Cover-Bild Die Erleuchtung der Welt
Band der Reihe "Historische Romane im GMEINER-Verlag"
(13)
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 13.02.2019
  • ISBN: 9783839224281
Johanna von Wild

Die Erleuchtung der Welt

Historischer Roman
Heidelberg, 1427. Da Helenas Vater seine Schulden nicht bezahlen kann, verkauft er seine Tochter an einen Winzer als Magd. Dem Mädchen widerfährt Schreckliches auf dem Weingut und es flieht. Das Schicksal lässt Helena zur engsten Vertrauten von Prinzessin Mechthild von der Pfalz werden, und sie folgt ihr nach Stuttgart und Urach. Doch ihre Vergangenheit holt Helena ein, sie trifft eine falsche Entscheidung und die Freundschaft zu Mechthild wird auf eine harte Probe gestellt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2019

Ein Einblick in das Leben einer Frau, die ihrer Zeit voraus ist

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Historische Romane verführen leicht dazu, sich in die Vergangenheit zu wünschen und den rauen Alltag von damals zu verklären. Nicht so ganz einfach ist es, sich von der heutigen rationalen Welt in das ...

Historische Romane verführen leicht dazu, sich in die Vergangenheit zu wünschen und den rauen Alltag von damals zu verklären. Nicht so ganz einfach ist es, sich von der heutigen rationalen Welt in das Denken des späten Mittelalters einzufühlen. Johanna von Wild ist es recht gut gelungen, Gefühle und Empfinden sechs Jahrhunderte mit zurückzunehmen. Es fällt nicht schwer, sich mit Helena zu identifizieren, einer Tochter des Tagelöhners Wigbert im kurpfälzischen Neckargemünd. Aufgewachsen in einer Kate, die Mutter nach zahlreichen Geburten bei der Geburt des jüngsten Kindes verstorben, mit zwölf vom Vater wegen Spielschulden an den Winzer Cuntz Wengerter verkauft, flieht sie in ein Kloster, als er sie wiederholt zu vergewaltigen sucht. Verletzt aufgefunden, wird sie im Zisterzienser-Kloster Lobenfeld gesund gepflegt und in die Gemeinschaft aufgenommen. Neben der Beschäftigung mit den Kräuterpflanzen im Klostergarten arbeitet sie im Skriptorium als Illustratorin, wird im Lesen und Schreiben unterwiesen. Auf der Suche nach heilenden Kräutern im Wald begegnet sie dem Medizinstudenten Toman Ostheim. Auf dem Rückweg von einer Krankenbehandlung im Waisenhaus zu Dilsberg gerät sie in den über die Ufer getretenen Neckar, wird von ihm gerettet und zum Haus seines Vaters, des Kaufmanns Caspar Ostheim, gebracht. Beim Besuch des Kurfürsten Ludwig in der kleinen Stadt rettet Helena das Leben seiner zehnjährigen Tochter Mechthild vor dem Überrollen durch die Kutsche. Vier Jahre zuvor hatte sie Helena in Neckargemünd ein Püppchen zugeworfen, da es ihr ähnlichsah. Mechthild erinnert sich daran und Helena wird zur Festtafel geladen. Helena wird Spielgefährtin der Fürstentochter. Mehrfach kreuzen sich die Wege Helenas und ihres Vergewaltigers, der ihre Familie erpresst und ausnutzt. Als sie beim Festessen das Leben des Kurfürsten rettet, kann sie erreichen, dass Wengerter den Hof nicht mehr beliefern darf. Ihr Bruder erhält einen eigenen Hof und Vieh, den Status eines Freibauern. Mechthilds Hochzeit führt sie nach Stuttgart, dem Tod des Kurfürsten Ludwig führt zum Bruderzwist der Wittelsbacher Linien. Als Helena ihren Bruder besucht, wird sie erneut von Cuntz Wengerter überfallen und vergewaltigt. Mit Mühe entkommen sie und ihr Bruder Siegfried dem Niederbrennen des Hofs. Nach dem Tod ihres Mannes heiratet Mechthild den Habsburger Erzherzog und in der Folge entzweien sich Mechthild und Helena. Auf einer Pilgerreise nach Italien kann Helena ihre Heilkünste anwenden. Erneut begegnet sie Toman Ostheim. Drei Jahre nach der Entzweiung kommt es zur Wiederaussöhnung zwischen Mechthild und Helena. Die Sprache Johanna von Wilds ist sehr blumig, sodass Leser sich liebend gerne auf die Zeitreise in die Vergangenheit einlassen und in die Kunstfigur Helena einzufühlen vermögen. Der Autorin gelingt es meisterlich, dem Leser die verschlungenen Herrschaftsverhältnisse im Südwesten Deutschlands, wie auch die verwobenen Familienstrukturen mit ihren auffälligen Namensgleichheiten, geduldig zu vermitteln.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Mechthild von der Pfalz, eine „taffe“ Frau des 15.Jahrhunderts

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Ich lese zwar sehr gern historische Romane, jedoch so weit zurück in das 15.Jahrhundert habe ich mich bisher eher selten „verirrt“, aber für dieses Abenteuer wurde ich „fürstlich“ belohnt. Johanna von ...

Ich lese zwar sehr gern historische Romane, jedoch so weit zurück in das 15.Jahrhundert habe ich mich bisher eher selten „verirrt“, aber für dieses Abenteuer wurde ich „fürstlich“ belohnt. Johanna von Wild hat mit „Die Erleuchtung der Welt“ einen Roman geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in Spannung versetzt hat.
Wir erleben die Zeit 1425 – 1482 aus der Sicht von Helena, einer fiktiven Frau, deren Leben aber eng mit dem von Mechthild von der Pfalz verbunden ist. Mechthild (so nenne ich sie jetzt mal ganz despektierlich) war eine kurpfälzische Prinzessin und durch ihre Ehen Gräfin von Württemberg und Erzherzogin von Österreich – aber mir vor diesem Buch überhaupt nicht bekannt. Lt. Wikipedia war sie „eine der herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Spätmittelalters und eng mit der Bildungsbewegung des Frühhumanismus nördlich der Alpen verbunden, ohne jemals selbst an vorderster Front in Erscheinung getreten zu sein.“ Ja, daran nehmen wir in diesem Roman teil: sie regt ihren 2. Mann (Erzherzog Albrecht VI von Österreich) an, im damaligen österreichischen Freiburg im Breisgau eine Hochschule zu gründen, ihren Sohn Eberhard überredet sie zu einer Universität in Tübingen.
Aber die „trockenen“ Daten von Wikipedia werden von der Autorin in ihrer Geschichte um Helena und Mechthild mit „prallen“ Leben gefüllt, so dass ich als Leserin den Eindruck hatte, mich selbst bei Hof zu befinden. Wir lernen Mechthild und ihre Befindlichkeiten (alles, was die menschliche Natur so zu bieten hat) „persönlich“ kennen, können uns mit ihr freuen, leiden, überlegen, abwägen – manchmal einverständlich, manchmal kritisch.
Aber auch Helena führt ein eigenständiges Leben: hier erfahren wir deutlich, was Armut und „niederer Stand“ in der damaligen Zeit bedeutete, denn nur durch einen glücklichen Zufall kreuzen sich die Wege von Helena und Mechthild… und Helena wird Hofdame und Vertraute von Mechthild. Beide verbindet auch die Liebe zu Wissenschaft, Literatur, Musik und Kunst. Dank Helena erfahren wir einiges über den Gebrauch von Heilkräutern: es war faszinierend zu lesen, wie einige Krankheiten durch die richtige Benutzung der Arzneipflanzen geheilt werden konnten. Und quasi nebenbei entdecken wir, welche Revolution die Entdeckung des Buchdrucks darstellte, mussten doch Bücher jetzt nicht mehr mit der Hand abgeschrieben werden.
Wir erkennen die Verflechtungen von Staat und Kirche, sehen die damalige (untergeordnete) Stellung der Frauen quer durch alle Stände und Gesellschaftsgruppen, lesen über die Gerichtsbarkeiten, kurz: wir nehmen teil am Leben im 15. Jahrhundert in Süddeutschland / Österreich.
Die Autorin hat sehr richtig erkannt, dass sich „unsereiner“ nicht so gut mit den familiären Verflechtungen der Wittelsbacher, Württemberger und Habsburger auskennt, so dass ein Personenverzeichnis am Anfang und Stammbäume am Ende eine gelungene und wichtige Ergänzung darstellen.
Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich es schon während des Lesens gekauft und verschenkt habe (etwas, was ich sonst nie mache!) und habe eben – während des Schreibens dieser Rezension eine Rückmeldung per SMS von der Freundin bekommen. „Außerdem habe ich das wunderschöne Buch genossen. Hat mir toll gefallen. Wieder so taffe Frauen, ohne die es die heutige Gleichberechtigung nicht gäbe.“ Tja, eigentlich hätte das als Rezension doch vollkommen gereicht…
Deshalb schließe ich mich den Worten meiner Freundin an und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 23.03.2019

Faszinierender Roman

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Die Geschichte der Mechtild von der Pfalz zusammengebracht mit der fiktiven Helena ist ein rundum gelungener historischer Roman.

Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Die sehr junge Helena ist ...

Die Geschichte der Mechtild von der Pfalz zusammengebracht mit der fiktiven Helena ist ein rundum gelungener historischer Roman.

Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Die sehr junge Helena ist ein Kind ihrer Zeit, sie wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und ist den Zwängen ausgesetzt, die sie in ihr Schicksal führen. Misshandelt und vergewaltigt in jungen Jahren scheint ihr Lebensweg vorbestimmt. Der starke Charakter lässt sie jedoch nicht verzagen und mutig einen Ausweg finden.

Ein neuer Lebensabschnitt bringt sie mit Mechtild von der Pfalz zusammen. Überraschende Wendungen kennzeichnen diese Zeit im Leben von Helena. Neue Bekanntschaften und das Zusammentreffen mit Figuren aus ihrem früheren Leben sorgen für jede Menge Spannung. Zudem gibt viele interessante historische Details wie die Reformen der Klöster, der Stellenwert der Kirche sowie das unterschiedliche Leben der verschiedenen Stände. Auch die Verbindungen, problematischen Verknüpfungen und das Leben der adligen Familien wird wunderbar dargestellt.
Dann kommt es zum Bruch zwischen Mechtild und Helena, wodurch diese ihre Reise nach Italien antreten kann, wo sie ihre erste große Liebe wieder trifft – eine tolle Wendung. Und schließlich der lange Weg zur Versöhnung mit Mechtild – sehr realistisch dargestellt. Mit der Gründung der Universität in Tübingen schließt sich dann der Kreis des historischen Anteils.

Das Einfügen einer Sage ist interessant und absolut in die Geschichte passend. Mechtild war eine erstaunliche Persönlichkeit, die sich in Zeiten durchzusetzen wusste, in denen Frauen noch sehr unterdrückt waren. Durch den flüssigen Schreibstil ist die Geschichte leicht zu lesen und man mag das Buch gar nicht zur Seite legen. Starke Frauenfiguren tragen zum Gelingen der
Geschichte bei. Zudem ist sie wunderbar recherchiert und absolut plausibel zusammengefügt. Ein historischer Roman, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Zwei starke Frauen der Geschichte

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Heidelberg 1427-Helenas Mutter stirbt bei der Geburt ihres Bruders-der misgebildet zur Welt kommt.Der Vater bringt das Baby in den Wald und überläßt es sich selbst.Die Mutter stirbt an Blutungen die sich ...

Heidelberg 1427-Helenas Mutter stirbt bei der Geburt ihres Bruders-der misgebildet zur Welt kommt.Der Vater bringt das Baby in den Wald und überläßt es sich selbst.Die Mutter stirbt an Blutungen die sich nicht mehr stillen lassen.Helena und ihre Geschwister sind geschockt.Der Vater trinkt immer mehr und verspielt das letzte Geld.Helena die sich um den Haushalt und ihre Geschwister kümmert-versucht alles um sie durch zubringen.Dann kann der Vater seine Schulden bei einem Winzer nicht mehr bezahlen und er verkauft ihm seine Tochter.Da passiert Helena Schreckliches,sie kann gerade noch fliehen.Helena findet Unterschlupf in einem Kloster,sie lernt die Kräuterheilkunde.Ihr wertvollster Besitz ist eine kleine rothaarige Puppe -die sie an einer Kette um den Hals trägt.Die hat ihr die vor vielen Jahren Prinzessin Mechthild von der Pfalz aus dem Wagen zugeworfen-weil das Püppchen so rote Haare hat ,wie Helena.Prinzessin Mechthild und Helena ahnen nicht das sich ihr Schicksale ein lebenlang verbindet….

Die Autorin Johanna von Wild hat einen sehr spannenden und gut recherierten Roman geschriebenDie sehr schönen ,anschaulichen Beschreibungen haben mich als Leser ins 15.Jahundert versetzt.An der Seite Helenas habe ich alles was sie durchmachte mitgemacht.Ob Freut oder auch Leid-ich hatte immer das Gefühl an ihrer Seite zu sein.Viel zu schnell war für mich das Buch zu Ende.

Ich gebe 5 Sterne-gerne hätte ich aber auch mehr gegeben.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Grandiose Geschichtsstunde

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Der Roman erzählt die Geschichte von Helena erzählt. Deren Leben gerät mit dem Tod der Mutter aus den Fugen gerät. Der Vater verspielt sein Geld und verkauft seine eigene Tochter an einen reichen Winzer. ...

Der Roman erzählt die Geschichte von Helena erzählt. Deren Leben gerät mit dem Tod der Mutter aus den Fugen gerät. Der Vater verspielt sein Geld und verkauft seine eigene Tochter an einen reichen Winzer. Doch dieser ist brutal und grausam und Helena flieht...

Das Schicksal führt Helena an die unterschiedlichsten Schauplätze des Mittelalters und lässt sie zur engen Vertrauten der jungen Prinzessin Mechthild von der Pfalz werden. Doch auch die Vergangenheit holt sie immer wieder ein.

Der Roman führt den Leser durch die Welt des Mittelalters und erzählt leicht und schillernd das Leben dieser Zeit. Er ist toll recherchiert und dabei aber nie landgweilig. Ganz im Gegenteil die Erleuchtung der Welt ist spannend und packend.