Cover-Bild Wie Eulen in der Nacht
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 02.11.2018
  • ISBN: 9783426522820
Maggie Stiefvater

Wie Eulen in der Nacht

Roman
Katharina Volk (Übersetzer)

In ihrem neuen Fantasy-Roman erzählt Spiegel-Bestseller-Autorin Maggie Stiefvater eine atmosphärisch-düstere Geschichte über Angst und Magie, Liebe und Mut.

Jeder träumt von einem Wunder, aber nicht jeder ist bereit dafür.

Wem nur noch ein Wunder helfen kann, der findet stets seinen Weg in die Wüste Colorados und zur außergewöhnlichen Familie Soria. Doch die Wunder der Sorias sind unberechenbar und wer sie aus eigener Kraft nicht vollenden kann, zahlt einen hohen Preis.
Auch Daniel Soria bewirkt diese Wunder mit der Ernsthaftigkeit und Hingabe, die es braucht. Doch dann bricht er die wichtigste Regel seiner Familie: Er mischt sich in ein Wunder ein. Dadurch entfesselt er eine Magie, die seinen Tod bedeuten könnte.

»Eine meisterhafte Geschichtenerzählerin.« USA today

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2018

Rezension

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Mittlerweile habe ich schon einige Bücher von Maggie Stiefvater gelesen, doch dieses sticht in meinen Augen klar heraus. Auf welche Art und Weise dieses "Herausstechen" gemeint ist, kann ich schwer in ...

Mittlerweile habe ich schon einige Bücher von Maggie Stiefvater gelesen, doch dieses sticht in meinen Augen klar heraus. Auf welche Art und Weise dieses "Herausstechen" gemeint ist, kann ich schwer in Worte fassen, doch ich versuche es in dieser Rezension zu machen.

In diesem Buch geht es grundsätzlich um Wunder und diese gibt es in der Wüste Colorados in einer kleinen verschlafenen Stadt haufenweise. Ausgeübt werden diese Wunder von den Sorias, einer Familie, zu der auch die Jüngsten - Daniel, Joaquin und Beatritz gehören. Neben ihnen gibt es noch zahlreiche andere Figuren, die in dieser Stadt leben oder sie als Pilgerer besuchen, welche auch eine nicht unbeachtliche Figurenbeschreibung erhalten.

Angefangen bei dem Schriebstil bzw. Erzählweise kann ich sagen, dass dieser äußerst einzigartig ist. Es gibt einfach so viele Details und Kleinigkeiten, die den südländsichen Flair herüberbringen - manche Ausdrücke oder einzelne Sätze sind sogar auf Spanisch, viele Gerichte oder Anderes werden näher beschrieben. So ziemlich jede Figur erhält einen umfangreiche Beschriebung bezüglich dessen Träume und Ängste oder Hintergrundwissen.

Das gesamte Buch ist in einer auktorialen Erzählperspektive, sodass dies möglich ist. Neben den vermutlich erhofften Greifbarkeit der Charaktere hatte es jedoch auch zur Folge, dass mir alles etwas sprunghaft vorkam und ich aufgrund der zu vielen Details und der zu vielen Figuren oftmals nicht wirklich bei der Handlung mitkam. Oft springt die Autorin von einer Nebengeschichte zur nächsten, von einer Figur zur anderen, sodass ich wirklich konzentriert lesen musste, um die Figuren voneinander zu trennen oder der Handlung zu folgen bzw. einen roten Faden zu erkennen. Erst relativ spät konnte ich mich beim Lesen wirklich in die Geschichte begeben. Gerade zum Ende hin habe ich dann aktiv mitgefiebert.

Trotz allem entstand dadurch auch eine düstere, mytseriöse Stimmung, die einen das ganze Buch über begleitet. Bisher habe ich noch kein Buch mit einer solchen Atmosphäre gelesen, jedoch muss ich auch anmerken, dass wenn man sich für dieses Buch interessiert, sich wirklich auf die Geschichte einlassen muss und es werden der relativ wenigen Seiten "mal eben zwischendurch" lesen möchte.

An sich fand ich Wie Eulen in der Nacht äußerst einzigartig hinsichtlich der Erzählweise und der Atmosphäre, es ist definitiv mal etwas anderes im Gegensatz zu der personalen Ich-Perspektive. Dennoch muss ich auch gestehen, dass ich wegen der erschlagenen Detailgenauheit un der Fülle an Hintergrundgeschichten erst sehr spät den Zugang zum Buch gefunden habe und es genießen konnte, da ich zuvor zu bemüht war, Ordnung in meine Gedanken zu bekommen. Wenn man sich jedoch Zeit nimmt und sich auch psychisch auf das Buch einlässt, kann es trotzdem ein potentiales Highlight sein.

Veröffentlicht am 02.11.2018

so ganz anders als erwartet

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Bereits seit gefühlten Ewigkeiten bin ich ein riesen Maggie-Fan! Ich liebe ihre Art zu schreiben, ihren sinnbildlichen, kreativen und oftmals schon beinahe poetisch anmutenden Schreibstil! Alle Werke, ...

Bereits seit gefühlten Ewigkeiten bin ich ein riesen Maggie-Fan! Ich liebe ihre Art zu schreiben, ihren sinnbildlichen, kreativen und oftmals schon beinahe poetisch anmutenden Schreibstil! Alle Werke, die ich bisher von ihr lesen durfte, strotzen nur so vor Kreativität, Phantasie und Einfallsreichtum. Sie erschuf neue Welten für mich, in die ich unheimlich gerne -und vor allem einfach- ganz tief eintauchen konnte.

Leider muss ich jedoch an dieser Stelle zugeben, dass dieses Buch und ich effektiv keine Freunde wurden :( Obwohl es viele der geliebten Attribute aufweist -Phantasie, Kreativität, Poesie, usw.- fand ich irgendwie von Anfang an nicht den Zugang zu der Geschichte, den ich mir erhofft hatte.
Aber wie konnte das nur passieren? Ja, die Frage habe ich mir auch mehrfach gestellt...
Zum einen ist die Geschichte um den seltsamen und geheimnisvollen Ort Bicho Raro -an dem noch seltsamere Dinge geschehen-, für mein Empfinden sehr sprunghaft. Wir hüpfen von Detail zu Detail, von Charakter zu Charakter, so dass für meinen Geschmack die Menschen recht oberflächlich blieben -ich hatte lange Zeit auch Probleme diese auseinander zu halten- und wir auch immer wieder weit vom eigentlichen Geschehen abgedriftet sind. Ich konnte eigentlich erst nach dem ersten Drittel des Buches etwas wie einen roten Faden erahnen, der jedoch sehr dünn war und den die Autorin für mich zu oft wieder aus den Augen verlor.
Richtig gefunden wird er für meinen Geschmack eigentlich erst nach einem weiteren Drittel, also ca. ab Seite 200 von 300. Ich sage es nicht gerne, aber ich habe mich dabei erwischt, wie ich Seiten quergelesen habe. Das ist etwas, was ich eigentlich nie mache! Ich war auch ein- oder zweimal versucht abzubrechen, jedoch war ich überzeugt davon, dass da am Ende noch was kommt! Und tatsächlich war es dann ja auch so.
In diesem letzten Drittel bekamen die Charaktere plötzlich eine ganz andere Tiefe und ein Eigenleben, ja plötzlich hat es mir auch unheimlichen Spaß gemacht, mitzurätseln und mitzufiebern. Unter welcher Art von Dunkelheit leidet dieser oder jener Pilger zum Beispiel, und wie könnte er da wieder rauskommen? Effektiv kam mich dieser Umschwung dann aber einfach etwas zu spät.

Alles in allem besticht Maggie Stiefvater zwar mit schönen Sinnbildern über Dunkelheit, Einsamkeit und Ängste in uns, gepaart mit großen und tiefsinnigen Botschaften. Verpackt ist das Ganze jedoch oftmals einfach ein bisschen langwierig - an einer Stelle im Buch braucht es 1,5 Seiten über Rosenzucht um zum eigentlichen Thema zu kommen... Es tut mir leid, aber meins war "Wie Eulen in der Nacht" leider nicht. Trotz Emotionen, Lehren, und tollen Bildern hat mir in Summe einfach die Tiefe gefehlt.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Eulen, Wunder, Angst und Hoffnung

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Eulen sind weise. Deshalb wissen sie auch immer ganz genau, wann in Bicho Raro wieder ein Wunder bevorsteht. Dabei muss jeder der Pilger, der dorthin kommt, zwei Wunder erleben. Eines, dass sein Problem ...

Eulen sind weise. Deshalb wissen sie auch immer ganz genau, wann in Bicho Raro wieder ein Wunder bevorsteht. Dabei muss jeder der Pilger, der dorthin kommt, zwei Wunder erleben. Eines, dass sein Problem sichtbar macht und eines, dass erst eintritt, wenn er sich mit diesem Problem auseinandergesetzt hat. Die Mitglieder der dort lebenden Familie Soria dürfen sich nicht in die Wunder einmischen, weshalb sie den Kontakt zu den Pilgern größtenteils meiden. Als Pete Wyatt nicht als Pilger in die Stadt kommt und auch kein Wunder erleben will, beginnen sich die Dinge zu ändern.

Maggie Stiefvaters „Wie Eulen in der Nacht“ ist mehr als nur eine Fantasygeschichte. In der 1962 in Colorado angesiedelten Handlung geht es um zwischenmenschlichen Umgang und die Auseinandersetzung mit eigenem Fehlverhalten sowie den inneren Dämonen. Im Roman wird das als Dunkelheit bezeichnet und die kann sehr erdrückend werden. Die Dunkelheit ist es auch, die das Verhalten der Bewohner von Bicho Raro maßgeblich beeinflusst. Bicho Raro hat zwei Arten von Bewohnern, die Pilger und die Familie Soria, deren Familiengeschichte ebenfalls Einfluss auf die Ereignisse hat.

Am Ende des Romans stehen verschiedene Erkenntnisse. Erstens, dass man mitunter Hilfe braucht, um bestimmte Dinge an sich selbst zu erkennen und zu ändern, Zweitens, dass es hilfreich sein kann miteinander zu sprechen oder manches laut auszusprechen. Drittens, dass es wichtig ist, ab und zu seine Angst zu überwinden, da Angst jede Hoffnung ersticken kann. „Wie Eulen in der Nacht“ umfasst zwar nur knapp 300 Seiten ist aber keine Geschichte, die sich schnell weglesen lässt. Dazu ist die Handlung zu vielschichtig und die Probleme der Pilger bieten viel zu viel Anlass zum Nachdenken, als dass man diese als gegeben hinnehmen könnte. Gerade diese Aspekte lassen die Geschichte jedoch tiefgründiger werden und machen ihren Reiz schließlich aus.