Cover-Bild Last night at the Telegraph Club
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 20.04.2023
  • ISBN: 9783423764193
Malinda Lo

Last night at the Telegraph Club

Die preisgekrönte Geschichte einer ersten Liebe, die Millionen auf TikTok bewegt hat
Beate Schäfer (Übersetzer)

Was, wenn deine Liebe verboten ist?

Die siebzehnjährige Lily wächst Mitte der 50er Jahre in der chinesischen Community von San Francisco auf. Als sie bei einem Schulprojekt Kathleen kennenlernt, wird ihr klar, dass sie anders ist – und anders fühlt – als die anderen Mädchen. Die beiden freunden sich an und besuchen nachts heimlich eine verbotene Lesbenbar, den Telegraph Club. Hier taucht Lily in eine Welt ein, die sie maßlos fasziniert. Und ihr wird klar, dass sie mehr für Kath empfindet.

Doch das Amerika des Jahres 1954 ist kein sicherer Ort für zwei Mädchen, die sich verlieben, schon gar nicht in Chinatown. Als ihre nächtlichen Besuche des Telegraph Club auffliegen, hat dies Folgen für Lilys Familie. Dennoch kann und will sie ihre Liebe zu Kath nicht aufgeben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2023

Ein queeres Jahreshighlight

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Inhalt

“Last Night at the Telegraph Club” ist ein queerer, historischer Roman, der in den 50er Jahren in San Francisco spielt.
Er thematisiert die Selbstfindung der Chinesisch-Amerikanischen Protagonistin ...

Inhalt

“Last Night at the Telegraph Club” ist ein queerer, historischer Roman, der in den 50er Jahren in San Francisco spielt.
Er thematisiert die Selbstfindung der Chinesisch-Amerikanischen Protagonistin Lily, ebenso wie kulturelle Standards der Zeit, Altagsrassismus Asiat*innen gegenüber und das Leben und Aufwachsen in einer traditionellen, chinesischen Familie in Chinatown.

Lily ist 17 Jahre alt, als sie zum ersten Mal den Telegraph Club besucht, in dem sich lesbische Frauen treffen und eine bekannte “Herrenimitatorin” aufritt. Zusammen mit Kath, einem Mädchen aus ihrer Schule, schleicht Lily sich nachts aus dem Haus, um die Shows zu besuchen.
Anfangs weiß sie nicht recht, wie sie damit umgehen soll. Sie findet den Telegraph Club super spannend, will unbedingt wieder hin und ist auch von den Shows von Tommy Andrews – der Herrenimitatorin – begeistert. Gleichzeitig muss sie aber auch mit Gefühlen von Scham und unzähligen Fragen über sich selbst umgehen.
Mit der Zeit wird sie immer sicherer, fühlt sich im Telegraph Club wohl und beginnt auch zu begreifen, was eigentlich von Anfang an klar war: Sie ist auch wie die Frauen im Club.

Gleichzeitig wird von ihr in ihrem täglichen Leben immer mehr erwartet, dass sie ein “Gutes Chinesisches Mädchen” ist, denn die USA geht stark gegen Kommunisten vor und hatte so zum Beispiel auch schon Lilys Vater im Visier – nur weil dieser einen vermutlichen Kommunisten als Arzt behandelt hat. Ihm werden die Papiere abgenommen und Lilys Mutter schärft ihr ein, sich ja nichts zu Schulden kommen zu lassen.
Auch soll Lily ihrer besten Freundin – die das ziemliche Gegenteil von ihr ist – gegen Lilys Willen bei der Vorbereitung zum Miss Chinatown Wettbewerb helfen.

Doch Lily genießt die Zeit im Telegraph Club zu sehr, vor allem, da sie dort mit Kath zusammen sein kann. Und bald begreift sie, dass sie für Kath vielleicht mehr als nur Freundschaft empfindet…

Meinung

Ich bin immer auf der Suche nach guten, queeren Büchern und ich kann definitiv sagen: Hier habe ich eins gefunden. Ich habe mich bisher (außer mit dem Stonewall Riot) nicht unfassbar viel mit queerer US Geschichte auseinander gesetzt, schon gar nicht mit der lesbischen Szene in San Francisco. Doch Malinda Lo hat so ein gut recherchiertes, buntes Bild davon gezeichnet, dass ich nun trotz der Fiktionalität des Buches einiges mehr darüber weiß. Auch sind hinten im Buch historische Quellen und Artikel angeführt, wo neben der Story noch mehr darüber berichtet wird.

Auch wenn ich mir ein wenig mehr Diversität zwischen den sehr typischen “Butch” und “Femme” Terms gewünscht hätte, verstehe ich auch, dass die LGBTQ+ Community trotz ihrer Queerness noch sehr fest war und beispielsweise Themen wir Nicht Binarität damals noch nicht wirklich etabliert waren und Malinda Lo dies akkurat wiedergeben wollte.

Die Liebesgeschichte zwischen Lily und Kath hat mir SEHR gut gefallen. Es dauert eine ganze Weile, bis beide zu einander finden, aber ich finde es sehr schön ihre Entwicklung mitzuerleben und nicht eine Liebe-auf-den-ersten-Blick Geschichte zu haben – zumal das auch gar nicht zu der Zeit gepasst hätte (ich habe gesehen, dass das in manchen Rezensionen kritisiert wurde). Aber beide sind einfach super süß miteinander und jedes Mal, wenn irgendetwas zwischen ihnen passiert ist hab ich total mitgefiebert.

Meiner Meinung nach hätte die Figur von Kath etwas mehr Tiefe haben können. Man erfährt kaum etwas über sie, außer dass sie Pilotin werden will und eine kleine Schwester hat. Zu ihrer familiären Situation oder ähnlichem erfährt man nichts.
Außerdem gibt es im Buch immer wieder Rückblicke zu Lilys Eltern oder ihrer Tante, die überhaupt nicht Plotrelevant sind und mich so etwas verwirrt haben.

Eine weitere Sache, die ich sehr positiv fand ist die chinesische Repräsentation. Lilys ethnische und kulturelle Identität wird im Buch richtig thematisiert, das Leben in Chinatown wird beschrieben, es gibt chinesisches Essen, die Figuren unterhalten sich teilweise auf Chinesisch und Lilys Familie feiert das chinesische Neue Jahr. So ist es also nicht nur eine Hintergrundinformation, die ein oder zwei mal erwähnt wird.

Im Gegensatz zu Kath fand ich Lily als Figur auch sehr gut ausgearbeitet. Man konnte ihre inneren Konflikte und Emotionen gut nachvollziehen und mit ihr fühlen.

Gerne hätte ich auch mehr über die anderen Besucherinnen des Telegraph Clubs gelesen, zum Beispiel Tommy und ihre Freundin Lana oder über die anderen lesbischen Paare, die wir im Laufe des Buchs kennengelernt haben.
Zusammenfassung

Auf jeden, jeden Fall eine Buchempfehlung von mir! Die Repräsentation war authentisch, vor allem in Anbetracht der Zeit, in dem das Buch spielt. Lily und Kath haben es mir wirklich angetan und mich so auch die etwas langsamer geschriebenen Passagen des Buchs schnell lesen lassen.

Ein super schönes, queeres Buch, das auch emotionale Stellen hat. 🏳️‍🌈

5/5 ⭐️

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Eine beeindruckende LiebesGeschichte

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Die 17jährige Lily wächst in der chinesischen Community von San Fransicso in Amerika auf. Ihre Eltern sind chinesische Einwanderer.
In der Schule freundet sich Lily mit Kathleen an und merkt, dass sie ...

Die 17jährige Lily wächst in der chinesischen Community von San Fransicso in Amerika auf. Ihre Eltern sind chinesische Einwanderer.
In der Schule freundet sich Lily mit Kathleen an und merkt, dass sie anders ist, als ihre Mitschülerinnen.
Eines Nachts besuchen die beiden Mädchen heimlich eine Lesbenbar, die sich "Telegraph Club" nennt...

Die Autorin Malinda Lo beschreibt die Geschichte aus den 50ziger Jahren in 48 Kapiteln.
Es ist eine beeindruckende LiebesGeschichte, die sich zwischen zwei Frauen entwickelt. Gleichzeitig erfährt der Leser von den Schwierigkeiten in Amerika, in denen das Frauenbild bzgl. Homosexualität und Rassismus für China und Japan Verachtung fand.
Dagegen wird von der Stärke der Protagonistin Lily in dieser Geschichte berichtet und, sie kommt wirklich authentisch daher.

Daher kann und will ich diesen Roman wirklich sehr empfehlen.
Gott sei Dank haben sich in der Zwischenzeit geschichtlich und menschlich gesehen Anfeindungen und Rassismus geändert.
Gerne vergebe ich hierfür eine LeseEmpfehlung mit der Bewertung von 5*!

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Veröffentlicht am 20.06.2023

HIghlight!

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Durch den wundervollen Schreibstil der Autorin war ich sofort von der Geschichte gefesselt. Auf berührende Art und Weise erzählt sie Lilys Geschichte, die es bei weitem nicht leicht hat in der damaligen ...

Durch den wundervollen Schreibstil der Autorin war ich sofort von der Geschichte gefesselt. Auf berührende Art und Weise erzählt sie Lilys Geschichte, die es bei weitem nicht leicht hat in der damaligen Zeit. Die Story spielt in Chinatown in den 50er Jahren und dieses Setting wird dem Leser durch viel Liebe im Detail nähergebracht. Die Autorin beschreibt die Geschichte unglaublich bildlich, wodurch die Stadt, die Charaktere und die Zeit für mich richtig lebendig geworden sind. Das Nachtleben wurde ebenfalls unglaublich gut beschrieben. Bei diesem Punkt muss man auch sagen, dass das Cover den Nerv der Geschichte unglaublich gut trifft.
Auf der einen Seite ist die Story nach außen hin total ruhig, obwohl politisch gesehen viel passiert, was auch des Öfteren auf spannende Art aufgegriffen wird. Trotzdem ist die Story auch total lebendig und es passiert im inneren so viel. Vor allem unsere Protagonistin Lily ist mein absoluten Highlight gewesen und für die damalige Zeit und auch heute ein absolutes Vorbild. Mit viel Mut zu sich selbst zu stehen und sich selbst zu verwirklichen wird ihre Geschichte erzählt. Ich konnte in vielen Bereichen nur Stauen wie dieses junge Mädchen für sich einsteht. Insgesamt lässt die Autorin tiefe Einblicke in ihre Charaktere zu, wodurch ich richtig mitgefühlt und mitgefiebert habe.
Neben der Story erfährt man durch Rückblicke etc. auch einiges über die Geschichte von China und Japan, das Frauenbild und die Verachtung, die der Homosexualität entgegengebracht wurde.
Eine emotionale und Bewegende Geschichte über Selbstakzeptanz und Queer-Sein in Amerika (Chinatown) in den 50er Jahren, die Mut macht für sich selbst zu stehen und sich selbst zu verwirklichen! Für mich ein Highlight und eine Autorenneuentdeckung. Werde auf jeden Fall noch weitere Bücher von Malinda Lo lesen!

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Eine sanfte Geschichte

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In der Geschichte begleiten wir Lily, ein chinesisches Mädchen, dass zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern in San Francisco in Chinatown der 50er Jahre lebt. Sie liebt die Raumfahrt und alles was ...

In der Geschichte begleiten wir Lily, ein chinesisches Mädchen, dass zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern in San Francisco in Chinatown der 50er Jahre lebt. Sie liebt die Raumfahrt und alles was mit Wissenschaft zu tun hat, eher unüblich für Mädchen, grad in der Zeit. Sie stößt auch bei ihrer besten Freundin sehr auf Unverständnis. Doch dann begegnet sie Kat und ihre Welt wird auf den Kopf gestellt.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Lily ist ein wundervolles Mädchen. Etwas introvertiert aber sehr liebenswürdig. In dem Buch lernt man viel über die damalige Zeit, grad was die Chinesischen Einwanderer betrifft. Zwischen den Kapiteln, gab es immer wieder eine Auflistung, was so zwischen den einzelnen Jahren/Monaten so alles Geschichtlich passiert ist aber auch welche Stationen die Charaktere aus dem Buch gemacht haben. Da gab es dann auch von Lilys Eltern oder ihrer Tante Rückblicke, ich denke das war nur um aufzuzeigen, dass es für sie in der Zeit nicht ganz so einfach war als Einwanderer.

Die Entwicklung zwischen Lily und Kat fand ich sehr gut. Die Gefühle der Beiden wurden wunderbar transportiert, was an dem sehr schönen Schreibstil der Autorin liegt. Mit Kat besucht Lily das erste Mal den "Telegraph Club", ein Ort für homosexuelle Frauen in dem Männerimitatorinnen auftreten. Ich fand es erschreckend, dass es damals sogar ein Versammlungsverbot für homosexuelle gab. Ich hatte mich mit dem Thema nie so tief beschäftigt, daher fand ich die ganzen Informationen dazu sehr interessant. Die Autorin hat sehr gute Recherche Arbeit geleistet, welches am Ende des Buches zu lesen gibt. Besonders hat mir da gefallen, dass die Übersetzerin nochmal zu Wort gekommen ist, um einiges zu erklären. Vor allem was den Sprachgebrauch in der Zeit angeht. Sehr lesenswert. Das Cover des Buches gefällt mir auch sehr gut, sehr passend zur Geschichte.

Für mich ist dieses Buch eine klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Wundervolle Coming of Age Story

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Lily wächst in Chinatown in San Francisco auf, zwischen den Erwartungen ihrer eingewanderten Eltern und dem gesellschaftlichen Druck der amerikanischen Gesellschaft der 50er Jahre. Als sie bei einem Schulprojekt ...

Lily wächst in Chinatown in San Francisco auf, zwischen den Erwartungen ihrer eingewanderten Eltern und dem gesellschaftlichen Druck der amerikanischen Gesellschaft der 50er Jahre. Als sie bei einem Schulprojekt Kath kennenlernt, wird ihr klar, dass sie anders fühlt, als von ihr erwartet wird. Gemeinsam besuchen sie nachts heimlich den Telegraph Club, eine geheime Bar für Lesben, in der eine Herrenimitatorin auftritt.
Die Geschichte dieses Buches wird sehr ruhig und herrlich unaufgeregt erzählt. In den meisten Szenen folgen wir einfach nur Lilys alltäglichem Leben. Was auf den ersten Blick langweilig wirken könnte, zeigt tatsächlich so viele Aspekte des Lebens in den 50er Jahren als junge, mehrfach marginalisierte Person. Lily und ihre Familie müssen eine Menge Rassismus über sich ergehen lassen. Bei einigen Dingen war ich geschockt, was damals als normal galt, bei anderen Dingen traurig, denn es würde mich nicht wundern, wenn so etwas auch heute noch geschehen würde. Gleichzeitig erlebt Lily aber auch, was von ihr als Frau erwartet wird und wie die Gesellschaft auf Abweichungen davon reagiert.
Gerade die Perspektive der mehrfachen Marginalisierung fand ich im Buch sehr gut ausgearbeitet, da Lily Probleme hat, einen Platz zu finden, zu welchem sie sich vollständig zugehörig fühlen darf. Es gibt in diesem Zusammenhang einige gute Diskussionen über Rassismus und Queerfeindlichkeit, aber diese scheinen immer getrennt voneinander abzulaufen – das Buch zeigt jedoch, dass diese Trennung an der Lebenswirklichkeit von Lily vorbeiläuft.
In diesem Zusammenhang gefiel mir auch das Nachwort der Autorin, in welcher sie ihre Recherchearbeit näher erläutert. Dies gibt dem ganzen Text noch einmal eine stärkere Wirkung. Auch die Übersetzerin hat eine kurze Anmerkung geschrieben, wie sie die historisch korrekte Sprache angepasst hat, um zum einen die deutlich negativer behafteten deutschen Worte zu vermeiden, andererseits aber nicht zu neueren Worten zu greifen, die Charaktere der Zeit nicht verwendet hätten.
Fazit:
Mich konnte die Geschichte rund um Lily und Kath absolut überzeugen. Schon für sich genommen ist es eine schöne Coming of Age Story, doch in Verbindung mit der historischen Komponente und der Tatsache, dass einiges der gezeigten Diskriminierung auch heute noch relevant ist, empfinde ich dieses Buch als sehr wichtig. Ich möchte es daher unbedingt weiterempfehlen!

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