Cover-Bild Das Haus der schwarzen Schwäne
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 491
  • Ersterscheinung: 17.05.2017
  • ISBN: 9783746633145
Jelle Behnert

Das Haus der schwarzen Schwäne

Roman
Der Aufstand der Spitzenklöpplerinnen

Tøndern 1693, ganz Europa ist verrückt nach Spitze. Doch bei der Herstellung der filigranen Stoffe werden Tausende von Mädchen in Fabriken ausgebeutet und unterdrückt. Falka ist eine von ihnen. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie die Heimat verlassen, um in Tøndern ihren Lebensunterhalt durch Klöppeln zu verdienen. Aber anders als ihre Leidensgenossinnen fügen sich Falka und ihre Freundinnen nicht ihrem Schicksal, sondern wagen etwas nie Dagewesenes: Sie lehnen sich gegen die Herrschenden auf. Und während sich auf der Weltbühne der Große Nordische Krieg anbahnt, kämpfen die Frauen ihre eigene Schlacht.

Ein sprachgewaltiger historischer Roman über die Blütezeit der Spitzenmanufaktur

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2020

Düstere Frauenrevolution

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Ich muss zugeben,das ich drei Anläufe gebraucht habe ,um in das Buch reinzukommen. Der Klappentext hat leider nicht viel mit dem Inhalt zu tun, danach habe ich einen Roman über Spitzenklöpplerinnen erwartet, ...

Ich muss zugeben,das ich drei Anläufe gebraucht habe ,um in das Buch reinzukommen. Der Klappentext hat leider nicht viel mit dem Inhalt zu tun, danach habe ich einen Roman über Spitzenklöpplerinnen erwartet, aber das war es absolut nicht. Der Roman war schon sehr düster und manchmal aucg brutal ja und auch nicht so ganz realistisch. Trotzdem hat mich die Geschichte fazieniert . Ich mag Romane in denen die Hauptperson mal nicht die wunderschönen, intelligente und liebenswürdige Blondine ist. Und das ist Falka Auge ja nun wirklich nicht. Sie ist durchweg unsympathisch und egoistisch.

Ich glaube der Roman ist nicht für jeden geeignet , wer gerne seichte historische Romane liest der ist hier falsch aber wer mal etwas anderes möchte der hat hier Spass.

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Veröffentlicht am 21.02.2018

Experimenteller Histo

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Ich glaube, ich hatte so einen Fall noch nie: Ich habe das Buch abgebrochen, kann/will es aber nicht schlecht beurteilen, denn eigentlich finde ich es faszinierend.

Es erzählt die Geschichte von Falka, ...

Ich glaube, ich hatte so einen Fall noch nie: Ich habe das Buch abgebrochen, kann/will es aber nicht schlecht beurteilen, denn eigentlich finde ich es faszinierend.

Es erzählt die Geschichte von Falka, die auf einer kleinen Insel aufgewachsen ist und als junges Mädchen nach Tondern gebracht wurde, um dort Spitze zu klöppeln.
Ihr Lebensweg macht immer wieder interessante Wendungen, man weiß nie so recht, wie es weitergehen wird.

Die Autorin hat einen ganz eigenen Schreibstil, zu Beginn musste ich mich da erst einmal hineinfinden, fand diesen Stil dann aber genau passend zu dem düsteren, furchtbaren Leben der Mädchen in der Spitzenfabrik. Das grauenvolle Leben dieser Mädchen, die als Arbeitssklaven auf unvorstellbare Weise dafür missbraucht werden, den Reichen hübsche Schleier und Spitzenkrägen zu klöppeln, wird mit diesem Stil ganz deutlich dargestellt.
Auch sonst spart die Autorin nicht mit grausigen Details und Absonderlichkeiten, die teilweise regelrecht beiläufig in Nebensätzen erwähnt werden. An manchen Stellen wurde mir beim Lesen beinahe schlecht und ich bin nun wirklich keine zartbesaitete Leserin.

Was hat aber nun zum Abbruch geführt?
Die Figuren bleiben für mich als Leserin nicht greifbar und sehr distanziert. Das wäre allein nicht entscheidend gewesen, aber die Handlung wird zunehmend merkwürdiger und abstruser. Ich hatte zunehmend den Eindruck, alle verfallen nach und nach regelrecht dem Wahnsinn, die Grenzen der Realität verschwimmen immer mehr und letztlich wurde es mir irgendwann zu merkwürdig.

Es handelt sich definitiv nicht um einen klassischen historischen Roman, wie ich ihn erwartet hatte. Das hätte gut sein können, denn das Buch sticht definitiv aus dem Genre hervor. Für mich war es allerdings zu experimentell und ich habe circa nach der Hälfte aufgegeben.

Veröffentlicht am 17.07.2017

historischer Roman oder Fantasie?

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Falka wächst auf einer kleinen Insel auf, doch als der Vater von einer Seefahrt nicht zurückkehrt, muss sie den sicheren Hafen der Heimat verlassen. Sie wird nach Tondern in die Fabrik zur Herstellung ...

Falka wächst auf einer kleinen Insel auf, doch als der Vater von einer Seefahrt nicht zurückkehrt, muss sie den sicheren Hafen der Heimat verlassen. Sie wird nach Tondern in die Fabrik zur Herstellung von Spitze verkauft. Ihre Geschichte spielt im ausgehenden 17. Jahrhundert in Dänemark. Falka wird gezwungen, sich den Gegebenheiten der Fabrik anzupassen und ihr Schicksal anzunehmen. Genau dies macht sie auch aber anders, als die Männer denken. Schnell wird Falka die beste Klöpplerin, die Tondern je gesehen hat, geschickt nutzt sie ihre Fähigkeiten, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.

Jelle Behnert erzählt hier eine ganz eigene Geschichte über das Leben einer jungen Frau und ihr schweres Schicksal. Die erste Hälfte dieses Romans hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Der Erzählstil hat es mir richtig angetan, ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Mit zielsicheren Worten beschreibt die Autorin Falka. Diese hat ein schweres Schicksal durchzustehen. Sie muss hart arbeiten, um zu überleben, dabei verliert sie aber nie ihre eigenen Ziele aus den Augen. „Liebe dein Schicksal“ ist ihr Motto und dies versucht sie auch, ihren Mitmenschen zu vermitteln. Sie hat damit Erfolg und die Menschen um sie herum können ihr einfach nicht widerstehen.

Am Anfang erzählt die Autorin nicht nur von Falka, sondern auch davon wie es im 17. Jahrhundert war zu leben und als Frau zu arbeiten. Schwer und Trostlos war es gerade für die jungen Frauen, die mehr Kinder waren und schwer in den Fabriken schuften mussten. Eigentlich war es kaum auszuhalten, davon zu lesen. Aber gerade der Charakter von Falka war es, der Licht und Hoffnung zu diesen Kindern gebracht hat. Genau darum musste ich immer weiter lesen und einfach wissen, wie sich ihr Schicksal wandeln würde. Leider geht dieser schöne historische Roman dann einen Weg, der wohl eindeutig in das Reich der Fantasie gehört.

Die Mädchen und allen voran Falka organisieren einen Aufstand und wehren sich gegen ihre Herren. Eigentlich eine logische Schlussfolgerung sollte man meinen, leider sind diese Beschreibungen und wie es nun weitergeht so weit her geholt, dass sie einfach nur noch unglaubwürdig wirken und so in einem historischen Roman, meiner Meinung nach, nichts zu suchen haben. Dieser Aufstand wird mit viel Brutalität beschrieben und zeigt alle grausame Härte, die ein Krieg mit sich bringt, leider hat es so einen Aufstand der Klöpplerin und die hier beschriebenen Folgen nie gegeben. Ein Nachwort, in dem Behnert erklärt was Fiktion und Wahrheit ist, gibt es hier nicht. Es wäre interessant gewesen zu erfahren, woher die Autorin ihre Inspiration zu diesem Roman genommen hat.

Auch wenn ich gerade die zweite Hälfte des Romans dem Reich der Fantasie zuordne, hat mir „Das Haus der schwarzen Schwäne“ gut gefallen. Es ist ein Roman mit viel Herzblut, mit Romantik auf seine ganz eigene Weise und einem Ende, welches zu Falka passt.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Sprachlich interessant, historisch eher weniger

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Falka wächst Ende des 17. Jahrhunderts in sehr ärmlichen Verhältnissen auf der Insel Fanø auf. Ihr Leben scheint vorbestimmt, sie wird ihren Vetter Peder heiraten und auf der Insel bleiben. Doch dann ...


Falka wächst Ende des 17. Jahrhunderts in sehr ärmlichen Verhältnissen auf der Insel Fanø auf. Ihr Leben scheint vorbestimmt, sie wird ihren Vetter Peder heiraten und auf der Insel bleiben. Doch dann kommt alles ganz anders und Falka landet in Willem Tondersens Klöppelfabrik in Tondern. Die Verhältnisse, in denen die Klöpplerinnen leben und arbeiten müssen, sind schrecklich, aber es gibt auch Freundschaft und Zusammenhalt unter den Mädchen.

Das wunderschöne Cover machte mir Lust, den Roman zu lesen, und zunächst fand ich ihn auch sehr interessant. Die Verhältnisse, in denen Falka leben muss, vor allem das Elend der Klöpplerinnen werden eindrücklich dargestellt und auch der historische Hintergrund schien mir interessant.

Nach etwa 100 Seiten jedoch ging der Roman in eine Richtung, die mir nicht mehr so sehr gefiel, er wurde zunehmend abstrus, Falka verlor immer mehr meine Sympathie und die Geschichte behagte mir auch immer weniger. Für mich wurde der Roman mit jeder Seite weniger historisch. Falka möchte ein Mädchenreich erschaffen, und das mit äußerst extremen Mitteln. Ihr Gedankengut ist stellenweise kaum nachzuvollziehen, für mich geht das schon ins geistig Ungesunde. Sicher ist gesellschaftliche Kritik angebracht, für mich jedoch nicht auf diese Weise, da es einfach immer unrealer wirkt. Das Historische tritt immer mehr in den Hintergrund, auch wenn immer mal wieder das politische Tagesgeschehen mit hineinspielt, jedoch nur am Rande. Ich erwartete einen gut recherchierten, interessanten und spannenden historischen Roman, der mich mit in seine Zeit nimmt. Das habe ich nicht bekommen.

Sprachlich ist der Roman interessant und besonders, wenn auch manchmal etwas anstrengend. Ich glaube, das war es aber im Wesentlichen, warum ich bis zum Ende dabei blieb.

Die Charaktere blieben mir durchgehend fremd, auch wenn man manchen recht gut kennen lernt, sie berührten aber nicht mein Herz und ich konnte – außer zu Anfang – kaum mit ihnen mitfühlen. Hin und wieder fesselte mich der Roman für einige Zeit schon, da wurde es interessant und manchmal sogar spannend – leider aber eben nur immer für ein paar Seiten.

Sehr gefehlt hat mir ein Nachwort. Ich hätte gerne gewusst, warum die Autorin diesen Roman geschrieben hat. Auch ein Glossar hätte dem Roman gut getan, manche Worte konnte ich mir ergoogeln, aber ich weiß bis heute nicht, was „gauchen“ bedeuten soll, ein Wort, das beinahe inflationär verwendet wird. Zum Googeln hat mich der Roman übrigens auch sonst gebracht, ich informierte mich über das Klöppeln, über die Insel Fanø (die tatsächlich Probleme mit Sandstürmen hatte), über den politischen Hintergrund usw. So habe ich immerhin meinen Horizont wieder etwas erweitern können, wenn auch nur indirekt durch den Roman.

Den Roman zu bewerten, fällt mir schwer, nach langem Überlegen vergebe ich 2,5 Sterne. Sicher wird auch dieser Roman Liebhaber finden, gerade sprachlich wird ihn manch einer genießen können. Wer allerdings einen interessanten und fesselnden historischen Roman lesen will, sollte nach einem anderen Buch greifen.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Unheil der Spitzen

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Dieser Roman spiegelt die Verhältnisse der damaligen Zeit gut wieder. Falka hat mich als Charakter sehr beeindruckt. Das Schicksal spielt ihr nicht gut mit, gerade hat sie ihren Vater und ihren Verlobten ...

Dieser Roman spiegelt die Verhältnisse der damaligen Zeit gut wieder. Falka hat mich als Charakter sehr beeindruckt. Das Schicksal spielt ihr nicht gut mit, gerade hat sie ihren Vater und ihren Verlobten verloren. Nun muss sie als Spitzenklöpplerin arbeiten, klingt schön, ist aber eine sehr schwere Arbeit für die Mädchen in der Fabrik. Die Mädchen werden schlecht behandelt, Fabrikbesitzer Tondernsen wird reich.
Doch dann probt sie den Aufstand und die Frauen schließen sich ihr an. Sie klöppeln Spitzen, die sehr viel Aufmerksamkeit erregen werden, aber leider auch den Tod bringen.
Der Umfang der Geschichte kann leicht abschrecken, doch liest man einmal los, möchte man gerne dranbleiben, auch wenn die leicht düster gestaltete Geschichte nicht jedermanns Geschmack zu sein scheint.