihm nie direkt, sondern immer nur durch andere Figuren nähert. Das diffuse Bild, das so entsteht, ist jedoch das Bild, das den Charakter Nishinos ausmacht.

Er bleibt schwer zu greifen, selbst für die Frauen, die ihn liebten:

„(...) war Nishino ein gutaussehender Mann. Adrett gekleidet, wohlerzogen und charmant. Und zur Krönung in einer renommierten Firma beschäftigt. (138)“

Die Äußerlichkeiten sind greifbar, aber eine herzliche Wärme strahlt er nicht aus. Er schläft mit den Frauen, zeigt Interesse und Zuneigung, aber es bleibt eine undefinierte Distanz, geradezu eine Kälte wie eine der Frauen beschreibt. Es ist diese Gegensätzlichkeit, die er scheinbar ausstrahlt, die die Frauen magisch zu ihm hinzieht:

„Mir gegenüber war er jedenfalls nicht besonders höflich, und besonders moralisch verheilt er sich auch nicht.“ (152)

Trotzdem fühlen sie sich geliebt – auch wenn Nishino am Ende seines Lebens Zweifel daran hegt, tatsächlich jemals geliebt zu haben. Mit jedem neuen Kapitel lernt man auch eine andere Facette Nishinos kennen. Was bleibt sind vor allem Erinnerungen an ihn, schöne Momente, die die Frauen teilten und die Erkenntnis, dass sie ihn hätten ziehen lassen dürfen.

Japanische Literatur ist immer etwas anders, man spürt die gesellschaftlichen Zwänge in ihr deutlicher als dies in manch anderer Kultur ist und die dadurch hervorgebrachte und tolerierte Untergrundkultur des Ausbruchs wird oftmals zum Schauplatz der Handlung. Was in „Die zehn Lieben des Nishino“ deutlich wird, ist die Schwierigkeit der dauerhaften Zuneigung und der tatsächlichen Liebe. Vielfach scheinen die Figuren Sex und Liebe gleichzusetzen und sich dann zu wundern, dass über die Lust hinaus nur wenig Verbindendes bleibt. Die Isolation des Individuums, von der man in vielen Gegenwartsromanen des fernöstlichen Landes lesen kann, tritt auch hier deutlich hervor. Selbst eine Heirat scheint kein inneres Bekenntnis zu sein.