Erschrecken realistisch
"Die secret runners von New York", ich weiß gar nicht recht was ich schreiben soll, denn das Buch hat mich auf so vielen Ebenen überrascht, gepackt, berührt und mich mit einem beklemmende Gefühl zurück ...
"Die secret runners von New York", ich weiß gar nicht recht was ich schreiben soll, denn das Buch hat mich auf so vielen Ebenen überrascht, gepackt, berührt und mich mit einem beklemmende Gefühl zurück gelassen. Jedoch auch mit der tiefen befiedigung ein wirklich spektakuläres Buch gelesen zu haben.
Zu Beginn des Buches begleiten wir Skye in ihrem Leben. Das reiche 16 jährige Mädchen, lebt in einem Luxusapartment zusammen mit ihrer Mutter (Geldliebhaberin), Todd (Stiefvater und Geldbeschaffer) und hrem Zwillingsbruder Red (Nerd, Cool und Superbruder), wechselt auf die exklusive Monmouth. Und es steht mal wieder ein Weltuntergang vor der Tür. Jedoch ist Skye wieder ein Beweis dafür, dass Geld alleine nicht glücklich macht. Denn "auch in einer karierten Uniform ist die Schule ein Dschungel". In der ersten Hälfte des Buches begleiten wir Skye durch diesen Schulwahnisnn, als seinen intrigen, den Böswillikeiten und ihren "Außenseiter-Dasein", das Skye nur recht ist. Sie freundet sich mit einem Mädchen an, ihr Bruder wird in eine IT-Clique aufgenommen und man könnte meinen, es wird ein Teenagedrama. Auch wenn der Prolog eine gewisse pannung aufbaut, könnte ich diese eine ganze Weile nicht spüre. Was den Lesegenuss keinen Abbruch nahm, denn Matthew Reilly hat einen Schreibstil der mich mitgerissen hat. Hinzu kam das er es geschafft hat nicht nur die Schauplätze, deren Stimmung, geschickt aufzubauen, sondern das die Protagonisten immer authentisch waren. Alles was durch und durch nachvollziehbar, einfach die "knallharte" Realität. Und das ist sie, Skyes Realität ist einfach hart. Auf ihre subtile Weise beginnt schon im Alltag das Grauen. Als Skye dann auch zu den "Coolen" gehört, steigt der Spannungsbogen und steigt und steigt... Das war der Punkt an dem ich das Buch einfach nicht mehr auf der Hand legen konnte. Denn es bleibt einfach authentisch! Man rennt mit Skye und den secret runners, doch laufen sie auf etwas zu oder von etwas davon? Was hat es mit den verschwundenen Mädchen auf sich? Dem Weltuntergang und dem New York das die "Runners" gesehen haben?
Das Buch ist in der "Ich-Form" geschrieben, was ich sehr passend finde. Dadurch hat man viele Einblicke in Skyes Gedankenwelt bekommen, man war ihr näher und so hat mich auch die erste Hälfte des Buches mitgerissen.
Dieses Buch ist sehr viel mehr als der erste Anschein vermuteten lässe. Es ist vielschichtig, politisch, realistisch und authentisch. Mein lieblingswort bei diesem Buch!
Bei vielen Büchern, habe ich oft das Gefühl der Autor/in möchte es den Lesern irgendwie zum Ende hin recht machen. Wir haben dann eine tapfere Heldin die versucht alles u ändern, die Welt zu retten und einige Charaktere vollziehen eine 180° Wendung. Nicht bei den secret runners. Das letzte Drittel des Buches war einfach so... Befiedigend. Jeder Charakter ist sich treu geblieben! Hinzu kommen noch Matthew Reillys Erklärungen innerhalb des Buches, alles war stimmig, es wurde nichts unnötiges erklärt, die Charakter nicht schlauer gemacht als sie sind und doch blieben bei mir keine Fragen offen. Und wenn doch, dann war es für die Story wichtig das es so ist.
Mein Kopfkino lief mal wieder auf hochturen, Bilder in meinem Kopf mit Gänsehautfaktor. Dass waren meine "Festa" Momente.
Die Welt in die wir gestoßen werden ist unsere, mit all ihrem Grauen, ihrer Schönheit und ihrem Schrecken. Das ist es was mir immer wieder Momente der Beklemmung beschert haben. Auch wenn es nur eine Geschichte ist, könnte sie sich gerade jetzt, genau so, in New York abspielen.
Zum Ende hin ist noch anzumerken, dass es zu jedem "Kapitel" ein passendes Zitat gibt, es gibt Karten auf denen die "Rennstrecke" zu sehen ist und wie immer beim Festa Verlag, liegt das HC toll in der Hand. Haptisch wie immer top.
Uneingeschränkte Leseempfehlung für all jene, die sich trauen dem Weltuntergang entgegen zu rennen.