Cover-Bild Die stummen Wächter von Lockwood Manor
(43)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 09.03.2020
  • ISBN: 9783446266001
Jane Healey

Die stummen Wächter von Lockwood Manor

Roman
Susanne Keller (Übersetzer)

Manche Geheimnisse sind unausgesprochen. Andere sind unaussprechlich.

1939. Hetty Cartwright muss eine Sammlung des Londoner Natural History Museum vor dem heraufziehenden Krieg in Sicherheit bringen – ins verfallene Herrenhaus Lockwood Manor. Doch das Haus wirkt auf Hetty wie verflucht: Ihre geliebten Exponate, der ausgestopfte Panther, die Kolibris und der Eisbär, verschwinden, werden zerstört und scheinen nachts umherzuwandern. Zusammen mit der Tochter des tyrannischen Hausherrn, Lucy Lockwood, versucht Hetty, die nächtlichen Geschehnisse zu ergründen, und bringt ein tragisches Geheimnis ans Licht. Eine fesselnde und betörende Geschichte über eine große Liebe und den Wahnsinn einer Familie, ihre lang vergrabenen Geheimnisse und versteckten Sehnsüchte.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2021

Schöner Roman

0

Gemeinsam mit den ausgestopften Säugetieren des Natural History Museums flüchtet Kuratorin Hetty Cartwright nach Lookwood Manor. Dort lernt sie nicht nur den ihr unsympathischen Major Lockwood kennen, ...

Gemeinsam mit den ausgestopften Säugetieren des Natural History Museums flüchtet Kuratorin Hetty Cartwright nach Lookwood Manor. Dort lernt sie nicht nur den ihr unsympathischen Major Lockwood kennen, sondern auch dessen Tochter Lucy. Schnell bemerkt Hetty, dass etwas auf Lookwood Manor nicht zu stimmen scheint. Tiere verschwinden oder scheinen ihren Standort zu wechseln, nachts geistert jemand durch die endlosen Gänge. Was verbergen die undurchdringlichen Mauern und ihre Bewohner?
.
“Die stummen Wächter von Lookwood Manor” ist nicht die Art von Buch, die ich normalerweise lese, aber es hat mich vollends begeistert. Der Schreibstil ist unglaublich schön, stellenweise sehr blumig, der einen sofort in das Jahr 1939 versetzt. Hetty als Hauptcharakter finde ich sehr angenehm, ihre Leidenschaft für ihren Beruf macht sie sehr nahbar und sympathisch für Lesende. Besonders hat mich ihr kleiner Spleen begeistert, andere Menschen mit Säugetieren zu vergleichen. Lucy hingegen präsentiert sich deutlich mysteriöser, die Parts aus ihrer Sicht lassen sich beinahe wie Traumsequenzen lesen. Die Unterscheidung zwischen den beiden Perspektiven ist durch die Formatierung gut gelungen. Auch Lookwood Manor als Schauplatz mit seinen unzähligen Zimmern zieht einen in seinen Bann. Jeder der Bewohner hat seine eigenen Geheimnisse, die nach und nach gelüftet werden und so ein spektakuläres Gesamtbild zeichnen. Vereinzelt habe ich Rechtschreib- oder Grammatikfehler gefunden, die den Lesefluss jedoch nicht weiter gestört haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2020

Hommage an Gothic Novels

0

Dieses Buch wird sicherlich polarisieren. Wer einen knappen, modernen Stil bevorzugt, der nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne erfordert und eine actiongeladene Handlung erwartet, wird unweigerlich enttäuscht ...

Dieses Buch wird sicherlich polarisieren. Wer einen knappen, modernen Stil bevorzugt, der nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne erfordert und eine actiongeladene Handlung erwartet, wird unweigerlich enttäuscht werden. Stattdessen arbeitet die Autorin immer wieder mit raffinierten Schachtelsätzen, die zwar nicht Proustsche Länge erreichen, aber doch herrrlich an die brillianten Klassiker längst vergangener Zeiten erinnern. Sie schafft atmosphärisch-dichten, subtilen Grusel, der mit seinen Elementen bewusst immer wieder die Gothic Novels der Epoche der Schwarzen Romantik zitiert. Wer diese wie ich liebt, wird von diesem Buch dagegen genauso begeistert sein, wie ich es war.

Die junge Hetty führt ein ereignisarmes, einsames Leben in London Ende der Dreißiger Jahre. Sie geht auf in ihrem Beruf, bei dem sie die Säugetierabteilung eines Historischen Museums leitet. Dessen Exponate sind hauptsächlich ausgestopfte Tiere, mit denen Hetty jedoch lieber umgeht als mit ihren Kollegen.

Kriegsbedingt wird die Sammlung auf das herrschaftliche Lockwood Manor verlegt. Doch anscheinend ist sie dort weniger sicher als in London: Tiere wechseln auf geheimnisvolle Weise ständig die Plätze, verschwinden ganz oder werden gar verstümmelt. Ebenso seltsam wie diese Ereignisse sind die Bewohner von Lockwood Manor: der frisch verwitwete Major, dessen exotische Frau kürzlich auf mysteriöse Weise ums Leben kam, dessen Liebschaften, seine schöne, aber wenig belastbare Tochter Lucy und eine Heerschar von Dienstboten.

Während Hetty in Lucy eine Freundin findet, wird sie immer tiefer in die Rätsel des düsteren Herrenhauses hineingezogen, denn die Schatten der Vergangenheit reichen bis in die Gegenwart und bedrohen nicht nur Lucy, sondern auch Hettys geliebte Sammlung. Die ausgestopften Tieren werden dabei zu den titelgebenden stummen Wächtern von Lockwood Manor. Sie finden sich auch passenderweise auf dem wunderbar färbenprächtigen Cover, das sofort ins Auge fällt.

Verschwundene Räume, Spuk, Wahnsinn und menschliche Abgründe: Ich hatte große Lesefreude daran zu rätseln, ob sich alle Geheimnisse auf natürliche Weise aufklären würden oder echte Geister Lockwoods Flure unsicher machen. Ich werde auf jeden Fall nach weiteren Büchern von Jane Healey Aussicht halten.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2020

Ein Meisterwerk in Sprache und Stil

0

Lockwood Manor ist ein altes und sehr großes Landhaus im Süden Englands. Hier leben der Major und seine Tochter Lucy, umgeben von vielen Bediensteten. Da im Jahr 1939 auch London vor den Angriffen deutscher ...

Lockwood Manor ist ein altes und sehr großes Landhaus im Süden Englands. Hier leben der Major und seine Tochter Lucy, umgeben von vielen Bediensteten. Da im Jahr 1939 auch London vor den Angriffen deutscher Bomber nicht verschont blieb, wurde das Haus zur Evakuierung eines Museums genutzt. Es gab weit über 50 Zimmer und genug Platz für viele ausgestopfte Tiere. Hetty Cartwright ist mit Leib und Seele Kuratorin und sie begleitet ihre Tiere in die Isolation. Dabei freundet sie sich mit Lucy an und erfährt mit der Zeit viel aus deren Leben.

„Die stummen Wächter von Lockwood Manor“ ist ein Buch, auf welches sich der Leser einlassen sollte. Es lässt sich nicht mal eben nebenbei lesen, sondern erfordert volle Aufmerksamkeit. Wer das beherzigt, wird mit einer außergewöhnlichen Lektüre belohnt. Unheimliche Dinge geschehen in dem Haus. Die Tiere werden immer wieder auf andere Plätze gebracht. Zum Teil verschwinden sie sogar völlig. Hetty hat das Gefühl, dass sie in Gefahr schwebt. Doch, warum? Sie hatte doch nie eine Verbindung zu dem Gemäuer. Warum ist der Major so abweisend zu ihr? Sieht er eine Gefahr in ihr? Was geschah vor vielen Jahren und warum ist Hetty so sehr von Alpträumen geplagt?

Die Story wird in zwei Strängen erzählt. Zum einen in der Gegenwart und dann gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Gerade das macht den Reiz aus. Die Sprache ist gehoben und die gruselige Atmosphäre sehr gut dargestellt. Auffallend ist ebenfalls das einzigartige Cover. Es ist ein Eyecatcher und hebt sich bestens von anderen Buchcovern ab. Mir gefiel „Die stummen Wächter von Lockwood Manor“ ausgesprochen gut und ich gebe fünf Sterne plus plus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.03.2020

Etwas gruselig!

0

"Die stummen Wächter von Lockwood Manor" ist der erste Roman, den ich von der Autorin Jane Healey gelesen habe und ich muss gestehen, meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Der Inhalt: Wir befinden ...

"Die stummen Wächter von Lockwood Manor" ist der erste Roman, den ich von der Autorin Jane Healey gelesen habe und ich muss gestehen, meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Der Inhalt: Wir befinden uns im Jahr 1939 also im Zweiten Weltkrieg. Das ganze Natural History Museum wird evakuiert. Man will die Tiere vor den Bombenangriffen schützen. Die Leiterin der Säugetierabteilung, Hetty Cartwright, reist mit ihrem geliebten Panther, den Eisbären, Okapis und all den anderen ausgestopften Tieren nach Lockwood Manor. Doch in dem verwinkelten, halb verlassenen Landhaus drohen neue Gefahren. Hier ist es einfach unheimlich. Tiere verschwinden. Nachts ist das Haus mit bizarren Geräuschen und unheimlichen Gestalten erfüllt. Und Hetty vermutet, dass es ein Geheimnis gibt, dass der jähzornige Major Lockwood und seine Tochter Lucy ihr etwas verheimlichen. Ich bin einfach enttäuscht, ich habe mir durch das Buch gequält. Der Schreibstil der Autorin war so gar nicht meins. Und der Aufenthalt auf Lockwood Manor war mir einfach unheimlich. Der jähzornige Major hat mir Angst eingejagt und die Tochter Lucy ist auch seltsam. Ich kann leider nicht behaupten, dass es ein mitreissender Schmöker war, deshalb vergebe ich (was selten passiert) nur 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 06.06.2020

Wenn die stummen Wächter sprechen könnten…

0

England 1939. Um die Exponate vor eventuellen Bombenangriffen zu schützen, werden die Sammlungen im Land verstreut untergebracht. So gelangt Hetty Cartwright nach Lockwood Manor, wo sie für die Säugetiersammlung ...

England 1939. Um die Exponate vor eventuellen Bombenangriffen zu schützen, werden die Sammlungen im Land verstreut untergebracht. So gelangt Hetty Cartwright nach Lockwood Manor, wo sie für die Säugetiersammlung verantwortlich ist. Dort trifft sie auf den verwitweten Hausherrn und dessen Tochter Lucy, die sich in etwa in Hettys Alter befindet. Doch dann geschehen seltsame Dinge im Herrenhaus. Tiere verschwinden oder werden beschädigt und überhaupt scheint es im ganzen Anwesen zu spuken.
Hetty, die bisher nur für ihr Museum gelebt hat, sieht sich einer Verschwörung gegenüber, scheint der Hausherr seine Meinung zur Unterbringung der Exponate auf Lockwood Manor wohl geändert zu haben. Und Lucy, mit der sich Hetty langsam anfreundet, kämpft mit inneren Dämonen.
Die Figuren finde ich meist gut ausgearbeitet. Hetty, die in ihrer eigenen Welt mit den Exponaten lebt, die keine richtige Familie kennt, Menschen eher meidet, immer in Sorge ist, dass sie ihre übertragene Aufgabe nicht zufriedenstellend meistern wird, die aber gleichzeitig wie eine Löwin für ihre Meinung einsteht, wenn sie dem Major Lockwood Paroli bieten muss. Auch, wenn es meist an diesem abprallt. Lucy, von Albträumen geplagt, einerseits freiheitsliebend, sie würde so gerne ausbrechen, andererseits aber mit Traditionen behaftet und psychisch zu labil, Lockwood Manor zu verlassen. Der Hausherr, Major Lockwood, den der Tod von Frau und Mutter kaum zugesetzt zu haben scheint und der allerlei Liebschaften pflegt. Die einzelnen Hausangestellten und nicht zuletzt Lucys verstorbene Mutter, auf die immer wieder die Sprache kommt. Warum kam sie wirklich nach England, was passierte dort, was sie zu der werden ließ, die sie am Ende war? Das wunderschöne Cover griff die Bilder der Geschichte dazu perfekt auf. Die verschiedenen Perspektiven von Hetty und Lucy wurden durch unterschiedliche Schriftarten hervorgehoben, was ich als sehr hilfreich empfunden habe. Auch die verschachtelten Sätze waren für mich kein Grund zur Trübung des Lesevergnügens, sondern passte für mich zu der inneren Zerrissenheit und teilweisen Verwirrtheit der Charaktere.

Wer einen reißerischen Thriller oder eine wirkliche Gruselgeschichte erwartet hat, wird enttäuscht werden. In diesem Roman geht es sehr viel subtiler zu. Im Laufe der Geschichte entwickeln sich immer mehr Fragen und das Ende kommt nicht bombastisch daher, sondern mit eher leisen Tönen. Dennoch stellte sich für mich durchweg ein untergründiges Schauergefühl ein. Die ein oder andere Stelle hätte vielleicht noch etwas tiefgründiger sein können, das Ende nicht ganz so einfach, dabei gab es auch die ein oder andere eher unerwartete Wendung. Alles in allem war es für mich dennoch ein Lesevergnügen und ich fühlte mich in die Zeit der großen Frauenromane von Jane Austen und den Brontë-Schwestern zurückversetzt, die auch für die Autorin ein großes Vorbild sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere