Grandioser Thriller mit tollem Setting
In der letzten Woche war es endlich so weit und ich konnte Lucy Foleys neuestes Buch, „Mittsommer“, lesen. Ich habe in den letzten Jahren einige ihrer Bücher gelesen, dementsprechend war ich auf ihre Neuerscheinung ...
In der letzten Woche war es endlich so weit und ich konnte Lucy Foleys neuestes Buch, „Mittsommer“, lesen. Ich habe in den letzten Jahren einige ihrer Bücher gelesen, dementsprechend war ich auf ihre Neuerscheinung schon sehr gespannt.
Hauptfigur dieses Buches ist Francesca, die das ländliche Herrenhaus ihrer Großeltern geerbt und es gemeinsam mit ihrem Architekten-Ehemann Owen in eine luxuriöse Selbstfindungsoase verwandelt hat. Nun soll das extravagante Eröffnungswochenende sie in die obersten Ränge der High Society katapultieren. Doch Francesca hat die Rechnung ohne die verschworene Dorfgemeinschaft und ihre eigene, lange verdrängte Vergangenheit gemacht. Das Schicksal hat andere Pläne für die Veranstaltung und die Beteiligten.
Wir lernen Francesca zunächst als durchtriebene, esoterische Dame kennen, die sich eindeutig für etwas besseres hält. Ihre Mitmenschen nutzt sie gerne für eigene Vorteile aus – und geht dabei sehr raffiniert vor. Owen, ihr Ehemann, scheint sich dieser Oberflächlichkeit anzupassen, doch schnell offenbart er weitere, überraschende Facetten, die ihn zu einer treibenden Kraft der Handlung machen. Was als extravagantes Eröffnungswochenende im Manor gedacht war, endet schnell im ganzen Gegenteil. Jugendliche Dorfbewohner stören immer wieder und schließlich verhalten sich die Gäste immer merkwürdiger. Der Höhepunkt der Eskalation ist, dass das gesamte Hotel schließlich den Flammen zum Opfer fällt und es mehrere Leichen gibt.
Außerdem treten immer mehr Geheimnisse zu Tage. Vom Cocktailempfang am Vorabend der Hoteleröffnung bis zwei Monate später, als sich alle kleinen und großen Geheimnisse gelöst haben, begleiten wir neben Francesca noch die anderen Hauptcharaktere. Bella, die eine der luxuriösen Holzhütten am Waldrand gemietet hat. Tellerwäscher Eddie aus dem Dorf, und Francescas Ehemann Owen. Die verschiedenen Perspektive sowie die Motive der Personen, haben der Geschichte viel Spannung verliehen. Ich konnte mir die Szenen bildlich vorstellen und voll in die Handlung abtauchen. Die Handlung ist von Anfang an spannend und nimmt immer mehr Fahrt auf. Die Rückblicke in die Vergangenheit sind als Stilelement super gewählt, ebenso wie das grandiose Setting. Trotz der glitzernden Partys, die dort stattfinden, schwingt eine düstere Atmosphäre mit.
Auch in diesem Buch hat Lucy Foley die Kapitel wieder sehr kurz gehalten, was immer genau auf meinen Geschmack stößt. Allgemein ist ihr Schreibstil gleichermaßen flüssig wie packend und sie versteht es meisterhaft ihre Charaktere zum Leben zu erwecken. Mit geschickten Wendungen hat sie mich immer wieder an der Nase herumgeführt, sodass ich bis zuletzt gut unterhalten wurde. Auch die Auflösung konnte mich am Ende vollkommen überzeugen.
Insgesamt ist „Mittsommer“ für mich ein Thriller, der keine Wünsche offen lässt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.