Cover-Bild Himmlischer Frieden
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24,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 02.05.2025
  • ISBN: 9783550202865
Lai Wen

Himmlischer Frieden

Roman | Ein Roman über die erste Liebe, unverbrüchliche Freundschaften und den Preis der Freiheit - erzählt mit der Hingabe einer Elena Ferrante
Judith Schwaab (Übersetzer)

Über unverbrüchliche Freundschaften, die weltveränderte Kraft von Gemeinschaft und den unschätzbaren Wert von Freiheit 

Lai wächst in einem trubeligen Arbeiterviertel in Peking auf. Ihr Vater redet nicht, die Mutter interessiert sich nur für das Geschehen auf dem Hausflur, einzig die Großmutter ist wirklich präsent, kompromisslos in ihrer Liebe zu ihren Enkeln.
Bei einem Nachbarschaftsstreich lernt die junge Lai die Härte des Regimes kennen. Sie zieht sich zurück in die Welt der Bücher und erlangt ein Stipendium an der renommierten Peking-Universität. Dort eröffnet sich ihr eine neue Welt, in der die Meinung frei gesagt wird. Während sich der Widerstand gegen das Regime formiert, findet Lai ihre eigene Stimme und Freunde, die an ihrer Seite stehen auf dem Platz des Himmlischen Friedens.

»Ergreifend und kraftvoll.«   DAILY MAIL

»Ein eindringlicher Roman. Lai Wen erweckt in dieser zutiefst persönlichen Erzählung die Vergangenheit zum Leben.« PUBLISHERS WEEKLY

»Ein ergreifendes Epos über die Entwicklung eines politischen Bewusstseins in einer Zeit großer Gefahr.«  LOS ANGELES TIMES

»Ein bemerkenswerter Roman, den man nicht mehr vergisst, und der zeigt: Geschichte wird von Frauen geschrieben.« KRISTINA LUNZ

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2025

Eindrucksvoller Einblick in ein Regime

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Lai Wens Roman "Himmlischer Frieden" nimmt die Leser:innen mit nach Peking, wo Lei als Tochter einer Arbeiterfamilie aufwächst. Die Großmutter hat sich schon in jungen Jahren gegen das Füße-abbinden gewehrt ...

Lai Wens Roman "Himmlischer Frieden" nimmt die Leser:innen mit nach Peking, wo Lei als Tochter einer Arbeiterfamilie aufwächst. Die Großmutter hat sich schon in jungen Jahren gegen das Füße-abbinden gewehrt und macht jetzt Schuhe für eben solche Frauen, der Vater ist Künstler, der unter der Kulturrevolution Maos zerbrochen ist und sich selbst verloren hat. Lei ist ein sehr kluges junges Mädchen, das sich der Vorgänge in ihrem Land durchaus bewusst ist und sie reflektiert regelmäßig darüber, welche Ziele die Regierung verfolgt und was von ihr als "gute Chinesin" verlangt wird. So ist ihre erste Überlegung, als sie einen Aufsatz über einen ihrer Helden schreiben soll, was denn der Lehrer hören möchte, Ob Mao die perfekte Antwort ist oder ob es doch zu einfach wäre. "Himmlischer Frieden" kommt vielleicht nicht mit viel Schockmomenten oder übertrieben genauen Darstellungen von Grausamkeiten daher, dafür ist es aber umso eindrucksvoller, denn es zeigt, wie ein solches Regime wie in China jedes Leben durchdringt. Durch die intelligente Protagonistin, die nicht einfach alles hinnimmt, die einen Freund hat, der ihr hier auch andere Ansichten aufzeigt, bekommen die Leser:innen einen Anstoß, auch kritisch zu hinterfragen, ohne dass ihnen eine Meinung aufs Auge gedrückt wird. Auch der Vater, dem die Kulturrevolution hart zugesetzt hat, ist sehr gut dargestellt, auch wenn es dadurch ist, dass er nahezu abwesend ist im Roman - obwohl er eigentlich physisch durchaus in vielen Szenen da ist. Wens Roman gibt einen guten Einblick in ein Land, das vielen vermutlich zwar namentlich bekannt ist, über das man sich aber nie allzu viel Gedanken gemacht hat. Die Autorin zeigt gut, wie ein Regime vor allem auch in den Köpfen der Menschen wirkt und schafft eine Protagonistin, die klug und sympathisch ist.

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Über das Leben in einem totalitären Staat

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„Befreiungsfüße“, so nannte die Großmutter ihre Füße. Sie wehrte sich nämlich erfolgreich gegen die Meinung ihrer Eltern. Sie sollte diese abbinden und so die so angesagten „Lotusfüße“ erreichen. Im Alter ...

„Befreiungsfüße“, so nannte die Großmutter ihre Füße. Sie wehrte sich nämlich erfolgreich gegen die Meinung ihrer Eltern. Sie sollte diese abbinden und so die so angesagten „Lotusfüße“ erreichen. Im Alter zwischen 5 und 8 Jahren wurden die Füße der Mädchen eng verschnürt und die Zehen gebrochen. Damit wollten die Mütter oder Großmütter erreichen, dass ihre Töchter dem allgemeinen Modetrend entsprachen. Eigentlich kein Wunder, dass diese Frau anfing Schuhe zu nähen, die auch Frauen mit deformierten Füßen tragen konnten. Ja, die Großmutter war eine Rebellin und hin und wieder kam es vor, dass ihre Enkelin sich von ihr missverstanden fühlte.

Die Ich-Erzählerin Lai schreibt über ihren Vater, dass er während der Mao-Regierung inhaftiert war. Was er damals erlebte, verschweigt er seiner Familie. Bis zu dem Tag, als er seine Tochter zu einem Spaziergang einlud. Sie gingen so lange, bis sie eine Mauer erreichten. Was das Mädchen dort las, erschütterte sie zutiefst. Jetzt konnte sie sogar ihren schweigsamen Vater verstehen und lernte ihn zu schätzen.

Ein dicker Wälzer, der keine leichte Lektüre war. Die Schriftstellerin Lai Wen wuchs in China auf und zeigt deutlich, welche Gefahren von einer Diktatur ausgehen. Der Platz des „Himmlischen Friedens“ was Schauplatz eines Massakers an Studenten, die lediglich für mehr Demokratie und Meinungsfreiheit eintraten. Sie wurden mundtot gemacht und viele von ihnen starben im Kugelhagel der Soldaten.

Auch wenn das Lesen des Romans einige Anstrengung erfordert, wenn man ihn bewusst lesen und verstehen möchte. Dranbleiben lohnt sich. Weil er zeigt, wie wichtig es ist, den totalitären Ansichten etlicher Staatsmänner entgegenzutreten. Nein, wer denkt, dass diese doch weit weg seien, der irrt.

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Zeitzeugin

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Basierend auf ihrem eigenen Leben, erzählt Lai Wen eine fiktionalisierte Geschichte ihres aufwachsens in China und endet mit der brutalen Niederschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens ...

Basierend auf ihrem eigenen Leben, erzählt Lai Wen eine fiktionalisierte Geschichte ihres aufwachsens in China und endet mit der brutalen Niederschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989. Dabei verknüpft die Autorin gekonnt Thematiken der Pubertät, von Freundschaften, dem Verhältnis zur Familie mit der politischen Situation und gibt damit den Protesten und wie diese entstanden sind individuelle Gesichter. Man spürt die Hoffnung, die Solidarität, den unfassbaren Mut, aber auch die große Angst, die einen in einem solchen System unablässig begleitet.

Ihre bildhafte Sprache sowie die Selbstreflektion der Hauptperson haben wir mir sehr gut gefallen. Die Geschehnisse sind noch nicht lange her und es ist mehr als bedrückend, dass diese gewaltsame Niederschlagung vor den Augen der Welt möglich war. Und gleichzeitig, auch gerade in Anbetracht der heutigen Weltgeschehnisse, leider nicht überraschend.

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Veröffentlicht am 28.05.2025

Großartig

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Lai wächst in einem Arbeiterviertel in Peking auf. Als Erwachsene studiert sie Literatur und nimmt an den Protesten auf dem Platz des Himmlischen Friedens teil. Hier erzählt sie, wie es dazu kam. Der Roman ...

Lai wächst in einem Arbeiterviertel in Peking auf. Als Erwachsene studiert sie Literatur und nimmt an den Protesten auf dem Platz des Himmlischen Friedens teil. Hier erzählt sie, wie es dazu kam. Der Roman basiert auf ihren eigenen Erfahrungen und auf den bekannten Tatsachen.
Es ist eine ruhig und fast poetisch erzählte Geschichte um eine schüchterne Protagonistin, die in Ich-Form von ihrer Kindheit, ihrer Schulzeit und ihrem Studium berichtet. Das liest sich authentisch und bewegend. Sie schildert ihre Familie und ihre Schulfreunde nuanciert und voller Wärme. Die Unterdrückung der Menschen in China durch die kommunistische Führung wird immer wieder an Einzelpersonen deutlich, beginnend mit ihrem Vater.
Die historischen Ereignisse gipfeln im Tiananmen-Massaker auf dem Platz den Himmlischen Friedens, mitten in Peking, im Juni 1989.
Ich freue mich sehr, aus dieser unbekannten Welt so eine angenehm zu lesende Geschichte ganz normaler Menschen genießen zu dürfen. Es ist großartige Literatur. Ein Highlight!

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Veröffentlicht am 19.05.2025

Eine Geschichte, die mich tief berührt hat!

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Lai Wens Himmlischer Frieden hat mich tief beeindruckt. Es ist lange her, dass mich ein Roman so berührt hat – nicht durch große Gesten, sondern durch seine stille Intensität und poetische Sprache. Im ...

Lai Wens Himmlischer Frieden hat mich tief beeindruckt. Es ist lange her, dass mich ein Roman so berührt hat – nicht durch große Gesten, sondern durch seine stille Intensität und poetische Sprache. Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen, das in einem von politischen Spannungen und familiären Narben geprägten China heranwächst – und sich dabei langsam selbst findet.
Lai lebt in einem bescheidenen Viertel in Peking. Ihr Zuhause ist ein Ort der Enge, des Schweigens. Der Vater – innerlich zerbrochen durch die Erlebnisse der Kulturrevolution – zieht sich zurück. Die Mutter legt Wert auf Äußerlichkeiten, nicht auf Nähe. Nur die Großmutter bringt Wärme in Lais Leben: offenherzig, bodenständig, liebevoll.
Was mich besonders fasziniert hat, ist der Blick ins Innere dieser jungen Frau. Wir begleiten sie durch ihre Kindheit bis zur Zeit an der Peking-Universität – ein stilles, eindringliches Porträt ihres Erwachsenwerdens. Es sind die kleinen Dinge, die unter die Haut gehen: ihre leise Rebellion, ihre Liebe zu Büchern, ihre Sehnsucht nach Freiheit und Ausdruck. Die Sprache, in der das alles erzählt wird, ist feinfühlig und voller Anmut – man verweilt an den Sätzen, weil sie so viel mehr sagen als bloße Worte.
Lai ist keine laute Figur, und gerade das macht sie stark. Ihre Gedankenwelt ist klug, klar und berührend.
Neben der persönlichen Geschichte verwebt Lai Wen auch die politischen Entwicklungen Chinas, insbesondere die Proteste von 1989, mit großer Authentizität in den Roman. Lai wird Teil dieser Bewegung – nicht dramatisch, sondern folgerichtig. Man spürt: Die Autorin hat selbst erlebt, worüber sie schreibt.
Doch Himmlischer Frieden bleibt trotz aller politischer Bezüge vor allem eines: eine zutiefst menschliche Erzählung. Über Beziehungen, Verluste, stille Stärke und darüber, wie Geschichte sich in den Biografien der Menschen fortschreibt.
Für mich ist dieses Buch ein leiser Schatz – voller Zärtlichkeit, Wahrheit und Hoffnung. Lai ist eine Figur, die mich noch lange begleiten wird.

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