Altes Loslassen kann auch heilsam sein
Im neuen Roman von Kristina Pfister sind wir Zeugen des ganz normalen Wahnsinns einer Familie über einen Zeitraum von ca. einem Jahr.
Zum 70. Geburtstag des Vaters Walter treffen sich die mittlerweile ...
Im neuen Roman von Kristina Pfister sind wir Zeugen des ganz normalen Wahnsinns einer Familie über einen Zeitraum von ca. einem Jahr.
Zum 70. Geburtstag des Vaters Walter treffen sich die mittlerweile erwachsenen Ritter-Kinder im Sommerhaus der Familie. Erst ist es nur komisch, dass die Mutter nicht anwesend ist, mit der Zeit kommen immer mehr Geheimnisse und Probleme der Geschwister bzw. der ganzen Familie ans Licht.
Da ist die Jüngste, die ca. 30jährige Marika, die ungewollt von ihrem jüngeren Freund schwanger wird, mit dem sie noch nicht lange zusammen ist. Ihr gegenüber ist Cecilia, die älteste Tochter. Sie hat einen kleinen Sohn, der leider ein Einzelkind ist, es klappt nicht mit einem weiteren Geschwisterkind. Cecilia ist diejenige, die sämtliche Familienereignisse koordiniert, plant und selbst in die Hand nimmt, damit alles seine Ordnung hat. Der mittlere Sohn Jonas ist Lehrer und seit 25 Jahren in einer Beziehung mit Julia, die sich nach mehr Aufregung im monotonen Leben sehnt und die Beziehung beendet.
Außerdem hat sich auch die Mutter neu orientiert, sehr zum Missfallen der Kinder.
Kristina Pfister erzählt unglaublich gefühlvoll und fesselnd von alltäglichen Familienthemen, sie zeichnet ihre Charaktere sehr authentisch und lebensnah.
Auch die Nachbarin Billy und Otis, der von allen Otto genannt wird, lockern die Erzählung durch ihre humorvolle Darstellung auf.
Beim gemeinsamen Ausmisten des Sommerhauses, das liebevoll Ritterburg genannt wird, weil es verkauft werden soll, kommen Erinnerungen zu Tage und ein totgeschwiegenes Thema kommt ans Licht.
Ich habe die Höhen und Tiefen dieser Familie gerne verfolgt und war fasziniert, wie die Autorin scheinbar Alltägliches wunderbar zu einem großen Ganzen zusammengeführt hat.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!