Der erste Band der beliebten Raven-Boys-Reihe der internationalen Bestseller-Autorin Maggie Stiefvater.
Jedes Jahr steht Blue Sargent neben ihrer hellseherisch begabten Mutter, während die Geister derer vorbeiziehen, die im kommenden Jahr sterben werden. Blue selbst sieht sie nie - bis zu diesem Jahr, als ein Junge aus der Dunkelheit auftaucht und sie anspricht.
Sein Name ist Gansey, und Blue findet bald heraus, dass er ein “Raven Boy” ist - ein reicher Schüler von Aglionby, der örtlichen Privatschule. Eigentlich hält Blue sich von Aglionby fern, denn Raven Boys bedeuten nichts als Ärger. Und Gansey ist nicht allein: Gemeinsam mit Adam, dem Stipendiaten, der sich über die Privilegien um ihn herum ärgert; Ronan, dessen Emotionen von Wut bis Verzweiflung reichen; und Noah, dem schweigsamen Beobachter, der vieles bemerkt, aber wenig sagt, ist er auf einer geheimen Queste.
Solange sie sich erinnern kann, wurde Blue gewarnt, dass sie den Tod ihrer wahren Liebe herbeiführen wird. Sie dachte nie, dass sie sich verlieben würde. Aber jetzt, als sie in die geheimnisvolle Welt der Raven Boys gerät, ist sie sich nicht mehr so sicher.
Mit ihrem besonderen Schreibstil fängt Maggie Stiefvater in dieser Fantasy-Reihe die Atmosphäre der magischen Wälder, die komplexen Charaktere und ihre facettenreichen Beziehungen zueinander wunderbar ein.
»Maggie Stiefvater ist eine unvergleichliche Meisterin des Erzählens!« USA TODAY
Alle Bände von Maggie Stiefvaters Urban Fantasy-Reihe »Raven-Boys«:
»Wen der Rabe ruft«
»Wer die Lilie träumt«
»Was die Spiegel wissen«
»Wo das Dunkel schläft«
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Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?
Ich habe den Schuber der Ravenboys-Reihe in der Buchhandlung gesehen und habe viel Gutes über die Reihe gehört.
Um was geht es?
Blue lebt in einer Familie ...
Wie bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden?
Ich habe den Schuber der Ravenboys-Reihe in der Buchhandlung gesehen und habe viel Gutes über die Reihe gehört.
Um was geht es?
Blue lebt in einer Familie voller Wahrsagerinnen. Nur sie selbst wurde nicht mit dieser Gabe gesegnet, sie kann lediglich als Verstärker dieser Energien dienen. So unterstützt sie also ihre Familie bei Tarotkarten-Sitzungen, damit sie ihre Vorhersagen besser sehen können. Blue war ebenfalls bei Sitzungen gewesen, und alle sagen ihr das gleiche Schicksal voraus: Wenn sie die Liebe ihres Lebens küssen wird, wird sie sterben.
Gansey besucht eine Eliteschule, interessiert sich aber viel mehr für seine eigenen Forschungen: Die Ley-Linie und den verschollenen König Glendower finden. Bei der Ley-Linie handelt es sich um einen starken Energiefluss, auf der sich das Grab des Königs befinden soll.
Bald kreuzen sich Blues und Ganseys Wege, da sie beide in Henrietta wohnen und Gansey sich von Blues Familie erhofft, dass sie mehr über diesen Energiefluss wissen. Was Blue ihm aber nicht sagen kann: Sie hat Gansey auf dem Leichenweg gesehen, was bedeutet, dass er innerhalb eines Jahres sterben wird, was alles nur noch komplizierter zwischen ihnen macht.
Wird sie es ihm sagen? Wird Gansey den König finden?
Meine Meinung
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht!
Der Schreibstil war locker und flüssig, was mir gut gefallen hat. Was ich am Anfang nur etwas verwirrend fand, waren die vielen Namen und dass das Buch aus der 3.Person geschrieben wurde.
Die Thematik mit Energien, übernatürlichen Kräften, aber auch das Leben von Schülern empfand ich als gelungene Mischung. Ab der Hälfte nahm das Buch richtig Fahrt auf und man wusste teilweise überhaupt nicht, was auf einen zukam, was ich super fand, da ich so gefesselt wurde.
Die Charaktere waren einzigartig und facettenreich. Blue ist nicht auf den Mund gefallen, selbstbewusst und souverän, wenn gerade übernatürliche Phänomen um sie herum passieren. Gansey ist auf den ersten Blick ein eingebildeter Eliteschüler. Es stellt sich jedoch mit der Zeit heraus, dass er so viel mehr ist als das. Aber auch die Nebencharaktere habe ich in mein Herz geschlossen.
Ein gelungener Auftakt und ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
Jedes Jahr steht Blue Sargent neben ihrer hellseherisch begabten Mutter, während die Geister derer vorbeiziehen, die im kommenden Jahr sterben werden. Blue selbst sieht sie nie - bis zu diesem Jahr, als ein Junge aus der Dunkelheit auftaucht und sie anspricht.
Sein Name ist Gansey, und Blue findet bald heraus, dass er ein “Raven Boy” ist - ein reicher Schüler von Aglionby, der örtlichen Privatschule. Eigentlich hält Blue sich von Aglionby fern, denn Raven Boys bedeuten nichts als Ärger. Und Gansey ist nicht allein: Gemeinsam mit Adam, dem Stipendiaten, der sich über die Privilegien um ihn herum ärgert; Ronan, dessen Emotionen von Wut bis Verzweiflung reichen; und Noah, dem schweigsamen Beobachter, der vieles bemerkt, aber wenig sagt, ist er auf einer geheimen Queste.
Solange sie sich erinnern kann, wurde Blue gewarnt, dass sie den Tod ihrer wahren Liebe herbeiführen wird. Sie dachte nie, dass sie sich verlieben würde. Aber jetzt, als sie in die geheimnisvolle Welt der Raven Boys gerät, ist sie sich nicht mehr so sicher.
Meine Meinung:
Ich liebe ich es einfach, dass das Cover des Buches vom englischen Original übernommen wurde. Es ist wunderschön, wie der Rabe hier dargestellt wird, als wäre er geradezu gemalt worden. Er ist einzigartig und in ihm befinden sich so viele schöne Farben, dass mein Interesse vom ersten Moment an geweckt werden konnte. Im Allgemeinen ist ein sehr schlichtes Cover und doch passt es wirklich unglaublich gut zur Geschichte selbst.
Blue und ich hatten zu Anfang leichte Startschwierigkeiten, die sich dann doch schnell legen konnten. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die ihren eigenen Kopf hat, schlagfertig ist und gerade auch deswegen scheint sie so gut bei den Raven Boys mit reinzupassen.
Gansey könnte man im ersten Moment wahrscheinlich für das typische Klischee eines reichen Jungen halten. Doch in ihm steckt so viel mehr. Seine Faszination zu den Ley Linien und die Suche nach einem toten König waren dann etwas das kein Klischee dieser Welt abdeckt. Man könnte ihn auch als den Anführer der Gruppe bezeichnen, den oft hatte ich so auch das Gefühl, dass er alle zusammen hält.
Adam war zusammen mit Ronan mein liebster Charakter in dem Buch. Er hat es nicht besonders leicht in seinem Leben und gibt alles dafür gute Note in der Schule zu haben, damit er später etwas aus sich machen kann. Er möchte es einfach aus seiner eigene Kraft und unter seinen eigenen Bedingungen schaffen und gerät deswegen auch öfters mit Gansey aneinander, der Adam eigentlich nur helfen will.
Wie eben schon gesagt, fand ich Ronan einfach großartig. Ich mag seine ganze Art und das er sich um Andere Gedanken macht, auch wenn er das nach außen hin nicht immer so zeigt. Er ist einfach ein interessanter Charakter, der mich immer wieder zum lachen hat bringen können und der manchmal sehr mysteriöse rübergekommen ist. Nach dem Ende dieses Buches bin ich nun vor allem sehr gespannt, wie seine Geschichte auch im nächsten Band weitergehen wird.
Noah war hingegen ein ruhiger Teil der Gruppe, der mir von Beginn an sehr sympathisch gewesen ist. Er ist jemand, der einem sehr geheimnisvoll erscheint und dessen Geschichte mir das Herz gebrochen hat.
Wir begleiten so Gansey, Adam, Ronan, Noah und auch Blue die sich in diesem Band auf den Beginn einer Abenteuerreise begeben. Die Freundschaft unter ihnen war etwas, dass mich von Beginn an begeistern konnte. Sie sind alle unterschiedlich, einzigartig und halten doch immer zusammen. Jeder einzelne von ihnen konnte mich auf seine ganze eigene Weise begeistern. Dadurch, dass man jeden Charaktere durch die Erzählweise des auktorialen Erzählers kennenlernen kann, die Gedanken sozusagen kennt, war es leicht die Handlungen gut nachzuvollziehen und ein eigenständiges Bild der Personen zu bekommen.
Aber auch der Rabe Chainsaw, war eine interessante Gestalt, die einerseits auch noch einmal gut das Cover erklärt hat und andererseits auch Spannung in die Geschichte gebracht hat, da sie hier eine Rolle eingenommen hat, die bei mir viele Fragen ausgelöst hat. Besonders durch Ronan's Offenbarung am Ende, bezüglich Chainsaw, bin ich sehr gespannt, wie im nächsten Band auf diese von den Freunden reagiert wird.
Die Handlung fand ich insgesamt sehr spannend. Zu Beginn lernt man direkt die Charaktere kennen und merkt dabei gleich, wie unterschiedlich die Freunde doch eigentlich sind. Trotzdem scheinen sie einfach gut zusammen zu passen, da sie immer zusammenhalten.
Zudem wird man direkt mit den Ley Linien konfrontiert, die besonders Gansey sehr zu faszinieren scheinen. Auch ich finde das Thema sehr spannend und hatte bereits einiges zu ihnen gehört, weswegen ich es immer sehr interessant fand, wenn Gansey davon gesprochen hat.
Besonders dadurch, dass bereits der erste Satz des Buch darauf hindeutet, dass Blue dafür Sorgen wird das ihre wahre Liebe, die Gansey zu sein scheint, stirbt und ich dies immer im Hinterkopf hatte, fand ich es einfach sehr spannend zu sehen, wie die Beziehung der Beiden sich entwickelt. Besonders da in diesem Buch noch nicht all zu viel zwischen ihnen passiert ist, was daraufhin deutet das da mehr zwischen ihnen ist, sorgt gerade auch dafür, dass ich noch gespannter auf die nächsten Bücher bin.
Aber auch der Humor ist etwas, dass mich immer wieder begeistern konnte. Es gab so viele Szenen, die dafür gesorgt haben, dass ich entweder laut lachen oder vor mich hin schmunzeln musste.
Die Fantasie, die in diesem Buch steckt ist einfach unglaublich. Ich liebe Maggie Stiefvaters Kreativität, egal ob es nun um die einzelnen Charaktere, die Idee mit dem toten König und den Ley Linien geht oder auch einfach nur das Setting ist. Alles schien gefühlsmäßig sehr gut aufeinander abgestimmt zu sein. So hatte ich während des gesamten Lesens ein aufgeregtes Gefühl im Bauch, da ich es nicht erwarten konnte zu erfahren, was alles passiert.
Zudem hatte die Geschichte zu gleichen Teilen etwas sehr düsteres an sich und war dennoch voller Einfühlungsvermögen und auf eine sehr einzigartige Weise poetisch.
Die Beschreibungen konnte ich mir vor meinen Augen regelrecht vorstellen und freue mich schon darauf im zweiten Band in die Welt der "Raven Boys" zurückzukehren.
Der Schreibstil von Maggie Stiefvater hat mir sehr gefallen. Ich kam gut durch die Geschichte durch und konnte sie gar nicht mehr aus der Hand legen, so dass ich schon sehr gespannt darauf bin, wie das Buch im zweiten Band weitergehen wird und kann es kaum erwarten die Freunde wiederzutreffen.
Das Buch steckt voller Magie, Mysterien, Humor, Poesie und einzigartiger Charaktere, die man nicht so schnell vergessen wird.
Für mich ist the Raven Boys von Maggie Stiefvater wirklich das absolute Wohlfühlbuch und meine eine große Herzensreihe.
Maggie Stiefvaters Schreibstil liebe ich immer, aber gerade in dieser Reihe ist er ...
Für mich ist the Raven Boys von Maggie Stiefvater wirklich das absolute Wohlfühlbuch und meine eine große Herzensreihe.
Maggie Stiefvaters Schreibstil liebe ich immer, aber gerade in dieser Reihe ist er einfach so einzigartig, besonders und poetisch und trägt zum Charme des Buches bei.
Jeden einzelnen der Hauptcharaktere habe ich wirklich sehr in mein Herz geschlossen.
Ich liebe sie auf ihre ganz eigene Art und auch wie sie in ihrer Gruppe zusammen wirken und ihre Freundschaft im Mittelpunkt von allem steht.
Die Handlung an sich ist vielleicht nicht das, was man am Anfang erwartet, aber genau mein Ding.
Ich finde das Thema der Ley Linien auch privat sehr interessant und Gansey deshalb was das angeht total verstehen. Ich liebe seine Ambitionen und wie seine Freunde ihn dabei unterstützen.
Die Handlung ist so einzigartig, faszinierend und super spannend.
Die ganze Geschichte hat wirklich ihre ganz eigene Magie, die man einfach auf sich wirken lassen muss.
Die Handlung selbst ist sehr spannend gestaltet.
Der Anfang hat es echt in sich und wirft zahlreiche Fragen auf. Danach wird es allerdings erst mal etwas zäher.
Doch mit jeder Seite nimmt die Spannung ...
Die Handlung selbst ist sehr spannend gestaltet.
Der Anfang hat es echt in sich und wirft zahlreiche Fragen auf. Danach wird es allerdings erst mal etwas zäher.
Doch mit jeder Seite nimmt die Spannung wieder zu - für jede Frage, die beantwortet wird, werden mindestens zwei neue aufgeworfen.
Die Magie ist zwar von Anfang an Teil der Handlung, tritt aber erst in der zweiten Hälfte des Buches deutlich zu Tage. Durch die vielen aufgeworfenen Fragen, ergeben sich immer wieder spannende Wendungen, mit denen man kaum rechnet. Am Ende fügt sich jedoch alles äußerst schlüssig zusammen.
Der Stil entspricht dem typischen Jugendbuchstil, der vor einigen Jahren verbreitet war. Wer das nicht mehr gewohnt ist, wird ein wenig brauchen, um rein zu kommen, doch dann lässt er sich flüssig und angenehm lesen.
Die Verbindung aus Drama und Humor lockert das Buch immer wieder auf, ohne es ins Lächerliche zu ziehen und ist eine tolle Mischung!
Blue als Protagonistin ist sehr gut ausgearbeitet und durchaus sympathisch. Wahrscheinlich ist sie sogar die "normalste" in ihrer Familie, was auch daran liegen mag, dass sie keine eigenen Fähigkeiten besitzt.
Deutlich interessanter als sind allerdings die Jungen rund um Gansey. Seine Besessenheit von bestimmten Themen ist teilweise schwer nachzuvollziehen, ganz im Gegensatz zu Blues anfänglicher Abneigung gegen ihn.
Am interessantesten ist die Dynamik zwischen den vier Jungen und genau diese Dynamik macht die Geschichte auch abseits der eigentlichen Handlung äußerst spannend.
Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich hatte vorher so viel gutes darüber gehört, was ich jetzt nur vollkommen zustimmen kann!
Seit ich "Wen der Rabe ruft" 2016 ganz aus Versehen gefunden und sofort ins Herz geschlossen habe, bin ich ein riesiger Fan von Maggie Stiefvater, die es immer wieder schafft, mich durch die eigenartige ...
Seit ich "Wen der Rabe ruft" 2016 ganz aus Versehen gefunden und sofort ins Herz geschlossen habe, bin ich ein riesiger Fan von Maggie Stiefvater, die es immer wieder schafft, mich durch die eigenartige Mischung von klassischer Urban Fantasy und heimeligem Kleinstadtleben mit Geschichtlichem, Märchen, magischen Traumwelten und einer guten Prise Verrücktheit zu überzeugen. Im Laufe der Zeit habe ich schon eine ganze Menge ihrer Bücher gelesen und beschlossen, anlässlich der heute am 2. Mai erscheinenden wunderschönen Neuausgaben im Knaur Verlag nochmal zu den Raven Boys zurückzukehren und die gesamten vier Bände nochmals zu lesen. Da meine alten Rezensionen von 2016-2018 (diese findet ihr übrigens HIER) zum Teil leicht unvollständig sind und ich nicht ausschließen konnte, dass sich bei einem Reread meine Meinung nochmal leicht verändert hat, habe ich beschlossen, neue Rezensionen zu schreiben.
Bevor ich mein erneutes Loblied auf Maggie Stiefvaters Fantasie beginne, wie immer ein paar Worte zum Cover. Während die 2013 bei script5 erschienenen Ausgaben der Reihe eigene Cover hatten, hat sich der Knaur Verlag bei seiner Neuauflage der Reihe sehr stark an den englischen Originalcovern orientiert. Auf diesen sind die Hauptmotive des jeweiligen Bandes in Aquarell-Optik auf einem weißen Grund abgebildet, welche die verträumte Atmosphäre der Geschichte perfekt einfangen. Auf Band 1 ist ein Rabe zu sehen, der mit seinen ausgebreiteten Flügeln, den verspielten Schnörkeln und den roten und blauen Farbakzenten nicht ganz von dieser Welt erscheint. Der Rabe ist ein Motiv, dass uns über die gesamte vierbändige Reihe hinweg begleitet und der Geschichte somit auch einen perfekten Titel verleiht. Die 48 Kapitelanfänge werden von drei verschränkten Linien eingekreist, welche ebenfalls eine spezielle Bedeutung in der Geschichte einnehmen. Kurzum: ich bin einfach hingerissen von der Gestaltung!
Erster Satz: "Blue Sargent wusste mittlerweile schon gar nicht mehr, wie oft ihr gesagt worden war, dass sie ihrer wahren Liebe den Tod bringen würde."
Auch die Geschichte an sich konnte mich innerhalb kürzester Zeit wieder in ihren Bann ziehen. Zwar ist die Autorin nicht unbedingt für ihre Handlungsdichte bekannt und auch in "Wen der Rabe ruft" steigen wir zunächst sehr gemächlich in das Leben der vier Raven Boys und der jungen Blue ein, dennoch ist von Beginn an eine brodelnde Grundspannung vorhanden, welche auch alltägliche Situationen magisch erscheinen lässt. Ich habe lange überlegt, wodurch die wundervolle und packende Atmosphäre dieser Reihe zustande kommt, und würde sie auf drei Größen zurückführen: das unglaublich magische Kleinstadtsetting, die unverbrauchte Idee und der tolle Schreibstil Maggie Stiefvaters.
Das Setting in der kleinen Stadt Henriette im Herzen des ländlichen Virginias wirkt auf den ersten Blick gar nicht wie ein besonderer Schauplatz. Der Autorin gelingt es jedoch, uns im Laufe der Zeit an verschiedene Handlungsorte innerhalb ihres Settings mitzunehmen, die sich so gegensätzlich gegenüberstehen, dass sie beinahe wie unterschiedliche Dimensionen wirken. So wird schon im Setting deutlich, wie vielseitig diese Erzählung ist, welche mehr wie eine Ansammlung kunstvoll miteinander verwobener Einzelgeschichten erscheint, die mich aufs Neue mit ihrem Ideenreichtum verzaubert hat. Zunächst wäre da der lebendige, durchgeknallte Fox Way - ein kleines Häuschen, das neben Blue, ihrer Mutter, ihren Tanten und ihren Cousinen noch allerlei weitere Wahrsagerinnen, skurrile Gegenständen, Magie und Rätsel beherbergt. Diesem wie ein Hexenhäuschen anmutenden Gebäude voller Stimmen, Musik, Telefonen, alten mystischen Dingen, Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart steht die kalte, versnobte Aglionby-Privatschule gegenüber, auf die die Raven Boys gehen. Auch in den Wohnorten der Clique um Gansey gibt es jedoch große Unterschiede. Während Gansey, Ronan und Noah in einem Loft in dem ausgebauten Fabrikgebäude Monmouth Manufacturing wohnen, welches dem Labor eines verrückten Erfinders gleicht, haust Adam in einer heruntergekommenen Wohnwagensiedlung und muss sich sein tägliches Brot mit zahlreichen Nebenjobs verdienen. Das sorgt natürlich immer wieder für Konflikte zwischen den Freunden.
"Irgendwo in der Nähe dufteten zum ersten Mal in diesem Jahr Rosen und gemähtes Grad, während von etwas weiter her der Geruch nach feuchter Erde, die unter dem gefallenen Laub vom letzten Herbst erwachte, und Wasser herüberwehte, das in Gebirgsspalten über Felsgestein plätscherte, wo nie ein Mensch hingelangte. Vielleicht hatte Adam ja recht. Die Nacht schien tatsächlich mit irgendetwas geschwängert zu sein, dachte er. Es war, als öffnete etwas, das sie nicht sehen konnten, gerade die Augen."
Zusätzlich zwischen diesen Gegensätzen lässt die Autorin beständig magische Elemente miteinfließen, die neben dem Arbeitsfeld von Blues Familie auch mit Ganseys Suche nach dem verschollenen walisischen König Owen Glendower zu tun haben. Nach einer Legende erweist der schlafende Rabenkönig denjenigen eine Gunst, der ihn findet und erweckt. Seit seiner Kindheit ist Gansey besessen, den König zu finden und vermutet ihn auf einer sogenannten Ley-Linie, welche direkt durch Henrietta verläuft. Diese unsichtbaren Energielinien verbinden verschiedenste prähistorische Kultstätten und werden in manchen Kulturen als heilig bezeichnet, während die Wissenschaft ihre Existenz bestreitet. In Zeiten von überdimensioniert häufig verwendeten Vampirmythen und Zaubermotiven sind eine Ley-Linie und durch deren Magie erwachende magische Kraftorte wie das geheimnisvolle Cabeswater, eine so originelle und unverbrauchte Idee, dass ich beim ersten Lesen gar nicht wusste, was ich mit dieser anfangen sollte. Auch wenn es also auch in der Raven Boys Reihe um typische Themen wie Liebe, Tod, Magie und Prophezeiungen geht, hat Maggie Stiefvater eine erfrischende und neue Art gefunden, eine mystische Geschichte zu erzählen!
"Immer wenn sie die Sterne betrachtete, schien etwas an ihrem Geist zu zupfen, etwas, das sie drängte, dort mehr als nur Sterne zu sehen, Logik in das Chaos des Firmaments zu bringen, ein größeres Bild daraus zu formen."
Neben dem vielseitigen Setting und der originellen Grundidee trägt auch der leicht verrückte, aber unverwechselbare Schreibstil Maggie Stiefvaters zur Entwicklung der Anziehungskraft des bildgewaltigen Epos´ einen großen Teil bei. Mit ruhigen, aber eindringlichen Worten (für die sie auch oft Klammern und Spiegelstriche verwendet) lässt sie die Charaktere und das Setting für einen kurzen Moment wahr werden und schenkt uns einige Stunden voller Fantasie, Magie, Liebe, Freundschaft und düsteren Geheimnissen. In ganz eigener Handschrift schreibt sie mal erklärend, mal kurz angebunden, mal emotional, mal kalt, mal melancholisch, mal locker, mal traurig, mal glücklich, mal wütend, mal resigniert - ein kunterbuntes Durcheinander, das vor allem eines ist: magisch. Dann noch ein paar skurrile Wendungen und überraschende Gedanken und fertig ist die unkonventionelle, magische und einzigartige Geschichte.
"Heute, dachte Blue, ist der Tag, an dem ich aufhöre, nach der Zukunft zu lauschen und stattdessen anfange, sie zu leben."
Zusätzlich zu Stil und Atmosphäre lebt die Geschichte vor allem von den Charakteren. Blue, ihre Raven Boys, ihre Beziehungen zueinander und ihre Entwicklungen während der Reihe lassen den Leser wirklich jeden kleinen Durchhänger, jedes Logikloch in der Handlung und jede Durststrecke verzeihen und geben dem Plot noch das gewisse Etwas, das das Buch so einzigartig macht. Maggie Stiefvater nutzt hier einen personalen Erzähler (der teilweise eher wie ein auktorialer Erzähler wirkt, weil er absichtlich Dinge zu verschweigen scheint) und mischt die Perspektiven ihrer Hauptfiguren ordentlich durch. Dabei wird ohne dass es eindeutig ausgeschrieben wäre wer in welchem Kapitel erzählt, schon nach wenigen Sätzen klar, aus welcher Perspektive wir die Szene gerade erleben. Im Mittelpunkt der Handlung steht die abenteuerlustige Wahrsager-Tochter Blue, welche als schillernder, selbstbewusster, neugieriger und sehr exzentrischer Charakter auftritt und damit wunderbar in den Fox Way passt. Ihr wurde als Kind schon prophezeit, dass sie ihre große Liebe durch einen Kuss töten würde und dementsprechend hält sie einen großzügigen Sicherheitsabstand zu den Raven Boys der Stadt, unwissend, dass sie in vier von ihnen Freunde fürs Leben finden und ein großes Abenteuer mit ihnen erleben würde...
"Jeder dieser Jungen hatte etwas Eigenartiges, Komplexes an sich, dachte Blue - genau wie das Notizbuch. Ihre Leben waren zu einem Netz verwoben und irgendwie war es ihr gelungen, darin hängen zu bleiben."
Neben Blue betrachten wir außerdem die vier Ravenboys Gansey, Ronan, Adam und Noah, von denen einer spannender ist als der nächst. Gansey, welcher eigentlich Richard Gansey III heißt, wirkt mit seiner geschliffenen, höflichen und oftmals auch ungewollt herablassenden Art und seiner gestörten Beziehung zu Geld zunächst wie ein verwöhnter Schnösel. Bald wird jedoch klar, dass er sich bloß hinter dieser glattpolierten Fassade versteckt und viel zu unsicher ist, um der Welt zu zeigen, was wirklich in ihm steckt. In den wenigen Momenten, in denen er sein großes Herz, seine Loyalität seinen Freunden gegenüber und seine Neugier und Leidenschaft für die Suche nach Glendower zeigt, hat er dann aber doch mein Herz gestohlen. Auch Ronan und Adam konnte ich in Windeseile ins Herz schließen. Während Ronan sich durch einen Wall aus Aggressivität und Kälte vor der Trauer um seinen Vater schützt und ein träumerisches Geheimnis verbirgt, leidet der empfindsame Adam sehr unter der Gewalttätigkeit seines Vaters und seiner Abhängigkeit von Gansey. Komplettiert wird die ungleiche Gruppe vom blassen, immer leicht schmuddelig aussehenden Noah, welcher das wohl unglaublichste Geheimnis von allen vieren verbirgt...
"Adam Parrish zu sein, war eine komplexe Angelegenheit, ein erstaunliches Zusammenspiel von Muskeln und Organen, Synapsen und Nerven. Er war ein Wunder aus beweglichen Gliedern, ein Musterbeispiel des Überlebens. Das Wichtigste für Adam Parrish war jedoch stets der freie Wille gewesen, die Möglichkeit, sein eigener Herr zu sein."
Kurzum: Die Figuren bestehen aus einer bunten Mischung, die seltsamer nicht sein könnte, mir aber das Herz erweicht hat, ohne dass ich es bemerkt habe. Maggie Stiefvater setzt Gefühlsbeschreibungen nur ganz dezent und gezielt ein - ganz im Gegensatz zu manch anderen Romanautorinnen wie zum Beispiel Colleen Hoover, deren Gefühlswucht fast erdrückt. Manchen mag das zu spärlich sein, doch ich finde die zarten Andeutungen und leisen Annäherungen sind viel berührender als brodelnde Leidenschaft. Da sich hier sowohl emotional als auch inhaltlich viele auf der Ebene noch An- und Vorausdeutungen abspielt, kann ich allen zukünftigen LeserInnen dieses Buches nur ans Herz legen, es sehr aufmerksam zu lesen und sich dabei viel Zeit zu lassen, denn es gibt im Laufe der komplexen Erzählung so viele Andeutungen, die ich beim ersten Mal einfach überlesen habe und die später nochmal eine tragende Rolle spielen. Dass "Wen der Rabe ruft" nur der Auftakt einer Reihe ist, merkt man auch dem Ende an, welches uns leider mit vielen unbeantworteten Fragen und einem bösen Cliffhanger zurücklässt, sodass ich am liebsten sofort zu Band 2 greifen würde!
"Gansey blickte zu ihnen auf und sie sah ihm an, wie sehr er diesen Ort jetzt schon liebte. Sein unverstellter Gesichtsausdruck beinhaltete etwas völlig Neues: weder das schiere Entzücken, die Ley-Linie gefunden zu haben, noch das verschmitzte Vergnügen, wenn er Blue aufzog. Sie erkannte das seltsame Glück, das einen durchströmte, wenn man etwas liebte, ohne zu wissen, warum; dieses seltsame Glück, das manchmal so groß war, dass es sich wie Traurigkeit anfühlte. Genauso ging es ihr, wenn sie zu den Sternen hinaufsah."
Fazit:
Maggie Stiefvater überzeugt in "Wen der Rabe ruft" mit einem vielseitigen Setting, einer packenden Atmosphäre, einer unverbrauchten Idee, einem unverwechselbaren Schreibstil und einprägsamen Figuren, die sich rasend schnell ins eigen Herz schleichen.