Cover-Bild Das Licht und die Geräusche
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 10.03.2017
  • ISBN: 9783423281089
Jan Schomburg

Das Licht und die Geräusche

Roman

Es ist Johanna schleierhaft, warum sie und Boris kein Paar sind. Klar, eigentlich ist Boris mit Ana-Clara zusammen, aber die ist weit weg in Portugal, während Johanna und Boris jede freie Minute miteinander verbringen und über alles reden, außer darüber, warum sie sich noch nicht geküsst haben. Johanna versteht das nicht, und das nervt sie. Und sie will auch verstehen, warum Marcel sich auf der Klassenfahrt nach Barcelona einen Mitschüler wie einen Knecht hält, warum Boris die ganze Zeit kichern muss, während ihn vier Typen auf der Tanzfläche eines Clubs zusammenschlagen wollen, und warum er nach dieser Nacht am See plötzlich verschwunden ist. Gemeinsam mit Ana-Clara und Boris’ Eltern sucht Johanna in Island nach Boris und findet heraus, dass viele Dinge ihr Wesen verändern, je länger man sie betrachtet. Und dass Ana-Claras Augen doch nicht so ausdruckslos sind, wie sie immer gedacht hat.

Man folgt Johanna und ihrer unverstellt ehrlichen Sicht auf sich und ihre Umwelt voller Empathie und Zuneigung. Pointiert, mit zartem Witz und dem sicheren Gespür für die Leichtigkeit in schweren Themen erzählt Jan Schomburg von drei jungen Menschen und ihren Versuchen zu erkennen, wie das eigentlich überhaupt gehen soll: leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2017

Wundervoller Roman

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"Nee, echt jetzt mal, du musst dich von diesen ganzen Gedanken an französischen Käse freimachen. Das hat keine Zukunft."


Johanna denkt viel nach. Unter anderem an Boris und an die Frage, warum sie eigentlich ...

"Nee, echt jetzt mal, du musst dich von diesen ganzen Gedanken an französischen Käse freimachen. Das hat keine Zukunft."


Johanna denkt viel nach. Unter anderem an Boris und an die Frage, warum sie eigentlich nur Freunde sind. Oder daran, warum Timo sich auf diesen Deal eingelassen hat. Oder an Ana-Clara und daran, was Boris eigentlich an ihr findet. Und daran, warum Boris nach Island geflogen ist.


Jan Schomburgs Roman hat mich doch recht zwiegespalten zurückgelassen. Und dennoch bin ich eindeutig der Meinung, dass die ein unglaublich mitreißender und packender Roman war.
Die Charaktere des Romans sind sehr verwirrend und irritierend. Ich hatte große Schwierigkeiten (und habe sie immer noch) ihr Handeln und die Dinge, die sie sagen und denken, nachzuvollziehen. So war es für mich zum Beispiel im ersten Kapitel schwer verständlich, weshalb sich Johanna dazu gezwungen fühlte mit einem älteren Mann zu schlafen. Diese Verwirrung hält eigentlich den ganzen Roman über an. Für mich erzeugte sie aber eine gewisse Spannung, da ich unbedingt verstehen wollte, doch die meisten Dinge blieben für mich bis zum Ende des Romans ungeklärt. Und ich denke, genau das führt dem Leser vor Augen, dass man vielleicht nicht immer alles unbedingt verstehen muss.
Die Handlung ist recht dezimiert und setzt erst im letzten Viertel des Romans wirklich ein. So gesehen geht es in dem Roman um "nichts". Hauptsächlich werden Situationen aus Johannas Leben und ihre Gedanken dazu geschildert. So ein Inhalt kann sich sehr leicht zu einer langweiligen Anhäufung von Gedanken und Gefühlen entwickeln, doch da hat Jan Schomburg eine große Leistung vollbracht.
Sein Schreibstil war unfassbar fesselnd und man will den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen. Er verwendet ein große Fülle an sprachlichen Mitteln, wodurch der Roman weder kahl und leer noch schlapp und seicht wirkt. Der Autor schafft es einen Abschnitt, in dem nur über ein violettes Stück Stoff gesprochen wird, interessant und ansprechend zu gestalten. Er nimmt einige Details der Geschichte schon am Anfang vorweg oder baut zwischendurch Absätze ein, die sich mit einem ganz anderen Thema beschäftigen als die vorhergegangenen. Manche Leser mag das vielleicht irritieren und verwirren, doch meiner Meinung nach baute sich dadurch die Spannung auf und brachte auch Vielfältigkeit und Abwechslung in den Roman.
Man kann wirklich behaupten, dass Jan Schomburg ein talentierter Autor ist. Es gelingt ihm dafür zu sorgen, dass man gleich am Anfang des Roman sofort in das Geschehen "hineinrutscht" und lässt die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen. Fantastisch!
Was mir ebenfalls sehr gefällt sind die Wendungen im Roman (an dieser Stelle will ich aber nicht zu viel verraten). Meiner Meinung nach, sind viele "überraschende" Wendungen im Roman in Wirklichkeit vorhersehbar und nehmen so dem Roman die Spannung, die der Autor sich erhofft. Doch hier haben mich diese Wendungen tatsächlich überrascht und das nicht nur einmal, was sehr positiv anzumerken ist. Der Roman bleibt dadurch bis zum Ende hin fesselnd.


Trotz aller positiver Aspekte würde ich den Roman jedoch nicht allen empfehlen. Man muss offen darauf zugehen und bereit dazu sein sich darauf einzulassen. Außerdem muss man meiner Meinung nach bereit dazu sein, dass man vieles nicht verstehen wird und am Ende leicht verwirrt zurückgelassen wird. Aber wer bereit dazu ist, darüber hinwegzusehen, wird eine wundervolle (wenn auch leider zu kurze) Zeit mit diesem Roman genießen.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Eigenwilliger und überraschender Roman mit Niveau

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Man sollte sich bei diesem Buch nicht vom Klappentext oder von dem Kurzzitat auf der Rückseite beeinflussen lassen, denn leider wird das Buch dadurch nicht treffend beschrieben.

Es ist eine Geschichte ...

Man sollte sich bei diesem Buch nicht vom Klappentext oder von dem Kurzzitat auf der Rückseite beeinflussen lassen, denn leider wird das Buch dadurch nicht treffend beschrieben.

Es ist eine Geschichte aus Sicht der 18jährigen (?) Johanna, die mit Boris aus ihrer Klasse befreundet ist. Allerdings sind sie kein Paar, obwohl Johanna mehr für ihn empfindet. Boris hat aus seiner Zeit, in der er mit seinen Eltern in Portugal gelebt hat, dort eine Freundin: Ana-Clara.
Es geht im Roman um Johanna. Und um Boris. Am Rande auch um Ana-Clara. Es geht um Liebe und Freundschaft, um Zugehörigkeit und den richtigen Blick im und auf das Leben. Es geht ums Beobachten, ums Einmischen. Es geht um eine gewisse Zeit im Leben, ums Erwachsenwerden.

Johanna ist die Erzählerin. Sie springt mit ihren Berichten, ihren Erzählungen zwischen Gegenwart und Erinnerungen aus der Vergangenheit hin und her. Es gibt aber einen roten Faden, der sich durchs Buch zieht und das sind die Erlebnisse mit Boris.
Man muss sich anfangs einlassen auf diese Erzählweise, die sprunghaften, manchmal kurzen Einschübe benötigen Konzentration beim Leser. Aber dadurch lernt man Johanna "kennen", kann sie einschätzen, ihren Gedanken folgen. Kühl, pointiert, auf den Punkt gebracht, berichtet sie. Manchmal nebensächliches, oft allerdings sehr gut beobachtet, wird alles interessant erzählt.

Als Leser muss man bereit sein, sich mit der Jugendlichkeit und den daraus resultierenden Ereignissen der Protagonisten einzulassen. Soweit ich das als - nicht mehr jugendlicher Leser - einschätzen kann, hat der Autor Jan Schomburg es geschafft, diese Jugendlichen sehr authentisch darzustellen. Für mich ein gelungener coming-of-age-Roman.

Die Geschichte ist eigenwillig, anders als erwartet, es gibt überraschende Wendungen und irgendwie läuft am Ende aber auch alles zusammen, anfangs hätte ich das nicht gedacht. Es passt, auch wenn am Ende nicht alles geklärt, nicht alles zu Ende gesponnen wurde. Es lässt Raum zum Nachdenken, das gefällt mir aber auch.

Sprachlich gelungen, es ist für mich ein Roman mit Niveau, anspruchsvoll, authentisch und eigenwillig erzählt.

Punktabzug nur für die eher verwirrende Buchbeschreibung im Klappentext/Rückseite.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Unglaublich tolle Erzählart, die über den Ausgang der Geschichte leider nicht hinweghelfen kann.

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Auf dieses Buch war ich schon sehr gespannt, da ich mir erhofft hatte, dass es mich in seiner Andersartigkeit begeistern kann. Bezüglich dieser Hoffnung wurde ich auch nicht gänzlich enttäuscht. Anders ...

Auf dieses Buch war ich schon sehr gespannt, da ich mir erhofft hatte, dass es mich in seiner Andersartigkeit begeistern kann. Bezüglich dieser Hoffnung wurde ich auch nicht gänzlich enttäuscht. Anders ist es definitiv. Der Titel des Buches wurde sehr passend gewählt und findet auch seine Erwähnung, was mir gut gefallen hat.

Ich muss gestehen, dass ich die Inhaltsbeschreibung nur kurz überflogen hatte, weil ich mich ganz neutral ohne viel Vorwissen an das Buch heranwagen wollte. Dies war einerseits eine gute Idee, andererseits vielleicht auch nicht. Irgendwie hatte ich etwas komplett anderes erwartet als ich im Endeffekt bekommen habe. Lesen lässt sich das Buch übrigens sehr schnell.

Eine besondere Erwähnung sollten hier der Schreib- und Erzählstil bekommen. Dadurch grenzt sich der Roman von anderen Büchern ab. Es wird ausschließlich aus Johannas Sicht erzählt und oft spricht sie innerhalb eines Kapitels mehrere Dinge und Situationen an, die im ersten Moment komplett durcheinander gewürfelt wirken, am Ende jedoch einen Sinn ergeben. Das ist unglaublich schwer zu erklären. Am Anfang wird eine Situation beschrieben, diese wird durch einen Zeitsprung und eine andere Geschichte unterbrochen und danach wird wieder auf die erste Situation eingegangen.

Mir persönlich hat diese Art total gut gefallen. Am Anfang brauchte man einen kurzen Moment um sich daran zu gewöhnen, aber dann gibt genau dies dem Buch seine Besonderheit. Leider lässt der Inhalt zum Ende hin echt zu Wünschen übrig. Ich war wirklich durchaus begeistert bis ich in den letzten Leseabschnitt gekommen bin. Und dieser hat einfach mal alles kaputt gemacht. Ab diesem Zeitpunkt war das Buch in keiner Weise mehr nachvollziehbar für mich und das hat sich deutlich in der Bewertung bemerkbar gemacht. Das ist echt schade, da mir der größte Teil eigentlich sehr gefallen hat.

Boris ist mir nicht sonderlich sympathisch gewesen. In meinen Augen war er ein sehr kühler Charakter, der auch nicht weiter charakterisiert wurde. Der dicke Minuspunkt hängt zufällig auch mit ihm zusammen. Leider kann ich das hier nicht weiter erläutern, ohne zu spoilern. Aber es kommt zu einer Situation die furchtbar schlecht aufgelöst wurde und die die Ernsthaftigkeit des eigentlichen Problems in meinen Augen zu sehr runtergespielt hat.

Von Ana-Clara erfährt man noch weniger und auch dadurch war sie mir viel zu weit weg, um mir ein stärkeres Bild von ihr zu machen. Johanna ist die einzige, die einem etwas näher gebracht wird, was wahrscheinlich nur daran liegt, dass sie die Geschichte aus ihrer Perspektive erzählt. Aber selbst das konnte sie mir nicht wirklich näher bringen und ich konnte mich auch fast gar nicht mit ihr identifizieren.

Hier wurde leider wirklich sehr viel Potenzial verschenkt, welches sich zum Ende hin immer mehr zugespitzt hat. Hätte es die letzten Kapitel nicht in der Art gegeben, wie es sie nun mal gegeben hat, dann hätte ich das Buch durchaus besser bewertet, aber leider wurde die Geschichte für mich nicht gut aufgelöst und fast schon lächerlich einfach beendet. Nicht nur Boris handelt am Ende seltsam, auch Ana-Clara und Johanna konnte ich in ihrem Handeln überhaupt nicht mehr verstehen.

Fazit: Unglaublich tolle Erzählart, die über den Ausgang der Geschichte leider nicht hinweghelfen kann.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Das Licht und die Geräusche...

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Boris und Johanna sind beste Freunde und ihrer Meinung nach könnten die beiden auch ein Paar sein. Doch Boris hat eine Freundin in Portugal - Ana-Clara mit den ausdruckslosen Augen. Ana-Clara und Johanna ...

Boris und Johanna sind beste Freunde und ihrer Meinung nach könnten die beiden auch ein Paar sein. Doch Boris hat eine Freundin in Portugal - Ana-Clara mit den ausdruckslosen Augen. Ana-Clara und Johanna können nicht viel miteinander anfangen, bis Boris verschwindet und die beiden gemeinsam mit seinen Eltern in Island auf die Suche nach ihm gehen...

"Das Licht und die Geräusche" von Jan Schomburg ist ein Buch, welches ich mir wohl nie selber gekauft hätte, vermutlich hätte ich es im Regal nicht einmal wahrgenommen. Aber da ich es nun einmal geschenkt bekommen habe und es auch schön kurz war, entschied ich mich also dazu, es zu lesen. Und ich wurde wirklich positiv überrascht.

Der Hauptgrund, weshalb ich dieses Buch im Laden niemals in die Hand genommen hätte, ist das Cover. In meinen Augen ist es weder besonders ansprechend, noch irgendwie außergewöhnlich, sondern einfach nur braun in verschiedenen Nuancen mit einem unspektakulären Titel.
Ich gehe allerdings auch davon aus, dass ich, obwohl ich wohl ziemlich genauso alt wie die Protagonisten bin, überhaupt nicht zur Zielgruppe dieses Buches gehöre. Vermutlich SOLL mich das Cover also auch überhaupt nicht ansprechen.
Dennoch passen Cover & der Titel zumindest zum Inhalt und damit zum Buch im Allgemeinen.

Der zweite Punkt, weshalb ich das Buch nicht gekauft hätte, ist der Inhalt. Also ich weiß ja nicht, aber meiner Meinung nach klingt der Klappentext ziemlich langweilig und so furchtbar 'normal'. Unspektakuläre Szenen aus dem Leben gegriffen. Und irgendwie ist es das auch. Und doch auch eigentlich gar nicht.
Die Geschichte wird aus Johannas (btw: ich glaube, im gesamten Buch wird nur ein einziges Mal erwähnt, dass sie Johanna heißt, und das auf den letzten Seiten^^) Sicht erzählt. Sie ist ca. 16-17 Jahre alt und berichtet auch genau so. Kurze, prägnante Sätze und an vielen Stellen wird Umgangsprache verwenden. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke, die leider einfach so 'in den Raum geworfen' werden. Die Handlung bricht einfach an einer Stelle ab und es geht um ein völlig anderes Thema, mir hat teilweise dann doch irgendwie der Rote Faden gefehlt, denn dieser existiert in "Das Licht und die Geräusche" nicht wirklich...

Was mir äußert gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass immer wieder unvorhergesehene Dinge passieren, die eine gewisse 'Spannung' (es ist in dem Sinne nicht wirklich eine, eher in Richtung 'Faszination') aufrechterhalten.
Und das auf gerade einmal ca. 250 Seiten.

Dennoch viel es mir persönlich eher schwer, mich wirklich in die Geschichte hineinzufinden, dafür war sie dann wohl doch zu kurz. Mit keiner der Personen konnte und wollte ich mich wirklich identifizieren. Mir scheinen die Protagonisten irgendwie alle so sehr in ihre persönlichen Probleme verstrickt, dass man als Leser da gar nicht dazwischenfunken möchte...

Zusammengefasst ist "Das Licht und die Geräusche" ein seltsames und wirklich schwer einschätzbares Buch. Und ich gebe ehrlich zu: Auch nach dem Lesen hätte ich mir es noch immer nicht selbst gekauft. Dennoch hat es mich überrascht, so unscheinbar es wirkt, so viel tiefsinniger ist es. Und ich glaube, es ist ein Buch, welches man vielleicht ein zweites Mal lesen muss, um seine ganze Tiefe zu begreifen.
Ich weiß auch nicht, ob ich das Buch wirklich jemanden empfehlen würde, denn es ist in jedem Fall ein Buch, für das man selbst 'bereit' und offen sein muss....

Veröffentlicht am 06.08.2017

Viele Themen, wenig Antworten

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Boris ist neu in Johannas Kurs, und die beiden werden schnell enge Freunde. Wenn es nach Johanna geht, dann dürfte zwischen den beiden auch mehr sein. Doch Boris hat eine Freundin in Portugal, die Johanna ...

Boris ist neu in Johannas Kurs, und die beiden werden schnell enge Freunde. Wenn es nach Johanna geht, dann dürfte zwischen den beiden auch mehr sein. Doch Boris hat eine Freundin in Portugal, die Johanna ein Rätsel ist. Ein Vorfall während der Kursfahrt bringt sie ebenso ins Grübeln wie Boris‘ Verhalten. Und dann ist Boris plötzlich verschwunden…

Der Titel des Buches hat mich neugierig gemacht und basierend auf der Buchbeschreibung erwartete ich einen Roman über das Erwachsenwerden. Im ersten Kapitel habe ich mich schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden, denn sie springt hin und her und ich brauchte eine Weile, um alles gedanklich zu sortieren.

Johannas Handeln und ihre Motivation war fürm ich zu Beginn nicht nachvollziehbar. Sie steht in der Wohnung eines wildfremden älteren Mannes und überlegt, ob sie mit ihm schlafen soll, während der betrunkene Boris und seine schweigsame Freundin im Nebenzimmer sitzen. Erst im Laufe der Zeit konnte ich etwas besser verstehen, was in ihr vorgeht. Sie grübelt viel über das Erlebte nach und macht dabei viele Gedankensprünge, wodurch die Geschichte unruhig blieb.

Der Leser erlebt Johanna in einer bunten Mischung ganz verschiedener Situationen rund ums Thema Erwachsenwerden. Dabei werden sehr viele Themen angerissen, aber kaum eins vertieft. Gerade bei sensiblen Themen habe ich das nötige Fingerspitzengefühl vermisst. Gleichzeitig fehlten mir Einblicke in die Handlungsmotivation der Personen. Insbesondere Thema Suizid kam für mich zum einen aus heiterem Himmel und wurde zum anderen nicht wirklich aufgearbeitet.

„Das Licht und die Geräusche“ kann mit seinem Schreibstil punkten, doch durch den unstrukturierten Aufbau konnte ich nicht so recht in die Geschichte hineinfinden. Zudem fand ich es schade, dass Themen dem Leser vorgesetzt, aber kaum vertieft werden. Insgesamt lässt mich das Buch vor allem ratlos zurück. Um es mit Johannas Worten zu sagen: „Aber dann denke ich, dass man vielleicht auch nicht immer alles verstehen muss.“ (S. 29)