Cover-Bild Gute Geister
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 864
  • Ersterscheinung: 14.11.2016
  • ISBN: 9783442714506
Kathryn Stockett

Gute Geister

Roman - Geschenkausgabe
Cornelia Holfelder-von der Tann (Übersetzer)

Geschenkausgabe im kleinen Format, bedrucktes Ganzleinen mit Lesebändchen.

Mississippi, 1962: Nach dem Studium verbringt Skeeter die Tage auf der elterlichen Baumwollfarm, als einzige ihrer Freundinnen ohne einen Ring am Finger. Und dann ist auch noch ihr geliebtes Kindermädchen spurlos verschwunden. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Um etwas zu verändern, verbündet sie sich mit zwei schwarzen Dienstmädchen: Aibileen zieht die Kinder ihrer Arbeitgeber auf – das Tafelsilber darf sie aber nicht berühren. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Gemeinsam beschließen die drei Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern – in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2019

Lesenswerte Geschichte

0

Die drei außergewöhnlichen Frauen aus dem Jahr 1962 unterscheiden sich in einem gravierenden Punkt. Skeeter ist weiß und Aibileen und Minny sind schwarz. Während die Eine nur mit den konservativen Frauenbild ...

Die drei außergewöhnlichen Frauen aus dem Jahr 1962 unterscheiden sich in einem gravierenden Punkt. Skeeter ist weiß und Aibileen und Minny sind schwarz. Während die Eine nur mit den konservativen Frauenbild der 60iger Jahre zu kämpfen hat, müssen die schwarzen Frauen sich auch noch dem Rassismus und den damit verbundenen Einschränkungen stellen.

Skeeter ist anders als ihre Freundinnen. Sie hat nicht zwingend zum Ziel zu heiraten und Mutter zu werden. Sie möchte Journalistin werden, doch niemand nimmt sie ernst, am wenigsten ihre Mutter. Doch dann eröffnet sich ihr eine Chance, die sie unbedingt nutzen will. Doch die Konsequenzen sind nicht abzusehen und sie muss das Leben und die Sicherheit anderer Menschen in Unsicherheit bringen.

Aibileen ist einfach nur eine gute Seele oder eben der gute Geist. Sie hat alles verloren, was ihr wichtig war und doch macht sie weiter. Sie gibt ihre Fürsorge an die Babies der weißen Arbeitgeberfamilien weiter und versucht ihnen Selbstbewusstsein und Liebe zu geben, vorallem, wenn die eigentliche Mutter kein Interesse an dem Kind hat.

Minny, oh Minny...was für eine Frau. Laut, polternd, zu direkt und zu deutlich in ihren Aussagen schafft sie es, dass sie immer wieder ihre Arbeit verliert. Bis sie an eine unselbständige junge Frau kommt, die die Anwesendheit von Minny vor ihrem Mann verheimlicht und Minny damit auch wieder einmal mehr in Schwierigkeiten bringt.

Kathryn Stockett hat den Frauen aus Jackson ein Gesicht gegeben. Sie lässt den Leser tief in die Seelen schauen und zeigt ein Gesicht von Amerika, welches man gern verdrängt. Der Rassismus ist dominant und blüht in allen Facetten. Gewalt und Ungerechtigkeiten gegenüber Schwarzen sind noch an der Tagesordnung, umso mehr muss man den Hut vor den Frauen ziehen, dass sie das Projekt gewagt haben.

Diese Geschichte lohnt sich, sie ist wunderbar geschrieben und lässt sich sehr gut lesen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, so dass man mit ihnen mitfiebern, trauern, lachen oder entsetzt sein kann.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Ein wunderbarer Roman

0

1962: Skeeter Phelan hat gerade ihr Journalistikstudium beendet und ist in ihre Heimatstadt Jackson/Mississippi heimgekehrt. Sie ist die Einzige aus ihrem Freundeskreis, die nicht ihr Studium abgebrochen ...

1962: Skeeter Phelan hat gerade ihr Journalistikstudium beendet und ist in ihre Heimatstadt Jackson/Mississippi heimgekehrt. Sie ist die Einzige aus ihrem Freundeskreis, die nicht ihr Studium abgebrochen hat, um zu heiraten und Kinder zu bekommen. Ihre Mutter möchte Skeeters ledigen Zustand so bald wie möglich beendet sehen, doch Skeeter will vor allem eins: Ihr Studium nutzen und einen guten Job bekommen, sie will schreiben, aber zuerst müssen Ideen her.

Aibileen arbeitet als Dienstmädchen bei Skeeters Freundin Elizabeth und ist auch dafür zuständig, sich um deren kleine Tochter zu kümmern – und sie ist, wie all die anderen Dienstmädchen, farbig. Als Skeeter mitbekommt, dass Aibileen – und nicht nur diese – von ihren Dienstherren eigene Toiletten gebaut bekommen, damit sie nicht die der Familie, bei der sie beschäftigt sind, benutzen, keimt in ihr eine Idee: Warum nicht die Dienstmädchen interviewen und ein Buch darüber schreiben, wie es ist, als Farbige bei Weißen zu arbeiten. Das ist jedoch ein sehr gefährliches Unterfangen und jemanden zu finden, der sich interviewen lässt, ist sehr schwer …

Die Autorin ist selbst in den Südstaaten der USA aufgewachsen und wurde von einem farbigen Dienstmädchen groß gezogen, wie sie in ihrem Nachwort schreibt, sie weiß also, wovon sie spricht. Mit dem Bundesstaat Mississippi und vor allem mit der Stadt Jackson hat sie zudem einen Ort ausgesucht, der in der Geschichte der Farbigen in den USA eine traurige Rolle einnimmt. So hat Kathryn Stockett auch einige reale historische Personen und Gegebenheiten in ihren Roman mit einfließen lassen, sei es der Mord an Medgar Evers, der erst Jahrzehnte später gesühnt wurde, sei es Martin Luther King und seine „Ich habe einen Traum“-Rede, sei es J: F. Kennedys Ermordung, aber auch Popkulturelles, wie Bob Dylan und die Stones. Das gibt dem Roman ein ordentliches Quantum Authentizität und regt den Leser dazu an, sich mehr mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Erzählt wird die Geschichte (bis auf ein Kapitel) abwechselnd von Skeeter, Aibileen und einer weiteren Farbigen, Minny, im Präsens in Ich-Form. Als Leser taucht man so tief ein in das Geschehen ein, das man eben nicht nur aus Skeeters Sicht verfolgt, sondern auch hautnah aus der der beiden Dienstmädchen. Auch das trägt viel zur Authentizität bei, zumal die Autorin die Erzählung Skeeters sprachlich von der der beiden anderen unterscheidet, deren Sprache ist eindeutig restringierter. Farbige, vor allem Frauen, hatten kaum die Möglichkeiten, die Schule abzuschließen, mussten schon sehr früh in Arbeit gehen.

Man muss schon sehr oft schlucken, wenn man liest, wie es den Farbigen jener Zeit ging. Schön aber auch, zu sehen, dass nicht alle Weißen absolut rassistisch dachten, dass es auch Vertrauen und Freundschaft zueinander geben konnte, auch wenn man das besser geheim hielt. Man kann aber auch erkennen, wie krank ein System ist, das Rassen trennen möchte, aber den Farbigen das Aufziehen der weißen Kinder überlässt.

Die Charaktere sind der Autorin sehr gut gelungen. Aibileen hat rund 20 fremde Kinder großgezogen, ist alleinstehend, ihr Sohn lebt nicht mehr. Sie versucht, dem ihr anvertrauten Kind nicht nur Selbstvertrauen zu vermitteln, sondern auch, dass Farbige und Weiße lediglich durch die Hautfarbe verschieden sind. Minny ist einiges jünger, aber Aibileens beste Freundin. Sie hat einen prügelnden Ehemann und mehrere Kinder. Durch ihr vorlautes Mundwerk hat sie es nicht leicht, ihre Stellungen zu behalten.

Skeeter bleibt nicht nur wegen ihrer Hautfarbe gegenüber den beiden Dienstmädchen eher blass, doch auch sie bringt sich durch ihr Projekt in Gefahr, zumindest macht sie sich zu einer Außenseiterin in der weißen Oberschichtgesellschaft. Mit Skeeter kommt aber auch einiges an Humor in den Roman, der dadurch nicht nur bedrückend wirkt. Die Antagonistin, Hilly Holbrook, ist Rassistin durch und durch, sie kann man so richtig schön verachten. Ein weiterer Charakter erscheint mir erwähnenswert: Celia Foote. Sie hat in die weiße Oberschicht eingeheiratet, stammt aber aus ärmlichen Verhältnissen und eckt daher auch ständig an. Ihr Mädchen jedoch behandelt sie eher als gleichberechtigt, gleichwertig, hier kommt die Distanz eher von diesem, das Celias Verhalten nicht recht einzuordnen weiß. Mir hat Celia sehr gut gefallen, neben Aibileen ist sie die interessanteste Figur im Roman.

Der Autorin ist ein wunderbarer Roman gelungen, der Stoff zum Nachdenken bietet und den man unbedingt lesen sollte.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Der Wahnsinn!

0

Schon lange wollte ich dieses Buch lesen. Eine Freundin von mir legt es mir schon ewig ans Herz und ich bin echt froh, dass ich es jetzt endlich getan habe. Ich hab mir daraufhin auch den Film angschaut ...

Schon lange wollte ich dieses Buch lesen. Eine Freundin von mir legt es mir schon ewig ans Herz und ich bin echt froh, dass ich es jetzt endlich getan habe. Ich hab mir daraufhin auch den Film angschaut und (auch wenn das Buch besser ist) der ist wirklich sehr gut gemacht! Gute Geister gehört wirklich in jedes Bücherregal.

Die Geschichte spiegelt die Situation der dunkelhäutigen Bevölkerung in den 1960er Jahren im Süden von Amerika auf eine beeindruckende und bedrückende Art und Weise wider und es tut mir immer noch in der Seele weh, dass wir Menschen zu so etwas fähig waren/sind. Zu dieser Zeit war die Rassentrennung Gesetz und Menschen mit dunkler Hautfarbe nichts wert. Die Autorin hat teils autobiografische Elemente miteinfließen lassen, da ihre Familie, als sie noch ein Kind war, selbst ein dunkelhäutiges Hausmädchen hatte. Das Buch wird dadurch umso wertvoller und authentischer.

Das Buch besticht mit seinen liebenswerten weiblichen Hauptcharakteren und es ist unmöglich sie nicht zu mögen. Aber auch gerade die negativ dargestellten Personen machen die Geschichte zu dem, was sie ist. Erzählt wird die Geschichte aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Eine davon ist Miss. Skeeter, die eigentlich Eugenia heißt und als "Weiße" mit der Rassentrennung überhaupt nicht einverstanden ist, die beiden anderen Perspektiven sind aus der Sicht zweier dunkelhäutiger Hausmädchen erzählt, die ihre Arbeit in einem weißen Haushalt beschreiben und etwas an ihrem Leben ändern wollen. Jede der drei ist so einzigartig, dass ich nicht sagen kann, welche Sicht ich am liebsten gelesen habe.

Der Schreibstil ist ebenfalls sehr beeindruckend. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, als ich einmal angefangen hatte, und die fast 600 Seiten waren innerhalb weniger Tage weggelesen. Jedesmal, wenn ich das Buch weggelegt habe, wurde ich wieder auf mysteriöse Weise von ihm angezogen. Kathryn Stockett hat eine besondere Gabe Menschen und ihre Eigenschaften zu beschreiben, sodass man sofort ein vollständiges Bild von ihnen im Kopf hat. Sie schafft es außerdem, das gesamte Buch über eine tolle Stimmung aufrechtzuerhalten.
Fazit

Ein Buch, das zu meinen Lesehighlight allerzeiten zählt. Die Geschichte besticht mit wunderbar authentischen Charakteren und einem lesesogartigen Schreibstil. Das Thema ist zwar heutzutage nicht mehr ganz so aktuell, doch sollte man die abscheulichen Taten von uns Menschen nicht vergessen und aus dem Mut Einzelner, die sich gegen die Masse wenden, etwas lernen und für das eigene Leben mitnehmen. Das Buch war eine große Bereicherung für mich und ich empfehle jedem, es zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Skeeter, Aibileen und Minny werden Dich verändern!

0

Ich weiss nicht ob Du den Film gesehen hast, aber wenn nicht: nicht schlimm. Das Buch ist ebenso genial, wie der Film. Beide punkten in allen Bereichen und können einen bis zum Schluss mit Herz und Seele ...

Ich weiss nicht ob Du den Film gesehen hast, aber wenn nicht: nicht schlimm. Das Buch ist ebenso genial, wie der Film. Beide punkten in allen Bereichen und können einen bis zum Schluss mit Herz und Seele mitreissend.
Aber das ist ja eine Rezension für ein Buch und nicht für ein Film. Also hier zuerst der Klappentext:

Geschenkausgabe im kleinen Format, bedrucktes Ganzleinen mit Lesebändchen. Mississippi, 1962: Nach dem Studium verbringt Skeeter die Tage auf der elterlichen Baumwollfarm, als einzige ihrer Freundinnen ohne einen Ring am Finger. Und dann ist auch noch ihr geliebtes Kindermädchen spurlos verschwunden. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Um etwas zu verändern, verbündet sie sich mit zwei schwarzen Dienstmädchen: Aibileen zieht die Kinder ihrer Arbeitgeber auf – das Tafelsilber darf sie aber nicht berühren. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Gemeinsam beschließen die drei Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern – in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.


Mein erstes Lob geht an die Autorin, die den drei Charakteren im Buch ein solche Wucht an Sprache, Art und Dialekt gegeben hat, das man wirklich glaubt, der jeweilige Charakter zu sein, wenn man die Kapitel liest. Für mich, der den Film zuerst gelesen hat, hat es noch mehr Spass gemacht, da ich ja durch diesen wusste, wie sich ihre Stimmen anhörten. Sie aber nochmals zu lesen war einfach Hammer.Daher kann ich allen nur empfehlen entweder zuerst das Buch und dann den Film anzusehen. Oder halt umgekehrt, was euch lieber ist. Aber meiner Meinung nach wird man nicht enttäuscht sein, wenn man zuerst den Film anschaut und dann das Buch liest.
Mein zweites Lob geht an der Verlag, der dieses Buch von Amerika nach Europa geholt hat und das letzte Lob geht an mich :P hihi jepp, da hast Du dich nicht verlesen. Jeder der das Buch liest, sollte gelobt werden. Weil er damit etwas bewirkt, auch wenn es niemand sehen kann - und zwar Rassismus zu ignorieren und alle Menschen so zu nehmen, wie sie nun halt sind. Und zwar anders. Und das finde ich mehr als gut. Und ich glaube, Skeeter, Aibileen und Minny würden mir da zustimmen ... hehe