Cover-Bild Wer die Hölle kennt
Band 2 der Reihe "Alex Stern Reihe"
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur eBook
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Ersterscheinung: 13.01.2023
  • ISBN: 9783426458372
Leigh Bardugo

Wer die Hölle kennt

Roman
Lina Robertz (Übersetzer), Silvia Kinkel (Übersetzer), Heike Holtsch (Übersetzer), Constanze Wehnes (Übersetzer)

Magisch, geheimnisvoll und höllisch düster:
In Leigh Bardugos Urban-Fantasy-Roman »Wer die Hölle kennt« ist Geisterseherin Alex Stern zurück auf dem Campus der Elite-Uni Yale – und bereit, sich der Hölle selbst entgegen zu stellen.
Seit Jahrhunderten ziehen acht mächtige studentische Verbindungen der Elite-Universität Yale die Fäden hinter Politik und Wirtschaft – das neunte Haus jedoch überwacht die Einhaltung der Regeln. Denn die Macht der Verbindungen beruht auf uralter, dunkler Magie.
Zwar ist es Geisterseherin Alex Stern gelungen, im Auftrag des neunten Hauses eine Verschwörung auf dem Campus aufzuklären, doch dabei wurde ihr Mentor Daniel Arlington entführt. Obwohl Alex' Gefühle für Daniel in zwei sehr unterschiedliche Richtungen tendieren, unternimmt sie alles, um ihn zu retten. Auch wenn sie dafür buchstäblich durch die Hölle gehen muss!
Leigh Bardugo, die Bestseller-Autorin der Grisha-Verse-Romane, verbindet auch in der Fortsetzung von »Das neunte Haus« Campus-Leben mit dunkler Magie und einem Schuss Gothic Noir zu einem unwiderstehlichen Urban-Fantasy-Roman mit Kult-Potenzial.
»Dieser Fantasy-Roman ist brillant, witzig, brutal und absolut großartig – er ist ein Portal zu einer Welt, die du niemals verlassen willst.« Lev Grossman (»The Magicians«) über »Das neunte Haus«


Tauche ein in die magische Welt der Bestseller-Autorin Leigh Bardugo:

- »Das neunte Haus« (Alex-Stern-Reihe 1)
- »Wer die Hölle kennt« (Alex-Stern-Reihe 2)
- »Goldene Flammen« (Grisha-Trilogie 1)
- »Eisige Wellen« (Grisha-Trilogie 2)
- »Lodernde Schwingen« (Grisha-Trilogie 3)
- »Das Lied der Krähen« (Krähen-Dilogie 1)
- »Das Gold der Krähen« (Krähen-Dilogie 2)
- »King of Scars« (»King of Scars« 1)
- »Rule of Wolves« (»King of Scars« 2)
- »Die Sprache der Dornen« (illustrierte Märchen aus der Welt der Grisha)
- »Die Leben der Heiligen« (illustrierte Heiligen-Legenden aus der Welt der Grisha)
- »Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit« (Graphic Novel zur Vorgeschichte des Dunklen)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2023

Bis in die Hölle und zurück

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'Wer die Hölle kennt' ist ein Fantasyroman der bekannten Autorin Leigh Bardugo und der phantastische zweite Band der 'Alex Stern'-Reihe.

Beim Cover muss ich ehrlich sagen: es gefällt mir nicht. Es passt ...

'Wer die Hölle kennt' ist ein Fantasyroman der bekannten Autorin Leigh Bardugo und der phantastische zweite Band der 'Alex Stern'-Reihe.

Beim Cover muss ich ehrlich sagen: es gefällt mir nicht. Es passt zwar irgendwie zur Reihe, spricht mich persönlich aber überhaupt nicht an. Ich finde es sogar eher abstoßend und wenn ich die Reihe nicht bereits gekannt hätte, hätte ich das Buch wohl nicht gewählt. Ja, ich gestehe es: ich bin ein Cover Käufer. Trotzdem werde ich keinen Stern abziehen, denn die Geschichte selbst ist absolut genial und verdient trotzdem die volle Sternanzahl!

Unter 'Über dieses Buch' kann man sich bereits einen kurzen Vorgeschmack auf das neue Abenteuer der Geisterseherin Alex Stern in Yale holen. Die Geschichte umfasst zwei Teile mit insgesamt 47 Kapiteln. Die Karte zur Yale University in New Haven, Connecticut fand ich äußerst hilfreich. Ich habe sie während dem Lesen mehrmals zu Rate gezogen.
Dieses neue Abenteuer fand ich sehr spannend und interessant. Toll fand ich auch, hier die Figuren noch besser kennen zu lernen und von ihren tiefsten Geheimnissen zu erfahren. Der Schreibstil ist wunderbar, die Seiten fliegen nur so dahin. Leigh Bardugo schaffte es von der ersten Seite an das ich mich fühlte als wäre ich direkt mit in Yale – wow! Die Geschichte ist äußerst interessant, ich fand Band zwei sogar noch besser als den ersten, spannend und unterhaltsam bis zum Ende. Ich hoffe, dass wir Alex noch auf vielen weiteren Abenteuern begleiten dürfen. Denn ich finde sie ist eine geniale Figur, ich finde sie ganz wunderbar! Ihre Art und ihr Humor sind großartig, ich wurde einige Stunden sehr gut unterhalten.

Fazit: Ein geniales Werk – ich bin absolut begeistert und kann hier definitiv eine Leseempfehlung abgeben!

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Alex Steen ist zurück - mächtig und gewaltig

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Bisher habe ich jedes Buch von Leigh Bardugo gelesen. Daher war auch klar, dass es auch dieses wieder ins Regal schafft. Besonders natürlich, weil ich Band 1 schon geliebt habe.

Leigh Bardugo versteht ...

Bisher habe ich jedes Buch von Leigh Bardugo gelesen. Daher war auch klar, dass es auch dieses wieder ins Regal schafft. Besonders natürlich, weil ich Band 1 schon geliebt habe.

Leigh Bardugo versteht es wie keine Zweite, moralisch grau Chataktere zu erschaffen. Da gibt es den Dunklen, Nikolai, Kaz Brekker oder eben hier Alex Stern.

Alex ist sichtbar an ihren Aufgaben und der Abwesenheit von Darlingten gewachsen. Sie musste ihre Aufgaben allein, ohne Mentor, erfüllen. Einzig auf die Hilfe von Dawes und, hin und wieder wenn es wirklich drauf ankommt zumindest, Turner kann sie zählen. Sie ist in eine Führungsrolle geschlüpft, ohne es wirklich zu bemerken.

Wieder hat die Geschichte anfangs zwei Zeitebenen, mit denen ich aber deutlich weniger Probleme hatte als in Band 1. Wohl auch, weil es nicht ein permanentes Hin und Her war.

Die Story ist wieder wahnsinnig gut durchdacht und steuert auf einen genialen Höhepunkt zu. Gibt es eine Fortsetzung? War dies das Ende? Beides ist möglich...

Ich liebe die Sprache, das Wordbuilding der Autorin. Für mich persönlich recht anspruchsvoll. Aber es lohnt sich, jede Einzelheit aufzunehmen und dran zu bleiben.

Eine mega Story. Vermutlich mein Februar-Highlight.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Höllenritt

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„Wer die Hölle kennt“ von Leigh Bardugo ist der lang erwartete zweite Band ihrer Alex Stern Reihe, der erneut in die Welt des neunten Hauses führt.
An der Elite-Universität Yale herrschen seit Jahrhunderten ...

„Wer die Hölle kennt“ von Leigh Bardugo ist der lang erwartete zweite Band ihrer Alex Stern Reihe, der erneut in die Welt des neunten Hauses führt.
An der Elite-Universität Yale herrschen seit Jahrhunderten acht mächtige Studentenverbindungen mit uralter Magie, durch die sie sich auch in Politik und der Wirtschaft eine geheime Vormachtstellung sichern. Damit niemand die Regeln verletzt, wacht das neunte Haus Lethe über die gefährlichen Rituale als neutraler Beobachter. Die Geisterseherin Alex Stern gehört seit kurzem zu Lethe, aber ihr Mentor Daniel Arlington wurde entführt und so ist Alex auf sich selbst angewiesen. Obwohl Daniel unterschiedliche Gefühle in Alex auslöst, setzt sie Himmel und Hölle in Bewegung, um ihn zu finden und vor allem zurückzubringen.

Ich liebe die Bücher von Leigh Bardugo, auch wenn man die Alex Stern Reihe nicht unbedingt mit dem Grishaverse vergleichen kann. Diese Urban Fantasy ist aber genauso packend und entwickelt im Laufe der Handlung einen unglaublichen Sog, so dass ich förmlich an den Seiten geklebt habe.
Die Story ist komplex aufgebaut und punktet immer wieder mit überraschenden und unerwarteten Twists. Ich bin ein Fan von Hauptfiguren wie Alex, die voller Ecken und Kanten und unentdeckter Facetten ist. Ich mag es, wie Alex sich unbeirrbar durchkämpft und auch nach Niederlagen sofort wieder aufsteht. Sie ist ein tough Cookie und hat hinter ihrer abgeklärten Fassade ein großes Herz, welches aber nicht für jeden schlägt. Aber das ist für mich völlig in Ordnung.
Generell sind alle Figuren weitab jeglicher Klischees und zeigen ihre düsteren und ihre weichen Seiten. Das bunt zusammengewürfelte und unfreiwillige Höllenkommando erzeugt eine mitreißende Dynamik, die mich bis zum wieder einmal offenen Ende überzeugen konnte.
Für die Fortsetzung gibt es jede Menge Potenzial und natürlich offene Fragen und ich hoffe, die Wartezeit wird nicht zu lang.

Mein Fazit:
Ein großartiger zweiter Teil, der von mir eine klare Leseempfehlung und die vollen fünf Sternchen bekommt!

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Veröffentlicht am 21.01.2023

Gute Fortsetzung

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Zum Inhalt:
Die acht studentischen Verbindungen der Universität Yale ziehen die Fäden in Politik und Wirtschaft, doch die Einhaltung der Regeln überwacht das neunte Haus. Es ist Alex zwar gelungen eine ...

Zum Inhalt:
Die acht studentischen Verbindungen der Universität Yale ziehen die Fäden in Politik und Wirtschaft, doch die Einhaltung der Regeln überwacht das neunte Haus. Es ist Alex zwar gelungen eine Verschwörung am Campus aufzuklären, doch dabei wurde Mentor Daniel entführt. Und sie setzt alles daran ihn zu retten. Auch wenn sie dafür einiges in Kauf nehmen muss.
Meine Meinung:
Den ersten Band fand ich sensationell und ich habe mich gefreut, dass der zweite endlich da ist. Dennoch hatte ich zunächst Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen, aber irgendwann kriegt man den Anschluss und dann entwickelt sich die Geschichte wieder gut und ist auch sehr spannend. Gerade das Thema der Verbindungen, aber aber der magischen Elementen geben der Geschichte einen gewissen Pfiff. Ich habe auch das sichere Gefühl, dass die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist und freu mich einfach mal auf eine Fortsetzung.
Fazit:
Gute Fortsetzung

Veröffentlicht am 27.02.2023

Gewohnt undurchsichtig, komplex und voller neuer Ideen

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Nachdem sich Band 1 der Alex-Stern-Reihe, "Das neunte Haus" nach einem sehr zähen Einstieg doch noch als komplexer Mystery-Thriller mit einem vielschichtigen Worldbuilding und einer grandiosen Grundidee ...

Nachdem sich Band 1 der Alex-Stern-Reihe, "Das neunte Haus" nach einem sehr zähen Einstieg doch noch als komplexer Mystery-Thriller mit einem vielschichtigen Worldbuilding und einer grandiosen Grundidee entpuppte, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Genau wie Band 1 habe ich "Wer die Hölle kennt" im Buddyread mit Sofia (Sofias World of Books - Shoutout geht wie immer raus an diese tolle Person!) gelesen und war in mehrerlei Hinsicht positiv überrascht von dieser Fortsetzung, die in vielen Punkten besser ist als der Auftakt!

"Vielleicht waren sie beide Killer, dazu verdammt, einander Gesellschaft zu leisten, zwei verlorene Seelen, die versuchten, nach Hause zurückzufinden. Vielleicht waren sie beide Monster, denen es guttat, wenn ein anderes Monster den Blick erwiderte."

Das Cover ist definitiv keiner dieser Punkte. Auch wenn das Grundmotiv mit dem weißen Kaninchen passend gewählt ist, da dieses im Verlauf der Geschichte einige Auftritte mit Symbolcharakter hat, finde ich das verängstigt dreinblickende Tier mit dem verklebten Fell und der zusammengekauerten Körperhaltung nicht gerade schön anzusehen. In Zusammenspiel mit dem grauen Hintergrund und den weißen Großbuchstaben des Titels hat die Gesamtgestaltung eine abstoßende Wirkung auf mich. Das Cover des erstes Bandes, welches ebenfalls ein für die Geschichte symbolträchtiges Tier zeigte, gefiel mir da deutlich besser. Positiv an der Gestaltung möchte ich aber hervorheben, dass nun eine Karte von Yale beigefügt ist, auf der man die wichtigsten Handlungsorte in New Haven, Connecticut, wiederfinden kann. Passend zur Geschichte (und einer speziellen Szene darin) ist die Karte in Form eines Miniaturmodells gehalten und hilft sehr beim Folgen der Handlung.

Erster Satz: "Alex näherte sich Black Elm wie einem wilden Tier."

Genau wie im Auftakt der Reihe starten wir mit einem hochspannenden, aber ganz schön verwirrenden Prolog in die Geschichte, der ordentlich vorgreift, um im Anschluss dann einen Monat früher anzusetzen und auf diesen hinzuleiten. Auch "Wer die Hölle kennt" ist weit von einem temporeichen Einstieg in die Geschichte entfernt und benötigt ein wenig Zeit, um in Schwung zu kommen. Im Vergleich zu Band 1 zündet die Handlung aber deutlich früher und weiß abermals mit durchdachter Komplexität und vielen überraschenden Wendungen zu punkten. Auch hier hat Leigh Bardugo sich dazu entschlossen, mit einem personalen Er-Erzähler auf mehreren Zeitebenen von Alex´ Verstrickungen als Abgesandte Lethes zu erzählen und die Haupthandlung immer wieder für Rückblicke in Alex´ Vergangenheit sowie den zurückliegenden Sommer, in dem sie Los Angeles besucht hat, zu unterbrechen. Im Gegensatz zu Band 1 hat mich das hier aber nicht mehr gestört, da ich das Worldbuilding schon besser verstanden, die Figuren ans Herz geschlossen habe und bereits an die Machart der Geschichte gewohnt war.

"Wir machen weiter", sagte sie.
"Einen Schritt nach dem anderen", bekräftigte Alex.
Bis in die Hölle und zurück."

Genau wie in Band 1 ist auch hier ein rätselhafter Kriminalfall um zwei ermordete Professoren auf dem Campus von Yale, der gelungen mit der restlichen Handlung verknüpft wurde, Teil der Geschichte, sodass wir wieder einen Genremix aus Mystery-Horror, Urban Fantasy, College-Romanze, Thriller und Krimi lesen. Die Krimihandlung steht hier aber mehr im Hintergrund als im ersten Teil und lässt Raum für die unmöglich erscheinende Mission, Darlington aus der Hölle zu befreien. Auf der Suche nach einem Höllenpfad in verstaubten Büchern begegnen Alex und ihren Mitstreitern abermals gefährliche Rituale, blutdurstige Dämonen, uralte Geister, politische Verschwörungen und schwierige Rätsel, sodass sich abermals eine hochspannende und bis ins Detail durchdachte Handlung entspinnt, die ich mir niemals hätte selbst ausdenken können. Wie im vorherigen Band gipfelt dieser Fantasy-Spaß dann in einem grandiosen Showdown, in dem die Autorin abermals zeigt, dass sie einfach eine Größe der Fantasy-Literatur ist, mit der man rechnen muss...!

"Ist es das, wonach wir alle streben?, fragte sich Alex, während sie für Mercy die Tür zum Il Bastone öffnete und sah, wie sie staunend die Augen aufriss angesichts der Sonnenblumen-Treppe, der bunten Bleiverglasung, der handbemalten Fliesen um den Karmin herum. Warum versprach man Kindern Magie? Warum weckte man ein Bedürfnis in ihnen, das niemals erfüllt werden konnte - nach Offenbarung, nach Verwandlung -, und warum setzte man sie dann dieser trostlosen, pragmatischen Welt aus? Bei Darlington hatte sie gesehen, was die Trauer über diesen Verlust mit jemandem anrichten konnte, aber vielleicht war sie selbst von der gleichen Trauer beseelt. Von der furchtbaren Erkenntnis, dass es kein geheimnisvolles Schicksal gab, keinen wohlgesinnten Mentor, der verborgene Talente in ihr entdeckte, keine gerechte Strafe, die einen zu einem besseren Menschen machte. Vielleicht war es diese Trauer, diese von Geschichten über bessere Welten und unendliche Möglichkeiten angefachte Sehnsucht, die sie alle für Lethe zu einer so leichten Beute machte."

Wie ich schon in meiner Rezension zu "Das neunte Haus" festgehalten habe, ist die Geschichte um Alex Stern deutlich düsterer, blutiger und auch von der Sprache expliziter als die verträumten Jugendbücher, die Leigh Bardugo zuvor geschrieben hat. Man muss hier sowohl mit Blut, Mord, Innereien und krabbelndem Getier zurechtkommen, als auch angesichts leuchtender Dauerständer nicht das Gesicht verziehen. Sieht man über die teilweise sehr deftigen Beschreibungen hinweg, erwartet einen eine absolut unromantische, aber dennoch anziehende und vielschichtige Darstellung von Magie, mit der man viel Spaß haben kann. Die grundlegende Idee hinter dem Buch, einen College Campus als Schauplatz für okkulte Studentenverbindungen zu nutzen, finde ich nach wie vor einfach großartig. Über die 600 Seiten hinweg wird das Urban Fantasy Setting durch magische Artefakte, lebendige Häuser, mächtige Drogen, tiefe Abgründe, jahrzehntealte Geister und blutige Rituale lebendig gemacht. Der ab und an aufblitzende schwarze, trockene Humor rundet das Leseerlebnis angenehm ab und sorgt dafür, dass die verrückte Gesamtmischung funktioniert.

"Das war die Wahrheit über Magie - Blut und Eingeweide und Sperma und Spucke, Organe in Einmachgläsern, dreidimensionale Stadtpläne für die Menschenjagd, Schädel von ungeborenen Kindern. Bücher und Märchen waren nicht das Problem, außer dass sie nur die halbe Wahrheit erzählten. Sie suggerierten eine Welt, in der immer nur die Bösen den Blutzoll zahlten, die niederträchtige Stiefmutter, die missgünstigen Stiefschwestern; eine Welt, in der Magie für Gerechtigkeit sorgte und keinerlei Opfer forderte"

Im Verlauf der Handlung wird das in Band 1 nur angerissene Magiesystem rund um die einzelnen magischen Verbindungshäuser und deren Aufsichtsbehörde Lethe weiter ausgebaut und tolle, originelle Ideen und düstere Gothic-Optik schlüssiger, zugänglicher und atmosphärischer. Die am Kapitelende beigefügten Auszüge aus Büchern, Tagebüchern und Aufzeichnungen über Lethe haben dabei allerdings weiterhin mehr verwirrt als für Klarheit gesorgt. Für meinen Geschmack wendet die Autorin zudem immer noch zu viel Zeit für die Beschreibung der Gebäude und Architektur Yales auf, die Tatsache, dass fast alle beschriebenen Handlungsorte der Geschichte auch im echten New Haven zu finden sind, versöhnt mich aber wieder mit dieser Tatsache. Besonders dass die Beschreibungen der Sterling Memorial Library, welche im Buch ein Schlüsselort darstellt, auf jede Inschrift und jedes Dekoelement genau realitätsgetreu sind, finde ich ziemlich genial und kann nur den Hut vor den Recherchen der Autorin ziehen.

"Du hast dich nicht abgewandt. Selbst, als dir nicht gefiel, was du in mir gesehen hast. Du hast weiter hingesehen." Darlingtons Blick veränderte sich und flackerte wie im Schein eines Feuers. Erst golden, dann wie Bernstein. Glänzend und dann wieder verschleiert. "Vielleicht erkenne ich ein gleichgesinntes Monster, wenn ich es vor mir habe."

Neben dem Worldbuilding werden hier auch die Hintergrundgeschichten der Figuren weiter ausgebaut und weiterentwickelt. Vor allem die Hauptfigur Galaxy -Alex- Stern, welche mir auf den ersten Blick als Charakter überhaupt nicht zugänglich erschien und eine mehr als schwierige Vergangenheit mit sich bringt, ist mir entgegen meiner ursprünglichen Erwartung im Verlauf von Band 1 und nun auch in Band 2 sehr ans Herz gewachsen. Zuerst hat sie mein Mitleid errungen, dann ein wenig Sympathie und schließlich reine Bewunderung für ihre Stärke, ihr Durchhaltevermögen und ihre taktische Gewitztheit. In "Wer die Hölle kennt" dürfen wir nun beobachten, wie sie langsam ihre Rüstung abzulegen und sich gegenüber ihren Freundinnen und Mitstreitern zu öffnen beginnt. Besonders die Beziehungen zu ihrem Oculus Dawes, ihrer Mitbewohnerin Mercy, dem Haus Il Bastone (jaaaa, sie hat tatsächlich eine Beziehung zu einem Haus!!!) und Detective Turner haben mich sehr berührt und an den Found Family Trope erinnert.

"Ich würde gerne wissen, wie man mutig ist. So wie du."
"Ich bin leichtsinnig. Das ist etwas anderes."

Meine absolute Lieblingsfigur bleibt jedoch mit Abstand Lethes Goldjunge und Gentleman Demon Darlington. Auch wenn er hier deutlich weniger Auftritte hat als ich mir das gewünscht hätte und auch seine angedeutete Liebesgeschichte zu Alex leider nicht mehr vertieft oder weiterverfolgt wird, hat mir sehr gut gefallen, wie er hier als Dämon zwischen Menschlichkeit und Trieben, Sünde und Anstand, Gefahr und Verbündeter schwankt (und natürlich haben seine Hörner auch etwas für sich...😌). Wie erwartet lässt uns das Ende mit einigen Fragen und offenen Punkten zurück, sodass ich nun sehr gespannt auf Band 3 bin, welcher allerdings noch eine Weile auf sich warten lassen wird...

"Schon komisch", sagte sie schließlich, "dass die Leute über Leben und Tod reden, als gäbe es eine tickende Uhr." "Gibt es denn keine?" Alex schüttelte langsam den Kopf. "Das Tick tick tick kommt nicht von einer Uhr. Sondern von einer Bombe. Es gibt keinen Countdown. Irgendwann geht sie hoch und alles ist anders."



Fazit:


Leigh Bardugo setzt die Alex-Stern-Reihe mit "Wer die Hölle kennt" gewohnt undurchsichtig, komplex und voller neuer Ideen fort. Zwar hätten ein wenig höheres Erzähltempo und weniger Beschreibungen von Gebäuden nicht geschadet, die Figuren, der Schreibstil, das Setting und die Handlung sind aber um Welten besser gestaltet als im ersten Teil.

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