Spannend bis zum Schluss!
Die Handlung spielt im Hamburg der 20er Jahre, Paula Haydorn ist eine der ersten Frauen bei der Kriminalpolizei, und es handelt sich hier um ihren zweiten Fall.
Die reiche Witwe Signe von Arnsberg erscheint ...
Die Handlung spielt im Hamburg der 20er Jahre, Paula Haydorn ist eine der ersten Frauen bei der Kriminalpolizei, und es handelt sich hier um ihren zweiten Fall.
Die reiche Witwe Signe von Arnsberg erscheint hysterisch auf der Wache und meldet das Verschwinden ihrer Tochter Dorle und deren Kindermädchen. Da dies nicht ihr erster Besuch auf der Wache ist, wird sie von den Männern dort nicht ernst genommen, nur Paula glaubt ihr und nimmt die Ermittlungen auf.
Nach längerem Stochern im Dunkeln nimmt das Buch besonders gegen Ende Fahrt auf und die Ereignisse überstürzen sich. Das Hörbuch eignet sich besonders im letzten Drittel nicht dazu, es nebenbei zu hören!
Der Schreibstil von Helga Glaesener lässt das Hamburg der 20er Jahre vor meinen Augen entstehen, vermittelt auch die dunklen Seiten der damaligen Zeit, die Probleme (z.B. sexuelle Belästigung) werden nicht unter den Teppich gekehrt.
Auch das Menschliche bleibt hier nicht ganz auf der Strecke. Paula und ihr Chef, Martin Broder, kommen sich im Laufe des Buches etwas näher, stehen sich jedoch die ganze Zeit irgendwie selbst im Weg. Da es sich aber um einen Kriminalroman handelt, ist dies nicht so dramatisch.
Christiane Marx versteht es, die Persönlichkeiten der verschiedenen Akteure richtig gut rüberzubringen, ich könnte mir keine bessere Sprecherin vorstellen.
Das Buch hat zu Beginn mehrere Handlungsstränge, von denen man nicht weiß, ob sie nun zusammenhängen oder nicht. Im Laufe der Geschichte gibt es jede Menge Wendungen, die - zumindest für mich - völlig unerwartet kommen, bis sich am Ende alles auflöst. Bis zum Schluss ist die Geschichte spannend, und auch das Ende ist überraschend, aber im Rückblick völlig logisch...
Für Fans spannender historischer Kriminalromane ein absolutes Muss, zum nebenbei Hören allerdings ungeeignet.