Cover-Bild Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben
Band 2 der Reihe "Das Weingut"
(20)
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 704
  • Ersterscheinung: 15.04.2019
  • ISBN: 9783442205554
Marie Lacrosse

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben

Roman
Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2019

Spannende Fortsetzung

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In meiner Rezension des ersten Teils habe ich eben entdeckt, dass ich dachte hier handelt es sich um eine Dilogie...nein, es wird eine Trilogie und Band 3 wird im September dieses Jahres erscheinen. Und ...

In meiner Rezension des ersten Teils habe ich eben entdeckt, dass ich dachte hier handelt es sich um eine Dilogie...nein, es wird eine Trilogie und Band 3 wird im September dieses Jahres erscheinen. Und wer diese Trilogie beginnt, dem kann ich versprechen, dass er sicherlich genauso den letzten Band entgegenfiebern wird, wie ich.

Band 2 schließt dort an, wo Band 1 aufgehört hat. Die Autorin stellt die Charaktere zwar anfangs nochmals vor und geht auf einige Details aus dem ersten Teil ein, jedoch ist es sinnvoll mit dem ersten Teil anzufangen und danach "Aufbrauch in ein neues Leben" zu lesen. Und für Irene, als auch für Franz, ist es genau das, denn ihre Wege trennen sich.
In jeweils einem eigenen Handlungsstrang begleiten wir die beiden liebgewonnen Charaktere weiter. Im dritten Erzählstrang leiden wir mit Franz Mutter Pauline, die von ihrem Ehemann in die Irrenanstalt eingewiesen wurde. So kann er seine Frau kontrollieren und er hat eine bessere Möglichkeit ans Erbe zu kommen, das eigentlich Franz zusteht.
Irene versucht sich indessen mit Fränzel durchzuschlagen, sowie eine neue Bleibe und Arbeit zu finden. Dies erweist sich anfangs alles andere als einfach, bis sie eine Stelle als Nopperin in einer Tuchfabrik findet. Doch die Arbeitsbedingungen sind schlecht und der Lohn reicht kaum zum Überleben.

Die eingeflochteten historischen Fakten ziehen sich wie schon im ersten Band durch die Geschichte. Marie Lacrosse hat sich im zweiten Teil vorallem der Ausbeutung der Arbeiter und der Industralisierung gewidmet. Als Leser erhält man Einblick in die Arbeitswelt der Textilherstellung und kann sich kaum vorstellen unter welchen Bedingungen Frauen und Männer, als auch Kinder, damals arbeiten mussten. Besonders Kinder wurden bei den gefährlichen Maschinen eingesetzt, denn der Lohn für die Erwachsenen reicht kaum um über die Runden zu kommen. Obwohl Kinderabeit bis zu einem gewissen Alter verboten ist, kümmert sich kaum jemand darum, denn jede Münze mehr im Geldbeutel bedeutet Essen.
Diese Zeit war auch der Beginn der Gewerkschaften, die sich gegen die unmenschlichen Methoden und Grausamkeiten der Arbeitgeber zu wehren begannen. Mit Josef Hartmann lernt Irene einen dieser Männer kennen, die sich für die Rechte der Arbeiter einzusetzen versuchen.

Aber auch bei Franz auf dem Weingut ist nicht alles eitel Sonnenschein. Immer wieder gibt es Streitereien, bis Franz sich vom Vater und der Heimat abwendet. Als Sohn einer Französin fühlte er sich schon immer mehr als Franzose, anstatt als Deutscher. Durch die Besetzung des Elsasses durch die Preußen gerät er jedoch wieder in einem Konflikt, der ihn in große Gefahr bringen kann.
Obwohl sich Franz anfangs vom Weingut abwendet, erfährt der Leser in diesem zweiten Teil mehr über den Weinanbau und auch den Versuch Eiswein herzustellen. Da ich selbst in der Nähe eines Weinbauangebietes wohne, war mir Eiswein bekannt, denn auch dieser wird bei uns in der Wachau erzeugt.
Die Abläufe auf dem Weingut werden ebenso interessant dargestellt, wie die Versuche menschliche Bedingungen in den Textilfabriken zu erlangen. Die Autorin hat wie üblich eine akribische Recherche betrieben, die diese Zeit des Umbruchs wunderbar lebendig werden lässt.

Im dritten Erzählstrang, der sich um Pauline dreht, erlebt man als Leser Methoden, die in der Psychatrie eingesetzt werden, die einem sprachlos zurücklassen. Ob es Pauline schafft zu überleben und die Anstalt wieder verlassen kann, müsst ihr selbst lesen.

Das Ende ist diesmal nicht offen, was ich als angenehm empfunden habe. Trotzdem kann ich es kaum erwarten Band 3 in den Händen zu halten, der im September erscheinen wird.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Marie Lacrosse/Marita Sprang ist wie immer einfach grandios. Sie schreibt fesselnd und man hat das Gefühl nur durch die Seiten zu fliegen...trotz der hohen Seitenanzahl. Die vielschichtige Handlung bietet Spannung und Dramatik.
Jeder Charakter entwickelt sich in der Geschichte weiter und bei einem oder zwei erlebt man sogar noch eine große Überraschung.
In der Klappbroschur findet ihr außerdem ein ausführliches Personenverzeichnis, ein Glossar, ein Nachwort der Autorin und eine kleine Leseprobe des dritten Teiles.

Fazit:
"Das Weingut: Aufbruch in ein neues Leben" hat mir noch besser gefallen als der erste Band der Reihe. Die Autorin hat diese Zeit des Umbruchs wunderbar lebendig werden lassen und wie immer fabelhaft recherchiert. Marie Lacrosse aka Marita Spang bringt wie kaum eine andere Autorin dem Leser Geschichte so wunderbar lebendig nahe, dass es eine Freude ist ihre Bücher zu lesen und mit ihren Figuren mitzufiebern.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Eine dramatische, und berührende Geschichte

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Inhaltsangabe: Quelle Goldmann
Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die ...

Inhaltsangabe: Quelle Goldmann
Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Marie Lacrosse , alias Marita Spang unter dem richtigen Namen sie historische Romane schreibt, ist schon mit ihrem Debüt im 1. Band ein großartiger Spagat gelungen. Man spürt schon beim Lesen, wie viel Liebe, Herzblut, Arbeit und Recherche sie auch in den 2. Teil wieder gesteckt hat. Diesmal geht es um die bürgerliche Gesellschaft, die Kinderarbeit, die Arbeitsbedingungen in den Tuchfabriken Ende des 19. Jahrhunderts. Auch der Arbeiterführer Josef Hartmann, eine fiktive Person spielt eine tragende Rolle. Den traurigen Verhältnissen in den Irrenanstalten. Auch die Arbeit in den Weinbergen und die Liebe kommen nicht zu kurz. Ebenso die Nachkriegsfolgen und deren Auswirkungen. Sie beschreibt alles so Bildhaft und schonungslos, das man schockiert ist, besonders was die Kinderarbeit und die Irrenanstalten betrifft. Da kamen einem beim Lesen schon mal die Tränen, und man hätte gerne die Menschen in den Arm genommen. Sie hat Fiktives und Wahrheit, und die verschiedenen Erzählstränge wunderbar miteinander verwebt.Ihr Schreibstil ist wie immer, klar, kraftvoll und Einfühlsam. Sie nimmt einem an der Hand, und lässt uns eintauchen in die Geschichte. Ihre Figuren sind so real und lebendig beschrieben, das man mit ihnen verschmilzt, lacht und weint. Eine gelungene Fortsetzung, ich freue mich schon auf Teil 3 im September.
Ich habe wieder etwas dazu gelernt , das der erste Eiswein 1930 aus einer Not heraus erfunden wurde.

Was habe ich mitgelitten mit Pauline, in der Irrenanstalt Klingenmünster, wie konnte man nur so brutal mit den Patienten umgehen. Es war ja, wie Folter im Mittelalter, besonders dieser Doktor Dietrich,bei dem hatte ich das Gefühl, das es ihm Freude und Genuss bereitet. Ich habe gebetet und gehofft, das es ihrem Sohn Franz gelingt, sie daraus zu befreien. Jedenfalls Paulines Mann wird nichts dafür tun, weshalb und warum erfahren wir beim Lesen. Was Irene und Franz, betrifft hatte ich wenig Hoffnung, besonders nachdem Herr Gerban ihr eröffnet hat, Franz sei ihr Halbbruder. Eine Lüge, oder will er sie auch nur aus dem Weg haben? Irene ist schwanger von Franz, und verschwindet bei Nacht und Nebel um sich eine andere Arbeit in Lambrecht zu suchen. Der Weg ist steinig und hart, die Arbeitsbedingungen, mörderisch, brutal und Unterbezahlt. Besonders die Kinderarbeit, fand ich entsetzlich, das ging mir besonders sehr nah, der Hunger, das Elend und die Armut, können wir uns heute nicht mehr vorstellen. Es ging mir unter die Haut. Kein wunder das es den Arbeitsführer Josef Hartmann, auf den Plan ruft, der für Streiks und eine Arbeiterpartei wirbt. Irene lernt durch ihre Kollegin Emma, diesen Josef kennen, und lässt sich mit der Zeit von ihm und seinen Gedanken anstecken. Josef ist sehr angetan von Irene, und auch ihrem Schicksal. Er würde sie gerne heiraten, und dem kleinen Fränzel ein guter Vater sein. Den Irene hat ihre mühe und Not sich mit dem Kind durchzubringen, es wäre ein Ausweg, aber tief im Herzen liebt sie Franz noch, es ist so spürbar, das man ihr gerne helfen würde. Aber auch das Leben von Franz, steht vor großen Veränderungen, mit 21 ist er volljährig, ihm steht das Erbe seiner Mutter Pauline zu. Hier lernte ich Franz von einer ganz anderen Seite kennen, ein Mann der die Ärmel hoch krempelt, sich für seine Arbeiter einsetzt, und seinem Vater, endlich die Stirn bietet. Aber in Gedanken ist er oft bei Irene, er kann sie nicht vergessen, und fragt sich warum sie heimlich verschwand. Er versucht sie zu suchen, es ist wie eine Stecknadel im Heuhaufen. Nur seine Mutter Pauline könnte ihm vielleicht helfen, und die ist in der Irrenanstalt.
Ein Roman voller unvorhergesehener Wendungen, über zwei Menschen die sich verzweifelt lieben , und es nicht schaffen über den Verlust hinweg zukommen. Ob sich zum Schluss, noch alles zum guten wenden wird, Pauline ihre Freiheit genießen kann, oder ob sich Irene und Franz in die Arme schließen können ? Findet ihr vielleicht beim Lesen heraus, also, bangen, hoffen und zittern.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Das Weingut - Aufbruch in ein besseres Leben

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Handlung:
Weißenburg im Elsass 1871
Nach der fürchterlichen Enthüllung von Franz' Vater sieht Irene nur einen Ausweg. Die schwangere junge Frau verlässt ihren Verlobten heimlich und bringt ihren Sohn in ...

Handlung:
Weißenburg im Elsass 1871
Nach der fürchterlichen Enthüllung von Franz' Vater sieht Irene nur einen Ausweg. Die schwangere junge Frau verlässt ihren Verlobten heimlich und bringt ihren Sohn in einer anderen Stadt zur Welt. Dort verdingt sich die Frau in einer Textilfabrik, wo sie tagtäglich hart schuften muss. Und das für einen geringen Lohn, der kaum zum überleben ausreicht. Gegen diese Umstände rebelliert der Arbeiterführer Josef und Irene ist von seinen Ansichten begeistert. Schon bald wünscht sich Josef mehr als nur eine freundschaftliche Beziehung. Doch ist Irene dazu bereit, ihren geliebten Franz für immer aufzugeben?
Gleichzeitig macht sich Franz große Gedanken um seine Geliebte und versucht, sie zu finden. Außerdem steht er vor seinem 21. Geburtstag und damit vor dem festgelegten Alter, nachdem er über das Vermögen seines Großvaters bestimmen kann. Doch dafür muss er die französische Staatsbürgerschaft beibehalten, was seinem Vater nicht sonderlich in den Sinn passt. Franz sieht eine Zukunft vor sich, in der er auf jeden achten muss und muss einige Wortgefechte überstehen, um eine führende Rolle im Weinbetrieb zu erhalten.

Meinung:
Das Cover finde ich recht hübsch, es ist definitiv schön gestaltet und gibt durch die Weinreben, das Gutshaus und die Landschaft im Hintergrund Details des Inhalts wieder. Ich finde es etwas schade, dass die Schriftfarben so unterschiedlich sind, von einem satten Rot des Titels hin zu einem hellblauen Autorennamen, der Untertitel wiederum in schwarz. Der Verlag wurde unten in weiß abgebildet. Das ist mir doch etwas zu viel, eine Beschränkung auf zwei Farben hätte ich besser gefunden.
Es liegt eine Klappbroschur vor, das Cover ähnelt dem ersten Teil und es wirkt ziemlich harmonisch. Mich stört leider die Griffigkeit des Buches etwas, es liegt nicht glatt in der Hand sondern die Broschur wurde aus einem besonderen Material hergestellt. Ich kann leider nicht genau benennen, wie das Material heißt, ich finde es nicht ganz so bezaubernd und angenehm.

Direkt beim ersten Aufschlagen findet der Leser Ausschnitte aus Werken vor, die man zuerst nicht ganz einordnen kann, deren tieferer Sinn sich erst bei dem Lesen ergibt. Darin wird die Lage der Arbeiter beschrieben und ich hatte diese zwischenzeitlich vergessen. Erst als ich den Roman beendet hatte, habe ich wieder daran gedacht und in Zusammenhang mit den Nachwort und natürlich der Handlung finde ich dies ein schönes Extra, welches die wirkliche Arbeitssituation nochmals gut zusammenfasst.
Direkt darauf folgt ein Personenverzeichnis mit Details und Familienverhältnissen. Hier gibt es eine Unterteilung in verschiedene Kategorien, historisch belegte Persönlichkeiten wurden besonders markiert. Bevor ich mit dem Lesen begonnen hatte, habe ich mir die Aufstellung einmal durchgelesen, sofort waren mir die Namen wieder bekannt und mir sind Zusammenhänge wieder eingefallen. Ich fand es sehr hilfreich, dass die Namen so ausführlich abgedruckt wurden. Es tritt eine Vielzahl an Charakteren auf und ab und an kann man doch ein bisschen durcheinander kommen.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass im ersten Teil eine Karte gab, die mir stark dabei geholfen hat, die Orte zu lokalisieren. Hier war dies leider nicht vorhanden und ich habe mir als Gedankenstütze und zum besseren Verständnis den Auftaktroman wieder rausgesucht, um diese Karten zu nutzen. Ich finde es richtig schade, dass die Karten nicht auch in dieser Ausgabe gedruckt wurden.

Ich muss sagen, dass mir der Einstieg in den Roman recht schwer fiel. Ich habe mich richtig auf das Lesen gefreut, nachdem ich den ersten Teil richtig gut fand. Doch es lag zu viel Zeit zwischen den Teilen und ich hatte nicht mehr alle Details und Geschehnisse im Kopf. Dadurch war es für mich wie ein Sprung ins kalte Wasser und ich musste mich an alles gewöhnen und in meinem Gedächtnis kramen. Bei diesem Buch ist es wirklich absolute Pflicht, den ersten Teil zu kennen und gelesen zu haben, um der Handlung folgen zu können. Natürlich hat das ab und an den Lesefluss gestört.

Alle Geschehnisse werden von einem allwissenden Erzähler preisgegeben, der zu jedem Thema Hintergründe weiß, aber nicht immer sein Wissen komplett preisgibt. Doch gerade die Andeutungen, dass es noch weitere Geheimnisse gibt und diese sehr wahrscheinlich im weiteren Verlauf gelüftet werden, hat mir richtig gut gefallen. So blieb die Spannung durchweg hoch und ich habe mit Freude weitergelesen.
Die Schreibweise war angenehm, einfach gehalten, aber auch mit Gebrauch vieler Fachbegriffe. Teilweise fand ich Vorgänge, gerade die der Weinherstellung, doch etwas kompliziert beschrieben, für mich als Laien war es schwer, diese nachzuvollziehen. Besonders ansprechend und berührend geschrieben waren die Vorgänge in den verschiedenen Fabriken, da wirkte alles sehr lebendig und ich habe unglaublichen Respekt vor den Menschen von damals, die Tag und Nacht gefühlt nur gearbeitet haben.

Doch gerade auch bei solchen Stellen wie gerade eben genannt, wird deutlich, dass die Autorin viel Zeit in eine ausführliche und genaue Recherche gesteckt hat, um alles aussagekräftig und direkt zu beschreiben. In die Handlung eingebunden wurden einige Ereignisse, die sich tatsächlich so zugetragen haben und dem Roman dadurch viel Authentizität verliehen haben. Im Nachwort wird dann genau zwischen Wahrheit und Fiktion unterschieden, außerdem gibt es Hinweise auf genutzte Literatur.
Trotz der guten Recherche waren die historischen Ereignisse manchmal etwas zu kompliziert oder knapp beschrieben, ich hätte mir mehr Details gewünscht oder das die Taten langsamer erzählt wurden. Manchmal waren doch einige Details auf sehr wenige Seiten gequetscht, was mir zu hektisch geschrieben war.

Viele Protagonisten waren mir noch aus dem ersten Teil bekannt und durch ihr Auftreten wurden bei mir sofort wieder Erinnerungen geweckt. Sie haben ihre Charakterzüge behalten und sind sich treu geblieben. Ich fand es diesmal interessant zu betrachten, wie sich gerade Franz, aber auch Mathilde entwickelt und verändert. Das wurde immer deutlicher und ich fand diese Entwicklung richtig gut. Aus den Geschwistern wurden richtige Erwachsene, die ihre jugendlichen Züge so gut wie abgelegt haben und die aus Erlebnissen stärker geworden sind.

Fazit:
Ein guter zweiter Teil, den ich trotz der knapp 700 Seiten innerhalb von fünf Tagen verschlungen habe. Allgemein fand ich die Handlung richtig spannend und fand die erzählerischen Sprünge zwischen den Orten und damit auch den Personen sehr gut. So kam immer wieder Abwechslung und natürlich auch Spannung in die Handlung. Doch es gab auch kleine Kritikpunkte, u.a. manche Beschreibungen der Weinherstellung oder die Wiedergabe von historischen Ereignissen. Trotz allem bin ich nach der Leseprobe für den dritten Teil unglaublich gespannt, wie alles weitergehen wird und welche Geheimnisse noch gelüftet werden.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Fesselnde Fortsetzung

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Obwohl das Dienstmädchen Irene den Weinguterben Franz Gerber liebt, scheint es keine Zukunft zwischen den beiden zu geben. Der Vater von Franz hat sie mit einer erschreckenden Wahrheit konfrontiert, so ...

Obwohl das Dienstmädchen Irene den Weinguterben Franz Gerber liebt, scheint es keine Zukunft zwischen den beiden zu geben. Der Vater von Franz hat sie mit einer erschreckenden Wahrheit konfrontiert, so dass die schwangere Irene Altenstadt von heute auf morgen verlässt ohne Franz eine Nachricht zu hinterlassen. Nach der Geburt findet sie Arbeit in einer Textilfabrik. Hier müssen die Beschäftigten unter schwierigsten Bedingungen arbeiten und die Entlohnung reicht kaum zum Überleben. Irene lernt den Arbeiterführer Josef kennen. Doch wird sie Franz vergessen können?

Dieses ist der zweite Band der Weingut-Saga, der sich nahtlos an den ersten Teil „Das Weingut – In stürmischen Zeiten“ anschließt. Er umfasst einen Zeitraum von Februar 1871 – Dezember 1873. In den beiden Haupthandlungssträngen um Irene und Franz hat Marie Lacrosse gekonnt die damaligen Arbeitsbedingungen in den Fabriken mit einfließen lassen. Kinderarbeit war alltäglich und die Entlohnung für alle so gering, dass sie kaum zum Überleben reichte. Neben den Bedingungen in den Fabriken erfährt man auch viel über die Abläufe auf einem Weingut. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner Entwicklung und den Folgen auf das Alltagsleben der Menschen hautnah spürbar.

Die Charaktere der Personen sind durch die Art ihres Handelns sehr facettenreich gezeichnet. Trotz einiger erschütternder Begleitumstände der damaligen Zeit, fehlt auch die Menschlichkeit nicht.

Dieser historische Roman war für mich wieder ein besonderes Leseerlebnis und hat mich von der ersten Seite bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Ich würde am liebsten sofort weiterlesen, doch jetzt heißt es warten auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Das Weingut geht in die zweite Runde

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Das Weingut Aufbruch in ein neues Leben ist der zweite Teil der Reihe rund um ein Weingut zum Ende des 19ten Jahrhunderts.


Nachdem die Schrecken des Krieges halbwegs überstanden sind geht die Geschichte ...

Das Weingut Aufbruch in ein neues Leben ist der zweite Teil der Reihe rund um ein Weingut zum Ende des 19ten Jahrhunderts.


Nachdem die Schrecken des Krieges halbwegs überstanden sind geht die Geschichte von Irene und Franz weiter. Irene schafft es sich ein neues Leben als Arbeiterin in einer Fabrik aufzubauen. Dieses Leben ist alles andere als einfach. Wird aber von der Autorin grandios geschildert. Sie gibt tiefe Einblicke in die unmenschlichen Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit und zeigt außerdem die Anfänge der Arbeiterbewegung.
Franz dagegen ist verzweifelt, da er nicht weiss warum Irene ihn verlassen hat. Er muss mit seiner Kriegsverletzung klar kommen und sich gegen seinen Vater behaupten.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich bin immer wieder begeistert, über die gute Recherchearbeit der Autorin. Man liest niicht nur einen Roman sondern lernt eine Menge über das Leben zur damaligen Zeit und über den Weinbau.
Ich fiebere schon gespannt dem dritten Teil entgegen.