Cover-Bild Jetzt, Baby
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8,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Lyrik, Poesie
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 17.10.2016
  • ISBN: 9783442485680
Julia Engelmann

Jetzt, Baby

Neue Poetry-Slam-Texte
Seit ihr Slam „One Day“ ein sensationeller Interneterfolg wurde, fängt Julia Engelmann wie keine andere das Lebensgefühl einer ganzen Generation ein. Ob auf der Bühne performt oder auf Papier gedruckt – ihre Texte sind mitreißend, ehrlich und berührend. So auch in ihrem neuen Buch: Mit ihrem einzigartigen Sound und ihrer besonderen Sprache schreibt sie darüber, wie wir unser Glück in die Hand nehmen, Träume wahr machen und uns dabei treu bleiben. Lass uns Glücksmomente feiern, im bunten Konfettiregen tanzen und das Leben leben – jetzt, Baby!

Ausstattung: mit farbigen Illustrationen

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2017

Ein Mix aus Melancholie, Trauer, Hoffnung und Freude.

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Zunächst möchte ich ein großes Lob für die optische Gestaltung aussprechen. Nicht nur das Umschlagsdesign, sondern auch die niedlichen kleinen Illustrationen peppen die Texte auf und sind das Sahnehäubchen ...

Zunächst möchte ich ein großes Lob für die optische Gestaltung aussprechen. Nicht nur das Umschlagsdesign, sondern auch die niedlichen kleinen Illustrationen peppen die Texte auf und sind das Sahnehäubchen auf dem literarischen Kuchen.

Der Einstieg ins Buch war melancholisch und düster. Auch danach hatte ich das Gefühl, dass die folgenden Texte nicht unbedingt Hoffnung machen werden, sondern eher Besorgnis und zugleich Verständnis auslösen.
Doch der Charakter, die Farbe der Texte änderte sich zunehmend
Während „Höhenangst“ noch bedrückend klang, gab „Grapefruit“ Hoffnung.

„Ich wollte immer wie die anderen sein – nur dass das absolut nichts bringt
und dass das absolut nicht geht, weil es die anderen ja schon gibt.
Der Tag, an dem das klar war, war für mich der erste Neubeginn.
Heute kann ich sagen, dass ich meine beste Freundin bin.
[…]
Die Zeit vergeht zu schnell, um den Gedankenmonstern zu verfallen,
und was du denkst – ganz generell -, ja, das entscheidest immer du allein.“
(Grapefruit)

Darauffolgende Texte wirkten sogar unbeschwert. „Um drei am Eck“ sorgte dafür, dass ich am liebsten meine Sachen gepackt hätte und mitgefahren wäre. Er vermittelte Freundschaft & Abenteuer. Leichtigkeit. Mut.

„Das Leben ist ein D-Zug, lass mal lieber aussteigen,
Wenn wir hier nichts reißen, dann müssen wir halt ausreißen.
[…]
Und bitte ruft uns nicht an, denn wir haben keinen Empfang.
Wir sind nicht verloren, wir sind nur woanders.
Wir passen auf uns auf, also macht euch keine Sorgen.
Wir kommen ja wieder, nur vielleicht lieber morgen.“

Bei „Meine Stimme“, wo Julia Engelmann verdeutlichte, dass jeder seinen eigenen Beitrag für ein besseres Ganzes leisten kann, hatte ich dann kurzzeitig das Bedürfnis, das Fenster aufzureißen und die Botschaft herauszurufen:

„Wenn ein Korn zu Boden fällt, wird niemand es fallen hören.
Doch fallen viele simultan, wird der Lärm die Ruhe stören.“

Nachdenklich stimmte mich „Stressed Out“, wo die Gesellschaft und damit einhergehende Probleme und Gefahren dargestellt wurden. Die Autorin bediente sich bekannten Beispielen zu Themen wie Schnelllebigkeit, Gefallen-wollen, Streben nach Fitness, berufliche Anforderungen, Deadlines und Idealen. Ich fühlte mich manchmal ertappt, musste aber auch schmunzeln.
Ich nahm ihre Zeilen nicht allzu ernst, aber ich nahm sie wahr.
Und sie schafften es, mich dazu zu bringen, verschiedene Aspekte zu hinterfragen.
Die Texte sind kurzweilig, aber in ihrer Kürze tiefgründig.

„Wir sind verunsichert. Woran sollen wir glauben?
Wir haben wirklich viel. Außer allem, was wir brauchen.
Wir jagen falsche Ideale, und das ist unser Problem.
Wir haben falsche Werte, da geht es nicht um Gluten.“

Auch das kurze Outro beinhaltete eine schöne, hoffnungsvolle, mutmachende Botschaft, die ich potentiellen Lesern aber nicht vorweg nehmen möchte.

Ich werde "Jetzt, Baby" auf jeden Fall noch öfters in die Hand nehmen und darin stöbern.

Fazit
Ein wirklich tolles, kleines Buch voller schöner poetischer Texte. Es ist ein Mix aus Melancholie, Trauer, Hoffnung und Freude. Julia Engelmann bedient sich einer metaphorischen Wortgewalt, die kurzweilig, aber trotzdem tiefgründig ist und zum Nachdenken & Träumen anregt.

Vielen Dank an Randomhouse & Goldmann für das Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 11.11.2017

Poesie der Gegenwart: Tiefsinnige, nachdenkliche und melancholische Poetry

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"Wenn ein Korn zu Boden fällt, wird niemand es fallen hören. Doch fallen viele simultan, wird der Lärm die Ruhe stören." Zitat Seite 84

Für mich ist diese Textsammlung eine große Überraschung, bislang ...

"Wenn ein Korn zu Boden fällt, wird niemand es fallen hören. Doch fallen viele simultan, wird der Lärm die Ruhe stören." Zitat Seite 84

Für mich ist diese Textsammlung eine große Überraschung, bislang habe ich von Julia Engelmann noch nichts gelesen.

Sie kann wunderbar mit Sprache umgehen, sie ist ein Slam Talent, das steht außer Frage. Die Texte haben mich teilweise berührt und zum Nachdenken angeregt. Sie regen an, sich selbst näher kennenzulernen und andere mehr wertzuschätzen. Die Autorin möchte ihre Leser/Hörer dazu animieren, jetzt zu leben, nicht über das Leben nachzudenken, wie es sein könnte, sondern es jetzt zu geniessen und wertzuschätzen. Ich bin total erfreut über die frische Ausdruckskraft dieser Texte und darüber, wie Julia die Literaturwelt der Gegenwart aufmischt und frischen Wind hinein bringt.

Mir gefallen die schönen Texte, es gibt viel Tiefsinn zu entdecken und Hauptthema ist das Erwachsenwerden, die Familie, der Bruder, doch wo ist der Freund?
Auch die Reime machen Spaß und lassen sich locker lesen.
Im Text: "Vorbelastet" hat Julia Engelmann geschickt Klassiker der deutschen Dichtkunst eingebaut. Dieser Text scheint aber nicht spontan geslammt worden zu sein, hier bedarf es ein wenig Vorbereitung, um Textpassagen vom Erlkönig oder Faust mit unterzubringen. Die Ausarbeitung ist hier total gelungen wie ich finde.

Auch "Höhenangst" ist ein sehr schöner Text und in "Luna" werden Lebensfragen der jungen Generation deutlich gemacht. Sie kommen von Herzen und man kann auch als Mensch in mittleren Lebensjahren für sich noch viele Gefühle und Denkanstösse daraus entnehmen.

"Die Ballade vom König"
"Hier stehe - ich bin ein einsamer König. Ich bin unendlich reich,und das nützt mir so wenig. Kein Gast kann herein, mein Olymp ist ein Käfig. S. 56

Sehr umfangreich, dabei anrührend und schön macht Julia Engelmann hier deutlich, wie man im Goldenen Käfig nicht glücklich ist.

"Outro"
"...Bleibst du bei dir selber, dann passieren die besten Sachen. Lass dich überraschen, all die Wunder werden groß." Zitat S. 115
Gefällt mir sehr gut und ist ein schönes Ende für dieses erstaunliche Büchlein.

Die Texte verbreiten einen angenehmen Tiefsinn, sie sind voller Melancholie und Freude und alle sehr verschieden. Es empfiehlt sich, immer mal einen einzigen Text zu lesen und dann nachsacken zu lassen.
Es geht um Loyalität, die Liebe zur Familie, den Glauben an sich selbst und um die Quarterlife-Crisis. Das Fehlen von Texten über die große Liebe oder Leidenschaft hat mich erstaunt. Ich nehme mal an, diese Themen sind eher Inhalt der Vorgängerbände.


Diese Texte geben den Zeitgeist der jungen Generation wieder, beschäftigen sich aber auch mit der Liebe alter Menschen.

Dieses Büchlein kann berühren und zum Nachdenken anregen, es kann aber auch einfach nur unterhalten. Nicht nur für Poetry Slamer eine schöne Lektüre.

Veröffentlicht am 22.11.2016

Julie Engelmann, wie man sie kennt: einfühlsam und poetisch…

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„Ich bin nur ein kleines Korn,
mich wird keiner fallen hören.
Doch fallen wir alle simultan,
wird der Lärm die Ruhe stören.“ (Seite 88)

Julia Engelmann ist wohl den meisten Menschen durch ihren Poetry-Slam ...

„Ich bin nur ein kleines Korn,
mich wird keiner fallen hören.
Doch fallen wir alle simultan,
wird der Lärm die Ruhe stören.“ (Seite 88)

Julia Engelmann ist wohl den meisten Menschen durch ihren Poetry-Slam an der Bielefelder Universität bekannt. Damals hat sie mich mit ihren Texten gleich gefangen genommen. So war es klar, dass ich mir ihr aktuelles Buch auch gleich zu Gemüte fügen musste. Und gleich verliebte ich mich in die reduzierten aber auch aussagekräftigen Illustrationen. Die Texte sind wieder einfühlsam verfasst, wobei das dritte Werk der Reihe es schwer hat, gehen ihr Debüt anzutreten.

Julia Engelmann ist gebürtige Bremerin und 1992 geboren. Das Video vom Bielefelder Hörsaal-Slam wurde im Netz milionenfach gesehen und verbreitete sich in einem wahnsinnig schnellen Tempo. Bereits drei Werke sind seit 2014 von ihr veröffentlicht worden: "Eines Tages, Baby" (2014), "Wir können alles sein, Baby" (2015) und "Jetzt, Baby" (2016). Julia Engelmann schreibt poetische Texte mit einer jugendlichen Frische.

"Ihr wolltet meine Fantasie,
und wir fiel das Träumen schwer.
Und jetzt wollt ihr meine Wahrheit,
das erschreckt mich noch viel mehr." (Seite 27)

"Jetzt, Baby" behandelt die Tücken des Erwachsenwerdens. Die Ängste, die einem die Zukunft machen kann. Und so verschafft Julia Engelmann sich mit ihrer Leisen Stimme auch in diesem Werk wieder Gehör. Werte, Wertschätzung und das Miteinander sind zentrale Themen, die die Autorin nach wie vor behandelt Ihre Texte regen zum Denken an. So setzt Julia Engelmann sich mit ihrem eigenen Ich auseinander, schildern ihre Selbstzweifel. Ihr Poetry-Slam Text „One Day“, welcher in ihrem ersten Buch veröffentlicht wurde macht es Julia Engelmann wirklich schwer, sich dem anzuschließen, oder es gar zu toppen. Aber in dem vorliegenden Werk gibt es, neben für mich eher unspektakulären Texten, auch einige schöne Schätze, wie zum Beispiel „Erwachsensein feat. Quarterlife-Crisis“ und „Luna“, zwei Texte, die mich berührt haben.

Julia Engelmann hat in einer wirklich kurzen Zeit drei Werke veröffentlicht. Vielleicht war das etwas zu viel des Guten. Wo sich im ersten Buch noch ein Juwel an das andere reiht, gibt es in ihrem neusten Werk zwar noch einige gute Texte, aber viele von ihnen haben mich nicht wirklich erreicht. Ich hatte den Eindruck, dass ein paar Reime fehlten, und ihr „jugendlicher Flow“ vielleicht etwas auf der Strecke geblieben ist. Alles in allem ist es aber wieder ein schönes Buch, welches mich zum Nachdenken angeregt hat und den Leser in eine andere Sphäre versetzt.

"Bleib du bei dir selber,
dann passieren die besten Sachen. […]
Das hier ist kein Ende,
es geht gerade erst richtig los." (Seite 115)

Veröffentlicht am 23.10.2016

Schöne Texte

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Nachdem ich bereits "Eines Tages, Baby" und "Wir können alles sein, Baby" von Julia Engelmann gelesen habe und dabei oftmals sehr skeptisch aufgrund einiger Texte war, war ich umso entspannter auf ihr ...

Nachdem ich bereits "Eines Tages, Baby" und "Wir können alles sein, Baby" von Julia Engelmann gelesen habe und dabei oftmals sehr skeptisch aufgrund einiger Texte war, war ich umso entspannter auf ihr neuestes Werk "Jetzt, Baby", welches ebenfalls Poetry-Slam Texte beinhaltet. Hier muss ich sagen, dass ich "Jetzt, Baby" als bislang beste Textsammlung empfinde, da mich die Texte stellenweise sehr berührt und zum Nachdenken angeregt haben.

„Jetzt, Baby“ besteht aus zahlreichen Texten und Illustrationen von Julia Engelmann, die sich bei der Ausarbeitung des Buches wieder einmal wirklich große Mühe gegeben hat. Ich muss zwar sagen, dass ich auch hier einige Texte wieder als sehr kommerziell und zu durchdacht empfunden habe, allerdings muss ich auch sagen, dass mir sehr viele Texte sehr zugesagt und aus dem Herzen gesprochen haben, sodass man aus den Texten definitiv einiges mitnehmen kann.

Positiv ist auch, dass die Texte sich mittlerweile deutlich erwachsener und reifer lesen. Julia Engelmann hat zwar immer eine gewisse Tiefe in ihre Texte gelegt, allerdings empfand ich diese weitaus tiefgründiger als ihre bisherigen Veröffentlichungen. Dazu fand ich die Themen wie Geschwisterliebe, Loyalität und die Akzeptanz, dass die Zeit vergänglich ist, sehr interessant und bin froh, dass das Thema "Liebe" hierbei nicht allzu stark im Vordergrund liegt, sondern sich die Autorin eher mit Themen auseinandersetzt, die in der heutigen Zeit kaum noch zählen.

Wunderschön ist wieder einmal die Aufmachung des Buches. Obwohl dies wieder relativ dünn ist, hat man sich dennoch wieder sehr viel Mühe gegeben. Dies fängt mit der Covergestaltung an und endet mit den Zeichnungen im Buch, die gut zu den einzelnen Texten passen. Die Kurzbeschreibung ist wieder einmal schwammig, allerdings habe ich hierbei auch nicht allzu viel erwartet, da man die Texte schließlich nicht vorweg nehmen kann.

Kurz gesagt: "Jetzt, Baby" ist für mich die bislang beste Textsammlung von Julia Engelmann, die mich mit ihren Texten berühren und zum Nachdenken anregen konnte. Ich bin somit begeistert und freue mich bereits auf weitere Werke von ihr.