Cover-Bild Eine perfekte Familie
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 08.03.2022
  • ISBN: 9783453292604
Liane Moriarty

Eine perfekte Familie

Roman
Carola Fischer (Übersetzer)

Joy ist spurlos verschwunden, aber sollen sie ihre Mutter wirklich als vermisst melden? Ein Dilemma für die vier erwachsenen Kinder, denn Vater Stan ist offensichtlich mehr als verdächtig. Bisher galten die Delaneys als Vorzeigefamilie par excellence, doch nun bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Was verheimlicht Stan? Und wer war die Fremde, die erst Wochen zuvor in Joys Leben trat? Den Geschwistern stellt sich aber eine noch viel erschreckendere Frage: Kennen sie ihre Eltern überhaupt?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2022

(K)eine perfekte Familie

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Joy und Stan Delaney gehen beide auf die 70 zu, sind jedoch noch äußerst rüstig. Kein Wunder, beide sind begeisterte Tennisspieler und waren erfolgreiche Trainer und Besitzer einer Tennisschule, die sie ...

Joy und Stan Delaney gehen beide auf die 70 zu, sind jedoch noch äußerst rüstig. Kein Wunder, beide sind begeisterte Tennisspieler und waren erfolgreiche Trainer und Besitzer einer Tennisschule, die sie vor kurzem verkauft haben. Anstatt ihren Ruhestand zu genießen, wissen sie nicht so recht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Als eines Abends zu später Stunde eine blutende junge Frau hilfesuchend vor ihrer Haustür auftaucht – angeblich wurde ihr die Wunde von ihrem Freund beigebracht – nehmen Joy und Stan sie bei sich auf. Was als kurzfristige Lösung gedacht war, verlängert sich auf Wochen, denn Savannah macht sich bald unentbehrlich, indem sie kocht, putzt und Leben ins Haus bringt. Die erwachsenen Kinder der Delaneys finden das Arrangement ziemlich seltsam und beunruhigend, immerhin wissen ihre Eltern absolut nichts über die junge Frau. Dass die Skepsis berechtigt war, zeigt sich bald.
In einem zweiten Handlungsstrang erleben wir die Delaneys etwa ein Jahr später. Joy ist spurlos verschwunden. In der Zwischenzeit ist so manches passiert und es scheint nicht ganz unwahrscheinlich, dass Stan seine Frau ermordet haben könnte. Zumindest geht die Polizei stark davon aus, denn es finden sich mehrere Hinweise, die dies untermauern. Außerdem scheint Joy nicht die Art von Frau zu sein, die ohne Handy und völlig unangekündigt das Haus verlässt, um eine Auszeit zu nehmen.
Oder hat womöglich Savannah etwas mit Joys Verschwinden zu tun? Keiner weiß, wo sie sich aufhält, und da sie in der Vergangenheit nicht mit offenen Karten gespielt hat, wäre auch ihr einiges zuzutrauen.
Im Laufe der Geschichte lernen wir die Familie Delaney samt Anhang immer besser kennen. Vieles ist in Wirklichkeit ganz anders, als der erste Eindruck vermittelt.
Alles in allem fand ich das Buch spannend, doch streckenweise zieht sich die Handlung sehr dahin. Da ich keine Ahnung von Tennis habe, war mir auch dieser Aspekt manchmal zu ausführlich. Am Ende treffen ein bisschen viele Zufälle aufeinander, doch hat mir die Auflösung trotzdem ganz gut gefallen. Und mit den allerletzten Seiten schafft es Liane Moriarty noch einmal, den Leser zu überraschen. „Eine perfekte Familie“ hat mich gut unterhalten, ich fand es allerdings nicht ganz so packend wie einige von Moriartys früheren Büchern.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Fehlende Kommunikation

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Joy ist spurlos verschwunden, aber sollen sie ihre Mutter wirklich als vermisst melden? Ein Dilemma für die vier erwachsenen Kinder, denn Vater Stan ist offensichtlich mehr als verdächtig. Bisher galten ...

Joy ist spurlos verschwunden, aber sollen sie ihre Mutter wirklich als vermisst melden? Ein Dilemma für die vier erwachsenen Kinder, denn Vater Stan ist offensichtlich mehr als verdächtig. Bisher galten die Delaneys als Vorzeigefamilie par excellence, doch nun bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Was verheimlicht Stan? Und wer war die Fremde, die erst Wochen zuvor in Joys Leben trat? Den Geschwistern stellt sich aber eine noch viel erschreckendere Frage: Kennen sie ihre Eltern überhaupt?


Mein Fazit :

Ich kannte vorab kein Buch der Autorin Liane Moriarty und war sehr gespannt.

Das Buch startet mit einem Prolog über ein liegen gebliebenes Fahrrad und sobald das Buch startet und man sich eingelesen hat, weiß man, es gehört Joy, die vermisst wird.

Ihre vier Kinder sind so individuell wie ihre Gedanken, alle haben Überlegungen dazu, wie die Mutter wohl verschwunden sein könnte und was mit ihr passiert ist. Hat Stan, der Vater der Geschwister und Ehemann von Joy etwas damit zu tun ? Vieles deutet darauf hin.

Anfänglich etwas schwierig, habe ich ich mich aber innerhalb kürzester Zeit mit dem Schreibstil von Liane Moriarty angefreundet, der wirklich genial und außergewohnlich ist. Sobald man in der Geschichte und der Familie angekommen ist, kann man das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Der Spannungsbogen, der immer wieder an einen Kriminalfall statt einem Roman erinnert, wird über das ganze Buch gehalten und durch die verschiedenen Sichtweisen der einzelnen Charaktere und auch der Zeitsprünge, nimmt das ganze noch mal mehr an Fahrt auf.

Bis zum Ende hin versteht es die Autorin sehr gut, den Leser neugierig zu halten und trumpft dann mit einem hervorragenden Ende auf, welches mich zutiefst berührt hat.

Im Nachhinein möchte ich sagen, dass das Buch ein wundervoll gelungener Roman geworden ist - mich hat er sehr überzeugt !!!!

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Portrait einer Familie - vielschichtig mit ernsten Anklängen, aber auch mit humorvollen Dialogen, geschickt verbunden mit einer großen Leidenschaft für den Tennissport.

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Die Delaneys sind eine Tennisspielerfamilie. Joy und Stan Delaney haben sich nach fünfzig Jahren zur Ruhe gesetzt und die Tennis-Akademie verkauft. Die vier Kinder, Logan, Troy und Brooke sind erwachsen ...

Die Delaneys sind eine Tennisspielerfamilie. Joy und Stan Delaney haben sich nach fünfzig Jahren zur Ruhe gesetzt und die Tennis-Akademie verkauft. Die vier Kinder, Logan, Troy und Brooke sind erwachsen und haben leider alle keine Tenniskarriere gemacht. Vor allem Joy wartet nun auf Enkel, aber in Liebesdingen erscheinen ihre Kinder ein wenig hilflos.
Eines Abends klopft eine junge Frau an die Tür der Delaneys und Joy und Stan nehmen die verletzte und offenbar von ihrem Freund missbrauchte Savannah bei sich auf. Sie wohnt in Amys altem Kinderzimmer, kocht für die Delaneys und wird zu einer Art Tochterersatz.
Da verschwindet Joy nach einem Streit am Valentinstag und auch Savannah ist plötzlich nicht auffindbar. Unter Verdacht gerät Stan, der sich seltsam verhält und seine Kinder geraten ins Grübeln, ob er ihre Mutter im Affekt getötet haben könnte, während die Polizei ermittelt und einen nach dem anderen befragt.
"Eine perfekte Familie" ist kein Kriminalroman sondern vielmehr das Portrait einer Familie. Die Geschichte wird nicht nur aus der Perspektive der zentralen Figuren sondern auch aus dem Blickwinkel von dritten Personen erzählt, die zufällig in die Geschichte involviert werden, wie Kellner, Taxifahrer oder Friseure. Diese Wechsel sind innovativ und sorgen für Abwechslung ohne die Handlung unnötig kompliziert zu machen.
Durch die verschiedenen Perspektiven der Delaneys fällt es allerdings schwer, einen engeren Bezug zu den Charakteren aufzubauen, da es dafür einfach zu viele sind. Jeder kämpft zudem mit ganzen eigenen Problemen, insbesondere im Hinblick auf ihre Beziehungen zu Partnern und zur Familie, was ein wenig vom mysteriösen Verschwinden der Mutter ablenkt. Tatsächlich ist das zentrale Thema nicht ein Verbrechen sondern die Familie, ihre Verbindungen untereinander und die Geheimnisse, die sie bergen.
Im Wechsel zwischen der jüngeren Vergangenheit ab dem Erscheinen von Savannah und der Gegenwart wenige Tage nach dem Verschwinden von Joy, aber auch durch Rückblenden und Erinnerungen an vergangene Ereignisse der Tennisspielerfamilie lernt man sie besser kennen und verstehen. Die Geschichte ist vielschichtig mit ernsten Anklängen, aber auch mit humorvollen Dialogen. Themen wie Neid und Eifersucht, Erfolgsdruck und Erwartungshaltungen, neben Liebe, Fürsorge und Zusammenhalt werden in Verbindung mit dem Sport, der großen Leidenschaft um Tennis, näher beleuchtet.
Mir war die Geschichte phasenweise etwas zu langatmig und auch die Auflösung am Ende fand ich etwas belanglos und enttäuschend. Nichtsdestotrotz mochte ich die Idee hinter der Geschichte und insbesondere die etwas andersartige, erfrischende Erzählweise sowie die Authentizität der sehr unterschiedlichen Charaktere.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Seichter Roman

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Joy, geliebte Mutter von vier erwachsenen Kindern und ehemalige Tennisschulleiterin und Tennisspielerin, wird vermisst und hinterlässt ihren Kindern kryptische Nachrichten, die das Schlimmste vermuten ...

Joy, geliebte Mutter von vier erwachsenen Kindern und ehemalige Tennisschulleiterin und Tennisspielerin, wird vermisst und hinterlässt ihren Kindern kryptische Nachrichten, die das Schlimmste vermuten lassen. Im Zentrum der Verdächtigungen steht ihr Mann Stan, der sich verdächtig verhält und schweigt...

Die Geschichte spielt sich auf zwei Zeitebenen ab. Einmal wären da die Ereignisse des letzten Jahres, die anfangs keine große Rolle zu spielen scheinen, nach und nach jedoch an Brisanz und Wichtigkeit für die Auflösung zunehmen. Dann stehen noch die aktuellen und gegenwärtigen Ermittlungen und Verdächtigungen im Raum. Es gibt mehrere Perspektiven: Die der Ermittler und dann vor allem die vier Perspektiven der erwachsenen Kinder. Ab und zu gibt es noch einzelne Abschnitte aus Sicht von Freunden und Nachbarn, die allerdings nicht wesentlich zum Geschehen beitragen.

Auch wenn die Beziehung zwischen Stan und Joy auf den ersten Blick innig und liebevoll wirkt, wird dieser Anschein nach und nach aufgebrochen und es kommen auch die unschönen Momente und Lügen/Geheimnisse ans Licht. Dennoch ist alles in einem natürlichen Fluss von Geschehnissen eingebettet, sodass die Wahrheiten an passenden Stellen offenbart werden und es sich natürlich und glaubwürdig für mich anfühlte. Häufig verliert sich die Autorin allerdings in Details und unnützen Informationen, die die Geschichte langatmig und stellenweise langweilig machen. Da musste ich mich durchkämpfen und verlor die Lust am Lesen.

Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch insgesamt unterhalten und auch wenn die Auflösung selbst sehr unspektakulär, aber passend, war, konnte ich gut mit dem Buch abschließen und kann es nur empfehlen. Die leichten Thrillerelemente sind mehr zum Schein und etablieren sich nicht in der Geschichte, sondern werden schnell auf harmlose Art und Weise aufgelöst.

Veröffentlicht am 29.03.2022

Hinter der Fassade

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„Eine perfekte Familie“ – gibt es das überhaupt? Die Delaneys wirken zumindest so: Joy und Stan haben sich bereits als junge Erwachsene und passionierte Tennisspieler kennen und lieben gelernt, gemeinsam ...

„Eine perfekte Familie“ – gibt es das überhaupt? Die Delaneys wirken zumindest so: Joy und Stan haben sich bereits als junge Erwachsene und passionierte Tennisspieler kennen und lieben gelernt, gemeinsam eine Tennisschule gegründet und vier Kinder bekommen. Inzwischen sind die beiden um die 70 Jahre alt, der Nachwuchs ist längst ausgezogen und die Tennisschule seit Kurzem verkauft. Zeit für den wohlverdienten Ruhestand – den aber beide nicht so richtig genießen können. Zumindest Joy weiß, wer ihr die Rente versüßen könnte: Enkelkinder! Doch weder ihre beiden Töchter noch die zwei Söhne machen Anstalten, sich fortzupflanzen. Und so richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf jemand anderes, der plötzlich abends vor ihrer Tür steht: Savannah, eine junge Frau, die Opfer häuslicher Gewalt geworden ist und auf gut Glück bei den Delaneys angeklopft hat.

Diese Ausgangssituation baut sich langsam und in Rückblenden auf, während bereits der Prolog des Romans mit der Tür ins Haus fällt: Wenige Monate nach den geschilderten Ereignissen ist Joy verschwunden. Zurück bleiben eine kryptische SMS, die sie an ihre Kinder geschickt hat, und Ehemann Stan, der sich nicht groß um sie zu sorgen scheint und auch anderweitig verdächtig wirkt. Doch wie konnte das passieren – und was ist überhaupt geschehen? Liane Moriarty wechselt zwischen zwei Zeitebenen und mehreren Erzählperspektiven: In den Rückblenden erzählt die später verschwundene Joy oft ihre Sicht der Dinge, doch es sind auch immer wieder Kapitel aus den Perspektiven ihrer vier Kinder geschrieben. Letztere sind außerdem meist die Erzähler der im Jetzt spielenden Abschnitte, doch auch die Ermittlerin, die Joys Verschwinden untersucht, kommt mehrfach zu Wort. Nach und nach wird klarer, was in der Vergangenheit passiert ist – wobei die Rückblenden durchaus kleine Längen haben. Nicht zu unterschätzen ist außerdem, dass die Delaneys eine Tennisfamilie sind und der Sport eine große Rolle spielt.

Sehr gelungen sind der Autorin die Einblicke in das scheinbar perfekte Familienleben. Charakterstudien sind Moriartys große Stärke und ihre Enthüllungen rund um die einzelnen Biografien lesen sich packend. Wie sich am Ende alle Puzzleteile zusammenfügen, ist grandios: unvorhersehbar, aber absolut stimmig. Und so macht „Eine perfekte Familie“ durchaus Spaß, auch wenn dem Roman ein paar Straffungen hier und da gutgetan hätten.

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