Leserunde zu "Team Helsinki" von A.M. Ollikainen

Ein Krimi mit Mehrwert
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A.M. Ollikainen (Autor)

TEAM HELSINKI

Die Tote im Container. Kriminalroman

Gabriele Schrey-Vasara (Übersetzer)

Am Morgen des Mittsommertags werden Kommissarin Paula Pihlaja und ihr Team zu einem grauenvollen Fund westlich von Helsinki gerufen. Vor dem Gutshof einer Unternehmerfamilie wurde ein Container abgestellt, in dem eine ermordete dunkelhäutige Frau liegt. Sie ist qualvoll darin ertrunken, nachdem Meerwasser eingefüllt wurde. Niemand scheint die Frau zu kennen. Die Ermittler misstrauen jedoch den allzu geschliffenen Antworten der Unternehmerfamilie. Kurze Zeit später kann die Identität der Toten geklärt werden: Die Universitätslehrerin Rauha Kalando war wenige Stunden vor ihrem Tod aus Namibia eingeflogen. In ihrem Hotelzimmer liegt ein Dokument, unterschrieben vom ehemaligen Unternehmenschef ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 07.02.2022 - 27.02.2022
  2. Lesen 07.03.2022 - 27.03.2022
  3. Rezensieren 28.03.2022 - 10.04.2022

Bereits beendet

Schlagworte

Finnland Mittsommer Kalevala Finnish Whodunnir Finnland-Krimi Rassismus Kolonialismus Namibia Skandinavische Spannung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 30.03.2022

Interessanter Einstieg

2

Insgesamt ein sehr spannendes Buch. Besonders gefallen hat mir der Plot Twist am Ende. Man dachte die gesamte Zeit man wüsste aus wessen Sicht die Zwischenkapitel geschrieben sind, wohingegen es dann doch ...

Insgesamt ein sehr spannendes Buch. Besonders gefallen hat mir der Plot Twist am Ende. Man dachte die gesamte Zeit man wüsste aus wessen Sicht die Zwischenkapitel geschrieben sind, wohingegen es dann doch ganz anders ist. Auch der Schreibstil und die kurzen Kapitel haben mir gut gefallen. Ebenso die verschiedenen Sichtweisen und Schreibperspektiven. Es gibt zudem auch noch offene Geheimnisse der Hauptpersonen in den Folgebüchern zu entdecken. Ich werde das Buch definitiv weiterempfehlen. Und bin schon gespannt auf weitere Fälle des Team Helsinki.
Erwähnenswert finde ich auch, dass insgesamt gesellschaftskritische Themen durch das Buch angesprochen und der Leser zum Nachdenken angeregt werden soll. Ein wirklich gelungener Krimi.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Gelungener, ungewöhnlicher Auftakt für das Team Helsinki

1

Am Morgen des Mittsommertags wird vor der Villa der Lehmus-Stiftung eine Tote gefunden. Diese wurde bei vollem Bewusstsein in einem Container ertränkt, als dieser mit Meerwasser gefüllt wurde, was in etwa ...

Am Morgen des Mittsommertags wird vor der Villa der Lehmus-Stiftung eine Tote gefunden. Diese wurde bei vollem Bewusstsein in einem Container ertränkt, als dieser mit Meerwasser gefüllt wurde, was in etwa eine Stunde gedauert hat. Nur wer ermordet eine Frau auf ebenso grausame wie komplizierte Weise? Wer ist die Ermordete und was verbindet sie mit der wohlhabenden Familie Lehmusoja, der die Lehmusoja-Unternehmensgruppe sowie die daran angeschlossene Lehmus-Stiftung gehört? Welche Geheimnisse verbirgt die Familie Lehmusoja? Paula "Gwendoline" Pihjala und ihr Team nehmen die Ermittlungen in diesem ungewöhnlichen Mordfall auf.

Hinter A.M. Ollikainen verbirgt sich das Schriftsteller Ehepaar Aki und Milla Ollikainen, das mit der Toten im Container den ersten Fall für das Team Helsinki abgeliefert hat. Dieses Team besteht aus der außergewöhnlich großen, sportlichen Paula "Gwendoline" Pihjala, dem erfahrenen, geschiedenen Kollegen Hartikainen, Karhu - einem Spezialisten für Wirtschaftsverbrechen, der neu in der Mordkommission ist - sowie Renko, der zum ersten Mal als Paulas Partner eingeteilt ist und der das jüngste Team Mitglied ist. Renko ist gerade Vater geworden und wird in seiner redseligen Art eher unterschätzt, obwohl er sich oft gut darin versteht mit Zeugen umzugehen, diese so zum Reden zu bewegen oder diese zu beschwichtigen, sofern dies erforderlich sein sollte. Da Paula, indem sie ausgesprochen viel Wert auf ihre Privatsphäre legt, nicht mit ihren Kollegen über ihr Privatleben spricht, hält sie so zu Beginn nicht nur ihre Kollegen auf Abstand, sondern auch den Leser. Dennoch haben mir von Anfang an Paulas Art an Mittsommer lieber joggen als feiern zu gehen sowie ihre ausgesprochen analytische, systematische Herangehensweise an ihre Arbeit gut gefallen.
Trotz der im Team vorherrschenden Gegensätze, da dieses sich aus recht verschiedenen Charakteren mit unterschiedlichen Hintergründen zusammensetzt, die in dieser Konstellation zum ersten Mal zusammenarbeiten, harmoniert dieses Team über weite Strecken erstaunlich gut. Denn die einzelnen Team Mitglieder ergänzen einander gut und die interessante, eher ungewöhnliche Dynamik, die sich aus dieser Team Zusammensetzung ergibt, behindert dessen Arbeit nicht, sondern lässt diese unerwartet reibungslos laufen.

Im weiteren Verlauf der "Toten im Container" werden in kurzen, seltenen Szenen nach und nach Einzelheiten aus dem Privatleben sowie der Vergangenheit von Paula, aber auch Hartikainen und Karhu enthüllt. Allerdings geschieht dies nur am Rande und das Privatleben der einzelnen Ermittler des Teams nimmt in diesem Krimi von A.M. Ollikainen - anders als in diversen anderen skandinavischen Krimis - keinen allzu großen Raum ein. Stattdessen fokussiert sich dieser Krimi - so wie auch dessen Protagonistin Paula - zwar nicht gänzlich, aber doch größtenteils auf die Ermittlungen in diesem Fall.
Auch wenn die Spannungskurve der "Toten im Container" über weite Strecken nicht so hoch sein mag, so hat A.M. Ollikainen mich dennoch mit seiner abwechslungsreichen Erzählweise in kurzen Kapiteln von angenehmer Länge überzeugt. So beginnt dieser Krimi mit recht verschiedenen Handlungssträngen, was etwa einen irritierenden Prolog mit einschließt, in der die Nacht, in der Hannes Lehmusoja - ein erfolgreicher Geschäftsmann - mit hohem Promille Gehalt im Blut erfroren ist. Zudem führt A.M. Ollikainen das ermittelnde Team in ungewöhnlicher Weise ein, in dem er die einzelnen Mitglieder im Rahmen eines Basketballspiels unter Polizisten vorstellt. Der düstere Höhepunkt des starken Auftakts der "Toten im Container" ist jedoch, wie das Ertrinken einer bis dato anonymen, in einem Container gefangenen Frau geschildert wird. Dass A.M. Ollikainen sein Handwerk beherrscht, zeigt sich daran, dass die verschiedenen Handlungsstränge von Beginn an nicht wie Fremdkörper wirken, sondern sich flüssig lesen lassen - auch wenn sich deren Zusammenhänge erst im weiteren Verlauf dieses Krimis nach und nach erschließen werden.

Der Schreibstil von A.M. Ollikainen gefällt mir ausgesprochen gut, da dessen Erzählweise von kurzen, prägnanten Sätzen geprägt ist, die die Handlung stets auf den Punkt gebracht schildern. Ausufernd wird dabei nur selten erzählt, da es längere Monologe höchstens von Aki Renko - dem redseligen, jüngsten Team Mitglied - zu hören gibt. Diese stellen sich dann aber eher als ein Rauschen im Hintergrund dar - so wie diese auch von seinen Team Kollegen wahrgenommen werden, die Renko selten gänzlich in seinen Ausführungen folgen.
Wiederholt wird lediglich die sich für längere Zeit hinziehende Identifikation der im Container aufgefundenen Toten. Denn da der Beginn der Ermittlungen auf Mittsommer fällt, gestaltet sich die Arbeit des Team Helsinki zunächst gleichermaßen langwierig wie kompliziert, weil an diesem Feiertag kaum einer arbeitet und so im Zuge der Ermittlungen erreichbar ist. In diesem Zusammenhang hat mir der Klappentext dieses Krimis nicht gefallen, da dieser leider zu viel verrät und die lange Zeit ausstehende Identifikation der Toten vorweg nimmt.

Von mir gibt es eine klare Empfehlung für "Die Tote im Container", da diese mich neben dessen intensivem Auftakt wie überraschendem Ende besonders mit dem prägnanten Schreibstil der Autoren überzeugt hat. Trotz des dramatischen, brutalen Beginns sowie des spannungsgeladenen Finales ist dieser Fall des Team Helsinki über weite Strecken mehr Wirtschaftskrimi als Thriller und damit weniger spannend, sondern eher komplex erzählt. Wer auf der Suche nach einem Krimi mit hohem Spannungspotential oder eher leicht bekömmlicher Krimi Kost ist, dem möchte ich von der "Toten im Container" abraten.
Mich jedoch haben die in diesem Krimi aufgegriffenen Themen wie etwa die der Entwicklungshilfe und der finnischen Missionarsarbeit in Namibia interessiert, auch da die Autoren kritisch die finnische Vergangenheit in Afrika und insbesondere Namibia aufgearbeitet haben. Zudem haben mir kleine Einblicke in die Kunstwelt gefallen, da diese weniger mit einer Diskussion moderner Kunst, sondern vielmehr mit philosophischen Fragen nach Ethik und Moral verbunden sind, die bei einer Austellung mit dem Titel "Mitgefühl" relevant sind.
Darüber hinaus hat mich die intelligente Auseinandersetzung mit Vorurteilen, die zumindest in meinem Kopf herumspuken und deren ich mir nicht einmal bewusst gewesen bin, bis mir die Autoren mit einem genialen Twist People of colour betreffend diesbezüglich den Spiegel vorgehalten haben, überzeugt. Den Twist möchte ich an dieser Stelle selbstverständlich nicht verraten, um die Handlung nicht in unnötiger Weise zu spoilern.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall des Team Helsinki, den ich mit Sicherheit lesen werde - auch da zwar die Ermittlungen im Falle der im Container aufgefundenen Toten abgeschlossen sind, Fragen Paulas Vergangenheit und das Privatleben ihrer Familie betreffend jedoch noch offen geblieben sind und wohl erst im nächsten Band der Reihe um das Team Helsinki von A.M. Ollikainen beantwortet werden.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Spannender Thriller mit etwas Luft nach oben

1

In einem Container der Lehmusoja-Firma wird die Leiche einer schwarzen Frau gefunden. Lange bleibt ihre Identität unbekannt, bis man herausfindet, dass es sich um Rauha Kalondo handelt, einer aus Namibia ...

In einem Container der Lehmusoja-Firma wird die Leiche einer schwarzen Frau gefunden. Lange bleibt ihre Identität unbekannt, bis man herausfindet, dass es sich um Rauha Kalondo handelt, einer aus Namibia stammenden Dozentin. Doch wie ist sie in diesen Container gelangt?

Mit "Die Tote im Container" haben A.M Ollikainen einen soliden Thriller geschaffen. Was mir hier besonders gefallen hat, war der nüchterne Schreibstil, der dem ganzen einen schönen Krimi-Vibe verliehen hat.

Der Spannungsbogen hat leider in der Mitte etwas abgenommen, weswegen ich mich durch den zweiten Leseabschnitt etwas durchgequält habe, hat dann aber gegen Ende wieder an Fahrt aufgenommen und mir einen überraschenden Twist beschert.

Zu bemängeln sind aber die Charaktere.
Ich konnte wirklich keinerlei Bindung zu ihnen aufbauen, selbst Paula mit ihren Rückblicken und privaten Unternehmungen (Leser wissen, was gemeint ist) war mir durchweg unsympathisch und blass.

Fazit: Ein durchaus lesenswerter Thriller für zwischendurch! Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Gelungener Auftakt für Team Helsinki

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Helsinki zu Mittsommer. Die Finnen zieht es auf das Land um den Sommer und die Sonne zu genießen. Doch vor einer Villa ist das Sommeridyll gestört. Hier fangen die Ermittlungen für Team Helsinki an.

Die ...

Helsinki zu Mittsommer. Die Finnen zieht es auf das Land um den Sommer und die Sonne zu genießen. Doch vor einer Villa ist das Sommeridyll gestört. Hier fangen die Ermittlungen für Team Helsinki an.

Die Arbeit des Teams um Paula Pihlaja wird realistisch beschrieben. Kleine Hinweise führen zu Vermutungen, doch fehlen noch die Beweise. Eine Wand des Schweigens erleichtert die Ermittlungen auch nicht grade, doch es zeichnet sich immer mehr ab, dass die Firmengeschichte der Familie Lehmusoja eine Rolle in diesem Fall spielt.

Dies ist kein auf Aktion getrimmter amerikanischer Krimi, sondern ein nordischer Krimi vom Feinsten. Realistisches Ermitteln, viel Atmosphäre und Charaktere die sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängen, welche wir im Laufe der Serie aber sicher weiter kennenlernen werde.

Definitiv eine Leseempfehlung für alle nordischen Krimifans. Man wird definitiv auf seine Kosten kommen und ein Ende vom Feinsten finden. Wer viel Aktion und Blut bevorzugt ist hier allerdings fehl am Platz.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Spannender Thriller mit Aktualität

1

Ich habe das Buch soeben fertig gelesen und bin sher zufrieden mit dem Leserlebnis. Ich fand den Fall spannend und die Handlungen realistisch. Auch der Schreibstil war gut und ich konnte der Handlung gut ...

Ich habe das Buch soeben fertig gelesen und bin sher zufrieden mit dem Leserlebnis. Ich fand den Fall spannend und die Handlungen realistisch. Auch der Schreibstil war gut und ich konnte der Handlung gut folgen. Im Mittelteil gab es ein paar Abschnitte, die mir etwas lang vorkamen. Allerdings hat das Ende auch dies wieder wettgemacht. Ich würde das buch jeder Zeit weiterempfehlen!

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