Cover-Bild Quicksand: Im Traum kannst du nicht lügen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 26.10.2017
  • ISBN: 9783732549863
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Malin Persson Giolito

Quicksand: Im Traum kannst du nicht lügen

Roman

Stockholm: Nach einem Blutbad an einem Gymnasium steht die Schülerin Maja Norberg als Schuldige vor Gericht. Ihre Freunde Dennis, Amanda und Sebastian, der Lehrer Christer, alle erschossen, von Maja. Wie konnte es dazu kommen, dass dieses einstmals so beliebte Mädchen zur Mörderin und zur meist gehassten Person Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt schuldig?

Aus Majas Sicht wird in diesem faszinierenden Roman die Vorgeschichte des Verbrechens erzählt. Eine aufwühlende Lektüre.

Im Traum kannst du nicht lügen wurde 2017 mit dem namhaften Glass Key Award ( Skandinavischer Krimipreis) ausgezeichnet - der prestigeträchtigsten Auszeichnung für nordische Kriminalromane. Die Autorin Malin Persson Giolito reiht sich damit in die Liste der erfolgreichsten und berühmtesten Schriftsteller Skandinaviens ein. Ebenfalls Preisträger waren u.a.: Henning Mankell, Stieg Larsson, Jussi Adler-Olsen, Jo Nesbø, Arnaldur Indridason, Leif G. W. Persson

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2019

Schuldig oder nicht schuldig?

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Das Cover ist passend zur Serie gestaltet und hat mich angesprochen den Klappentext zu lesen. Dieser hat mich dann überzeugt und es war klar, dass ich diese Geschichte über Maja und ihre vermeintluche ...

Das Cover ist passend zur Serie gestaltet und hat mich angesprochen den Klappentext zu lesen. Dieser hat mich dann überzeugt und es war klar, dass ich diese Geschichte über Maja und ihre vermeintluche Tat lesen wollte. Der Titel Zusatz "Im Traum kannst du nicht lügen" ist verwirrend und hat nichts mit der Geschichte zu tun.

Die Geschichte beginnt im Klassenraum nach dem Amoklauf und ich war schon direkt gefesselt. Ich war nach wenigen Zeilen schon begeistert und hatte erwartet, dass es so bleibt und weitergeht. Aber leider war dem nicht so.
Ich hatte es mir spannender vorgestellt. Alles wird eher kühl und sachlich rübergebracht.
Die ganze Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt und gleicht einem Monolog.
Sie ist unnahbar, teilweise arrogant in ihrem Denken und eher kühl. Keine Sympathieträgerin. Mir fehlten eindeutig die Emotionen die mich mitreißen, mit ihr leiden, bangen und hoffen lassen. Es gab nur wenige Momente, und diese eher zum Ende hin, die mich berühren konnten.
 
Den Aufbau der Geschichte fand ich gelungen, denn nach und nach fügt sich alles zusammen und man erfährt was an diesem Tag passierte. Rückblenden fügen dem ganzen dann peu a` peu  fehlende Puzzlesteine hinzu die dann zu einem großen Ganzen werden und man erfährt warum und weshalb es dazu kam.
Für mich blieben aber die Charakteren leider zu oberflächlich, nicht tief genug ausgearbeitet, was es mir schwer machte Emotionen zu spüren.

Ich werde mir nun im Anschluss die Mini Serie auf Netflix anschauen. Bin gespannt wie sie umgesetzt wurde.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Bedrückend, schockierend und absolut lesenswert

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Quicksand wurde als Serie verfilmt, die 1. Staffel läuft seit dem 05. April 2019 auf Netflix.

Das Buch beginnt mit dem Ende eines Amoklaufs. Maja sitzt im Klassensaal, sie ist blutverschmiert und der ...

Quicksand wurde als Serie verfilmt, die 1. Staffel läuft seit dem 05. April 2019 auf Netflix.

Das Buch beginnt mit dem Ende eines Amoklaufs. Maja sitzt im Klassensaal, sie ist blutverschmiert und der Kopf ihres Freundes Sebastian liegt auf ihrem Schoß. Sebastian ist tot, um sie herum liegen ihre Mitschüler und ihr Lehrer. Maja sitzt inmitten des Blutbades und hat keinen einzigen Kratzer. Was ist passiert und wie konnte es zu dieser Tat kommen? Diese Fragen gilt es im Verlauf der Geschichte zu klären.

Das komplette Buch wird aus Sicht von Maja in der 1. Person erzählt. Nach dem Amoklauf gibt es einen Zeitsprung. Maja steht vor Gericht, ihr wird Mord, versuchter Mord und Beihilfe zum Mord vorgeworfen. Inzwischen ist sie die meist gehasste Person Schwedens. In Rückblenden wird aufgerollt, was vor dem Amoklauf wirklich geschah. Aber für die Öffentlichkeit steht fest, Maja ist eine Mörderin und vielleicht kann sie selbst das nicht einmal bestreiten. Aber noch nie hatte Maja die Gelegenheit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Während alle um sie herum sie verurteilen, da sie den vielen Artikeln in den Zeitungen und den sozialen Medien Glauben schenken, muss Maja bis zur Verhandlung schweigen.

Von der Art und von der Stimmung her, die sich beim Lesen entwickelt, erinnert mich das Buch sehr an "Tote Mädchen lügen nicht". Es werden viele wichtige Dinge thematisiert, die an Schulen und auch in Familien oder unter Freunden alltäglich sind. Sei es Rassismus, zerstörerische Liebschaften, Mobbing unter Schülern, Einsamkeit, ignorante Eltern, hetze durch die Presse usw. Der Einfluss, den die Presse und das Internet auf die Meinungsbildung der Menschen hat wird hier mit am meisten sehr gut thematisiert, denn leider ist es wirklich so, dass viele einfach nur glauben, was sie in irgendeinem an den Haaren herbeigezogenen Artikel lesen ohne nach den wahren Hintergründen zu fragen.

Der Schreibstil ist wirklich sehr gut. Man kann sich total in der Geschichte verlieren und sich richtig gut in Maja rein versetzen. Auch finde ich ihren Charakter sehr authentisch. Wie sie von der schlauen und eher unauffälligen Schülerin, die nicht im Mittelpunkt stehen möchte (ganz im Gegenteil zu ihrer besten Freundin Amanda) in eine Situation gerät, in der sich alles nur noch um sie dreht. Ihr ganzes Leben wird plötzlich von allen breit getreten und sie wird bloßgestellt, ohne dass sie sich dagegen wehren kann. Das ist wirklich gut beschrieben und wirkt beim Lesen sehr bedrückend und schockierend. Auch die restlichen Charaktere wie Amanda oder Sebastian sind sehr authentisch, es sind Menschen, die auch im wirklichen Leben überall vorzufinden sind.

Fazit

Als ich das Buch zu lesen begann dachte ich, endlich wieder eine geniale Geschichte, was es eigentlich auch ist. Der Einzige kleine Kritikpunkt ist, dass es sich in den vielen Wortspielen und Verwirrungen manchmal etwas verlor, was der Geschichte meiner Meinung nach teilweise etwas schadete. Trotzdem ist es wirklich brisante Geschichte in der wichtige Themen verarbeitet werden. Für mich ist ein Buch gut, wenn es Gefühle in einem weckt. Egal welcher Art, ob zum Beispiel Trauer, Spannung oder Wut. In diesem Buch gibt es von allem etwas, aber vor allem die Wut und die Trauer überwiegen und das macht diese Geschichte einfach lesenswert und realistisch. Auch wenn die Ausführungen sich manchmal etwas verlieren, sehe ich trotzdem keinen Grund, hier einen Stern abzuziehen, denn es ist ein richtig gutes Buch in dem wichtige Themen auf den Punkt gebracht werden. Ein sehr dramatisches Buch voller unausgesprochener Wahrheiten, dass ich daher sehr gerne jedem ab 16 Jahren weiterempfehle.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Schuld? Unschuld? Beides?

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Bis zum Schluss ahnt man nur, was sich hinter der verschlossenen Tür zugetragen hat. Hat Maja geschossen? Warum? Wie konnte aus dem beliebten, leistungsstarken High-Society-Girl eine Mörderin werden? Der ...

Bis zum Schluss ahnt man nur, was sich hinter der verschlossenen Tür zugetragen hat. Hat Maja geschossen? Warum? Wie konnte aus dem beliebten, leistungsstarken High-Society-Girl eine Mörderin werden? Der Leser wird in die Geschichte hineingeworfen, sieht den Klassenraum nach dem Blutbad, begleitet Maja ins Gefängnis. Man weiß zwar, was ihr vorgeworfen wird, aber ist das auch wahr? Denn Maja kann sich nicht erinnern ...

„Sie wollen nicht wissen, was passierte, sie wollen mich in eine möglichst kleine Schublade stecken. Das macht es leichter, mich abzufertigen.“ Zitat

Maja steht kurz vor dem Abitur, als sie Sebastian kennenlernt. Sie verlieben sich ineinander und sind das Traumpaar schlechthin: er der charismatischer Millionärssohn, sie die exzellente Schülerin aus der Oberschicht. Wie passt dieses Bild zu dem Amoklauf, den Maja und Sebastian initiiert haben sollen?

Die Protagonistin Maja wird oberflächlich dargestellt, weiß ihren privilegierten Lebensstil nicht zu schätzen. Gerade anfangs ist sie sehr herablassend und nervig, obwohl sie trotz allem eine nette junge Frau zu sein scheint. Vor Gericht ist sie unnahbar und wirkt, als ob das alles an ihr vorbei geht, sie nicht interessiert. Doch je weiter die Story vorangeht, desto mehr bemerkt man, dass es sich unter der kalten Oberfläche um ganz andere Gefühle handelt: Verzweiflung über das Geschehene, Trauer um die verlorenen Freund und die große Liebe. Angst, vor dem was kommen wird, wenn niemand ihr glaubt. Schuld? Denn schließlich wird ihr vorgeworfen ihre beste Freundin Amanda getötet zu haben. Vorsätzlich? Das bleibt zu klären.

„Amanda wird nie wieder tanzen. Nie wieder singen. Nie wieder die Musik hören, die sie eigentlich nicht mochte, von der sie aber wusste, dass man sie „mögen muss“. Ich liebte es, wenn Amanda mir Luftküsse zuwarf, die ich fangen sollte. Sie war oberflächlich und blöd und wirklichkeitsfremd und egoistisch, und ich liebte Amanda. Natürlich liebte ich sie. Sie war meine allerbeste Freundin. Ich hätte ihr niemals wehtun können. Niemals, niemals, niemals. Aber ich tat es trotzdem.“ Zitat

Während ich von Maja zuerst ein negatives Bild hatte, welches sich im Laufe der Lektüre in ein positives gewandelt hat, war es bei Sebastian genau andersherum. Anfangs sehr sympathisch, zeigte sich jedoch schnell seine destruktive Seite. Drogen und Alkohol bestimmten seinen Tagesablauf. Er manipuliert Maja, beschimpft ihre Freunde um sie zu isolieren. Aber Maja will sich das nicht gefallen lassen, und wird trotzdem immer tiefer in die Spirale hineingezogen.

Auch Sebastians Vater Claes spielt eine große Rolle in der Beziehung der beiden. Wie ironisch, da er die meiste Zeit um die Welt jettet und gar nicht zuhause ist, Doch es geht auch eher um das, was er nicht macht: Sebastian die Unterstützung geben, die er wirklich braucht. Seinem Sohn zuhören. Majas anfängliche Bewunderung für den reichsten Mann Schwedens schlägt schnell in Abscheu um, als sie merkt, was Claes ihrem Freund damit antut.

„Die Leute sagen, dass alle Menschen gleich viel wert sind. So etwas sagt man, weil man höflich und wohlerzogen ist und vielleicht eine akademische Ausbildung genossen hat, aber davon wird es nicht wahrer. […] Nur Idioten tun so, als hätte es keine Bedeutung, wer Du bist, was Du getan hast. Sie reden davon, dass alle Menschen gleich viel wert sind, so als wäre das nicht bloß eine Erfindung von uns.“ Zitat

Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass in der Literatur aktuelle Themen miteinander verwoben werden: Integration von Flüchtlingen, Drogen- und Alkoholmissbrauch durch Jugendliche und Amokläufe. Und das so realistisch, dass es mir oft die Sprache verschlagen hat. Gleichzeitig wird mit der Gerichtsverhandlung gezeigt, aus wie vielen Perspektiven etwas anders oder sogar falsch verstanden werden kann, wenn man nur einen Ausschnitt der Ereignisse kennt und nicht das Gesamtbild betrachtet.

Zu Beginn habe ich mir gedacht, dass Maja durchaus dazu fähig sein könnte, kaltblütig zu morden. Ihr Charakter hat einfach wenig Spielraum für andere Gedanken gelassen. Doch während der Zeit im Gefängnis merkte man, dass sie eigentlich ganz anders ist. Es war nicht ihr Charakter, der sich geändert hat, sondern meine Sicht durch die Infos, die ich zusätzlich bekommen habe. Ihr anfängliches Schweigen während der Verhöre ist nun nicht mehr Arroganz oder gar fehlende Reue, sondern Angst. Angst vor dem Prozess, der Enttäuschung ihrer Eltern, und Angst, das Geschehene immer wieder durchleben zu müssen.

„Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, mir das alles anzuhören. Aber es ist gefährlich, die Konzentration zu verlieren. Denn dann kommen die Geräusche. Das Geräusch, als sie in den Klassenraum kamen und mich wegzogen, das Geräusch von Sebastians Schädel, der auf den Boden schlug, es klang hohl. Es dröhnt in mir. […] Ich kann es nicht loswerden. Mein Gehirn schleppt mich immer wieder in diesen verdammten Klassenraum zurück.“ Zitat

Die Geschichte wird aus Majas Sicht erzählt. Den Rahmen steckt die Gerichtsverhandlung mit den einzelnen Tagen. In der Verhandlung selber gibt es zwar immer wieder kurze Rückblenden, doch eingeschobene Kapitel erzählen ausführlicher von der Vergangenheit. So werden die enthüllten Details noch einmal eingehend geschildert und mit Leben gefüllt. Die beiden Erzählebenen kommen parallel vor Gericht zum Abschluss. Majas Gemütszustand spiegelt sich auch im Schreibstil wider: Während der Tage vor Gericht sind ihre Gedanken verworren, weil alles auf sie einstürmt. Sie denkt in Schachtelsätzen, in vielen Nebensätzen, verbunden mit Kommata. Das war vorher nicht so – sie hat sich kurz und bündig ausgedrückt.

Während des Lesens fühlt man sich unwohl, wie die Zuschauer im Gerichtssaal. Unstreitig ist, dass Maja geschossen hat, aber kann sie dafür schuldig gesprochen werden? Oder anders gefragt: Warum kann sie nicht trotzdem unschuldig sein? Die Neugier, was nun tatsächlich passiert ist, aber auch dieses unbequeme, verführt ständig zum weiterlesen und ließ mich auch nach Beendigung der Lektüre nicht mehr los.

Einziger Kritikpunkt: der Titel. Maja dachte als Kind, dass Träume nicht real werden, wenn man über sie spricht. Aber ist das wirklich der beste Aufhänger? Der Originaltitel („Größer als alle anderen“) oder auch der englische Titel („Treibsand“) passen viel besser. Sebastians Überheblichkeit oder die Metapher, dass man sich nicht mehr retten kann, sobald der Ball einmal ins Rollen gekommen ist, geben schon einen kleinen Vorgeschmack auf das, was den Leser erwartet.

Bis zum Schluss habe ich mir immer wieder verschiedene Möglichkeiten überlegt von dem, was hinter der geschlossenen Klassenraumtür geschehen sein kann. Aber ich lag mit allem falsch. Ist Amanda nun schuldig? Findet es selber heraus, macht euch ein Bild davon.

Persönliches Fazit: Ein Thriller, in dem moralische Werte hinterfragt werden. Denn auch Reichtum schützt nicht vor der Einsamkeit, die Jugendliche empfinden, wenn keiner ihre Hilfeschreie hört.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Schuldig oder nicht?

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Inhalt: Die 18-jährige Maja muss sich verantworten. Denn sie hat auf ihrer eigenen Schule eine Waffe benutzt. Und nun sind ihr Lehrer und einige Mitschüler tot. Darunter ihre beste Freundin Amanda und ...

Inhalt: Die 18-jährige Maja muss sich verantworten. Denn sie hat auf ihrer eigenen Schule eine Waffe benutzt. Und nun sind ihr Lehrer und einige Mitschüler tot. Darunter ihre beste Freundin Amanda und ihr Freund Sebastian. Nun muss das Gericht herausfinden, was wirklich geschah. Und inwieweit das einst beliebte Mädchen an allem die Schuld trägt.

Meinung: „Quicksand: Im Traum kannst du nicht lügen“ ist ein spannender Roman über Schuld, Unschuld und was dazu führen kann, dass sich alles zum schlechten wendet.
Im Mittelpunkt steht die 18-jährige Maja. Sie ist hübsch, beliebt und hat eine liebe Familie. Vor allem ihre kleine Schwester Lina liebt sie über alles. Und in der Schule fühlt sie sich ebenfalls wohl. Als Maja Sebastian kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf in den charmanten Jungen aus reichem Hause.
Der Leser darf nicht nur an der Verhandlung und allem anderen teilnehmen, was in der Gegenwart geschieht, sondern erfährt durch Rückblenden und Majas Erinnerungen, was dazu geführt hat. Es wird unter anderem erzählt, wie Maja mit Sebastian zusammenkam. Und es werden die jeweiligen Verhältnisse zu den anderen Charakteren und späteren Opfern beleuchtet. So bleibt es spannend und ich wusste bis zum Ende nicht, was sich wirklich zu getragen hat und in wieweit Maja schuldig ist. Dadurch ist das Buch lesenswert.
Maja und die anderen Charaktere sind mehr oder weniger sympathisch. Sie wirken alle echt und dreidimensional und das hat dazu geführt, dass ich mit ihnen mitgefiebert habe.
Sebastian ist der Sohn eines reichen Geschäftsmannes. Alle mögen ihn und er lebt für Drogen und Spaß. Im Laufe des Buches macht er eine große Veränderung durch, was diese Figur zu der wohl interessantesten in dieser Geschichte macht.
Amanda ist Majas beste Freundin. Sie ist oberflächlich und spielt oft die dumme Blondine. Aber sie ist eine sehr gute Freundin und verbreitet eine gewisse Lockerheit.
Samir gehört ebenfalls zu den Opfern des Schulmassakers. Er ist ein gutaussehender Streber, der sich überhaupt nicht mit Sebastian versteht. Ganz anders als der Dealer Dennis, der immer dessen Nähe sucht.
Und dann wäre da noch der Strafverteidiger Sander, der Maja verteidigt und durch seine ruhige und überlegte Art auffällt.
Die Geschichte lebt vor allem dadurch, dass der Leser selbst wissen möchte, was in dem Klassenzimmer geschah. Und, ebenso wie bei Büchern wie „Tote Mädchen lügen nicht“, möchte man natürlich wissen, wie es dazu gekommen ist. Und das hat die Autorin hier auf jeden Fall geschafft. „Quicksand“ ist spannend gemacht und deswegen lesenswert. Nebenbei gibt es noch einige wichtige Themen wie Mobbing und Depressionen.

Fazit: Gut gemachter und spannender Roman über die Schuldfindung und darüber, was in einem Klassenzimmer geschah. Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Schuld liegt im Auge des Betrachters

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Klappentext:
Stockholm: Nach einem Blutbad an einem Gymnasium steht die Schülerin Maja Norberg als Schuldige vor Gericht. Ihre Freunde Dennis, Amanda und Sebastian, der Lehrer Christer, alle erschossen, ...

Klappentext:
Stockholm: Nach einem Blutbad an einem Gymnasium steht die Schülerin Maja Norberg als Schuldige vor Gericht. Ihre Freunde Dennis, Amanda und Sebastian, der Lehrer Christer, alle erschossen, von Maja. Wie konnte es dazu kommen, dass dieses einstmals so beliebte Mädchen zur Mörderin und zur meist gehassten Person Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt schuldig?

Meinung:
Auf das Buch bin ich tatsächlich erst durch die Netflix-Serie gestoßen. Wer das Cover anguckt und die Serie kennt, der erkennt auch die beiden Figuren wieder. Denn es sind die Schauspieler der Serie. Ich habe die Serie ehrlich gesagt nicht gesehen, da ich gerne erst die entsprechenden Bücher lese und dann mit dem Film/Serie abgleiche. Aber nun zum eigentlichen Buch:
Das Buch ist in Vergangenheit und Gegenwart geteilt. Diese werden abwechselnd aus Majas Sicht beschrieben. Man erhält also erst nach und nach Einsicht in die Vergangenheit.
Der Schreibstil ist großartig. Das Buch ist fesselnd und spannend.
Wir kriegen einen Einblick in Majas Gedankenwelt und werden feststellen, dass sie nicht alles nur schwarz und weiß sieht, sondern ein sehr komplexen Charakter hat. Das Buch hat mich absolut überzeugt, mal sehen, ob die Serie es auch kann.