Cover-Bild Wicker King
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 21.09.2018
  • ISBN: 9783423762335
Kayla Ancrum

Wicker King

Roman
Uwe-Michael Gutzschhahn (Übersetzer)

Lass dich mitnehmen in die Welt von Jack und August! Aber gibt es sie wirklich?

Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2023

Mysteriös

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August und Jack kennen sich seit sie Kinder sind. In den letzten zehn Jahren haben sie sogut wie keinen Tag ohneeinander verbracht. Die kleine, bunt zusammengewürfelte Clique in der Schule ist ansonsten ...

August und Jack kennen sich seit sie Kinder sind. In den letzten zehn Jahren haben sie sogut wie keinen Tag ohneeinander verbracht. Die kleine, bunt zusammengewürfelte Clique in der Schule ist ansonsten alles, was die beiden haben, denn Augusts Mutter ist depressiv und verbringt die meiste Zeit teilnahmslos vor dem laufenden Fernseher und sieht ihren Sohn nicht einmal an, während Jacks Eltern über Wochen beruflich außerhalb der Stadt sind und den Jungen sich selbst überlassen. August ist für Jack sowas wie ein Ersatzelternteil geworden, weshalb dieser auch häufig bei August isst oder von diesem in seinem eigenen Haus bekocht wird.
Irgendwann äußert Jack auf Nachfragen Augusts, dass er Dinge sieht; Dinge, die gar nicht da sein dürften. Jack sieht innerhalb seiner Stadt eine ganz andere Welt, die es Jack schwer macht seinen Alltag zu bewältigen.
August bekommt relativ schnell Aufschluss über Jacks Zustand durch die Zwillinge der Clique, Roger und Peter, deren Mutter Psychologin ist, und die bei Jack eine psychische Erkrankung vermuten. Sie raten August, der als einziger wirklich helfen kann, Jack in ein Krankenhaus zu bringen. Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen will August dies nicht tun, sondern versucht sich selbst weiter um Jack zu kümmern.
Außerhalb ihrer Freundschaft finden die beiden in Rina, einer jungen Frau, die sie während einer Poetry-Veranstaltung kennengelernt haben und sie seither in ihrer Wohnung besuchen, um dort Zeit verbringen, einen sicheren Hafen. Rina und August nähern sich an, jedoch stellt Rina ihm das Ultimatum wegen Jacks Halluzinationen, dass die beiden Jungs so lange nicht mehr zu ihr kommen können wie August Jack nicht in ein Krankenhaus gebracht und ihm die Hilfe besorgt hat, die er braucht.
Dann nimmt Jacks Zustand Überhand und die beiden begeben sich in eine große Gefahr...

Man sollte darauf vorbereitet sein, dass es sich zwar um eine zusammenhängende Geschichte handelt, die einzelnen Kapitel aber extrem kurz (höchstens zwei Seiten) lang sind. Dieser Umstand kann negativ empfunden werden, da man schon sehr schnell nach dem Eintauchen in ein Abenteuer der beiden direkt in das nächste geworfen wird. Ein richtiger Lesefluss, in dem man sich verliert, kommt da nicht ganz so leicht auf.

Die schwarzen Seiten und das Nachwort der Autorin sind so ziemlich das Aufschlussreichste der Geschichte, auch wenn am Ende noch genügend Fragen bleiben, die ich in meinem Kopf wälze.
So recht weiß man im ganzen Buch eigentlich nicht, woran man ist. Es wird jedoch bereits am Anfang ziemlich schnell klar, dass Jacks Zustand sich verschlimmert, was auch visuell zu sehen ist; wo zu Beginn die Seiten noch reinweiß sind, werden sie zunehmend dunkler als würde sich der Nebel, der Jacks Wahrnehmung beeinflusst, sich auf den Buchseiten zeigen, bis die Seiten am Ende tiefschwarz sind.
Wicker King ist ein Buch, das mich nachdenklich zurückgelassen hat. So ganz weiß ich noch nicht, was ich letztendlich davon halten soll.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Eine Überraschung

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Rezensionsexemplar

INHALT

Eine Lagerhalle brennt. Vorgefunden werden zwei 17jährige Jungen, einer davon mit Verbrennungen. Beide werden in eine Psychiatrie eingewiesen.

Monate zuvor: August und Jack ...

Rezensionsexemplar

INHALT

Eine Lagerhalle brennt. Vorgefunden werden zwei 17jährige Jungen, einer davon mit Verbrennungen. Beide werden in eine Psychiatrie eingewiesen.

Monate zuvor: August und Jack haben in der Schule nur wenige Berührungspunkte. Doch außerhalb davon sind sie schon lange eng befreundet. Jack ist der Vorzeigeschüler, Spitzensportler und ein absoluter Mädchenschwarm, doch plötzlich driftet er immer weiter ab. Er verliert den Halt und August versucht seinem Freund irgendwie zu helfen. Um zu verhindern, dass bekannt wird, wie es um Jack steht, lässt August sich auf ein Spiel ein und keiner der beiden weiß worauf sie sich wirklich einlassen.

Völlig überraschend habe ich Anfang August ein schwarzes Päckchen aus dem dtv Verlag im Briefkasten gehabt. Ich wusste nicht, was sich darin befand und war umso begeisterter, als ich „Wicker King“ in den Händen hielt. Das Cover hat mich direkt für sich eingenommen und der Klappentext klang vielversprechend. Als ich das Buch aufgeschlagen habe sprang mir direkt die Widmung ins Auge und damit war ich völlig gefesselt. Herzlichen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar. Ich bin wirklich froh, dass ich dieses Buch vorab lesen durfte!

„Dieses Buch ist denen gewidmet,
auf deren Schultern zu viel lastet,
die aber versuchen, dies alles zu tragen.

Ich sehe euch und bin stolz, dass ihr es versucht.“

(Widmung der Autorin)

Jack und August sind 17 Jahre alt, kennen sich aber schon sehr viel länger. Die beiden sind seit ihrer jüngsten Kindheit befreundet. In der Schule jedoch hängen sie nicht zusammen ab. Sie haben unterschiedliche Freundeskreise und es macht ihnen nichts weiter aus, dass sie sich nur nach der Schule treffen.
Beide haben eher zerrüttete Familienverhältnisse. Augusts Vater ist weg und seine Mutter steckt in einer depressiven Abwärtsspirale. Jack ist fast immer allein, denn seine Eltern sind beruflich nur unterwegs und kaum zu Hause. Die beiden bedeuten füreinander Familie und deshalb ist es für August wahrscheinlich so schwer von Jack zu lassen. Egal welch verqueren Ideen er auch hat, August hält zu ihm. Die Freundschaft ist durch und durch ungesund, denn August fühlt sich, als würde er in Jacks Schuld stehen. Bei einem Erlebnis als Kinder rettet Jack ihm das Leben und diese „Schuld“ möchte August begleichen.

Gleichzeitig geht das alles jedoch noch viel weiter. Jack vermittelt August, dass er ihm gehört, dass er sozusagen Jacks „Geschöpf“ ist. Und August kann nicht anders: er fühlt sich verpflichtet und gleichzeitig von Jack angezogen. Er möchte mit Jack zusammen sein, er möchte mit ihm Zeit verbringen. Am liebsten natürlich mit dem Jack, der lustig, entspannt und beharrlich ist. Doch da gibt es noch eine andere Seite von seinem besten Freund und vor dieser kann August nicht fliehen, egal wie sehr er es auch versucht.
Der wütende Jack scheint auch einzig für August reserviert zu sein: er stößt ihn in jede Richtung, die er sich nur vorstellen kann, er fordert so vieles und erschreckt August mit seiner Art und Weise zutiefst. Dem Jungen ist klar, dass ihre Freundschaft keineswegs gesund ist, dennoch kann er Jack nicht einfach sich selbst überlassen.

Diese Co-Abhängigkeit tritt unfassbar deutlich hervor und je mehr das Buch fortschreitet, desto schlimmer wird es. Die beiden können es nicht ohneeinander aushalten. Niemand kümmert sich um sie und deshalb kümmern sie sich umeinander. Doch auf welche Art und Weise, ist absolut ungesund und schrecklich. Doch sie sind erst Teenager und wissen überhaupt nicht, was sie sonst tun sollen und deshalb treiben sie sich gegenseitig an den Rand des Wahnsinns.

Die Aufmachung des Buches unterstützt diese Abwärtsspirale noch auf grandiose Weise. Während die ersten Seiten normal gestaltet sind, desto düsterer und dunkler werden sie. Je mehr sich Jacks Zustand verschlechtert. Je stärker die Freundschaft beansprucht wird, desto dunkler werden die Seiten und desto düsterer wird auch die Situation von Jack und August. Sie klammern sich aneinander, stoßen sich gegenseitig fort und können sich gegenseitig nicht entfliehen. Und als die Situation von Jack immer schlimmer wird, versucht August seinem besten Freund zu helfen, doch er trifft nur auf Unverständnis und Wut: der dunkle, böse Jack tritt hervor wie lange nicht mehr.

Dieses Buch hat nicht nur physische Gewalt zum Thema, sondern vor allem extreme emotionale Gewalt. August und Jack führen eine zutiefst toxische Beziehung, indem sie versuchen einander zu helfen, zerstören sie sich gegenseitig. Sie treiben sich zum Abgrund, ohne es zu bemerken. Und das, ohne dass irgendjemand der erwachsenen Menschen, mit denen sie in Berührung kommen, auch nur bemerken, was in ihnen vor geht. Niemand sieht, wie es um die beiden steht und niemand fühlt sich dazu berufen einmal näher hinzuschauen. Nur wenige der Jugendlichen um die beiden herum scheinen zu bemerken, dass es ihnen sehr schlecht geht, doch all ihre Versuche irgendwie zu den beiden durchzudringen scheitern. Doch es ist auch nicht an ihnen jemandem wie Jack und August zu helfen. Es hätten so viele andere Menschen tun müssen, doch niemand hat näher hingeschaut. Augusts Mutter steckt selbst in tiefen Depressionen und Jacks Eltern scheren sich nicht weiter um ihren Teenager-Sohn. Sie lassen ihn Tage- und Wochenlang allein und es spielt absolut keine Rolle was Jack in dieser Zeit tut. Sie wissen nicht wie es ihm geht und seine charakterlichen Veränderungen fallen ihnen überhaupt nicht auf. Es ist traurig so etwas zu lesen, vor allem wenn man weiß, wie es um Jack steht.

Ich finde dieses Buch so unglaublich wichtig, denn es zeigt uns, dass wir nicht mit geschlossenen Augen durchs Leben laufen dürfen. Wenn wir das Gefühl haben, dass irgendetwas nicht stimmt, dann sollten wir den Gedanken nicht zur Seite schieben, sondern handeln. Lieber liege ich falsch, als dass ich etwas Wichtiges ignoriert habe. Ich möchte nicht daran Schuld sein, dass sich jemand in einer solch toxischen Beziehung verliert. Ich möchte nicht, dass ich bei einer solchen Co-Abhängigkeit zusehen muss. Ich möchte sehen, was gesehen werden muss und dann helfen. Jack und August sind auf sich gestellt. Niemand kann ihnen wirklich helfen und das sollte nicht so sein. Das darf nicht so sein. Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass es solche Beziehungen gibt. Dass Menschen sich in so etwas verlieren und sich gegenseitig zerstören. Die Botschaft dieses Buches ist so unglaublich wichtig und ich finde jeder sollte es sich einmal genauer anschauen.

FAZIT

Dieses Buch hat mich komplett begeistert. Es spricht so unfassbar wichtige Themen an, es zeigt auf, was aus solch toxischen Beziehungen werden kann und dass man die Augen nicht verschließen darf. Man muss hinsehen und etwas tun und nicht wegschauen und erwarten, dass jemand anderes die Initiative ergreift. Das Buch zeigt auf erschreckend realistische Weise wohin sich Jugendliche treiben können, wenn sie sich vollkommen verloren fühlen und nur noch einander und ihre Beziehung zueinander haben. Es ist erschreckend und gleichzeitig habe ich dieses Buch so unglaublich geliebt. Es hat mich schockiert und deshalb begeistert. Kayla Ancrum ist ein so wichtiges Buch gelungen, das ich wirklich jedem nur ans Herz legen kann.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Puuuuh

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Wicker King ist es ganz besonderes Buch, zu dem ich jedoch nicht ganz den Zugang gefunden habe. Wirklich interessant fand ich die Schreibweise und das auch schwere Themen behandelt wurden. Jedoch hat mir ...

Wicker King ist es ganz besonderes Buch, zu dem ich jedoch nicht ganz den Zugang gefunden habe. Wirklich interessant fand ich die Schreibweise und das auch schwere Themen behandelt wurden. Jedoch hat mir teilweise die Tiefe gefehlt und das Ende ging mir ein bisschen zu schnell. Da hätte man mehr draus machen können.

Veröffentlicht am 07.08.2020

Fesselnd!

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Dies ist ein sehr gutes Buch, jedoch musste ich mich anfangs erstmal mit dem Schreibstil anfreunden. Dieser hat mich am Anfang etwas zweifeln lassen und ich wusste nach den ersten Seiten nicht ob ich dieses ...

Dies ist ein sehr gutes Buch, jedoch musste ich mich anfangs erstmal mit dem Schreibstil anfreunden. Dieser hat mich am Anfang etwas zweifeln lassen und ich wusste nach den ersten Seiten nicht ob ich dieses Buch zu Ende lesen würde.

Doch ich kann jedem nur ans Herz legen dieses Buch, unabhängig von jedem Zweifeln, weiter zu lesen!
Diese Geschichte lässt euch Achterbahn fahren und gibt euch exklusive Einblicke darin. Verschiedene Dokumente werden visuell dargestellt und gebt euch das Gefühl die Protagonisten schon ewig zu kennen.

Unzählige Fragen, Drama und verstecke Gefühle. Das Buch ist nicht wie jedes Andere, es ist total anders als vorgestellt aber es lohnt sich. Gebt euch euren Gefühlen hin und taucht in dieses fabelhafte Buch und spannende Geschichte ein. Als es zu Ende war, war ich sehr traurig! Aber jedes Gute muss auch ein Ende haben stimmt’s?

Das Cover von Wicker King lässt schon erahnen, dass es hierbei unzählige Geheimnisse geben wird. Also lasst euch drauf ein, ihr werdet es nicht bereuen!

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Unerwartet und gerade deshalb großartig!

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Vom Cover fasziniert musste das Buch einfach mit.
Die abgebildeten Dokumente, Bilder, persönlichen Dinge, usw. und auch, dass die Seiten immer dunkler und schließlich schwarz werden, all das macht das ...

Vom Cover fasziniert musste das Buch einfach mit.
Die abgebildeten Dokumente, Bilder, persönlichen Dinge, usw. und auch, dass die Seiten immer dunkler und schließlich schwarz werden, all das macht das Buch besonders und gibt ihm noch mehr Persönlichkeit. Auch weil mir eine ähnliche Aufmachung noch nicht begegnet ist.

Das Buch handelt von August und Jack, die seit frühester Kindheit beste Freunde sind. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein, denn während Jack ein selbstbewusster und sportlicher Musterschüler ist, ist August eher introvertiert und so ziemlich das Gegenteil von Jack.
Doch der driftet immer mehr in seine eigene Welt ab. Eine Welt, in der er der "Wicker King" und August sein Ritter ist. Beide müssen dort Aufgaben erfüllen, die diese Welt an Jack stellt.
August spielt zunächst mit, jedoch in der Hoffnung seinen Freund dadurch zurück in die Realität zu holen; in zu retten.

Ich bin erstaunlich schnell in die Geschichte reingekommen, auch wenn mir die Erzählperspektive sonst eher nicht so gut gefällt. Kayla Ancrum' s Art zu schreiben (wenig Worte und viel Gefühl), war für mich genau richtig.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich kann es wirklich nur empfehlen!

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