grausam, hässlich- real
Die Serie ist zur Zeit in aller Munde, daher wollte ich nach Jahren das Buch rereaden und auf den Geschmack der Story kommen. Nun wie ist mein Fazit ausgefallen?
Erstmal zur Handlung: Hannah Baker ist ...
Die Serie ist zur Zeit in aller Munde, daher wollte ich nach Jahren das Buch rereaden und auf den Geschmack der Story kommen. Nun wie ist mein Fazit ausgefallen?
Erstmal zur Handlung: Hannah Baker ist tot. Selbstmord. Doch sie hat etwas hinterlassen. Kassetten, die die Gründe ihres Selbstmords aufdecken. Jeder Verantwortliche muss diese anhören und dann an den nächsten weitergeben. Clay Jennsen ist einer von ihnen. Er ist auch auf den Kassetten. Aber wie kann das sein? Er war verliebt in Hannah. Sie waren Freunde. Oder?
Meinung: Nach den ersten Folgen der Serie beschloss ich nochmals zum Buch zu greifen.
Beim ersten Mal lesen, fand ich es gut, aber nicht besonders. Ich nehme an, ich war einfach zu jung und zu dumm um es zu verstehen und zu fühlen. Diesmal habe ich alles viel bewusster wahrgenommen. Wie viele Kleinigkeiten, die einem gar nicht so schlimm vorkommen, eine ganze Lawine auslösen können. Die Geschichte ist wirklich gut aufgebaut und es wird von Kassette zur Kassette schlimmer. Die Spannung steigt also gegen Ende noch einmal. Das Tempo der Geschichte ist ok, ich würde fast sagen es ist ruhig. Das Buch lebt nicht von einem besonderen Schreibstil oder außergewöhnlichen Charakteren, sondern von der Gewichtung der Taten und dem Drama. Da ich parallel die Serie geschaut habe,
konnte ich mich in die Gefühle der Personen noch besser hineinversetzten und es mir noch besser vorstellen.
An einigen Stellen fragt man sich ob dies nun wirklich von Bedeutung ist, was man gerade liest, aber zum Schluss fügt sich dann alles. Am Ende hat man ein ganz anderes Bild von Hannah als zu Beginn
der Geschichte. Natürlich wird auch das Geheimnis um den Hauptprotagonisten Clay gelüftet. Somit kommt es einem vor, die Charaktere hätten einen Wandel im Verlauf der Geschichte gemacht,
aber eigentlich waren sie schon immer so, man lernt sie aber im Verlaufe der Story gut kennen.
Ich muss gestehen mir war kein einziger Charakter im Buch wirklich symphytisch. Obwohl man doch einiges von allen Charakteren erfährt, bleiben sie oberflächlich, vor allem Clay! Ich habe zwar mit Hannah mitgelitten, aber ihre eigenen Taten haben sie letztendlich unsympathisch gemacht. Für mich war ihr Handeln und ich meine
NICHT den Suizid, unbegreiflich und fragwürdig. Einfach nicht nachvollziehbar!
Außerdem glaube ich auch, dass es an der Serie lag, dass ich diesmal mehr Emotionen verspürt habe, denn die „realen“ Bilder und Details der Serie haben gemeinsam mit dem Buch ein perfektes Bild ergeben. Aber ohne die Serie ist es war ein gutes Buch, aber doch ziemlich an der Oberfläche kratzend, vor allem was das Thema Selbstmord angeht!
Auch hat mir die Sicht der Eltern von Hannah und die der Lehrer gefehlt. Dieser Aspekt wurde aber zum Glück in der Serie aufgenommen!
Fazit: Auch nach dem 2.Mal lesen bleibe ich bei der Meinung, dass Asher ein solides Buch geschrieben hat, dass gut unterhält und ein sehr wichtiges Thema anspricht. Er zeigt, wie nur die kleinste Handlung, ein Fehler einen Menschen zerstören kann. Es ist eben wie der Butterfly Effekt! Obwohl er einen flüssigen Schreibstil hat, bleibt die Story größtenteils ruhig und oberflächlich, genauso wie die Charaktere. Jedoch konzentriert Asher sich auf die emotionale Ebene der Geschichte, was ihm gut gelingt.
Das Hörbuch kann ich auch nur empfehlen! Wunderbar gelesen.