Cover-Bild Die Unruhigen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 11.06.2018
  • ISBN: 9783630874210
Linn Ullmann

Die Unruhigen

Roman
Paul Berf (Übersetzer)

Sehen, sich erinnern, verstehen. Alles hängt davon ab, wo du stehst.

Als sie zum ersten Mal nach Hammars kam, war sie ein knappes Jahr alt und ahnte nichts von der großen und umwälzenden Liebe, die sie dorthin geführt hatte. Im Grunde waren es drei Lieben.

Vater und Tochter sitzen mit einem Aufnahmegerät zwischen sich zusammen. Ihr Plan lautet, das Altern in einem Buch zu dokumentieren, das sie gemeinsam schreiben wollen. Als sie ihn endlich in die Tat umsetzen wollen, hat das Alter ihn in einer Weise eingeholt, die ihre Gespräche unvorhersehbar und unzusammenhängend macht.

"Die Unruhigen" ist ein genreüberschreitender Roman über ein Kind, das es nicht erwarten kann, erwachsen zu werden, und Eltern, die am liebsten Kinder sein wollen, über Erinnerungen und Vergessen und die vielen Geschichten, die ein Leben ausmachen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2018

Kann man lesen, muss man aber nicht

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Zum Inhalt:
Vater und Tochter sitzen mit einem Aufnahmegerät zusammen. Ihr Plan lautet, das Altern in einem Buch zu dokumentieren, als sie ihn endlich in die Tat umsetzen wollen, hat das Alter ihn in einer ...

Zum Inhalt:
Vater und Tochter sitzen mit einem Aufnahmegerät zusammen. Ihr Plan lautet, das Altern in einem Buch zu dokumentieren, als sie ihn endlich in die Tat umsetzen wollen, hat das Alter ihn in einer Weise eingeholt, die ihre Gespräche unvorhersehbar und unzusammenhängend macht. 
Meine Meinung:
Bei diesem Buch bin ich so was von hin und her gerissen, dass es mir echt schwer fiel, dafür eine Bewertung zu finden. Die Art und Weise wie das Buch geschrieben ist, gefällt mir ght. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut lesbar. Aber der Inhalt an sich konnte mich so gar nicht begeistern. Teilweise sicher nicht uninteressant, schließlich geht es um einen sehr bekannten Mann, aber die meiste Zeit werden Banalitäten aneinandergereiht. Für mich kein Buch, dass lange in Erinnerung bleiben wird, sondern eher die Kategorie kaum gelesen und schon vergessen.
Fazit:
Kann man lesen, muss man aber nicht

Veröffentlicht am 20.06.2018

"Die Tonaufnahmen"

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Der Roman "Die Unruhigen" umfasst ca. 414 Seiten, und beinhaltet ein Literatur- und Quellenverzeichnis.

Kurzer Plot:

Hammar, Schweden

Die 48 Jahre alte Astronomin, Aganike von Thessalien, Taufname Karin ...

Der Roman "Die Unruhigen" umfasst ca. 414 Seiten, und beinhaltet ein Literatur- und Quellenverzeichnis.

Kurzer Plot:

Hammar, Schweden

Die 48 Jahre alte Astronomin, Aganike von Thessalien, Taufname Karin Beate (im Alltag wurde sie aber nie so genannt), erzählt die Geschichte ihrer Eltern.

1965 begann die Liebe zwischen ihren Eltern und endete, ehe sie sich daran erinnern konnte.

1966 wird sie als außereheliche Tochter geboren, ihr Vater hatte da bereits 8 Kinder aus früheren Beziehungen. Damals war der Vater bereits 47, die Mutter erst 27.

Im Herbst 2006 hatte ihr Vater (jetzt 83 Jahre alt), ein Regisseur und ehemaliger Schürzenjäger, noch knapp ein Jahr zu leben... aber davon ahnte niemand was.

Tochter und Vater wollen zusammen ein Buch schreiben, dafür nehmen sie Tonbandaufnahmen auf.

Die Tochter erinnert sich: "Mein Vater hat vier Häuser, zwei Autos, fünf Frauen, einen Swimmingpool, neun Kinder und ein Kino."

Das Mädchen (die Tochter, oft im Buch so genannt), wurde geprägt durch zahlreiche Umzüge, die jeweiligen Geliebten ihrer Eltern, und deren unterschiedlichen Erziehungsmethoden.

Der Vater sagt über das Alt werden: "Alt werden ist Arbeit. Aufstehen ist Arbeit. Sich waschen ist Arbeit, sich anziehen ist Arbeit, an die frische Luft gehen ist Arbeit, anderen Menschen begegnen ist Arbeit. Es gibt niemanden, der über diese Arbeit spricht."

Mein Fazit:

Der Anfang des Buches hat mir gut gefallen. Die Autorin beschreibt das Kennenlernen der Eltern und ihre Kindheit.

Manchmal ist es in der Ich - Form geschrieben, aus der Sicht der Tochter. Dann geht der Schreibstil aber in die "Dritte Person" über, und es heißt "das Mädchen".

Das Buch hat trotz seines Titels "Die Unruhigen", einen sehr ruhigen und lesbaren Schreibstil.

Leider konnte ich mich nicht bis zum Schluss für das Buch begeistern, da es für mich einige langweilige bzw. langatmige Passagen gab.

3. Sterne!







Veröffentlicht am 19.06.2018

Die Unruhigen

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Ein junges Mädchen kommt nach der Trennung der Eltern ihren Vater besuchen und verbringt bei ihm eine wunderschöne und unvergessliche Zeit, die vor allem durch viel Liebe und Wärme geprägt wird. Mittlerweile ...

Ein junges Mädchen kommt nach der Trennung der Eltern ihren Vater besuchen und verbringt bei ihm eine wunderschöne und unvergessliche Zeit, die vor allem durch viel Liebe und Wärme geprägt wird. Mittlerweile ist das Mädchen erwachsen und selbst Mutter. Noch immer hält sie Kontakt zu ihrem Vater, welcher ihre viele Lebensweisheiten erzählt. Bald entsteht der Plan gemeinsam ein Buch zu verfassen. Mit einem Aufnahmegerät vertont sie die gemeinsamen Gespräche. Bald zeigen sich allerdings die Alterserscheinungen des Vaters und es zeichnet sich Alzheimer ab. Die Gespräche werden immer unzusammenhängender und wirrer.

Lynn Ullmanns Schreibstil ist sehr nüchtern und beschreibend. Sie geht kaum auf die Emotionen der einzelnen Protagonisten ein. Dies ist allerdings auch nicht notwendig, da diese beim Lesen dennoch sehr authentisch und mitreißend transportiert werden. Mich konnte das Buch immer wieder ergreifen, berühren und zum Nachdenken anregen.

Im Buch wechseln sich immer wieder verschiedenen Teile ab. In manchen geht es beschreibend um die Kindheit des Mädchens und ihre Erlebnisse. In den anderen Teilen ist das Mädchen bereits eine Frau und sie führt die Gespräche mit dem Vater, welche sie aufnimmt. Die Gespräche sind so verschriftlicht, dass der Leser das Gefühl hat die Aufzeichnungen des Aufnahmegeräts anzuhören. Ich war hin und wieder etwas verwirrt wegen der Zeitsprünge, konnte allerdings im Großen und Ganzen sehr gut Folgen.

Die einzelnen Protagonisten sind kaum beschrieben und haben zum Teil nicht einmal einen richtigen Namen. Dies macht sie besonders authentisch, da beim Leser die Phantasie angeregt wird. Ich habe selbst einen Fall von Alzheimer in der Familie und konnte immer wieder Parallelen zu meiner eigenen Geschichte finden. Besonders aus diesem Grund fand ich das Buch so berührend und ergreifend. Lynn Ullmann hat es geschafft das aktuelle Thema Alzheimer sehr gelungen und wertschätzend in ihren Roman einzubauen, ohne den Ernst des Themas herunterzuspielen.

„Die Unruhigen“ ist mein erstes Buch von Lynn Ullmann, aber bestimmt nicht mein letztes. Ich werde in Zukunft weiterhin gerne zu Büchern der Autorin greifen und hoffe, dass sie auch in Zukunft solch aktuelle Themen in ihren Romanen aufgreift.

FAZIT:
„Die Unruhigen“ ist ein ergreifender Roman rund um Erinnerungen und Vergessen, welcher seine Leser sowohl berühren als auch ergreifen und mitreißen kann. Da ich mit den Zeitsprüngen bei den einzelnen Teilen allerdings hin und wieder Probleme hatte, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 13.06.2018

Autobiografie oder Fiktion?

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In ihrem Roman erzählt Linn Ullmann von der Liebe zwischen Vater und Tochter, dem Erwachsen werden und Altern. Es geht auch um das Getrieben sein, die unruhige Liebe und unruhige Zeiten. Die Erzählung ...

In ihrem Roman erzählt Linn Ullmann von der Liebe zwischen Vater und Tochter, dem Erwachsen werden und Altern. Es geht auch um das Getrieben sein, die unruhige Liebe und unruhige Zeiten. Die Erzählung hat fiktive und autobiographische Anteile, kommt dem Leben der norwegischen Autorin nahe.

Der Roman ist mit den knapp 400 Seiten sehr umfassend. Das Thema des Alterns und der Beziehung zwischen Vater und Tochter ist sehr intensiv und spannend. Trotzdem braucht es Geduld die sich wiederholende und ausschweifende Erzählung zu verfolgen. Hilfreich sind die regelmäßigen Wechsel zwischen Fließtexten und Dialogen, die das Ganze auflockern. Die Dialoge aus den Interviews zwischen Tochter und Vater und die Ergänzungen in den Fließtexten durch die Tochter sorgen für ein rundes Bild des Ganzen.

Etwas störend ist die unklare Erzählperspektive. Teilweise wirken die Erzählungen autobiografisch, erzählt aus der Ich-Perspektive und dann wieder als würde eine dritte Person über das Mädchen/die Frau berichten. Dies ist verwirrend und macht es schwer die Geschichte einzuordnen. Ungewöhnlich ist außerdem, das die Hauptfiguren nicht bei ihren Namen genannt werden und so auf Distanz bzw. beliebig bleiben.

In jedem Fall ist die Erzählung berührend. Linn Ullmann versteht es die Hauptcharaktere einfühlsam und umfassend darzustellen. Mit der klaren, poetischen und gleichzeitig subtilen Sprache macht der Roman schon was her. Gleichzeitig ist der Text anspruchsvoll und herausfordernd mit seinen tiefgründigen Aussagen und der besonderen Sprache.

Ein nachdenklicher Roman zum Altern und der Beziehung zwischen Vater und Tochter. Poetisch und einfühlsam beschrieben, mit Tiefgang. Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 12.06.2018

Über das Altwerden

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Diese interessante Biografie (oder überwiegen doch fiktionale Elemente?) füllt die norwegische Schriftstellerin Linn Ullmann – Tochter der norwegischen Schauspielerin Liv Ullmann und des schwedischen Regisseurs ...

Diese interessante Biografie (oder überwiegen doch fiktionale Elemente?) füllt die norwegische Schriftstellerin Linn Ullmann – Tochter der norwegischen Schauspielerin Liv Ullmann und des schwedischen Regisseurs Ingmar Berman – mit schönen Aspekten über sich selbst und ihre Eltern, die sich trennen, als sie erst drei Jahre alt war. Nachvollziehbar schildert sie, dass es nicht gerade leicht war, das Kind dieser berühmten Eltern zu sein. Beide Künstler mögen ihre Tochter, doch ist ihre Beziehung auch von Problemen überschattet. Die Mutter erstickt sie mit ihrer Liebe, allerdings nur, wenn sie nicht wie meistens in der Welt umherreist und die Tochter rasch wechselnden Kindermädchen überlässt. Der Vater, immerhin 48 Jahre älter, weiß sich mit ihr angesichts des Altersunterschiedes nicht zu unterhalten; er will seine Ruhe haben, Regeln befolgt wissen und sieht die Tochter ohnehin nur einmal jährlich während der Sommerferien. Gegen Ende des Lebens ihres Vaters, der dann schon fast 90 ist, planen beide ein Buch über sein Altwerden zu schreiben. Das Projekt wird nicht beendet, weil der Vater gesundheitlich rasant verfällt. Erst nach sieben Jahren lauscht Linn den aufgenommenen Kassetten und führt sie und ihre Erinnerungen zu einem Buch, dem vorliegenden, zusammen. Das Buch ist eine Mischung aus Transkriptionen der Gespräche und Rückschauen auf die Beziehung zu Vater und Mutter. An sich liest es sich gut, wenngleich häufige Zeitsprünge, nicht chronologische Ereignisse und Wiederholungen vorzufinden sind. Letztere mögen das schwindende Erinnerungsvermögen des Vaters betonen.
Wer sich für da Leben der Ullmanns/Bergmans interessiert, sollte das Buch unbedingt lesen. Aber auch andere werden wie ich an ihm Gefallen finden.