Cover-Bild Abendrot
Band 3 der Reihe "Ein Holt Roman"
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 23.01.2019
  • ISBN: 9783257070453
Kent Haruf

Abendrot

pociao (Übersetzer)

Holt, eine Kleinstadt im Herzen Colorados. Zwei alte Viehzüchter müssen den Wegzug ihrer Ziehtochter verkraften. Ein Ehepaar kämpft in seinem Trailer um ein Stückchen Würde. Ein elfjähriger Junge kümmert sich rührend um seinen kranken Großvater. So hart das Schicksal auch zuschlägt – die Menschen in Holt sind entschlossen, dem Leben einen Sinn abzutrotzen. Und begegnen einander dabei neu.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2019

Einsame Seelen

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Holt, eine Kleinstadt im Herzen Colorados, mitten in den Great Plains: Die beiden alten Viehzüchter Raymond und Harold McPheron müssen den Wegzug von Victoria Roubideaux (19), ihrer Ziehtochter, verkraften. ...

Holt, eine Kleinstadt im Herzen Colorados, mitten in den Great Plains: Die beiden alten Viehzüchter Raymond und Harold McPheron müssen den Wegzug von Victoria Roubideaux (19), ihrer Ziehtochter, verkraften. Sie verlässt mit ihrer zweijährigen Tochter Katie die Farm, um zu studieren. Das Ehepaar Betty und Luther Wallace lebt in einem verwahrlosten Trailer und muss darum kämpfen, dass seine Kinder Richie und Joy Rae bei ihnen bleiben dürfen. Ein elfjähriger Junge, genannt DJ, kümmert sich rührend um seinen kranken Großvater Walter Kephart (75). Und auch einige andere Menschen in dem Ort haben es nicht leicht, doch sie sind entschlossen, dem Leben einen Sinn abzutrotzen…

„Abendrot“ ist die Fortsetzung des Romans „Lied der Weite“ und der zweite Band der „Plainsong“-Trilogie des bereits verstorbenen Autors Kent Haruf.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus vier Teilen, die nochmals in 46 Kapitel mit einer angenehmen Länge untergliedert sind. Erzählt wird aus der Sichtweise unterschiedlicher Personen. Dieser Aufbau funktioniert gut.

Sprachlich konnte mich der Roman begeistern. Der Schreibstil ist schnörkellos, unaufgeregt und recht nüchtern, gleichzeitig jedoch eindringlich, atmosphärisch dicht und einfühlsam. Er ist darüber hinaus von viel wörtlicher Rede gekennzeichnet. Nicht nur aufgrund der Kenntnis des Vorgängerromans fiel mir der Einstieg in die Geschichte leicht. Das Buch lässt sich auch unabhängig lesen.

Im Mittelpunkt stehen einige vertraute Charaktere wie Victoria und die McPheron-Brüder, aber auch neu eingeführte Personen. Auch im zweiten Band zeichnet der Autor ein vielschichtiges und authentisches Bild der Protagonisten.

Die Schicksale und Probleme der Figuren sind ziemlich verschieden und keine leichte Kost. Sie konnten mich jedoch alle auf ihre eigene Weise berühren. Dargestellt werden unterschiedliche Facetten der Menschlichkeit. Dabei geht es um seelische Abgründe, aber auch um Hoffnungsschimmer. Immer wieder spielt die Einsamkeit eine große Rolle. Man fiebert mit den Personen mit und bangt, für wen sich alles noch zum Guten wendet und für wen nicht. Dadurch konnte mich der Roman fesseln. Dabei bleibt die Handlung allerdings stets realistisch und kommt ohne Kitsch aus.

Das vom Verlag gewohnt reduzierte Cover passt gut zur Geschichte. Auch der Titel ist treffend gewählt und orientiert sich stark am amerikanischen Original.

Mein Fazit:
Auch mit „Abendrot“ konnte mich Kent Haruf überzeugen. Ich bin nun gespannt, wann der dritte Teil auf Deutsch erscheinen wird, den ich mit Sicherheit auch noch lesen werde.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Ein Lesegenuss! Was für eine bildgewaltige und emotionsvolle Reise nach Holt!

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"Abendrot“ war ein wunderschöner Abschluss von Kent Harufs Trilogie über das Leben der Menschen in dem kleinen Städtchen Holt in Colorado! Ich habe dieses unglaublich bildgewaltige und voller Emotionen ...

"Abendrot“ war ein wunderschöner Abschluss von Kent Harufs Trilogie über das Leben der Menschen in dem kleinen Städtchen Holt in Colorado! Ich habe dieses unglaublich bildgewaltige und voller Emotionen gepackte Meisterwerk von vorne bis hinten genossen! Nach dem zweiten Teil „Liede der Weite“ war es für mich wieder eine Ehre, hier gefühlt Gast sein zu dürfen!

Kent Harufs Bücher zu lesen ist wie nach Hause kommen, entspannen und einfach nur beobachten. Jede Nuance und Charaktereigenschaft eines Menschen wird zu etwas Besonderem, Schicksalsschläge erlebt man hautnah mit und eine unvergleichlich detailgenaue Beschreibung von Orten und Schauplätzen lassen das eigene Kopfkino starten. Das Buch steckt voller Menschlichkeit, Empathie und einem Wohlgefühl beim Lesen. Jede kleinste Kleinigkeit empfindet man als wichtig. Achtung voreinander, Hilfsbereitschaft und Sorge um das Gemeinwohl werden hier großgeschrieben.

Meinen zwei älteren und alleinstehenden Lieblingscowboys Harold und Raymond wieder auf ihrer Ranch zu begegnen, hat mich ungemein gefreut. Sie müssen ihr Leben erneut umkrempeln, als ihre Pflegetochter Victoria mit der kleinen Katie nach Fort Collins zum Studieren geht. Ihr Abschiedsschmerz war groß und langsam stellen sich wieder Tristesse und ein monotoner Arbeitsablauf bei ihnen ein. Doch dann passiert ein tragisches Unglück und nichts wird mehr so wie es war. Kein einfaches Leben haben auch Betty und Luther, die zu einer sozialschwachen Randgruppe gehören. Sie benötigen für die Bewältigung ihres Alltags und ihrer bedrückenden Probleme Hilfe von außen. Unheimlich Respekt und Achtung habe ich für DJ gehabt, einem kleinen elfjährigen Jungen, der für seinen kranken und betagten Großvater sorgen muss. Viele weitere unheimlich interessante Charaktere bereichern noch dieses Buch und machen das Leben in Holt zu einem Erlebnis. Ich habe Tränen verdrückt in einer sehr bewegten Szene, mich unglaublich gefreut in vielen Momenten und war geschockt über eine Gewalttätigkeit, die eine Familie an den Rand der Verzweiflung bringt. Wenn ein Autor diese Gefühle bei einem hervorrufen kann hat er alles richtig gemacht.
Mein Abschied von den Menschen in Holt fällt mir nicht leicht, da mir viele von ihnen ans Herz gewachsen sind. Doch Kent Haruf hat auch hierfür ein Mittel gefunden und für alle ein wunderschönes und zufriedenes Ende gefunden und mir dabei ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert.

Mein Fazit:

Kent Haruf hat es wieder einmal mit Bravour geschafft mich unheimlich mit seiner Geschichte über die Menschen in Holt zu begeistern. Es war ein purer Lesegenuss! Von mir bekommt dieser Roman eine unbedingte Leseempfehlung und 5 Sterne mit Krönchen!

Veröffentlicht am 07.02.2019

Auch diesmal rührend und anrührend

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Dies ist das zweite Buch, das ich von Kent Haruf gelesen habe, und es hat mich ebenfalls sehr angesprochen. In gewisser Weise ist es die Fortsetzung von 'Lied der Weite', aber man kann es problemlos lesen, ...

Dies ist das zweite Buch, das ich von Kent Haruf gelesen habe, und es hat mich ebenfalls sehr angesprochen. In gewisser Weise ist es die Fortsetzung von 'Lied der Weite', aber man kann es problemlos lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Auch diesmal wieder fällt es mir schwer, mich von Holt zu verabschieden. Holt ist der fiktive Ort in Colorado, in dem die Protagonisten dieses Romans wohnen. Man gewöhnt sich an diese Menschen, trauert mit ihnen, freut sich mit ihnen und nimmt Anteil an ihrem Schicksal. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, denn irgendwie fühle ich mich in Holt heimisch.
Hier geht es nicht um eine Geschichte, die erzählt wird, sondern um die Einzelschicksale verschiedener Bewohner, die teilweise miteinander zu tun haben oder sich nur vom Sehen kennen. Einige Erzählstränge überschneiden und verbinden sich, andere haben ein offenes Ende. Es geht überwiegend um Alltagsprobleme, die gelöst werden müssen, nichts Spektakuläres. Trotzdem verpackt Kent Haruf diese Handlungsstränge so geschickt, dass man im Erzählfluss davonschwimmt. Plötzlich ist das Ende da, und dabei möchte man noch soviel mehr erfahren: was wird aus DJ? Wird er Dena wiedersehen? Wie entwickelt sich Raymonds Beziehung? Was wird aus den misshandelten Kindern? usw.
Faszinierend ist es, das soziale Gefüge in dieser Stadt zu erleben. Da wird geholfen und unterstützt, wie man es im heutigen Stadtleben kaum noch kennt. Man erkennt die Sorgen und Nöte der anderen und versucht, eine Lösung zu finden.
Außergewöhnlich in Kent Harufs Büchern ist die fehlende Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede. Man gewöhnt sich schnell daran. Die Sprache ist einfach gehalten, aber beschreibt eindrücklich die Gefühle und Beweggründe der einzelnen Protagonisten, man bekommt einen tiefen Einblick in ihre Seelen.
Abschließend bleibt festzustellen, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe, kaum eine Pause einlegen wollte, und deshalb gebe ich eine klare Leseempfehlung und völlig verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2019

Wie gut, dass noch zwei Bände seiner Romanreihe zur deutschen Veröffentlichung offen stehen.

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Kent Haruf, Abendrot, Diogenes 2019, ISBN 978-3-257-07045-3

Vor zwei Jahr hatte ich mit vielen anderen überraschten Lesern das Glück, den amerikanischen Schriftsteller Kent Haruf mit seinem letzten Roman ...

Kent Haruf, Abendrot, Diogenes 2019, ISBN 978-3-257-07045-3

Vor zwei Jahr hatte ich mit vielen anderen überraschten Lesern das Glück, den amerikanischen Schriftsteller Kent Haruf mit seinem letzten Roman kennenzulernen, der wohl auch zur großen Überraschung des Diogenes Lektorats sich zu einem großen Verkaufserfolg mit begeisterten Kritiken entwickelte und 2017 verfilmt wurde.

„Unsere Seelen bei Nacht“ erschien in den USA als Kent Harufs fünfter Roman, kurz bevor er starb. Im vergangenen Jahr hat Diogenes nach diesem großen Erfolg den zuerst 1999 erschienenen Roman „Plainsong“ unter dem deutschen Titel „Lied der Weite“ vorgelegt und gezeigt, dass er beabsichtigt, in den nächsten Jahren alle Bücher von Kent Haruf zu verlegen. Ich begrüße das sehr. Als im Jahr 2001 bei btb das gleiche Buch unter dem Titel „Flüchtiges Glück“ erschien, hat es kaum jemand bemerkt.

Kent Harufs Romane spielen alle in der fiktiven Kleinstadt Holt in der Prärie des US-Bundesstaats Colorado, die wahrscheinlich viel Ähnlichkeit hat mit der Stadt, in der er mit seiner Familie als Lehrer und Autor lebte.

Mit „Lied der Weite“ begann Kent Haruf seinen fünfteiligen Zyklus über das Leben, Leiden und Lieben von unterschiedlichen Menschen in einer ganz normalen amerikanischen Kleinstadt. Es geht mit vielen Nebenhandlungen und -personen um das Schicksal des 17- jährigen Mädchens Victoria Roubideaux, die ungewollt schwanger geworden, von ihrer tendenziell asozialen Mutter aus dem Haus geworfen wird. Victoria flüchtet sich zu Maggie Jones, eine Lehrerin ihrer Schule, die sie zunächst tröstet und verständnisvoll aufnimmt. Zur gleichen Zeit gerät die Ehe vom Maggies Lehrerkollegen Guthrie in die Krise und Haruf verfolgt sehr einfühlsam, wie sich die Krankheit der Mutter auf den Vater und seine beiden Sohne Ike und Bobby auswirkt.

Etliche Meilen außerhalb von Holt leben die beiden älteren Brüder McPherson relativ abgeschieden und schlicht auf einer Farm, mit der sie mit Viehzucht seit Jahrzehnten ihren Lebensunterhalt bestreiten, nachdem die Eltern gestorben waren. Maggie Jones verfolgt nun zielstrebig und schlußendlich auch erfolgreich ihren Plan, Victoria Roubideaux bei diesen beiden alten Männern unterzubringen, bis sie ihr Kind zur Welt gebracht hat und sich mehr darüber klar geworden ist, wie ihr Leben weiter gehen soll.

Zunächst eher widerstrebend, willigen die beiden Männer in Maggies ungewöhnliches Begehren ein, doch dann geschieht nicht nur mit den beiden, sondern auch mit Victoria und den anderen beschrieben Protagonisten Guthrie, Maggie, Ike und Bobby etwas ganz Ungewöhnliches. Aus einem Akt der Güte werden liebevolle und heilende Beziehungen, die die daran beteiligten Menschen wohl für ihr ganzes Leben verwandeln werden.

Ein warmherziges, stellenweise den Leser sehr bewegendes Buch über Liebe und sozialen Zusammenhalt, über menschliche Stärken und Schwächen und über Menschlichkeit und Hoffnung, die man nie aufgeben darf, egal was passiert und gleich, wie ausweglos die Lage scheint.

Mit „Abendrot“ (im Original: „Eventide“) folgt nun der zweite Band der Reihe, der sich liest wie eine Fortsetzung des ersten Bandes. Wie begegnen den beiden McPherson- Brüdern wieder, die nun die meiste Zeit des Jahres wieder alleine lebe, nachdem ihre Ziehtochter Victoria Roubideaux mit ihrer kleine Tochter in die Stadt gezogen ist um dort zu studieren. Auch Maggie und Guthrie tauchen wieder auf.

Wir begegnen aber auch neuen Bewohnern jener Kleinstadt in Colorado, wo alles den Rhythmen der Natur in den ungeschriebenen Gesetzen einer Kleinstadt gehorcht. Da sind etwa Betty und Luther, die zusammen mit ihren Kindern in großer Armut in einem verwahrlosten Trailer ihr tristes Leben fristen, und täglich um ein Stück Würde für sich und ihre Kinder kämpfen. Sie werden von der Sozialarbeiterin Rose betreut, die im Verlauf des Buches nach einem schrecklichen Unglück einem der beiden alten Brüder nahe kommen wird.

Ein Junge namens DJ kümmert sich rührend um seinen alten kranken Großvater. Zusammen mit der ebenfalls elfjährigen Dena, deren Familie gerade zusammenbricht, schafft er sich in einem verlassenen Haus ein Ersatzzuhause.

Ohne seine Figuren zu bewerten, beschreibt Kent Haruf ihr Leben, ihre Einsamkeit und ihre Gefühle. Jeder von ihnen hat in dieser Kleinstadt Holt mit seinen persönlichen Lebensumständen zu kämpfen, tragische und empörende Umstände zuweilen. Doch Haruf ist kein politischer Schriftsteller, er teilt geradezu das Schicksal seiner Figuren, indem er es mit seiner großen Erzählkunst mitfühlend und warmherzig beschreibt. Immer wieder gibt es in seinen Büchern so etwas wie Hilfsbereitschaft und Hoffnungsschimmer, die das zuvor recht dunkle Leben seiner Protagonisten erhellen. Für den Leser macht diese Menschlichkeit die Lektüre seiner Bücher zu einem beglückenden Erlebnis.

Wie gut, dass noch zwei Bände seiner Romanreihe zur deutschen Veröffentlichung offen stehen.




Veröffentlicht am 04.02.2019

Abschluss der Holt Trilogie

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Holt, eine Kleinstadt in Colorado in den fünfziger Jahren, das ist der Mittelpunkt in Kent Harufs Trilogie. Eine Stadt, unbedeutend und ein wenig langweilig, mit Schicksalen, wie sie wohl so ähnlich überall ...

Holt, eine Kleinstadt in Colorado in den fünfziger Jahren, das ist der Mittelpunkt in Kent Harufs Trilogie. Eine Stadt, unbedeutend und ein wenig langweilig, mit Schicksalen, wie sie wohl so ähnlich überall in den USA spielen können. Zwei alternde Rancher, im Lauf der Jahre fast symbiotische geworden, haben einen Sinn in ihrem Leben gefunden, als sie vor einiger Zeit ein schwangeres junges Mädchen aufgenommen haben. Ohne viele Worte haben sie ihr und ihrem Kind ein Heim gegeben und nun entlassen sie es in die Welt, in ein College, aber sie hat Wurzeln geschlagen und ein Zuhause gefunden.
Luther und Betty lieben ihre Kinder, aber ihre Fähigkeiten sind eingeschränkt. Sie leben am Rand der Gesellschaft in einem Trailer und von einem Sozialhilfescheck zum nächsten, aber sie kämpfen um ihre Würde.
Ein 11jähriger lebt allein bei seinem Großvater und hat unbemerkt von den Nachbarn die Sorge um den alten Mann und den Haushalt übernommen. Unbeschwertes Kindsein darf er nicht erleben.
Das sind nur einige Figuren, die Holt über seine 3 Bücher begleitet. Er macht nicht viele Worte um sie, aber seine Beschreibungen sind prägnant, lassen sie beim Lesen lebendig werden. Wie überhaupt seine Sprache klar ist, man könnte sie für simpel halten, wäre das nicht die Kunst der großen Schriftsteller. Eine Atmosphäre zu schaffen, die sich einprägt, gelingt ihm mit wenigen Sätzen. Oft entscheiden nur Kleinigkeiten über das Geschick seiner Figuren, aber immer lässt er ein Stück Hoffnung durchschimmern, dass sich die Veränderung vielleicht doch zum Guten wendet. Das klingt melancholisch, aber in seinen Geschichten steckt Lebensweisheit und eine große Liebe zu den Menschen, die er portraitiert. Damit hat mich Haruf mitgenommen und begeistert.