Cover-Bild You'd be Home Now
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendbuch E-Book
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 27.03.2024
  • ISBN: 9783733606206
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kathleen Glasgow

You'd be Home Now

Der neue bewegende Jugendroman von BookTok-Autorin Kathleen Glasgow
Maren Illinger (Übersetzer)

»Joe war mal cool. Jetzt ist er nur noch irgendsoein drogenabhängiger Loser.«
Emmy steht in einer der Kabinen der Mädchentoilette und weint. Sie weiß, dass ihr großer Bruder Joey viel mehr ist als das. Joey ist derjenige, der ihr das Fahrradfahren beigebracht hat, weil ihre Eltern ständig arbeiten mussten. Joey saß stundenlang mit ihr in der Bettlakenhöhle, und hörte ihr beim Vorlesen zu, selbst als er schon viel zu alt dafür war. Joe zeigte ihr, wie man Rührei macht und ließ sie zugucken, während er malte. Bis zu dem Tag, an dem Emmy an seine Zimmertür klopft und Joey mit kalter Stimme sagt: »Geh weg.«
Ein Roman darüber, dass kein Mensch nur gut ist oder nur schlecht ... sondern mindestens beides. Von der »New York Times«- und »SPIEGEL«-Bestsellerautorin sowie der TikTok-Sensation »Girl in Pieces« − das neue bewegende Jugendbuch von Kathleen Glasgow. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Ein absolutes Lesehighlight

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Emmy, die kleine Schwester von Joey, hatte genau wie er ein schweres Schuljahr. Während Joey sich vom Mädchenliebling in einen Kiffer und Junkie entwickelte, ist Emmy damit beschäftigt ihr und ...

Emmy, die kleine Schwester von Joey, hatte genau wie er ein schweres Schuljahr. Während Joey sich vom Mädchenliebling in einen Kiffer und Junkie entwickelte, ist Emmy damit beschäftigt ihr und Joey Leben oben zu halten. Bis ein Unfall alles verändert.

Was für eine Wahnsinnsstory, zu Beginn wusste ich noch nicht wohin sie führt, es begann mit dem Unfall und Joeys Drogenabhängikeit. Während Joey in eine Entzugsklinik kam versuchte Emmy den Sommer zu überstehen. Sie hatte Schmerzen an ihrem Knie und Schmerzen in ihrem Herzen. Denn nicht nur dass sie Angst hatte Joey wieder an die Drogen zu verlieren ,war da auch noch ihr Nachbar, mit dem sie sich heimlich getroffen hat.
Mich hat Emmys Geschichte sehr berührt. Sie wurde in der Schule vernachlässigt, hatte keine Freunde, ihre Mutter war fruchtbar streng und doch tat Emmy alles für ihren Bruder.
Am Ende gab es noch ein paar private Worte der Autorin, die mich wirklich sehr berührt haben.
Dieses Buch sollte wirklich jeder lesen. Ein absolutes Lesehighlight.

Veröffentlicht am 10.04.2024

Es hat mich sehr berührt

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HÖRBUCHREZENSION

Zum Hörbuch:

Emmy hat einen großen Bruder, Joey, und eine große Schwester, Maddy. Beide sind bzw. waren in der Highschool sehr beliebt. Joey ist es mittlerweile nicht mehr, ...

HÖRBUCHREZENSION

Zum Hörbuch:

Emmy hat einen großen Bruder, Joey, und eine große Schwester, Maddy. Beide sind bzw. waren in der Highschool sehr beliebt. Joey ist es mittlerweile nicht mehr, denn Joes hat ein Drogenproblem. Als nun auf einer Fahrt nach einer Party ein Unfall passiert bei dem drei Teenager schwer verletzt werden und eine Mitschülerin sogar ums Leben kommt ist es für Emmy schwer wieder zurück zur Schule zu gehen. Ihr Bruder war über den Sommer in einer Entzugsklinik, sie lag mit verletzten Knie im Krankenhaus.


Meine Meinung:

Was für ein Hörbuch, was für eine Familie. Die Mutter machtbesessen, der Vater Arzt im Krankenhaus und nie zuhause. Die große Schwester auf dem College und Emmy soll ihren Bruder überwachen, damit er keine Drogen mehr nimmt. Dass das nicht gutgehen kann ist ziemlich klar, aber was für Probleme und Ängste Emmy hat, wird mit jeder Minute noch klarer, noch verständlicher. Emmy und Joey haben mein Mitgefühl.
Mich hat die Story sehr berührt, ich musste am Ende tatsächlich ein bisschen weinen, vor allem als ich das Nachwort der Autorin gehört habe.
Eine Wahnsinnsstory, eine ganz tolle Sprecherin, die die Emotionen sehr gut rüberbrachte und einfach eine Story, die zum Nachdenken anregt. Nicht einfach, aber absolut sensationell erzählt. Dürfte ein Jahreshighlight werden und ist absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 31.03.2024

Emotional mitreißend

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Man könnte meinen, Emmys Leben wäre einfach: Sie hat praktisch perfekte Noten und dank dem Reichtum ihrer Familie lebt sie in einem wunderschönen Haus. Aber unter der Oberfläche brodelt es gewaltig und ...

Man könnte meinen, Emmys Leben wäre einfach: Sie hat praktisch perfekte Noten und dank dem Reichtum ihrer Familie lebt sie in einem wunderschönen Haus. Aber unter der Oberfläche brodelt es gewaltig und auf der Highschool wird jede Schwachstelle geradezu ausgebeutet. Und Emmys (offensichtliche) Schwachstelle ist ihr Bruder Joey, der gerade aus der Entzugsklinik zurückkommt.
Nach „How to Make Friends with the Dark” ist das nun schon mein zweites Buch von Kathleen Glasgow, und auch dieses hat mich wieder komplett mitgerissen. Die Bücher der Autorin sind vom Aufbau her nicht unbedingt geradlinig geschrieben und es gefällt mir, dass man nicht wirklich weiß, wohin sie einen eigentlich führen will und wie wohl alles ausgehen wird.
Ich mag außerdem, wie menschlich und real sie ihre Charaktere schreibt, Hier gibt es keine perfekten Figuren, alle haben ihre Licht- und Schattenseiten.
Inhaltlich ist diese Geschichte nicht ohne und Wohlfühlmomente gibt es nicht allzu viele. Mich hat sie emotional auf jeden Fall sehr gepackt – und ich denke, das ist bei diesem Thema auch gut so.
Fazit: Ein unter die Haut gehender Jugendroman über Drogensucht und was es bedeutet, wenn ein Familienmitglied betroffen ist. Von mir gibt es eine absolute Lese- bzw. Hörempfehlung, nicht nur für Jugendliche.

Veröffentlicht am 27.03.2024

Wichtiger Jugendroman, der die Opioidkrise und Abhängigkeit voller Emotionen and die Jugend richtet

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Wow. . . Das war . . . heftig. . . Doch bevor ich zu meinen Gefühlen und der Geschichte komme, hier noch ein paar Hintergrundinfos warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

Seit fast einer Dekade ...

Wow. . . Das war . . . heftig. . . Doch bevor ich zu meinen Gefühlen und der Geschichte komme, hier noch ein paar Hintergrundinfos warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

Seit fast einer Dekade habe ich ein unerklärliches aber genauso unstillbares Interesse am Thema Drogen, Drogenkonsum und alle möglichen Aspekte davon. Denn gesellschaftlich ist immer noch ein starkes Stigma drauf und ich überlege mir gerne, wie man diese Erfahrung und diese Sucht für Betroffene einfacher machen könnte. Aber als Einzelperson kann ich leider nicht viel bewirken.

Als Biologin interessiert mich aber auch der biologische und chemische Aspekt von Drogen. Was bewirken sie eigentlich in unserem Körper? Wie wirken sie auf langzeit? Und das wahrscheinlich am wenigsten untersuchte Thema habe ich mir vor einigen Jahren als Thema meiner vorwissenschaftlichen Arbeit ausgesucht: Wie wirkt sich Drogenkonsum während der Schwangerschaft aufs Kind aus? Es war eine sehr intensive Zeit, diese Arbeit zu schreiben, aber wie man sieht, begleitet mich dieses Thema schon sehr lange.

Weil in der Unterhaltungsliteratur Drogenkonsum ein kleines Tabuthema ist, aus Angst, dass die Jugendlichen dadurch animiert werden sie auszuprobieren, bin ich sehr dankbar, dass ich dieses Buch vorablesen durfte und die Verarbeitung des Themas in diesem Buch analysieren darf. Denn eines schon vorweg: Dieses Buch ist so viel mehr als nur Drogensucht.

Cover



Das Cover ist schlicht gehalten und passt mit den Covern der anderen Bücher der Autorin sehr gut zusammen, da der Stil ähnlich ist. Die Pillen, die die Os ersetzen sind ein thematisch passender Touch und die Schrift des Titels sieht sehr danach aus, als ob man mit einem Wachsmalstift geschrieben hätte. Beim Lesen des Buches kann man vielleicht eine kleine Referenz erkennen. Trotz der Schlichtheit ist das Cover sehr ansprechend und lässt schon eine tiefere Message im Buch vermuten.

Inhalt



Eine Party, eine Nacht, ein Unfall und ein Todesopfer. So hat alles seinen Lauf genommen. Emorys Bruder Joey wird danach in eine Klinik geschickt, um aus seiner Drogensucht herauszukommen. Doch Emmy selbst ist nicht ohne Schaden davon gekommen, denn nicht nur ihr Knie schmerzt. Die Folgen des Unfalls sind so viel größer als die körperlichen Schmerzen, die Joey und Emmy empfinden, denn auch ihr soziales Leben in der Highschool wird stark von dem Ereignis beeinflusst. Erzählt aus der Sicht von Emory bekommt man einen Einblick in das Leben einer Teenagerin, die viel mehr Verantwortung trägt, als sie in ihrem Alter sollte.

Meine Leseerfahrung



Schon von Beginn an, weckt das Buch intensive Emotionen. Denn man wird als Leser direkt in die Unfallsituation geworfen und alles was danach kommt; der Krankenhausaufenthalt, die Schmerzen und all die Gefühle von Emory angesichts des Entzugs ihres Bruders Joey.

Die Beziehung der beiden ist wirklich etwas Besonderes. Sogar die älteste Schwester Maddie erkennt das. Emmy und Joey stehen sich sehr nahe und unterstützen sich gegenseitig. Doch mit der Zeit erkennt man, dass der Einsatz von Emmy viel höher ist, weil sie in gewisser Weise seit Jahren dazu konditioniert wurde auf ihren Bruder aufzupassen. Sie wusste von Joeys Abhängigkeit und hat versucht ihn und seine schulischen Leistungen über Wasser zu halten, damit das ja niemandem auffällt.

Und hier kommt der Teil, der jeden Leser wütend machen sollte. Mein persönlicher Bezug dazu ist, dass ich in Emmys Alter genau die gleiche Sache erlebt habe und ein sehr starkes Verantwortungsgefühl für die Situation zu Hause oder meinen Bruder, seine Erziehung und seine schulischen Leistungen hatte. Jetzt, nach einigen Jahren in Therapie, wird mir immer mehr bewusst, dass es nicht meine Aufgabe und nicht meine Verantwortung war, mich darum zu kümmern. Und Emmys ist es auch nicht.

Es ist die Aufgabe der Eltern. Was ist mit ihnen? Und dabei macht es keinen Unterschied, welche anspruchsvolle Arbeit sie ausüben. Wenn man sich für Kinder entscheidet, dann trägt man die Verantwortung sich um sie zu kümmern. Denn das Verhalten von den Eltern bringt einen zur Weißglut. Der Vater flieht in die Arbeit um sich nicht mit dem Drogenproblem des Sohnes auseinanderzusetzen und die Mutter ist einfach nur eiskalt. Sie übt auf Joey als auch auf Emory Druck aus, stellt Regeln auf und dirigiert sie autoritär herum als wären sie Sklaven. Es macht wirklich wütend, dass die Eltern den beiden passiv ständig vermitteln, dass sie nicht genug sind, wie sie sind.

Da wundert man sich nicht, dass Emmy sich unsichtbar fühlt. Ihr werden die Flügel abgeschnitten in einer Lebensphase, in der das Wichtigste ist, sich selbst zu finden und herauszufinden wer man sein will. Doch Emmy wird die Verantwortung für Joeys Wohlergehen aufgebürdet indem sie als seine Aufpasserin eingesetzt wird. Sicherlich kann jeder von uns dieses Gefühl unsichtbar zu sein nachempfinden.

Durch dieses wird auch das Verlangen endlich gesehen zu werden viel zu nachvollziehbar. Die Sache mit Gage ist schön in der Fantasie aber sich verstecken zu müssen, ist echt kein tolles Gefühl. Persönlich habe ich mich auch mal in der Situation von Emmy (mit den Fotos, nur dass es bei mir nie soweit wie im Buch gekommen ist) wiedergefunden und dieses irrationale Handeln ist sehr plausibel in diesem wirren Gefühlschaos. Sie tut einem echt leid als alles in Flammen aufgeht. Doch nicht nur Gage ist ein Versuch diese Leere zu füllen, denn in solchen verzweifelten Momenten fängt man selbst auch an in riskantem Verhalten teilzunehmen. Emmys Verhalten (ohne zu spoilern was sie genau macht) ist nur ein weiterer Versuch Etwas zu fühlen aber gleichzeitig auch ein Ruf nach Aufmerksamkeit und Hilfe.

Auf der anderen Seite kann man Joeys Handeln auch nachvollziehen. Durch meine Erfahrung mit meinen mentalen Krankheiten, hat es mich aufgeregt, dass Joey eine ganze Liste voller Regeln vorgelegt bekommt und neben der Schule noch arbeiten muss. Das hat nichts mit Struktur oder Disziplin zu tun, denn Joey ist schon in einem fragilen Zustand und sollte mit Liebe und Unterstützung überhäuft werden und nicht mit Regeln. Da Versagen wieder die Eltern in dem sie ohne Erfahrung behaupten, sie wüssten alles und nicht zuhören. Dazu fliehen sie sich in Arbeit, damit sie sich dem Problemkind nicht stellen müssen.

Nachdem meine Wut jetzt ein Ventil bekommen hat, konzentrieren wir uns auf die positiveren Aspekte. Ein schönes Erlebnis in diesem Buch, ist wie Emmy neue Freunde findet und auch eine alte Freundschaft wieder eine zweite Chance bekommt. Vor allem in diesem Alter kann es schwer seine neue Freundschaften zu knüpfen als auch alte zu pflegen. Gemeinsam mit dem Ausprobieren einer neuen Aktivität, zeigt es, dass Emmy langsam aus diesem verstrickten System zu Hause ausbricht und anfängt ihr eigenes Leben zu leben. Im Endeffekt ist es der erste Schritt in eine bessere Zukunft.

Da ich jetzt viel vom Inhalt kommentiert habe, hier ein bisschen faktischeres zum Buch. Der Schreibstil ist wirklich angenehm und vermittelt Emmys Gefühle sehr gut an den Leser. Es liest sich leicht und schnell, wozu auch die Länge der Kapitel beiträgt. Im Durchschnitt ist die Kapitellänge sehr angenehm. Besonders ist, dass die Kapitellänge auch mit der Handlung variiert. Denn als Emmy Kummer fühlt und sie in ein depressives Loch fällt, werden auch die Kapitel kürzer.

Im Großen und Ganzen ist das Buch ein gutes und wichtiges Stück der Jugendliteratur und bringt das wichtige Thema der Drogensucht aber auch der Opioidkrise an eine junge Leserschaft, die potentiell schon früh betroffen sein könnte. Es zeigt auch viele der gesellschaftlichen Probleme an, mit der eine Drogensucht behaftet ist und bietet den Anreiz über unser Handeln zu reflektieren und über Verbesserungen für die Zukunft nachzudenken.

Die Charaktere



Da in der Leseerfahrung schon viel von Emory und Joey erzählt wurde, möchte ich in diesem Abschnitt einen Charakter erwähnen, der mir besonders gefallen hat. Und das ist Liza. Emory und Liza waren beste Freundinnen bis Emmys Mutter eingegriffen hat und die Freundschaft in die Brüche ging. Seitdem haben sie nicht mehr miteinander geredet. Doch Joey hat den beiden den ersten Schubs gegeben, wieder in Kontakt zu treten und mit der Zeit kommen sich die beiden wieder näher.

Was mir an Liza besonders gefallen hat, ist ihre selbstbewusste Art und ihr Kampfgeist. Sie lässt sich nicht unterkriegen und kämpft gegen die verschiedensten Sachen, mit denen sie nicht einverstanden ist. Ihr Rückgrat ist aus Blei und es scheint als könnte nichts an sie rankommen. Liza hat im Buch einen frischen Wind gebracht und den Ansporn etwas zu ändern, denn sie ist definitiv der Macher-Typ. Sie ist der Gegenzug von Emorys Niedergeschlagenheit und Schwere und es braucht mehr Menschen, die anpacken und anderen helfen etwas zu ändern.

Fazit



Ein sehr wichtiges Buch über die Opioidkrise, die an die Jugendlichen gezielt ist. Und dennoch erzählt das Buch so viel mehr, weckt viele Emotionen und schiebt das Hauptaugenmerk auf die Angehörigen der Betroffenen und wie sich die Abhängigkeit auf sie auswirkt. Die Autorin konnte mich mit dem Buch definitiv überzeugen und werde in Zukunft weitere ihrer Bücher lesen, die die Tabuthemen der Gesellschaft präsenter machen.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

bewegende Geschichte einer coabhängigen Schwester

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Eine sehr bewegende, emotionale Familiengeschichte über die Suchterkrankung des Sohnes und vor allem über die Co-Abhängigkeit der Familie. Insbesondere die jüngere Schwester fühlt sich in die Verantwortungsrolle ...

Eine sehr bewegende, emotionale Familiengeschichte über die Suchterkrankung des Sohnes und vor allem über die Co-Abhängigkeit der Familie. Insbesondere die jüngere Schwester fühlt sich in die Verantwortungsrolle gedrängt, die ihr selbst über den Kopf wächst und ihr kaum die Möglichkeit gibt, ihre eigene Jugendzeit auszuleben. Emmy erzählt emotional über die vielen Hoffnungsmomente und Abstürze, die die Suchterkrankung mit ihrem Bruder mit sich bringt. Sie sieht in ihm aber nicht nur die kranke Person, sondern auch ihren liebevollen Bruder, der in ihrer Kindheit mit ihr herumgealbert hat, sie in der Schule beschützt hat und ihr Verbündeter gegen die strengen, bevormundenden und häufig abwesenden Eltern war. Kein Mensch ist nur gut oder schlecht, sondern alle Menschen haben von allen Elementen etwas in sich, das bei gewissen Gelegenheiten mehr oder weniger zum Vorschein kommt. Emmy klammert sich voller Hoffnung auf die Aussicht auf Heilung, da ihr Bruder einen Entzug in einer angesehen Klinik macht und auch danach ist sie positiv eingestellt und hilft ihm, den strengen Plan mit Regeln, den ihre Mutter aufgestellt hat, einzuhalten und ihn bei Verstößen zu decken. Leider kommt sie selbst zu kurz und wird ausgenutzt und in der Schule gemobbt, aber da sie immer die vernünftige und selbstständige Tochter war, muss sie fast alle Kämpfe mit sich selbst austragen. Man spürt die tiefe Traurigkeit und Aussichtslosigkeit sehr und auch, dass sie nach Enttäuschungen nur noch schwer bereit ist, sich auf neue Freund*innen einzulassen und zu erkennen, dass es auch noch Menschen gibt, denen sie am Herzen liegt.
Am besten gefällt mir das Ende, das einen kleinen Lichtblick offenbart, aber nicht zu unrealistisch gehalten ist, mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht verraten. Die Familie ist mit den Problemen und Sorgen am Ende dennoch gewachsen, hat zu einer neuen Konstellation und Stärke gefunden und widmet sich Zukunftsperspektiven mit Sinn.