Cover-Bild Winterseele. Kissed by Fear
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ravensburger Buchverlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 19.04.2017
  • ISBN: 9783473585083
Kelsey Sutton

Winterseele. Kissed by Fear

Ursula Held (Übersetzer)

Niemand weiß, dass Elizabeth Caldwell die Gabe besitzt, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Sehnsucht, Mitleid, Wut - sie alle halten sich von Elizabeth fern, denn sie zeigt als einzige Sterbliche keine Reaktion auf ihre Berührung. Allein der Angst und Schrecken verbreitende Fear wird bei ihr schwach. Er ist besessen davon herauszufinden, welche Macht Elizabeth zu dem gemacht hat, was sie ist ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2018

Die Macht von Gefühlen

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Winterseele - Kissed by Fear ist ein sehr komplexer, dennoch trotzdem besonderer Einzelroman mit einer außergewöhnlichen Grundidee und Umsetzung aus der Feder von Kelsey Sutton. Was wäre, wenn du als einziges ...

Winterseele - Kissed by Fear ist ein sehr komplexer, dennoch trotzdem besonderer Einzelroman mit einer außergewöhnlichen Grundidee und Umsetzung aus der Feder von Kelsey Sutton. Was wäre, wenn du als einziges Wesen auf der Erde keine Gefühle empfinden könntest? Die Leere dein täglicher Begleiter wäre?

Das Cover ist meiner Meinung nach total gelungen. Es ist einer dieser Bücher, die real sogar noch viel besser aussehen als gedacht! Die rote glänzende Schrift besitzt eine einzigartige Textur und ist wie das Kleid des Mädchens blutrot. Der Himmel ist in einen schönen Farbverlauf gehüllt, der von blau in gelb und auch rot übergeht. Das schönste Motiv hier ist aber natürlich das Mädchen, dass zur Seite gen Himmel schaut, während ihr Kleid dabei in tausend rote Schmetterlinge zerspringt. Eine zauberhafte Gestaltung, Hut ab!

Gefühle begleiten uns das ganze Leben an. Denn sie sind das Leben. Das, was den Menschen aus macht, besonders macht. Doch genau das kann Elizabeth Caldwell nicht. Schon seit Jahren. Sie weiß, dass sie anders ist. Denn zu ihrer Gefühlslosigkeit kann sie sie sehen. Die Gefühle in Menschengestalt. Freude, Trauer, Sehnsucht.
Und besonders einen scheint Elizabeth fasziniert zu haben: Fear. Die Angst. Doch natürlich kann auch das schrecklichste Gefühl von allen keine Regung in Liz auslösen. Dennoch will Elizabeth endlich die Wahrheit wissen: Wer ist sie? Wie ist sie so geworden?
Während sie die Spuren zur Wahrheit verfolgt, zieht jedoch eine immense Gefahr auf, die alle fürchten. Und sie will Liz...

Der Schreibstil von Kelsey ist eigentlich total flüssig und manchmal wirklich poetisch geschrieben. Sie erzeugt sehr gut eine bestimmte Atmosphäre und versteht es Charakteren Leben einzuhauchen, sogar Elizabeth, die ja eigentlich nichts fühlen kann. Der Einstieg war dennoch etwas schwerfällig, da es dann doch recht anders mit einer gefühlslosen Protagonistin umzugehen. Trotzdem ist die Welt, die sie erschafft und die Idee dahinter, mehr als einzigartig.

"Wie schmeckt deine Angst, Elizabeth?"
- Fear in Winterseele - Kissed by Fear

Elizabeth kann seit mehr als 10 Jahren weder mit anderen mitfühlen noch selber fühlen. Was sie aber kann, ist Gefühle zu sehen. Wesen von einer anderen Ebene. Ihre familiäre Situation ist durch ihre Art deshalb angespannt und auch die Schule ist nicht gerade ein Segen für sie. Trotzdem versucht sie es allen recht zu machen, ein relativ normales Leben leben. Aber natürlich geht das nicht so einfach. Vor allem nicht, wenn Gefühle im Spiel sind...

Ich brauchte, wie viele, auch meine Zeit um mit Elizabeth warm zu werden. Sich mit jemanden zu identifizieren, der anscheinend nichts fühlen kann und alles rational betrachtet ist sehr schwierig, vor allem in Büchern. Aber nach der Eingewöhnungsphase hat mich ihre Geschichte dann doch sehr gefesselt. Liz war zwar nicht meine Lieblingscharakterin, dennoch eine sympathische Hauptperson, vor allem gegen Ende.

Natürlich darf das Thema , wenn es um heutige Jugendbücher geht, nicht fehlen: die klassische Dreiecksbeziehung. Ich bin ehrlich und sage: Ich hasse so etwas. Sie verkomplizieren Geschichten nur unnötig und daher war ich so gar nicht begeistert davon, dass man auch hier eine finden wird. Dennoch muss ich im Nachhinein gestehen, dass es wichtig für die Verbindung und Wendung der Geschichte war. Aber im Endeffekt ist dieser Roman sowieso nicht hauptsächlich eine Liebesgeschichte, sondern hat wirklich eher eine Ähnlichkeit mit einem Fantasykrimi.

Die Geschichte hat trotz einiger Schwächen definitiv ihren Reiz und ist daher trotzdem sehr lesenswert. Die Handlung fand ich Buch dabei am besten, besonders das Ende gefiel mir dann doch sehr gut und hat einiges herausgerissen, vorhersehbar oder nicht. Klar gab es leider einige kleine Längen, die man vielleicht hätte umgehen können und Fear, die männliche Hauptperson, hätte definitiv öfter auftauchen können aber dieses Buch könnte man sowieso nicht ganz mit den anderen Jugendbüchern dieser Thematik vergleichen. Ich fand die Geschichte schlussendlich wirklich sehr schön und vergebe daher 4-4,5****.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Düster und hoffnungsvoll zugleich

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Elizabeth Caldwell ist eine sehr ungewöhnliche junge Frau, denn sie ist nicht in der Lage, irgendetwas zu fühlen, stattdessen ist es als würde sie nur Leere empfinden. Doch nicht nur das ist aussergewöhnlich, ...

Elizabeth Caldwell ist eine sehr ungewöhnliche junge Frau, denn sie ist nicht in der Lage, irgendetwas zu fühlen, stattdessen ist es als würde sie nur Leere empfinden. Doch nicht nur das ist aussergewöhnlich, sie besitzt auch noch eine Gabe, sie sieht Emotionen in Form von menschlichen Gestalten. Durch ihre Art sind die meisten Menschen gegenüber Elizabeth eher ablehnend oder zurückhaltend, selbst die eigene Familie hält zu ihr Abstand. Doch da gibt es noch einen Jungen in ihrer Klasse, dem sie nicht egal schDüster und hoffnungsvoll zugleich [Rezension] Winterseele Kissed by Fear von Kelsey Suttoneint und neben ihm gibt es auch noch eine Emotion, nämlich Fear, der eigentlich bekannt dafür ist, Angst und Schrecken zu verbreiten und auch dieser scheint besonderes Interesse an Elizabeth zu haben.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist nicht nur äußerlich wundervoll, denn es konnte mich auch inhaltlich absolut überzeugen und fesseln. Gerade der Schreibstil kam mir hier zu Beginn noch sehr emotionslos, kalt und leer vor, ganz so, als würde Kelsey Sutton mit ihrer Sprache Elizabeths Gefühlswelt oder eher die nicht vorhandene Gefühlswelt, wiederspiegeln. Das ist hier sehr beeindruckend gelungen, denn dadurch bekommt das Buch eine ganz eigene Atmosphäre, die irgendwo zwischen Düsternis und Kälte und doch Hoffnung auf Gefühle liegt. Sprachlich konnte mich dieses Buch also überzeugen, fesseln und durchaus auch beeindrucken und ich würde auch sagen, dass dieses Buch dadurch auch nicht nur für jüngere Leser geeignet ist.
Dabei ist das Buch auch sehr spannend, denn ich habe eine ganze Zeit lang gerätselt, was mit Elizabeth nicht stimmt. Ja, es gab einige Vermutungen und eine ungefähre Ahnung hatte ich auch, doch trotzdem war ich mir nie sicher, denn die Autorin versteht es sehr gut, all das geheimisvoll zu halten. Allein dadurch, dass auch Elizabeth keinerlei Ahnung hat, warum sie nichts empfinden kann und warum sie Gefühle in menschlicher Gestalt sieht, wollte ich einfach hinter ihr Geheimnis steigen und dieser Wunsch zog mich immer mehr durch die Seiten. Selten habe ich erlebt, dass es so unglaublich lange dauert, bis man auch nur in die Nähe der Lösung gelangt.
Alles in allem ist es ein absoluter Genremix, auf der einen Seite gibt es die Fantasyelemente, bei denen die Emotionen Gestalt annehmen, dann gibt es das typische Szenario an den Highschools, in denen die Queen der Schule auf die Aussenseiterin hackt, dann gibt es noch die Komponente der häuslichen Gewalt und noch vieles mehr. Alles wirkte auf mich ein, ließ mich kaum zur Ruhe kommen und machte mich immer wieder aufs Neue nachdenklich.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form aus Elizabeths Perspektive. Normalerweise bringt genau diese Erzählform den Charakter dem Leser näher, doch hier hatte ich lange Zeit nicht das Gefühl, allein dadurch, dass die Protagonistin einfach keine Gefühle hat. War sie mir dadurch sympathisch? Nein, nicht unbedingt, stattdessen dachte ich immer wieder: du musst doch jetzt etwas spüren, Mädel! Doch auf der anderen Seite hatte ich hier die perfekte Gelegenheit, mich in Elizabeth zu versetzen, zu spüren, wie es ist, wenn man nichts spürt. Ich konnte nachempfinden, wie Elizabeth sich Verhalten muss, um wenigstens halbwegs "normal" zu sein, denn sie ist eine perfekte Beobachterin, die den Menschen in ihrer Umgebung einfach das zeigt, was diese erwarten. Das gelingt ihr nicht immer, aber machte sie auf eine bestimmte Art wieder menschlicher. Eine Frage kreiste dabei immer wieder durch meinen Kopf: wie ist es, wenn man nichts empfindet? Diese Protagonistin ist auf jeden Fall ganz aussergewöhnlich.
Neben Elizabeth gibt es noch diverse weitere Charaktere, von denen vor allem Fear und Joshua wichtige Rollen zuteil werden. Fear, der schon seit langem von Elizabeth fasziniert ist und sie immer wieder versucht, aus dem leeren Raum zu befreien, soll die Emotion Angst sein. Richtig beängstigend ist er nicht, ich denke, dass man gerade ihm noch mehr Tiefe hätte geben können, doch trotzdem war es interessant, ihm zuzusehen und manches Mal musste ich erst überlegen, ob er einfach nur auf Illusionen baut. Joshua ist neben Fear der menschliche Part, den Elizabeth nicht kalt lässt und der, egal wie oft Elizabeth ihn von sich stösst, an ihr festhält. Letzten Endes spielt er eine wichtige Rolle in der gesamten Entwicklung. Aber auch alle weiteren Charaktere geben hier eine bestimmte Rolle wieder, die alle geschickt auf Elizabeths Entwicklung einwirken.
Mein Fazit:
Ein absolut aussergewöhnliches Buch, das zu fesseln weiß und eine besondere Geschichte erzählt. Mir fällt nichts ein, mit dem ich diese Geschichte vergleichen könnte und genau das ist hier auch das besondere. Ein Buch mit einer Atmosphäre, die Leere in jeder Hinsicht wiederspiegelt und doch schwingt hier immer wieder die Hoffnung mit, die Hoffnung auf Leben, auf Emotionen. Wer sich auf neue Geschichten einlassen kann, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.12.2017

Düster, faszinierend & außergewöhnlich

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WIE DAS BUCH BEI MIR EINZOG

Kelsey Sutton, die Autorin des Romans, der im Englischen unter dem Namen „Some Quiet Place“ erschienen ist, war in diesem Jahr Gast auf der LoveLetter Convention in Berlin. ...

WIE DAS BUCH BEI MIR EINZOG

Kelsey Sutton, die Autorin des Romans, der im Englischen unter dem Namen „Some Quiet Place“ erschienen ist, war in diesem Jahr Gast auf der LoveLetter Convention in Berlin. Dabei hat nicht nur sie selbst, sondern auch die Vorstellung ihres Buches bleibenden Eindruck hinterlassen. Daher war ich sehr glücklich, dass ihr Werk mich nach Hause begleitet hat.

STORY

Personifizierte Gefühle und eine emotionslose Protagonistin – das klingt nach frischem Wind und erzeugt zugleich Spannung und Faszination. Denn: Warum kann Elizabeth Caldwell Gefühle sehen, aber selbst nichts fühlen? Eine spannende Ausgangsposition, denn es ist klar: Elizabeth umgibt ein Geheimnis. Es zu lüften ist nicht nur Ziel des Lesers, sondern auch das von Elizabeth. Selbst die Gefühle rätseln, warum sie keine Macht über das Mädchen haben. Allen voran Fear – die Personifizierte Angst, dessen Äußeres gar nicht so beängstigend ist, wie man meinen könnte. Im Gegenteil. Er ist so anziehend, dass man sich im praktisch in die Arme werfen möchte, obwohl man sein Verhängnis erahnt.

Wovon hingegen niemand etwas ahnt, ist Elizabeths Handicap. Die Menschen spüren intuitiv, dass mit ihr etwas nicht stimmt, allen voran ihre Eltern. Das hat nicht nur mit ihren vorgetäuschten Emotionen, sondern auch mit einem Ereignis in der Vergangenheit zu tun.

Hier muss ich einräumen, dass ich die Art von Lebensumständen/Umfeld nicht erwartet habe. Womit ich sagen will: Gewalt ist nichts, mit dem ich gerechnet habe. Und doch ist sie da. In allen Ecken und Winkeln der heimischen Farm bis hin in die Schule. Elizabeth mag sie egal sein; dem Leser aber nicht. Man leidet. Mit und für Elizabeth. Jemanden zu beobachten, der sich nicht zur Wehr setzt, sich fügt, weil er ohnehin nichts spürt, setzt ganz schön zu. Die Düsternis geht – gerade in der ersten Hälfte des Buches – nicht auf das Konto des Übernatürlichen, sondern auf das des realen Lebens. Menschliche Abgründe, Krankheit, Leid, Kummer, Depression, Selbsthass, Schuld – all das erzeigt eine bedrückende und beklemmende Stimmung, der sich die Hauptprotagonistin entzieht, während der Leser sich geballt damit auseinandersetzen muss, sodass er versucht ist, sich selbst abzuschotten.

Das Zauberwort heißt „durchhalten“. Auch wenn man mitgenommen ist, sich wünscht, dass die Geschichte etwas mehr Tempo entwickelt und sich weniger verliert, lohnt es sich, weiterzulesen. Weil Elizabeth der Wahrheit immer näher kommt; allein schon deshalb, weil die Wahrheit sich ihr nähert. Doch die Wahrheit kann sehr dunkel sein und das ist sie in diesem Fall auch. Angst – Fear – lässt sich nicht damit vergleichen. Und wenn sich selbst Gefühle fürchten, will das etwas heißen …

Ehe alle Fäden zusammen laufen, wird es nochmals sehr dunkel und bedrohlich. Der Sinn, der sich dann offenbart, Elizabeths Träume und mehr als ein Geheimnis lüftet, lässt alle Ereignisse in neuem Licht erscheinen und schenkt dem Leser und Elizabeth eine Erkenntnis: Gefühle und Angst gehören zum Leben.

CHARAKTERE

ELIZABETH ist ein Charakter, den man dann und wann schütteln möchte (warum vertraut sie sich niemandem an; lässt zu, dass man sie verletzt und nicht, dass man ihr hilft?); der es anfangs schwer hat Sympathiepunkte zu gewinnen und Nähe zu schaffen. Menschen verbinden sich über Gefühle – wenn die aber nicht vorhanden sind? Wie leer ein Leben ohne Emotionen wäre – das führt Elizabeths Nicht-Fühlen vor Augen und genau das schafft schließlich doch Nähe zu ihr. Man wünscht sich, dass sie wieder lebendig ist.

Der schöne, undurchschaubare FEAR nimmt Elisabeths Opferhaltung nicht hin, will, dass sie sich wehrt, etwas fühlt. Um das zu erreichen, konfrontiert er sie immer wieder mit schrecklichen Illusionen, was seine morbide Art ist, ihr zu helfen. Dass er sie nicht ängstigen kann, nagt an seinem Selbstwertgefühl und zeigt: selbst Gefühle sind nicht gefühllos.

Und dann gibt es noch JOSHUA, einen Mitschüler, dessen Beharrlichkeit und gutes Herz eine bedeutende Rolle für Elizabeth spielt. Nach und nach schafft er es, einen Riss in Elizabeths Panzer zu schlagen, womit er beweist, dass man kein Wesen mit Superkräften sein muss, um ein Held zu sein.

SCHREIBSTIL

Elizabeths Charakter schlägt sich auch in der Sprache nieder, die Sätze sind nüchtern, beobachten und beschreiben ohne zu bewerten und doch schwingt zwischen den Zeilen Betroffenheit und Hoffnung mit. Das zeigt sehr schön, dass es nicht nur auf das ankommt, was gesagt wird, sondern auch auf das, was nicht gesagt wird. In dem Maße, in dem sich Elizabeth entfaltet und öffnet, entfaltet und öffnet sich auch die Sprache.

FAZIT

Düsterer als erwartet, regelrecht bedrückend, nach anfänglichen Ver(w)irrungen überaus fesselnd. Eine außergewöhnliche, erfrischende Romanidee aus dem Fantasy-Genre, die trotz emotionsloser Hauptprotagonistin voller Emotionen und Tiefe ist.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Schade, dass der Weltentwurf nicht genauer beleuchtet wurde

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Klappentext
„Niemand weiß, dass Elizabeth Caldwell die Gabe besitzt, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Sehnsucht, Mitleid, Wut - sie alle halten sich von Elizabeth fern, denn sie zeigt als einzige ...

Klappentext
„Niemand weiß, dass Elizabeth Caldwell die Gabe besitzt, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Sehnsucht, Mitleid, Wut - sie alle halten sich von Elizabeth fern, denn sie zeigt als einzige Sterbliche keine Reaktion auf ihre Berührung. Allein der Angst und Schrecken verbreitende Fear wird bei ihr schwach. Er ist besessen davon herauszufinden, welche Macht Elizabeth zu dem gemacht hat, was sie ist ...“

Gestaltung
Am meisten mag ich an diesem Cover, dass der Titel und die Schmetterlinge in rotmetallic schimmern und so direkt den Blick auf sich ziehen. Auch dass sich das Kleid des Mädchens nach hinten hin aufzulösen scheint, sieht richtig toll aus. Zudem mag ich den Hintergrund mit den vielen verschiedenen Lichtpunkten und Farben sehr gerne. Schade finde ich, dass das Gesicht des Mädchens so dunkel und schwer zu erkennen ist.

Meine Meinung
„Winterseele – Kissed by Fear“ ist mir bereits im englischen Original aufgrund des sehr besonders klingenden Klappentextes ins Auge gesprungen. Darum war ich sehr erfreut, diese Geschichte nun endlich auf Deutsch lesen zu können, da ich mir aufgrund der recht ausgefallenen Idee des Buches nicht ganz sicher war, ob ich auf Englisch nicht aufgrund der personifizierten Emotionen zu schnell verwirrt werden würde. Dies ist nämlich ein wichtiger und kreativer Handlungszweig der Geschichte: die vielen verschiedenen Gefühle nehmen in diesem Buch Menschengestalt an.

Diese Grundidee hat mir richtig gut gefallen, denn sie war innovativ und neuartig. Gefühle, die zum Leben erwachen, sind mir bisher noch nicht begegnet. Leider hat die Autorin dieses großartige Potenzial etwas verschenkt, denn sie hat den Weltentwurf nicht ganz ausgearbeitet. Vieles wurde angeschnitten und nicht näher beleuchtet, was ich sehr schade fand, da ich gerne mehr über die Hintergründe erfahren hätte. Die Erklärungen zur Welt der Emotionen fehlten mir persönlich etwas bzw. es blieb zu ungenau und unklar. Schade, dass eine so ausgefallene, coole Idee so blass geblieben ist.

Auch empfand ich die Menge an traurigen Schicksalen, die die Protagonistin Elizabeth ereilt haben, als zu übertrieben. Sie war mit so vielen negativen Entwicklungen und Geschehnissen versehen, dass es für mich den Eindruck erweckt hat, als wolle die Autorin unbedingt alles schwere Schicksal der Welt auf Elizabeths Schultern bürden, damit der Leser auf jeden Fall Mitgefühl mit ihr empfindet. Realistisch war es für mich aber nicht, denn so viel Negatives, Trauriges auf einmal halte ich dann doch für sehr unwahrscheinlich.

Elizabeth betont zudem stets, dass sie nichts fühlt bzw. keinerlei Emotion verspürt, aber irgendwie konnte ich das angesichts der gerade erwähnten, traurigen Schicksale dann doch nicht so ganz glauben. Ich habe zwar selber für mich plausible Erklärungen erstellen können, aber aus dem Text ging nicht klar hervor, ob sie denn nun wirklich nichts fühlt oder dies nur als Schutzmechanismus behauptet, denn so wie es beim Lesen auf mich den Anschein hatte, hat Elizabeth schon das ein oder andere Mal etwas gefühlt (sodass es mir nicht ganz schlüssig und konsequent erschien).

Als positiv empfand ich das Ende, welches eine Überraschung bzw. einen interessanten Plot-Twist bereit hielt, der nicht abzusehen war. Es war auch nicht zu sehr Happy End, sodass es mich zufrieden gestellt hat und (abgesehen von den Erklärungen zum Weltentwurf) keine Fragen offen ließ. Gut fand ich auch, dass der männliche Protagonist, die Verkörperung des Gefühls Angst, seinen englischen Namen Fear beibehalten hat, denn es wäre doch etwas seltsam gewesen, wenn er „Angst“ geheißen hätte.

Fazit
Die Idee von „Winterseele – Kissed by Fear“ fand ich wirklich spannend und neuartig, denn Personifizierte Gefühle sind mir in einem Buch bisher noch nicht untergekommen. Allerdings hätte die Autorin diese Welt etwas genauer erklären und mehr Hintergrundinformationen geben können, denn so blieb es mir zu blass. Auch empfand ich all die traurigen Schicksale, die sich bei den wenigen Figuren gehäuft haben, übertrieben und zu viel. Was mir hingegen gefallen hat war das Ende, welches einen packenden Plot-Twist bereit hält und so nochmal die gesamte Geschichte über den Haufen wirft.
Knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 21.10.2017

Eine spannende, besondere Geschichte mit düsteren Gänsehautmomenten, die mich durch einen angenehmen, bildhaften Schreibstil und authentische Charaktere überzeugen konnte

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Es wird immer noch nicht gesprochen. Wir tun, als gehörten wir zusammen, und wissen es doch besser. [Winterseele, Kelsey Sutton, S. 24]

Zu Beginn möchte ich die optische Gestaltung des Buches loben. Während ...

Es wird immer noch nicht gesprochen. Wir tun, als gehörten wir zusammen, und wissen es doch besser. [Winterseele, Kelsey Sutton, S. 24]

Zu Beginn möchte ich die optische Gestaltung des Buches loben. Während des Lesens war ich zunächst aufgrund der Darstellung des Mädchens auf dem Cover verwundert, doch später fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen und ich fand es sehr passend. Auch das englische Originalcover finde ich schön, es wirkt ziemlich düster und abstrakt, ich habe es euch kürzlich in meiner Buchvorstellung gezeigt.

Der Schreibstil war sehr angenehm, teilweise metaphorisch, oft sehr bildhaft. Gelungen fand ich die optischen Beschreibungen der Gefühle, die die Protagonistin Elizabeth als Gestalt sehen, aber nicht fühlen konnte. Ich fand diese Idee sehr besonders, für mich war sie neu und in der Umsetzung richtig spannend. Am häufigsten begegnete mir Fear, das einzige „Gefühl“, das bei dem englischen Namen genannt wurde. Ich fand ihn sehr sympathisch, zum Ende hin hatte ich außerdem das Gefühl, dass er eigentlich eine gebrochene Seele war, insofern man das so nennen kann. Auch Joshua mochte ich sehr gerne, er war Elizabeth stets ein loyaler, treuer Freund, den sie selbst als nervig, stur und ausdauernd beschrieb, was ich sehr zutreffend fand. Er war da, wenn ihr alle anderen durch ihre besondere Art den Rücken kehrten.

„Wenn wir nichts riskieren, werden wir nie die Dinge entdecken, für die es sich zu leben lohnt“ [Winterseele, Kelsey Sutton, S. 213]

Der interessanteste Aspekt war für mich die Herkunft von Elizabeth und damit einhergehend der Verlauf ihrer eigenen Geschichte, ebenso die Auswirkungen auf ihre Zukunft. Von den Wendungen diesbezüglich wurde ich total überrascht. Auch gab es einige dramatische Momente, die mich total mitfiebern ließen, vor allem natürlich die Begegnungen mit einem bestimmten Charakter. Kelsey Sutton schaffte es, eine authentische Atmosphäre zu schaffen, und Emotionen passend zu beschreiben, sodass ich mitfühlen konnte. Ich hoffte, trauerte und kämpfte mit Elizabeth. Sehr emotional fand ich die familiäre Situation von ihr, ebenso den Umgang mit ihren Eltern. Beim Auftreten von Tim bekam ich jedes Mal eine Gänsehaut und spürte, dass etwas in der Luft lag. Obwohl Fear Menschen das fürchten lehrt, besaß er dabei oftmals eine gegensätzliche Rolle, die ich als angenehm, konstant und haltgebend empfand. Die Flashbacks von Elizabeth fand ich unglaublich gut beschrieben, auch sorgten sie dafür, dass ich stets weiterlesen und erfahren wollte, was es mit Rebecca und Landon auf sich hatte.

Das Ende fand ich passend, auch wenn ich gerne noch mehr über Morgan erfahren hätte, waren ihre Auftritte in der Geschichte doch recht knapp. Über die exklusive Bonusgeschichte, auf die man mit einem QR-Code zugreifen konnte, habe ich mich sehr gefreut. Sie verriet einen wichtigen Wendepunkt der Geschichte und sollte deshalb wirklich erst nach der Hauptstory gelesen werden. Auch bot sie einen tieferen Einblick in die Gedanken von Elizabeth bezüglich der Entwicklung ihrer Geschichte und deren Ausgang, sowie in ihre Vergangenheit und dort enthaltene wichtige Personen.

Winterseele ist eine spannende, besondere Geschichte mit düsteren Gänsehautmomenten, die mich durch einen angenehmen, bildhaften Schreibstil und authentische Charaktere überzeugen konnte. Den Aspekt, Gefühle und Elemente als menschliche Gestalten darzustellen und in eine Geschichte zu integrieren fand ich sehr gelungen. Besonders beeindruckend fand ich die Botschaft, die dadurch rüber kam. Meinerseits definitiv ein Buchtipp!