Cover-Bild Haus der Schuld
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 01.12.2014
  • ISBN: 9783426514351
Lena Johannson

Haus der Schuld

Roman

Lena Johannson ist die Expertin für starke Frauenstoffe mit Ostsee-Flair. Ihre Romane "Das Marzipanmädchen", "Die Bernsteinsammlerin" und viele andere zeugen von ihrer Liebe zu dieser Region. Ihre beiden anderen Leidenschaften waren von jeher das Schreiben und das Reisen. Was lag da näher, als zunächst eine Ausbildung zur Buchhändlerin zu absolvieren und in die Tourismusbranche zu gehen? Als Reisejournalistin konnte sie beide Vorlieben ideal kombinieren und unter anderem auch Afrika besuchen.
Vor einigen Jahren erfüllte sich Lena Johannson einen weiteren Traum und zog an die Ostsee. Dies ist auch die Heimat von Amali, Hauptfigur ihres neuen Romans. Amalis Vorfahren sind vor über 100 Jahren nach Afrika ausgewandert, doch der Grund für diese Emigration scheint von einem Geheimnis umgeben zu sein. Als Amali nach dem Tod ihres Vaters dessen Nachlass ordnet, stößt sie auf ein Unrecht, für das sie unbedingt späte Gerechtigkeit erkämpfen will.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2019

Haus der Schuld

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Nach dem Tod von Amali´s Vater ordnet sie den Nachlass, dabei fallen ihr Briefe und Tagebücher in die Hände. Demnach ist ihr Ururgroßvater um seine Kaffeeplantage in Afrika gebracht wurden.
Sie macht die ...

Nach dem Tod von Amali´s Vater ordnet sie den Nachlass, dabei fallen ihr Briefe und Tagebücher in die Hände. Demnach ist ihr Ururgroßvater um seine Kaffeeplantage in Afrika gebracht wurden.
Sie macht die Familie von Eichenbaum, die ihre Vorfahren betrogen haben, an der Ostsee ausfindig, dort findet sie auch das alte Forsthaus, um dass ihre Ahnen gebracht wurden sind. Sie fängt an zu träumen und kann sich das alte Forsthaus gut als ihren langersehnten Hofladen vorstellen.
Sie lernt die von Eichenbaums kennen und setzte alles daran, die Geschehnisse aufzuklären.
Sie fliegt auch nach Afrika um über die Kaffeeplantage ihrer Ahnen zu recherchieren.
Das Buch ist super geschrieben und lässt sich leicht und flüssig lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Haus der Schuld

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Als Amali den Nachlass ihres Vaters ordnet, fallen ihr Briefe und Tagebucheinträge in die Hände. Diesen Unterlagen nach zu urteilen, wurde ihr Ururgroßvater um seine Kaffeeplantage in Afrika erpresst. ...

Als Amali den Nachlass ihres Vaters ordnet, fallen ihr Briefe und Tagebucheinträge in die Hände. Diesen Unterlagen nach zu urteilen, wurde ihr Ururgroßvater um seine Kaffeeplantage in Afrika erpresst. Nicht genug, dass – wie sich später im Buch zeigt – ihre Vorfahren durch Hinterlist und Betrug nach Afrika ausgewandert waren, hat die Familie von Eichenbaum sich später auch die Plantage durch eine List genommen.

Amali findet das von ihren Vorfahren verlassene Forsthaus und trifft auf einen der Nachkommen derer von Eichenbaum, der sie bittet, sein Grundstück zu verlassen. Doch Amalis Neugierde auf diese Seite ihrer Familie ist geweckt, denn wohl auch ihre Großmutter hatte sich auf Nachforschungen begeben.

Während Amali in der Gegenwart versucht, mehr über die Geschichte ihrer Familie zu erfahren, lernt der Leser Wilhelmina und Alexander – Amalis Ururgroßeltern – kennen und erfährt, wie diese um ihren Besitz in Deutschland gebracht wurden. Ihre beiden Kinder Perpetua und Rutger werden in Deutsch-Ost-Afrika geboren und wachsen auf der Farm auf. Ausgerechnet Rutger wird später diese Farm an einen von Eichenbaum verlieren. Somit wiederholt sich die Geschichte in der nächsten Generation.

In Tansania trifft Amali durch einen Zufall auf Bausi von Eichenbaum. Sie erzählt ihm ihre Geschichte und hofft einen Verbündeten zu haben, denn er scheint auf den deutschen Zweig seiner Familie nicht gerade gut zu sprechen zu sein. Doch kann Amali einem von Eichenbaum wirklich trauen?

In weiteren Rückblicken erfährt man immer mehr von dem damaligen Leben und auch von der Einstellung, die damals unter den Kolonialisten üblich war. „Neger“, „Wilde“ oder auch „Ding“ sind nur einige Begriffe, mit denen damals die Einwohner bezeichnet wurden. Lena Johannson hat den Ton der damaligen Zeit gut getroffen und auch die „Scheinheiligkeit“ einiger „Kolonialherren“ beschrieben.

Wie sie selbst in ihrem Schlusswort schreibt: „…weiß selbstverständlich, dass die Bezeichnung Neger heute nicht mehr akzeptabel ist. Im ausgehenden 19. Jahrhundert war das ganz anders. Die Sprache in den Passagen dieses Buches, die in der weiten Vergangenheit spielen, ist bewusst so gewählt. Sie soll die Einstellung der Europäer – von Unwissen oder auch Ignoranz geprägt – deutlich machen.“

Genau das ist ihr dadurch sehr gelungen. Die Einstellung der damaligen Zeit zu den Einwohnern des afrikanischen Kontinents war so und es ist richtig, auch in den damals üblichen Worten zu schreiben. So wirken die Passagen aus dieser Zeit glaubhaft, und leider haben sich viele der damaligen Vorurteile und Einstellungen bis in unsere – doch ach so aufgeklärte Zeit – gehalten.

Das „Haus der Schuld“ ist somit ein gut geschriebener und leicht lesbarer Roman, der die Figuren und ihre Charaktere wunderbar beschreibt und diese fast „lebendig werden“ lässt. Ein Buch, welches eine interessante und unterhaltsame Lesezeit bietet.