Cover-Bild Dunkelgrün fast schwarz
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 12.08.2019
  • ISBN: 9783328104841
Mareike Fallwickl

Dunkelgrün fast schwarz

Roman
Drei Freunde, eine zerstörerische Abhängigkeit und eine folgenschwere Liebe

Moritz und Raffael waren schon als Dreijährige beste Freunde. Doch dann taucht eines Tages eine Neue in der Schule auf: Johanna. Vom ersten Augenblick an sind beide von ihr fasziniert. Eigentlich ist klar, wer die Zuneigung des Mädchens gewinnen wird. Schon immer war Raffael der Selbstbewusste, der mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz nur der Mitläufer. Doch Johanna spielt ihr eigenes Spiel – bis die Freundschaft der beiden Jungen zerbricht. Jetzt, 16 Jahre später, steht Raffael plötzlich vor Moritz‘ Tür. Und auf einmal scheint die Vergangenheit wieder da zu sein, die Erinnerung an ihre Jugend und an all das, was zwischen ihnen kaputtgegangen ist – und an Johanna, die immer noch zwischen ihnen steht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2024

Originelle Geschichte mit österreichischem Flair

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2017: Moritz verbringt mit seiner schwangeren Freundin einen gemütlichen Abend in der gemeinsamen Wohnung, als überraschend sein (ehemals?) bester Freund Raffael vor der Tür steht. Seit sechzehn Jahren ...

2017: Moritz verbringt mit seiner schwangeren Freundin einen gemütlichen Abend in der gemeinsamen Wohnung, als überraschend sein (ehemals?) bester Freund Raffael vor der Tür steht. Seit sechzehn Jahren haben sie einander nicht mehr gesehen. Sein Auftauchen wird letztlich dazu führen, dass Moritz sich Erinnerungen an seine Jugend stellen muss und einige schmerzhafte Wahrheiten erfährt.
Gleichzeitig ist die psychisch angeschlagene Jo auf der verzweifelten Suche nach Raffael, der plötzlich verschwunden ist.
1986: Die 25jährige Marie zieht mit ihren zwei kleinen Kindern in ein altes Haus in einem abgelegenen Dorf am Dürrnberg. Ihr Mann wird die nächsten Jahre überwiegend in Wien verbringen und so ist Marie allein mit den Kindern an einem Ort, wo sie niemanden kennt und schwer Anschluss findet. Dennoch reagiert sie skeptisch, als ihr dreijähriger Sohn Moritz sich mit dem gleichaltrigen Raffael anfreundet und dessen Mutter auch ihre Nähe sucht.

Von all dem wird abwechselnd aus den Perspektiven von Moritz, Marie und Jo erzählt, wobei viel zwischen den verschiedenen Zeiten herumgesprungen wird. Trotzdem hatte ich keine Probleme damit, der Geschichte zu folgen und es wird durch verschiedene Andeutungen auch etwas Spannung erzeugt.
Die Handlung als solches ist zwar nicht gerade spektakulär, aber doch originell und hebt sich vom sonstigen Einheitsbrei auf dem Buchmarkt ab. Deswegen konnte ich leicht darüber hinwegsehen, dass manches unlogisch oder schwer nachvollziehbar ist und ein paar Fragen offen bleiben.
Wirklich überzeugen kann der Roman aber mit den interessanten Protagonisten und dem gut gezeichneten Ambiente. So nimmt Moritz die Welt und die Menschen um ihn herum auf ganz spezielle Weise wahr, sieht beispielsweise bei jedem eine farbige Aura. (Daraus erklärt sich auch der Titel.) Besonders gut hineinversetzen konnte ich mich aber in Marie, die unter schwierigen Bedingungen immer ihr Bestes gibt.
Man kann hier nachempfinden, was das Aufwachsen in einem kleinen Dorf bedeutet, wie Erlebnisse aus Kindheit und Jugend das ganze weitere Leben beeinflussen, oder auch, wie schwer es für Mütter ist, alles richtig machen zu wollen und ihre Kinder dennoch nicht vor allem Übel bewahren zu können.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist das österreichische Flair, insbesondere auch die Verwendung einer erkennbar österreichischen Sprache, was heutzutage leider auch bei Büchern von österreichischen Autor(inn)en keine Selbstverständlichkeit ist.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Toxische Freundschaften

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Dieses Debüt der österreichischen Autorin Mareike Fallwickl lag schon viel zu lange ungelesen im Regal, und ich bin froh es jetzt endlich gelesen zu haben.

Es handelt sich grob gesagt um eine toxische ...


Dieses Debüt der österreichischen Autorin Mareike Fallwickl lag schon viel zu lange ungelesen im Regal, und ich bin froh es jetzt endlich gelesen zu haben.

Es handelt sich grob gesagt um eine toxische Freundschaftsgeschichte. Moritz und Raffael lernen sich schon mit drei Jahren kennen, als sich ihre Mütter zufällig auf dem Spielplatz des Dorfes begegnen. Charakterlich könnten die beiden Jungen unterschiedlicher nicht sein, aber das ist es wahrscheinlich auch, was sie vom Beginn ihrer Freundschaft an zueinander zieht. Moritz ist der liebe, freundliche und schüchterne Junge, der sich von dem eher draufgängerischen Raffael , der gerne bestimmt, was gemacht wird, mitziehen lässt. Als im Teenageralter Johanna noch dazustößt , sind weitere Konflikte vorprogrammiert.

Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt, der von Moritz, der von Johanna und zusätzlich noch aus der Sicht von Marie, der Mutter von Moritz.

Der Roman beginnt im Jahr 2017, in dem Moritz kurz davor ist selber Vater zu werden und sein Kindheitsfreund ,zu dem er seit 16 Jahren keinen Kontakt mehr hat, plötzlich und unerwartet auf der Matte steht. Moritz‘s Frau ist nur mäßig begeistert und regelrecht sauer, als Raffael gar nicht wieder gehen will.

Stück für Stück dröselt Mareike Fallwickl ein kompliziertes Beziehungsgeflecht aus Manipulation und Machtspielchen auseinander, dem Moritz schon als kleiner Junge nicht entkommen konnte. Wir springen zwischen den Jahren und den Protagonisten hin und her und nach und nach wird das Bild wie ein Puzzle vervollständigt.

Das macht die Autorin wirklich toll. Sie benutzt eine sehr bildhafte, flüssige Sprache. Manchmal wird es auch etwas derb, was an den Stellen aber auch passt. Die Spannung hält sie konstant hoch.

Moritz ist ein sehr feinfühliger und sensibler Mensch, der eine außergewöhnliche Begabung hat. Er kann nicht nur wunderbar zeichnen und mit wenigen Pinselstrichen die Gefühle von Menschen auf das Papier bringen, er erfasst sein Gegenüber auch in Farbtönen. Diese Idee der Autorin fand ich klasse und diese farbliche Wahrnehmung fließt dann auch immer bei dem Erzählstrang von Moritz mit ein. Das erklärt im Übrigen auch den Buchtitel.

Das Buch lässt die eigenen Gefühle hochkochen. Ich war empört und wütend, traurig und fassungslos. Ich konnte als Mutter so gut Marie‘s Ohnmacht nachfühlen, die merkt, dass diese Freundschaft nicht gut ist für ihren Sohn und doch machtlos dagegen ist.

Mich konnte das Buch wirklich begeistern. Ich fand es spannend, sehr emotional und die Figuren absolut authentisch. Es war ein literarischer Pageturner mit Psychthrillerflair ohne ein Thriller zu sein. Ganz toll! Ich habe es supergern gelesen und frage mich, warum ich solange damit gewartet habe.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Über Beziehungen in all ihren leuchtenden und hässlichen Farben

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Wie beschreibe ich dieses Buch am besten? Wie kriege ich meine vielen Emotionen, die diese Geschichte in mir verursacht hat, in eine Zusammenfassung?

Es geht mitnichten nur um die drei jungen Menschen ...

Wie beschreibe ich dieses Buch am besten? Wie kriege ich meine vielen Emotionen, die diese Geschichte in mir verursacht hat, in eine Zusammenfassung?

Es geht mitnichten nur um die drei jungen Menschen – Moritz, Raffael und Johanna - die auf der Buchrückseite erwähnt werden. Die Geschichte beginnt mit Marie, der Mutter von Moritz, und ihren Schwierigkeiten sich auf dem einsamen Berg einzuleben, wo sie während des Studiums ihres Mannes die beiden kleinen Kinder fast alleine großzieht. Moritz freundet sich schon bald mit dem gleichaltrigen Raffael an, und als Leser verfolgt man die komplizierte und kontroverse Beziehung der beiden Jungen in nicht immer chronologischen Abfolgen durch die Kapitel, mal dem erwachsenen Moritz, mal dem Kind Moritz. Immer wieder dazwischen Marie, die einige Puzzlestücke einfügt, und Johanna, die einen wichtigen Wegpunkt im Leben der beiden jugendlichen Jungs spielt, die sich in das unnahbare Mädchen verlieben.
Als Raffael unangekündigt bei Moritz auftaucht und seinen Alltag durcheinanderbringt, fragt man sich, was er eigentlich bezweckt, wohin dieser Besuch führen soll, und warum Moritz verdammtnochmal nicht den Arsch in der Hose hat den überheblichen Besucher endlich rauszuwerfen, bis sich die Geschichte in einem offenbarenden Ende fast gänzlich entspinnt und dich als Leser mit den Gedanken an die Protagonisten nach der letzten Seite stehen lässt.

Mareike Fallwickls Talent ihre Charaktere darzustellen macht es einem allerdings leicht die einzelnen Personen und verschiedenen Zeitpunkte gut einordnen zu können. Und wie ich mittlerweile diesen österreichischen Sprech liebe! Jedes Kapitel war für mich wie ein Cliffhanger, ich wollte stets wissen wie es mit all den Personen weitergeht und das Geflecht aus Beziehungen mit all ihrer Liebe, ihrem Hass und ihrer Hassliebe ergründen, das sich bis zum Ende hin immer weiter entspinnt.
Warum habe ich mich so lange davor gescheut ihren Erstling zu lesen, nachdem mich Mareike Fallwickls zweites Buch so sehr begeistert hat? Aus Angst, dass ihr Erstes nicht so gut sein könnte? Wie froh ich im Nachhinein bin, dass diese Angst unbegründet war und wie sehr ich mich nach mehr Geschichten von ihr sehne!

Veröffentlicht am 26.12.2020

Was für ein Debüt!

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Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen. Hauptsächlich im Jahr 2017 und zwischen 1986 – 2001 und wir begleiten gleich mehrere Figuren durch ihr Leben. Zum einen Marie, die Mutter von Moritz, deren ...

Die Geschichte spielt auf mehreren Zeitebenen. Hauptsächlich im Jahr 2017 und zwischen 1986 – 2001 und wir begleiten gleich mehrere Figuren durch ihr Leben. Zum einen Marie, die Mutter von Moritz, deren Leben durch eine ungeplante Schwangerschaft ziemlich über den Haufen geworfen wurde und wegen derer sie plötzlich in einem abgelegenen Dorf lebt, verheiratet mit einem Mann, den sie zwar liebt, allerdings viel zu selten seht. Sie versucht ein glückliches Leben zu führen und ihren Kindern eine schöne Kindheit zu bieten, aber Moritz freundet sich schon bald mit Raffael an und damit beginnt eine toxische Freundschaft und Marie weiss nicht, wie sie verhindern soll, dass dieser Junge ihren Sohn kaputt macht und manipuliert. Dass Marie dann auch noch eine sehr intensive, rein sexuelle Affäre mit Raffaels Vater anfängt, der eigentlich sehr ähnlich wie sein Sohn ist, gibt sie auf und hofft einfach, dass das Leben das Problem lösen wird. Aber das wird es nicht und Mareike Fallwickl hat mich mit all ihren Figuren begeistert, da sie teilweise so kaputt, realistisch und unsympathisch waren, dass ich das Buch sogar für rund einen Monat zur Seite legen musste. Marie ist für mich eine der faszinierendsten Figuren, da sie im Herzen ein guter Mensch ist, gleichzeitig aber nicht für ihre eigene Meinung einstehen kann und genauso Teil eines grossen Spiels ist, aus dem sie sich nicht zu befreien mag.

Im Jahr 2017 begleiten wir Moritz, der mit seiner Freundin ein Kind erwartet und eigentlich mit der Vergangenheit abgeschlossen hat. Doch dann steht plötzlich Raffael vor seiner Tür und Moritz schafft es auch nach 17 Jahren nicht seinem besten Freund die Stirn zu bieten und daran geht nicht nur fast seine Beziehung mit seiner Freundin kaputt, es werden Geheimnisse aufgedeckt und Moritz beginnt zu begreifen.
Währenddessen sucht Jo verzweifelt nach Raffael. Sie führt nämlich eine absurde Affäre mit ihm, die aus Demütigung, Sex und Schatzsuchen besteht. Aber dieses Mal hat er keine Zeichen hinterlassen, Jo weiss nicht wo er ist und hat Angst, ihn endgültig verloren zu haben. Am Ende des Buches treffen die drei dann nochmals aufeinander und die Geschichte löst sich endlich auf. Am Ende dieses Buch habe ich nicht gewusst was ich fühlen soll. Schock, Begeisterung, Übelkeit, Faszination, Verachtung, Hass oder Liebe.
Fazit

Mareike Fallwickl hat ein Buch geschrieben, welches ausserhalb meiner Komfortzone liegt. Dunkelgrün fast schwarz beschäftigt sich mit Themen wie toxischen Freundschaften und Beziehungen, Manipulation und Freiheit. Es ist unfassbar gut geschrieben, Mareike Fallwickl beherrscht ihre Sprache auf faszinierende Weise und hat Figuren erschaffen, die ich verabscheut habe, deren Geschichte aber trotzdem lesen wollte. Das Buch hat mich berührt, geschockt und letzten Endes habe ich das Buch mit einem sehr zwiegespaltenen Gefühl beendet. Nach ein paar Tagen Abstand sehe ich vor allem die Genialität dieses Buches und glaube ich habe ein neues Highlight gefunden. Ich vergeb 5 von 5 Sterne für Mareike Fallwickls Debüt und freue mich bereits ihr zweites Buch zu lesen. Das Buch hat mir bewiesen, dass es sich lohnt zwischendurch ausserhalb seiner Komfortzone zu lesen!

Ich danke dem Penguin Verlag für mein Exemplar!

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Veröffentlicht am 05.11.2019

mal eine ganz andere Thematik <3 Super Buch!

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Moritz und Raffael verbindet eine lange Freundschaft. Von Kindertagen an sind sie befreundet, es gibt nur Motz und Raf. Bis zu dem Zeitpunkt als Johanna neu in die Klasse kommt. Plötzlich gibt's es nicht ...

Moritz und Raffael verbindet eine lange Freundschaft. Von Kindertagen an sind sie befreundet, es gibt nur Motz und Raf. Bis zu dem Zeitpunkt als Johanna neu in die Klasse kommt. Plötzlich gibt's es nicht mehr nur Motz und Raf, es entsteht ein Dreiergespann mit Johanna.
Die undurchschaubare Johanna mit dem Schutzpanzer.
Aber einer schleicht sich in ihr Herz - Moritz.
Plötzlich endet die Freundschaft zwischen Motz und Raf abrupt. Raffael ist einfach gegangen, ohne ein Wort.
Inzwischen sind 16 Jahre vergangen, als Raf plötzlich vor Moritz's Tür steht.
Sein damals hell leuchtendes Grün ist jetzt Dunkelgrün fast Schwarz...
Und auf einmal scheint die Vergangenheit wieder da zu sein, mit all ihren Enttäuschungen und Geheimnissen und Johanna, die nach wie vor zwischen ihnen steht.....


Mein Fazit:
Der Titel und Klappentext lassen nur vage Vermutungen zu in welche Richtung es inhaltlich gehen könnte.
Mir diesem Inhalt habe ich auf jeden Fall nicht gerechnet
Ich wusste zu Anfang nicht wo mich die Geschichte hinführen sollte. Ich fand es ein wenig verwirrend und brauchte eine Weile bis ich den richtigen Durchblick und die Zusammenhänge erfasst hatte.
Wer sich anfangs daran stört, durchhalten ist ganz wichtig Es lohnt sich!
Die Geschichte spielt mal in der Vergangenheit und Gegenwart und ist unterteilt in 3 Erzähler. Marie (Moritz's Mutter), Moritz und Johanna.
Nach und nach fügt sich immer mehr zusammen und man erhält ein Bild über die Charaktere und die Handlung.
Wenn man erstmal in der Story drin ist, kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Ich wollte unbedingt wissen wie das alles zusammenhängt, warum die Freundschaft von Moritz & Raffael zerbrochen ist und welche Rolle ihre Eltern und Johanna dabei gespielt haben.
Maries Sicht habe ich sehr gerne gelesen , hier kamen die interessantesten Sachen ans Licht.
Marie ist ein sehr interessanter Charakter, sie ist zwar sehr zurückhaltend und wirkt auf einige eventuell als kalt, aber sie hat eine wahnsinnig einfühlsame Auffassungsgabe und in ihr explodieren die Emotionen. Sie erkennt auch sehr schnell die toxische und zerstörerische Freundschaft zwischen Moritz und Raffael.
Moritz's Sicht war nicht so aussagekräftig und dennoch wichtig für die Handlung.
Er ist der schüchterne, liebevolle Charakter, der von Raf ausgenutzt, schikaniert und gedemütigt wird. Moritz selber nimmt das gar nicht so wahr, er vergöttert Raf und nimmt ihn immer in Schutz. Er ist ein Charakter den man am liebsten schütteln und anbrüllen möchte weil er sich so in den Schatten stellen lässt. Dabei hat er mehrere interessante und wunderbare Begabungen. Anfangs war mir nicht klar, was es damit auf sich hat, dass er die Aura seiner Mitmenschen in Farben sieht. Somit erklärt sich aber auch der Titel Schon ein wenig übernatürlich, aber ein tolle Betrachtungsweise der Autorin, die Aura die jeden Menschen umgibt darzustellen.
Mit Johanna's Erzählungen bin ich anfangs überhaupt nicht warm geworden. Ihre Passagen waren sehr wirr und teilweise anstrengend. Das wurde aber vllt absichtlich so platziert um ihren Charakter und ihr erlebtes der Vergangenheit noch besser zu untermauern. Sie ist ein sehr schwieriger Charakter, wirkt kalt, unnahbar und distanziert.
Raffael der selbstbewusste Draufgänger mit den faszinierenden kalten blauen Augen und dem entwaffnenden Lächeln. Er ist eine hoch toxische Person. Er besitzt dieses Phänomen, was nur wenige Menschen besitzen. Er schafft es jeden zu manipulieren, aber keiner kann hinter seine Fassade blicken. Er durchschaut seinen Gegenüber, um ihn dann auf ganz charmante Art und Weise, um den Finger zu wickeln, um in den Wunden zu bohren oder um Wörter im Mund rumzudrehen. Er ist seit Kindertagen ein unberechenbarer, bösartiger Mensch und absolut unsympathisch der trotzdem etwas faszinierendes hat.
Die Autorin hat also sehr interessante und tiefgründige Charaktere geschaffen.
Mareike Fallwickl erzählt ihre Geschichte sehr wortgewandt, detailliert, poetisch, voller Gefühl aber auch derb und düster. Sie hat immer die passende Wortwahl.
Der Schreibstil ist wirklich grandios und diese Mischung macht es so authentisch <3
Es ist enorm spannend und an keiner stelle vorhersehbar!
Am Ende bleiben eigentlich keine Fragen offen was die Handlung betrifft. Aber ich möchte immer alle Hintergründe erfahren Ich frage mich also, warum ist Raffael so, wo kommt das her?
Warum tut sich Johanna das über all diese Jahre an?
Darauf hätte ich sehr gerne noch eine Antwort bekommen
Aber das tut dem Buch keinen Abbruch. Mir hat es sehr sehr gut gefallen!
Dunkelgrün fast Schwarz ist ein besonderes Buch über toxische Freundschaften, über Liebe und Einsamkeit, über ungesunde Abhängigkeiten, über Enttäuschungen und Erlösungen und über die Abgründe von Beziehungen.
Meinerseits eine ganz klare Leseempfehlung
Ich vergebe volle 5 Sterne